Seite:De Merian Frankoniae 029.jpg

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ob dem Kirch-Hoff / wider die Römer / so Pfaltz-Graff Ruprechten zu Hülffe kommen / und diesen Ort mit einem grossen Heer beglagert / tapffer gewehret / daß die Römer mit Schanden abziehen müssen. Anno 1637. seynd die Schwedische den Käyserlichen allhie eingefallen.


Aub/ oder Ayb.

Ist ein Städtlein / daran hiebevorn das Stifft Würtzburg einen halben Theil / die Truchsessen von Baldersheim / ein Viertel / Communitatis, seu Ganerbinatus titulo, innen gehabt. Es sind aber die Truchsessen gantz ab gestorben / und durch ihr Absterben ist dieses eine Viertel an das Stifft Würtzburg / als Lehen-Herren / devolvirt worden: Das Rosenbergische Viertel / so Pfältzisch Lehen / und Anno 1628. durch ein Käyserlich Decret an Würtzburg gebracht / ist so lang bey ihnen verblieben / biß Anno 1632. den 11. Januarii / Albert Christoff von Rosenberg / auch der letzte seines Stammes und Namens / todes verblichen / also / daß an jetzo das Städtlein / sampt dem Ampt / gantz Würtzburgisch ist. Ligt an der Gollach / nahend Uffenheim / und 3. starcke Meilen von Rotenburg. Johannes Bohemus, so von den Sitten der Völcker geschrieben / ist von hinnen bürtig gewesen.


Auer / Aura.

Ein Würtzburgisch Dorff / an der Sala / oberhalb Hamelburg / ins Ampt Bottenleuben gehörig. Es ist allda vorhin ein Closter gewesen / so aber / wie nun berichtet / eingegangen.


Auersberg.

Ein Bischofflich Würtzburgischer Ort / und Ampt / bey Fladungen gelegen. Es soll auch ein Auersberg im Hennebergischen ligen.


Bachfeld.

Ein Dorff / bey welchem die Itsch / oder Ithesis, entspringet / und den Itsch-Grund / von Coburg / biß fast nach Bamberg machet. Sie fleust von Bachfeld auff Schaumberg / Schalcken / Weissenbrunn / etc.


Bamberg.

Von dem Namen dieser Bischofflichen Stadt seyn unterschiedliche Meynungen. Theils führen denselben her von Hertzog Otten auß Sachsen Tochter / und Käysers Henrici I. Schwester / der Baba / so Graf Albrechts / oder Heinrichs (dann Er ungleich genannt wird) Gemahlin gewesen / und sagen / daß dieser Ort nach Ihr erstlich Babenberg genannt worden / darauß man folgends Bamberg gemacht habe. Theils nennen diese Stadt Pfauenberg: Theils Papenberg / weilen die Sachsen / so Käyser Carl der Grosse / umbs Jahr 796. ins Francken-Land an den Mäyn und die Radnitz / Rednitz oder Regnitz / daran diese Stadt ligt / gesetzt / sie also / wegen ihrer fürnehmsten Pfaffen / so allhie gewesen / genannt / so viel als Pfaffenberg bedeuten thut. Andreas Goldmayer in seiner Historischen / Astronomischen / und Astrologischen Beschreibung vom ersten Ursprung / und anfänglicher Erbauung der weitberümbten an der Regnitz gelegenen Bischofflichen Residentz Stadt Bamberg / deß Jahrs 1644 zu Nürnberg in 4. gedruckt / schreibet / im 1. Cap. hievon also: Käyser Carolus M. hat theils Sachsen ins Land zu Francken / zwischen dem Mäyn und der Regnitz / (da es dazumal noch grosse Wildnuß hatte / ) geschickt; welche sich dann zum theil in diese Gegend nidergelassen / und an der Stadt Bamberg zu bauen angefangen / und weil der Bischoff zu Würtzburg diesem Volck 14. Kirchen bauen / und dieselbe mit Priestern versehen lassen; diese auch ihre Residentz zu Bamberg genommen / wurd von ihnen der Ort Sächsich-Papenberg / das ist / Pfaffenberg / nachmals Babenberg / und anjetzo Bamberg genennet / wie Spangenberger p. 47. berichtet. Es geschahe aber die erste Erbauung im Jahr nach Christi Geburt 804. den 26. Julii / umb 6. Uhr 8. Minut. vormittag / unter der Poli Höhe 50. Grad. Biß hieher Goldmayer. Es haben die alten Graffen von Babenberg / auf dem Schloß Altenburg / bey einer viertel-meil Wegs von Bamberg auf einem Berg gelegen / Hoff gehalten / welche alte Burg / (wie man berichtet / ) nunmehr fast darnieder ligen / und allein etliche Wächter darauf gehalten werden sollen. Gedachter Goldmayer sagt im 2. Cap. also: Die Stadt verblieb folgends unter der weltlichen Herrschafft / der Graffen von Babenberg / die im Regnitzgau / nicht weit vom Fluß Regnitz / oberhalb Bamberg / auf dem Berg-Schloß / die Altenburg genannt / gewohnet

Empfohlene Zitierweise:
Matthäus Merian: Topographia Franconiae. Frankfurt am Mayn: Frankfurter Kunstverein, 1648, Seite 22. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Merian_Frankoniae_029.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)