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Verwelken; nun folgte die weiße, auf der die Göttin Si Wang Mu, den Phönix reitend, durch die Lüfte flog und ihre Lippen zu Jahrhunderte altem Lächeln kräuselte.

Lauter Treffer, lauter Treffer, und einer bringt den großen Preis!

Allan griff nach dem zweiten Revolver.

Aber keine der Vasen enthielt das Gold. Und nun besann er sich. Der Schatz war ja nie in den Vasen gewesen. Wie dumm, so etwas auch nur einen Augenblick geglaubt zu haben, da hätte ihn ja ein jeder stehlen können. Er mußte laut lachen über den komischen Einfall, den er da gehabt hatte! - Nein, der Familienschatz, die goldenen Humpen und Schüsseln, die daheim in dem Eßsaal prangten, und der alte gleißende Schmuck - das alles wurde denn doch besser gehütet.

Immer unruhiger, mit dem Ausdruck verfolgten, abgehetzten Wildes schaute er um sich. Und da war ihm, als erspähe er, wie die Bilder der Eltern dort aus dem Schreibtisch sich verstohlen und überlegen mit den Augen zuzwinkerten, als lächelten sie belustigt über sein langes Suchen.

Also doch die Eltern! Ja, die - die waren reich! Die hüteten den Schatz. Dort, hinter ihren Bildern lag er - nun war es klar.

Aber wie die Bilder umwenden?

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Elisabeth von Heyking: Weberin Schuld. G. Grote’sche Verlagsbuchhandlung, Berlin 1921, Seite 134. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Weberin_Schuld_Heyking_Elisabeth_von.djvu/142&oldid=- (Version vom 31.7.2018)