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Worten עד שהן מבני יהודה (s. Bemidbar r. Par. 14, Anf.). Oder: „Moab ist mein Waschbecken“ (Ps. 60. 10), R. Simeon ben Chalaphtha sagte: Gott sprach: Ich setzte für Moab einen Regen von Strafen. Was heisst das: „Auf Edom werfe ich meinen Schuh?“ Gott sprach: Alles ist bereit, Busse zu thun, und ich trete die Kelter Edoms mit der Ferse meines Fusses. Wann? „Und es geschieht, wenn ihr gehorchet.“ Gott sprach zu den Israeliten: Meine Kinder! glaubet nicht, dass ich euch behandle wie einen Knecht, welchen sein Herr theuer (eig. zu einem Preise, den er nur finden kann) verkaufen möchte, ich bringe vielmehr Leiden über euch, bis ihr eure Herzen auf mich richtet. R. Acha sagte: Gott hat den Schwur gethan, dass er die Israeliten nie verlassen werde. Woher läast sich das beweisen? Aus Am. 4, 12: „Darum werde ich dir, Israel, also thun.“ Unter „לכן also“ ist nichts anders als Schwur (שׁבועה) zu verstehen vgl. 1 Sam. 3, 14: „Darum (ולכן) schwöre ich dem Hause Elis.“ Und bis wieweit werde ich euch züchtigen? Bis an die Ferse (עקב .(עד העקב, denn dies will ich dir thun, bis ihr beobachtet alle meine Gebote bis ans Ende (עד עקב).

[3] Oder was steht vorher? Deut. 7, 9: „Und du erkennest, dass der Ewige dein Gott ist, ein treuer Gott.“ Es verhält sich hiermit, sagte R. Chija bar Abba, wie mit dem Freunde eines Königs, welcher demselben ein Pfand zur Aufbewahrung übergeben halte und dann gestorben war. Da kam sein Sohn und verlangte das Pfand aus seiner Hand. Er sprach zu ihm (dem König): Gieb mir das Pfand, das dir mein Vater anvertraut hat. Hast du etwa, antwortete ihm der König, einen Bessern als ich, das Pfand, habe ich es nicht sorgfältig (eig. verdoppelt, zusammengerollt) bewahrt und in Ordnung gehalten? So auch, als die Israeliten zu Jeremias Zeit gesündigt hatten, da sprach Gott zu Jeremia: Geh, sage den Kindern Israel, Jerem. 2, 5: „Was haben eure Väter Unrechtes an mir gefunden?“ Habe ich nicht alles, was ich euern Vätern geschworen, gehalten? Ich habe ihnen geschworen, dass ich ihre Kinder segnen werde, wie es heisst Gen. 22, 17: „Ich werde dich segnen“, habe ich euch nicht durch Mose gesegnet, wie es heisst Deut. 1, 10: „Der Ewige, euer Gott, hat euch vermehrt?“ Ich habe ihm (dem Abraham) versprochen, dass ich euch mit grosser Habe (aus Aegypten) ausziehen lassen werde, wie es heisst Gen. 15, 14: „Und nachher werden sie ausziehen mit grosser „Habe“, habe ich nicht also gethan (habe ich es nicht gehalten)? Es heisst doch Ps. 105, 37: „Er liess sie ausziehen mit Silber und Gold, und kein Wankender war in seinen Stämmen,“ darum sagte Mose Deut. 7, 8: „Weil euch der Ewige liebte und den Schwur hielt, und er erlöste dich aus dem Hause der Knechtschaft, V. 9: und du erkennest, dass der Ewige ein treuer Gott ist.“

Oder: „Der Ewige, dein Gott, ist Gott.“ R. Levi sagte; Womit ist das zu vergleichen? Mit dem Freunde eines Königs. Er kam und gab demselben ein Pfand aufzubewahren und starb. Da kam sein Sohn und verlangte das Pfand zurück. Der König sprach

Empfohlene Zitierweise:
August Wünsche (Übersetzer): Debarim Rabba. Otto Schulze, Leipzig 1882, Seite 42. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DebarimRabbaGermanWuensche.djvu/050&oldid=- (Version vom 31.7.2018)