August Wünsche (Übersetzer): Debarim Rabba | |
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sagte: Es heisst Sach. 13, 8: „Und es geschieht im ganzen Lande, spricht der Ewige, zwei (Theile) werden ausgerottet, schwinden dahin“ d. i. die Munde, welche sprechen: es giebt zwei Mächte, diese werden ausgerottet und vertilgt werden, und wer wird dann übrig bleiben, um zu bestätigen Sach. 13, 8: „Und das Drittheil bleibt übrig darin?“ Das sind die Israeliten, die שלישין dreifache heissen, weil sie aus drei Klassen zusammengesetzt sind, aus Priestern, Leviten und Israeliten, und die Abkömmlinge sind von den drei Vätern Abraham, Jizchak und Jacob. Oder (die Israeliten) sind diejenigen, welche Gott preisen mit dem dreifachen Ausruf: Heilig, heilig, heilig (s. Jes. 6, 3). R. Acha sagte: Gott zürnte über Salomo, als er den obigen Vers gesagt hatte und sprach zu ihm: Hast du vielleicht mit dem heiligen Worte: „Fürchte den Ewigen!“ ein Notarikon (etwas besonderes) „und mit Veränderern lasse dich nicht ein“ andeuten wollen? Sofort sprach sich Salomo Koh. 4, 8 deutlicher aus: „Es giebt nur einen und keinen zweiten, auch einen Sohn und Bruder hat er nicht“ d. i. er hat keinen Bruder und keinen Sohn, sondern: „Höre, Israel, der Ewige, unser Gott, der Ewige ist einzig.“
[34] R. Jizchak begann mit Thren. 3, 24: „Mein Theil ist der Ewige, spricht meine Seele, und darum hoffe ich auf ihn.“ Das kommt mir vor, sagte R. Jizchak, wie ein König, welcher mit Herzögen, Eparchen und Heerführern in ein Land einzog, manche von den Landbewohnern[1] wählten sich einen Herzog, dass er ihnen beistehe, andere wieder wählten sich einen Eparchen, einer aber, der klug war, sprach: ich wähle keinen andern, als den König, denn alle wechseln, der König aber wechselt nicht. So auch die Israeliten, als Gott sich auf den Sinai herabliess, stiegen mit ihm ganze Schaaren von Engeln herab, Michael und seine Schaar, Gabriel und seine Schaar, manche Völker wählten sich den Michael, andere wieder wählten sich den Gabriel, aber die Israeliten wählten sich Gott und sprachen: „Mein Theil ist der Ewige, spricht meine Seele.“ Das wollen die Worte sagen: „Höre, Israel! der Ewige, unser Gott, der Ewige ist einzig.“[2]
Oder: „Höre Israel.“ Seit wann sind die Israeliten so glücklich, das Schema zu lesen? Seit der Stunde, da Jacob dem Tode sich nahte. Da rief er alle Stämme zusammen und sprach zu ihnen: Vielleicht werdet ihr nach meinem Hinscheiden von der Welt einen andern Gott anbeten? So heisst es Gen. 49, 2: „Versammelt euch und höret. Söhne Jacobs, höret auf Israel, euren Vater.“ Jacob sprach nämlich zu ihnen: Ist denn Israel euer Vater? Sie antworteten: „Höre, Israel, der Ewige, unser Gott, der Ewige ist einzig.“ Da sprach er leise die Worte: Gelobt sei der Name der Herrlichkeit seines Reiches immerdar! R. Levi sagte: (Das haben jene damals gesagt,) was sagen die Israeliten jetzt? Höre, unser
August Wünsche (Übersetzer): Debarim Rabba. Otto Schulze, Leipzig 1882, Seite 39. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DebarimRabbaGermanWuensche.djvu/047&oldid=- (Version vom 31.7.2018)