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willst Dich nicht scheiden lassen; Du willst nicht in der Weise mit mir leben, welche die einzig schickliche für uns ist nach Allem was vorgefallen; Du willst mich martyrisiren aus Haß, aus Rache, aus Langerweile – was weiß ich! – Das geht nicht mehr, Eustach! ich trenne mich von Dir“ .… –

„Und folglich von Tristan.“

„Nicht von Tristan! man reißt nicht ein so kleines Kind von der Mutterbrust; Tristan stirbt ohne mich.“

„Ich wundre mich, daß Dir das nicht vollkommen gleichgültig ist, da doch Tristan das Unglück hat mein Sohn zu sein,“ sagte Eustach schneidend.

Cornelie legte die Hand über die Augen und sprach:

„Ich liebe das Kind, das Gott mir in die Arme gelegt hat mit dem Instinkt des Mutterherzens, und gebe mir Mühe den Vater zu vergessen.“

„Die Mühe, denk' ich, wird nicht groß sein, Frau Gräfin! einmal von mir getrennt, werden Andere die Mühe übernehmen Sie den Vater Ihres Sohnes vergessen zu machen.“

Cornelie schwieg wie immer zu solchen Bemerkungen, und sagte nur:

„Ich wünsche mit Tristan zu meinem Vater zurück zu gehen.“

„Sie werden Ihrem Vater sehr lästig sein, Frau

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Ida von Hahn-Hahn: Zwei Frauen. Zweiter Band. Berlin 1845, Seite 98. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwei_Frauen_(Hahn-Hahn)_v_2.djvu/099&oldid=- (Version vom 31.7.2018)