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gefunden habe, und wo der Aufenthalt weniger kostspielig als in London und Paris sein muß. So kam ich her und will mich hier etabliren bis auf bessere Zeiten.“

Ein sanftes melancholisches Lächeln überglitt ihr zartes, transparentes Antlitz, und Eustach fand sie hinreißender denn je.

„Das ist unmöglich hier im Gasthof! hier in Glatz! sagte Cornelie; kommen Sie zu uns nach Altdorf. Sie werden es bei uns nach alter Weise finden, und das ist die, an welche Sie gewöhnt sind.“

Eustach bat auch; aber umsonst. Antoinette wollte nicht wie sie sagte, mit ihrer Trauergestalt verdüsternd und langweilend in das freundliche Altdorf hineintreten:

„Denn das Unglück ist ansteckend .… drum muß es einsam bleiben.“

Sie berathschlagten lange wie es möglich sei den Aufenthalt in Glatz am wenigsten unbequem einzurichten.

Vorhin, als Corneliens Wagen über den Marktplatz gerollt kam und vor dem Gasthof hielt, saß ein junges Mädchen im Fenster des kleinen Nachbarhauses und sagte zu einem jungen Mann, der mit heftigen Schritten im engen Stübchen auf und nieder ging:

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Ida von Hahn-Hahn: Zwei Frauen. Erster Band. Berlin 1845, Seite 140. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwei_Frauen_(Hahn-Hahn).djvu/144&oldid=- (Version vom 31.7.2018)