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Seite:De Zwei Frauen (Hahn-Hahn).djvu/025

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friedlichen Wolbehagens, das ohnehin mehr einschläfert als anregt, phantasiereicher Schwung kommen? und über das: weshalb sollte er ihm kommen? Er fühlte sich ausnehmend zufrieden und begnügt, auf seinem Platz, in seinem Pflichtkreise. Er las sehr regelmäßig und aufmerksam eine landwirthschaftliche Zeitschrift, die Berliner Vossische Zeitung und das Stud-Book. Das entsprach seinen Kenntnissen und befriedigte seine Bestrebungen als Agronom, Politiker und Sportsman. Außerdem las er ungern. „Lesen hindert mich am Denken,“ pflegte er seiner Frau zu erwidern, wenn sie ihm irgend eine Lektüre vorschlug.

„Ach! Du bist witzig!“ rief sie freundlich und überrascht, als sie zum ersten Mal diese Äußerung hörte.

„Ja, Miezchen, ich mache zuweilen einen recht guten Witz,“ antwortete er trivial.

Es fehlte ihm nicht an natürlichem Verstand, und deshalb trafen seine Bemerkungen zuweilen den Nagel auf den Kopf - wie man zu sagen pflegt; aber er war viel zu geistigträge um ihn irgend einer Richtung zuzuwenden, die nicht innerhalb des Bereichs der fünf Sinne lag. Aurora hielt es für ihre Pflicht diesem unentwickelten Verstande zu Hülfe zu kommen, ihn auszubilden. Da er ein wenig englisch

Empfohlene Zitierweise:
Ida von Hahn-Hahn: Zwei Frauen. Erster Band. Berlin 1845, Seite 21. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwei_Frauen_(Hahn-Hahn).djvu/025&oldid=- (Version vom 31.7.2018)