August Wünsche (Übersetzer): Debarim Rabba | |
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und sie haben sich vor mir gefürchtet, wie es heisst Ps. 68, 13: „Die Könige der Heerschaaren flohen, sie flohen.“ Darum sagte Salomo: „Viele Töchter haben Wackres gethan, du aber übertriffst alle.“ Gott sprach: Weil er von allen am höchsten gehalten ist, so soll er die Israeliten segnen. „Und dies ist der Segen.“
[4] Oder: „Und dies ist der Segen.“ R. Samuel bar Nachman sagte: Als Mose die Israeliten segnen wollte, kamen die Thora und Gott, um Israel zu segnen. „Und dies (וזאת) ist der Segen,“ d. i. die Thora, von der es heisst Deut. 4, 44: „Und das (וזאת) ist das Gesetz, welches Mose den Kindern Israels vorlegte.“ „Womit Mose segnete“ d. i. Mose, „der Mann Gottes“ d. i. Gott vgl. Ex. 15, 3: „Der Ewige ist der Mann des Krieges.“ Und das alles warum? Um zu erfüllen, was gesagt ist Koh. 4, 12: „Ein dreifach gedrehter Faden wird nicht so leicht zerrissen."[1] Oder: „Dies ist der Segen.“ R. Tanchuma fragte: Wenn es אלהים Gott heisst, wozu braucht noch אישׁ Mann, und wenn es אישׁ Mann heisst, wozu braucht noch אלהים Gott zu stehen?[2] Allein in der Stunde, wo Mose in den Fluss Aegyptens geworfen war, war er אישׁ, aber in der Stunde, wo das Wasser in Blut verwandelt worden war, war er אלהים (weil dies etwas Göttliches war). Oder in der Stunde, wo er vor Pharao floh, war er אישׁ, aber in der Stunde, wo er Pharao in’s Meer stürzte, war er אלהים. Oder in der Stunde, wo er in den Himmel stieg, war er אישׁ — was will אישׁ sagen? Er war ein Mann, den Engeln gegenüber, die nur von Feuer sind — aber in der Stunde, wo er vom Himmel herabstieg, war er אלהים. Woher lässt sich das beweisen? Aus Ex. 34, 30: „Und sie fürchteten sich ihm zu nahen.“ Oder in der Stunde, wo er sich zum Himmel erhob, war er אלהים, denn wie die Engel nicht essen und trinken, so ass und trank auch er nicht, wie es heisst Ex. 34, 28: „Und Mose war daselbst bei dem Ewigen vierzig Tage und vierzig Nächte.“ Oder was heisst: „Der Mann Gottes? R. Abin sagte: Von der Hälfte hinab. (Vom Herzen herab) war er אישׁ, von der Hälfte hinauf (vom Herzen hinauf) war er אלהים. Was heisst:
[5] „Vor seinem Tode?“ Die Rabbinen sagen: Was that Mose? Er nahm den Todesengel, warf ihn vor sich hin und segnete dann die Stämme, jeden besonders, gemäss seines Segens.[3] R. Meïr sagte: Der Todesengel kam zu Mose und sprach zu ihm: Gott sendet mich zu dir, du sollst heute enthoben werden. Geh’ weg von hier! fuhr ihn Mose an, ich will Gott preisen, wie es heisst Ps. 118, 17: „Ich werde nicht sterben, sondern leben und erzählen die Thaten Jahs.“ Was brüstest du dich? entgegnete ihm der Todesengel, er (Gott) hat einen, der ihn preist, Himmel und Erde preisen ihn in jeder
August Wünsche (Übersetzer): Debarim Rabba. Otto Schulze, Leipzig 1882, Seite 109. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DebarimRabbaGermanWuensche.djvu/117&oldid=- (Version vom 31.7.2018)