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und mit weißen Flecken vom Mond, mit gelben und roten Flecken von der Sonne. Und die wandernden Kühe mit ihren Flecken, auf der totstillen Insel bei den Flecken der fleischfarbenen schwarzen, weißen und blauen Steine, wandern in der feuerblauen Meerumrahmung, zwischen den grünen Sonnenflecken unter den Eichen, zwischen den rosa Flecken der Rosenbüsche und im Weihrauchgeruch der Wacholderbüsche, wie vierbeinige kauende Götzenbilder. Tags fressen sie immer alle nach einer Richtung hin gewendet, den Sonnenschein zwischen den geschweiften Hörnern auf der Stirne tragend, und hinter ihnen kreischen die silberweißen Flecken von Möwenscharen im indigoblauen Junihimmel. Nachts, in den Sommernächten, in denen die Sonne kaum für eine Viertelstunde um Mitternacht untergeht, liegen die Kühe draußen unter den Eichen und schlafen alle mit der Stirn nach Osten gerichtet und liegen beieinander in der lauen Dämmerung der hellen Nacht und unter den Schirmen der Eichen wie ein schwarzweißer Teppich von Hermelin.

Kleine Hütten sind überall zerstreut. In einer, bei einem großen Getreidefelde, wohnt der König von Koster. Es ist der älteste und

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Max Dauthendey: Geschichten aus den vier Winden. Albert Langen, München 1915, Seite 17. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Geschichten_aus_den_vier_Winden_Dauthendey.djvu/18&oldid=- (Version vom 31.7.2018)