Seite:Die Behandlung der Kolonisten in der Provinz St. Paulo in Brasilien und deren Erhebung gegen ihre Bedrucker.pdf/171

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Ybicaba oft das widrige Ansehen einer Sammelstätte der andern Kolonisten und eines trägen und verschwenderischen Gesellschaftslebens, und boten dem Hause Vergueiro einen guten Anlaß, seine Kolonisten zu verklagen. Diese vielen Besuche waren mir und vielen Andern oft sehr zuwider, weil wir uns vorstellten, wie sie gedeutet werden, und weil sie auch wirklich zu manchen Thorheiten und Versäumnissen führten, und wir bemühten uns, sie so viel wie möglich zu vermeiden, oder doch wenigstens abzukürzen. Doch viele dieser Abordnungen und Besuche waren schlechterdings nicht auszuweichen. Wer hätte es diesen vielen Kolonisten verbieten können, nachzusehen, wie es mit den für sie so wichtigen Angelegenheiten stehe, ihre Bitten aufs Neue geltend zu machen und überhaupt Alles zu thun, was zu ihrer Befreiung und Hilfe dienen könnte? Haben ja doch die Herren auch gar Nichts gespart, ihre Schlechtigkeiten zu verbergen und wo möglich weiter zu treiben. Wollten aber die Kolonisten ihr gerechtes Ziel verfolgen, so mußten sie eben selbst kommen oder Abordnungen senden. Die Posteinrichtungen kamen ihnen dort nicht zu Hilfe, wie es in Europa der Fall ist; sie konnten auch nicht Neger mit Depeschen hin- und herschicken, wie es die Herren thaten.

Zum Verharren bei unserm auf eine Untersuchung hinzielenden Vorhaben waren wir fest entschlossen. Wären wir auch von allen Seiten in dem Grade davon abgehalten worden, in welchem die auswärtigen Kolonisten, viele Deutsche und Brasilianer uns dazu aufforderten, so würden wir uns doch kaum eines Andern besonnen haben; denn das Haus Vergueiro selbst bestärkte uns in unserm Vorhaben auf das Kräftigste. Dasselbe bemühte sich nämlich fortwährend gar sehr und auf die verschiedensten Arten, uns zu einer Ausgleichung mit sich und zum Verlassen unseres Planes zu bewegen, offenbar nur aus Furcht vor einer unparteiischen, gestrengen Untersuchung und deren Folgen. Hatte nun das Haus Vergueiro sich vor einer Untersuchung so sehr zu fürchten, so hatten wir um so mehr davon zu hoffen. Dieser einfache