nachher passierte mit das Umschlagen, und man is denn eben wieder rufjekrabbelt, und ick sehe ihm da sitzen in seine nasse Montur, halt, denk ick, der greift sick ’n Rheumatismus, denn wer mal selbst eenen jehabt hat, der weiß ja, wie so wat kommt, un Herr – Becker, sag ick –“
„Du bist also wirklich ins Wasser gefallen?“ unterbrach Hannchen zitternd.
„Ja, das ist Herrn Tewes Rock,“ sagte Johann und schlug die zwei langen Rockschöße über den Knieen zusammen; „er wollt es durchaus haben, ich wäre sonst schon ’ne Stunde hier.“
„Wenn ick meinen Nebenmenschen vor eine Krankheit bewahren kann, werde ick das nicht jern tun? Und auf juten Sitz kommt es des Abends so jejen Zwölfe auch nich jroß an, was, meine Damen?“ Er trank einen Schluck Grog aus dem vor ihm stehenden Glase, sagte: „Ausjezeichnete Mischung!“ und blickte vergnügt auf die gerührten Gesichter rundum.
„Also bei der Landungsbrücke schlug die Jolle um?“ fragte Fritz.
„Bei der St. Paulianer Landungsbrücke. Nich der Rede wert,“ fuhr Herr Tewes auf einen Wink von Johann fort.
„Und da haben Sie meinen Bruder gerettet?“ lispelte Hannchen mit gefalteten Händen.
Wieder winkte ihm Johann, und etwas leichthin
Ilse Frapan-Akunian: Zwischen Elbe und Alster. Verlag von Gebrüder Paetel, Berlin, Leipzig 1908, Seite 28. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwischen_Elbe_und_Alster_Frapan_Ilse.djvu/028&oldid=- (Version vom 31.7.2018)