braunen Tuchs. Der Rock war ja auch braun gewesen. Ein unausstehliches, herausforderndes Tabaksbraun, wie es kein andrer Mensch trug. Daran hatte er ihn ja gleich erkannt, als er an dem Unglücksmontag zu ihm in die Fabrik kam und sich nach „dem hübschen Fräulein Gesa“ erkundigte. Und die Heuchlerfratze, mit der er ihn zur Rede gestellt: ob er’s auch ehrlich mit dem Mädel meine? Und als er ihn angedonnert: „Se is min Fro!“, wie ihm da der Hohn frech entgegengelacht hatte! Und da, da war’s geschehen, da hatte er ihn an diesem Knopf gepackt und zu Boden gerissen, und der Knopf war in seiner Hand geblieben, er wußte nicht wie, lag nachher in seiner Tasche, er wußte nicht durch welchen Zufall. Der Knopf kannte die ganze Geschichte; er durfte nicht länger da sein. Schnell neues Holz auf das Feuer und Kohlen, Kohlen, daß es lodert und prasselt, ein rechtes Hexenfeuer, und dann den Verräter hinein, ehe er den stummen Mund auftut! - Er glühte eine Weile, eine deutliche runde Scheibe; dann flog die beinerne Masse als ein Aschenstäubchen in die Höhe und sank zerstiebend auf die glimmenden Scheite. Der kommt nicht wieder. Aber wie er sich umdrehte, sah ihm das Bett so sonderbar aus, das gerade viereckige Bett. War es nicht ein Tank? So einer wie die, worin man Borax macht? So einer wie der – –
Ilse Frapan-Akunian: Zwischen Elbe und Alster. Verlag von Gebrüder Paetel, Berlin, Leipzig 1908, Seite 232. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwischen_Elbe_und_Alster_Frapan_Ilse.djvu/232&oldid=- (Version vom 31.7.2018)