Glühwein kriegt, wenn er kommt – aber nu sitzt Fritz so allein und ängstigt sich“ – –
Ein langsamer Schritt kam vom Keller herauf, und Fritzens Stimme rief: „Kinder, Kinder, wo bleibt ihr denn? Und Dickelitje ist auch wieder weggelaufen.“
Neues Wehklagen der beiden Schwestern.
„Ich denk, ich geh mal nach ’m Hafen,“ meinte Fritz – „es is nämlich – ich hör da eben von unserm Nachbar Krull, daß abends gar kein Dampfboot geht –“
Einen Augenblick sahen sich alle Drei verdutzt an, dann fand Rike, das sei – eigentlich beruhigend. „Denn bleibt er woll die Nacht in Vierlanden.“
„Das tut er nicht, das tut er nicht,“ rief Hannchen.
Fritz kratzte sich zerstreut im Barte. „Ich glaub es auch kaum,“ sagte er langsam, „aber denn – denn is es doch ängstlich –“
Hannchen starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an: „Wie soll er denn über die Elbe kommen?“
„Hm, hm, hm,“ machte Fritz und drehte sein Gesicht weg – „will doch lieber mal nach ’m Hafen gehn, hört ihr?“
Hannchen war, ganz schwach in den Gliedern, auf einen Stuhl gefallen; sie verstand, wie Fritz
Ilse Frapan-Akunian: Zwischen Elbe und Alster. Verlag von Gebrüder Paetel, Berlin, Leipzig 1908, Seite 25. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwischen_Elbe_und_Alster_Frapan_Ilse.djvu/025&oldid=- (Version vom 31.7.2018)