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hatte, so daß ich mich nicht zur Flucht aufrichten konnte. Nur meinen Kopf konnte ich hin und her bewegen.

Ich sah, wie auf den Lärm im Garten der Wirt, die russische Generalin, das heute morgen angekommene Ehepaar und die zwei Fischerknaben, letztere mit den Chenilleaffen und der Drehorgel bepackt, aus dem Hause kamen und nach der Kellertür strömten, die der Wirt öffnete, und wohin alles, was im Garten war, dem Wirt nachdrängte, der dann, als alle in den Keller geflohen waren, behutsam die Kellertür von innen schloß. Ich hörte, wie der Wirt zuriegelte, und wie die Leute drinnen erst alle durcheinanderschwatzten, und wie es dann atemlos still wurde und sie alle zu horchen schienen. Jetzt war die Zunge des Tieres, glänzend weiß wie der Lichtstrahl eines Scheinwerfers und pfeifend über die Krone des Baumes, unter dem ich in der Hängematte gefesselt lag, auf das Gasthaus zugeschossen und hatte die Glastür im Speisesaal eingedrückt, deren Scherben laut klingend auf den steingepflasterten Fußboden fielen.

Alle Leute im Keller waren in Sicherheit. Auch die Tochter des Briefträgers war vorhin mit den Menschen dort hinuntergeflüchtet,

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Max Dauthendey: Geschichten aus den vier Winden. Albert Langen, München 1915, Seite 339. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Geschichten_aus_den_vier_Winden_Dauthendey.djvu/340&oldid=- (Version vom 31.7.2018)