Wetters, die sich da zu ihm drängte. Ein kleiner derber Junge hing an ihrer Schürze.
„Na, kennen Sie mich nich mehr?“ sagte sie etwas schnippisch, denn er hatte sie in dem Schrecken ohne Gruß angestarrt. „Kommen Sie man mit, Klefecker, hier is das ja so voll.“
Sie zog ihn mit auf die Straße, und weil es dort zu windig war, „um das Stehen zu behalten“, wie sie sich ausdrückte, so nötigte sie ihn in einen engen, schmalen Torweg, um ihr Gespräch mit ihm fortzusetzen, zu dem er ihr „wie gerufen“ kam.
„Ja, sagen Sie Gesche man, – was macht denn Gesche? – wir wären seit ’n Sonnabend hier nach Harburg gezogen, – August, was mein Mann is, hat hier bessern Verdienst als in Elsfleth, hat er, un ich bün auch lieber hier, das is hier doch nich so still. Tanzt Gesche noch immer so viel? Das sollten Sie man nich leiden, ich bün auch man so blaß von das ewige Tanzen. Gott, na, wenn man jung is, nich? Aber nu hab ich ja ’n Block an’n Bein, nee, drei, vier Blöcke, erst August, was mein Mann is, und denn die Gören!“ Sie lachte und drückte den Kleinen an ihre Schürze. „Das is uns Ältester, ’n fixen Jung, man ’n büschen wild. Nich Guschen?“ Der Junge grinste unternehmend zwischen ihren Rockfalten hervor und schlug sich auf die Stiefel. „Ja, er hat all Krempers,“ sagte die Frau, „und jeden
Ilse Frapan-Akunian: Zwischen Elbe und Alster. Verlag von Gebrüder Paetel, Berlin, Leipzig 1908, Seite 241. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwischen_Elbe_und_Alster_Frapan_Ilse.djvu/241&oldid=- (Version vom 31.7.2018)