der Modejournale und der gemeinen Kolportageliteratur sind und man wird mich verstehen. Hierzu kommt eine wahrhaft viehische Lust des männlichen Geschlechtes an Sport, Vergnügungen und Spielen aller Art … Demnach unterliegt die Einrichtung des Mannes derart der philosophischen Kritik, so daß das blödeste Tier sein moralischer Führer sein könnte.
21. Er ist mit wenigen Ausnahmen der geborene Widersacher der Vernunft und der Menschlichkeit und verdirbt von vornherein die höhere Art. Was das Tier durch den Naturgebrauch ganz von selbst erfüllt, dies muß der Mann durch seine besten Köpfe erst wieder ausfindig machen und zur Richtschnur erheben. Deshalb kann die gesamte Kultur, oder wie wir den Unsinn, der sich vor unseren Augen abspielt, nennen wollen und vom Manne begründet und regiert wird, nicht hoch bemessen werden.
22. Überall erblickt der philosophische Geist, der nur in vereinzelten Fällen auftritt, die Devastationen, die Unverstand und Lasterhaftigkeit anrichten. Allerorts ist der schreckliche Affekt der Grundeigentümer und Herrscher, bald als Ehrsucht und Rivalität, bald als Haß, Neid, Geschlechts- und Wollust, Hab- und Streitsucht.
23. Wieviel Phantasie auch in der einzelnen Hervorbringung des Mannes enthalten liegt, so erscheint doch alles wie bei der Muschel die Perle „als Krankheit des Tieres“.
Helene von Druskowitz : Pessimistische Kardinalsätze. Herrosé Zimsen Verlag, Wittenberg o. J., Seite 27. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Pessimistische_Kardinals%C3%A4tze_Druskowitz_Helene_von.djvu/27&oldid=- (Version vom 31.7.2018)