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Seite:De Briefe die ihn nicht erreichten Heyking Elisabeth von.djvu/220

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Pekinger Hotel-Zimmer; vor mir hing der kleine gesprungene Spiegel; die Amah stand neben mir, als sei nichts vorgefallen.

Aber meine Frage: »Wann? Wo?« war beantwortet.

In Uranfangszeiten haben wir beide zusammen an sonnigem Strande gesessen – vielleicht war ich einstmals das erste Wesen, das sich schmückte – einem anderen zu gefallen.

Die grüne Nephrit-Schale, die Sie mir mit den Magnolienblüten sandten, hat mich nie verlassen. Sie steht auch heute vor mir, und ich starre auf die seltsamen, fremden Schriftzeichen, die in den harten grünen Stein gemeißelt sind und die da bedeuten: was einmal auf dem ewigen Rade der Zeiten gewesen, muß stets von neuem wiederkehren.

Wirres Vergangenheitserinnern, banges Zukunftsahnen durchschauert mich. Im Dunkeln tasten wir umher, bis wir in völliger Nacht versinken – wissen nicht, woher wir kommen, noch wohin wir gehen.




46.
New York, 24. Juni 1900.

Immer dieselben widersprechenden Nachrichten in den Zeitungen. Die Schilderungen entsetzlicher

Empfohlene Zitierweise:
Elisabeth von Heyking: Briefe, die ihn nicht erreichten. Verlag von Gebrüder Paetel, Berlin 1903, Seite 219. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Briefe_die_ihn_nicht_erreichten_Heyking_Elisabeth_von.djvu/220&oldid=- (Version vom 31.7.2018)