Sohn. Eine Blume muß riechen, und eine Frau muß weiblich sein, denn ziert eins das andre,“ fügte er belehrend hinzu, indem er zugleich nach dem Eindrucke seiner Worte spähte.
Aber nur Fritz nickte: „Ja, jawoll!“ die andren saßen schweigend da, so daß es ihm etwas unbehaglich wurde. Er trommelte mit dem Fuß, schalt auf die schlechte Bedienung und verschwand zuletzt, um doch ’mal nach dem Essen zu sehen, wie er sagte. Sie hörten ihn aber eine ganze Weile mit dem einsamen Gaste plaudern und dann erst weiter gehen.
„Ja, ehe man sich so miteinander einlebt“ – bemerkte Rike, eine längere Gedankenreihe laut fortsetzend.
„Er ist außerordentlich munter für seine Jahre,“ warf Fritz ein.
Hannchen hatte die Rose auf den Gartentisch gelegt; Dickelitje sprang auf die Bank, schnupperte auf dem Tisch herum, packte die Rose und fraß sie auf.
„Ach Gott!“ rief Hannchen mit ängstlichem Lachen, „sagt es ihm nur nicht!“
Johann lachte auch: „Nu frißt der die Rose auf! dieser Dickelitje!“
Er streichelte und klopfte ihn, als sei er besonders artig gewesen.
Dann kam das Mittagessen, bei dem es wieder
Ilse Frapan-Akunian: Zwischen Elbe und Alster. Verlag von Gebrüder Paetel, Berlin, Leipzig 1908, Seite 51. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwischen_Elbe_und_Alster_Frapan_Ilse.djvu/051&oldid=- (Version vom 31.7.2018)