Stalles, und herein sprang der Höllenhund und stand wie ein großer Löwe mitten im Stall und schüttelte sich knurrend.
Aber zugleich kam auch ein Greis herein – das war Petrus – und faßte den Höllenhund an der Mähne, so daß er sich nicht auf Häcksel stürzen konnte.
„Gesteh, daß du das Silbergeld nicht geerbt hast,“ drohte der glatzköpfige Petrus und griff nach der Stallaterne und drohte, daß er das Lebenslicht in der Laterne, das dem Häcksel gehörte, ausblasen würde, so daß der Halsstarrige dann vom finstern Höllenhund verschlungen werden müßte.
„Bravo,“ lachten die Flöhe und höhnten, „siehst du, jetzt hast du dein erstklassiges Begräbnis im Bauch des Höllenhundes.“
„Ich habe das Geld – das gar kein Geld war, von dem ich gar nichts ausgegeben habe, von dem ich mir nicht einmal ein Glas Bier bezahlt habe, – im Stollen ausgegraben und nicht geerbt,“ schrie Häcksel.
„Hier hast du ein Stück Holzkohle aus dem Feuerbecken des Teufels. Mit diesem schreibe dein Geständnis an die Kalkwand des Stalles, damit die Leute dein Geständnis schwarz auf weiß haben.“
Max Dauthendey: Geschichten aus den vier Winden. Albert Langen, München 1915, Seite 126. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Geschichten_aus_den_vier_Winden_Dauthendey.djvu/127&oldid=- (Version vom 31.7.2018)