ist und bleibt unbegreiflich. Glücklicherweise hat man gegen den dummen und im Geiste total veridioteten Schriftsteller schnell wieder Stellung genommen und hoffen wir, daß wir nie mehr in die peinvolle Lage versetzt werden, ein derart für den gemeinen Adel und ergo auch für das bloße Pfaffentum inflammiertes Subjekt und dessen Albernheiten blamieren zu müssen. Denn jener Narr war nicht nur ein Todfeind der Philosophie einerseits, sondern selbst noch ein Feind des einfachen Christentums andererseits, dessen Morallehre, wenn auch nicht geistvoll, so doch gut genannt werden kann und mit gemeiner Willkür nichts zu tun hat.
36. Die Aufgaben, die aus unseren Hauptsätzen erfließen, sind unschwer zu erraten. Ihnen zufolge fiele der Löwenanteil vom Dasein den Frauen zu. Sie sind die wahre Menschheit. Die Ehrung, die der Frauenwelt zuteil zu werden hat, besteht in der Anerkennung der weiblichen Superiorität in allen Hauptpunkten. Es genügt zu wissen, daß die Frauenwelt in körperlicher Beziehung menschlicher und schöner eingerichtet ist, von Natur keuscher, reiner und heiliger beschaffen und schließlich insofern von natürlichem philosophischen Instinkte – welch letzterer dem gemeinen Manne, wie wir erfahren, gänzlich fehlt, – erfüllt ist, als die Frau die enormen Erweiterungen in der Lebenssphäre haßt, das Dasein auf einfachen und rationellen Grundlagen basiert zu sehen wünscht und das Nichtsein dem Sein instinktvoll vorzieht. Leider
Helene von Druskowitz : Pessimistische Kardinalsätze. Herrosé Zimsen Verlag, Wittenberg o. J., Seite 34. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Pessimistische_Kardinals%C3%A4tze_Druskowitz_Helene_von.djvu/34&oldid=- (Version vom 31.7.2018)