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Plötzlich aber fuhr dem Häcksel ein schrecklicher Gedanke durch das rechte Ohr, und fuhr ihm vom Ohr in Hals und Brust, so daß er heftig und schmerzhaft husten mußte.

Die Flöhin sprang bei der Erschütterung aus dem Haar fort und rasch hinter Häcksels Ohr, kam aber gleich wieder zurück, unerschrocken, und hing sich wieder fest an das Schläfenhaar und schaukelte weiter.

Der wilde Gedanke schoß aber in Häcksel kreuz und quer und rief:

„Vielleicht ist dir deshalb heute ein Bergwerkfloh zum erstenmal ans Tageslicht gefolgt, weil es heute in der Grube ein Unglück gibt. Denn man sagt, die Bergwerkflöhe verlassen nur dann die tiefen Stollen, wenn sie schlagende Wetter vorauswittern.“

Dieses wußte Häcksel aus dem Munde seines seligen, außerehelichen Vaters.

„Nein, nein und nochmals nein,“ antwortete aber darauf das linke Ohr, das von Zinnoberchen beraten war. „Es ist eine höhere Notwendigkeit, warum ich das Bergwerk heute verließ.“

„Eine höhere Notwendigkeit?“ echote es in Häcksel erstaunt.

„Jawohl,“ rief die Flöhin auf Häcksels

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Max Dauthendey: Geschichten aus den vier Winden. Albert Langen, München 1915, Seite 90. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Geschichten_aus_den_vier_Winden_Dauthendey.djvu/91&oldid=- (Version vom 31.7.2018)