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gesagt, erschreckt auch mich zuweilen diese Aehnlichkeit, die sich bis auf die geringsten Züge erstreckt.“

Gotthard nahm Corneliens Hände in die seinen und sagte mit zornfunkelnden Augen:

„Die Leute meinen man dürfe sich nicht auf mich verlassen, ich sei schwankend und wetterwendisch .… meinen Sie das auch?“

„Für mich sind Sie es nicht,“ antwortete sie.

„Nun, dann sagen Sie mir aufrichtig – ob ich nicht etwa den Grafen Sambach zur Rechenschaft ziehen, und ihn erschießen darf – oder dergleichen.“

„Was fällt Ihnen ein! sprach sie kalt; Graf Sambach und ich haben uns, ohne fremder Einmischung zu bedürfen, dahin mit einander verständigt, daß wir getrennt leben wollen.“

„Ich glaube es! aber ehe Sie zu diesem Entschluß gekommen sind, müssen Dinge vorgefallen sein .… Entsetzlichkeiten“ .… –

„Lieber Fürst! unterbrach sie ihn rasch, fragen Sie mich nicht. Die Wahrheit kann ich – eine Unwahrheit mag ich nicht Ihnen sagen. Sie müssen das Vertrauen zu mir haben, daß ich nach meinem Gewissen und meiner Ueberzeugung nicht anders handeln konnte. Erklärungen vermag ich Ihnen nicht zu geben. Solche unsinnige Einfälle wie den vorhin geäußerten dürfen Sie nie gegen mich

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Ida von Hahn-Hahn: Zwei Frauen. Zweiter Band. Berlin 1845, Seite 130. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwei_Frauen_(Hahn-Hahn)_v_2.djvu/131&oldid=- (Version vom 31.7.2018)