der Frauen zum Meere in den Mythologien hinweisen (man erinnere sich an Aphrodites Geburt, an die nordischen Meerfrauen, an Loreley, an das Horazische desinit in piscem mulier formosa und an die kalifornische Sage, daß die Männer vom Walde, die Frauen vom Meere kommen). – Beide Geschlechter haben sich später begegnet, d. h. die Männer haben die Frauen mit Vorliebe geraubt, Mißbrauch mit ihnen getrieben und ihre Instinkte in grauenvollster Weise verdorben. Wie groß ursprünglich der Unterschied zwischen beiden Teilen war, läßt sich gar nicht feststellen.
10. Der Mann ist durch Geschicklichkeit und Erfindungsgabe höchstens als Homini Genus zu bezeichnen. Allein mit Unrecht hat er sich mit dieser Rolle niemals begnügt, wogegen die Frauen wegen Veruntreuung des Wortes „Mensch“ mit Recht nach einer höheren Ordnung streben.
11. Während die Liebesfähigkeit d. i. die Adaptionsmöglichkeit der Frauen an die Männer kein ursprüngliches Motiv bildet, sondern vielmehr ein künstliches Produkt der Hypnose ist, welche das stärkere und mehr noch das durch und durch verlogene Geschlecht auf das physisch zartere und feinere ausübt, so ist hingegen der Mann tatsächlich und naturgemäß das verliebteste und wollustvollste Lebewesen auf Erden. Die sexuelle Leidenschaft zur Frau wird durch den enormen geschlechtlichen Abstand bedingt. Der Mann zehrt von der Schönheit
Helene von Druskowitz : Pessimistische Kardinalsätze. Herrosé Zimsen Verlag, Wittenberg o. J., Seite 21. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Pessimistische_Kardinals%C3%A4tze_Druskowitz_Helene_von.djvu/21&oldid=- (Version vom 31.7.2018)