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481. Christoph Tausch

war am 7. Juni 1618 zu Kaufbeuren in Bayern geboren, lernte das Schneiderhandwerk und legte als Laienbruder am 25. März 1642 die Profess ab. Vom 8. Jänner 1643 bis 8. Juli 1648 und ein zweitesmal vom 8. Jänner 1650 bis 28. Februar 1653 war er Vestiarius, zeitweilig auch Subsacrista und starb am 4. Februar 1663. „Vir summopere mortificationi studens, dum (post mortem) et corpus et flagellum sanguine adhuc madens repertum fuerit“ (Seywitz).

482. Bernhard Girard,

1617 zu Rambervillers in Frankreich geboren, wurde am 9. Februar 1642 eingekleidet, legte am 15. Februar 1643 die Profess ab und feierte am 2. August 1643 die Primiz. Vom 28. Sept. 1643 bis 30. Sept. 1654 war er äbtlicher Secretär, 12. Sept. 1644 bis 14. Juni 1647 Subprior, trug 1647 im Stifte Moraltheologie und Dialectik vor und kam am 8. Nov. 1649 als Clerikerpräfect nach Wien, wo er Mitglied der philosophischen Facultät und am 25. Nov. 1649 Procurator der rheinischen Nation wurde. Als Secretär begleitete er den Abt Michael II. bei seiner Reise zum General-Capitel (26. März bis 5. Juni 1651). Auf eigenes Drängen wurde er am 12. Oct. 1654 aus dem Verbande des Stiftes entlassen und erhielt die Erlaubnis, in einem Cistercienserkloster seines Vaterlandes Frankreich die Stabilität geloben zu können. Von Abt Michael dem Generalabte empfohlen, wurde er durch dessen Vermittlung Prior von Loroy und Provisor des Seminars von Bourges (1655) und dürfte damals auch den Doctorgrad in der Theologie sich erworben haben. In den Jahren 1656 und 1657 finden wir ihn als Beichtvater der Nonnen von St. Antoine in Paris; er kehrte aber später wieder nach Österreich zurück, hospitierte in Säusenstein und administrierte vom Sommer 1668 bis 24. Juni 1678 die diesem Stifte incorporierte Pfarre Stronsdorf. Im letztgenannten Jahre reiste der unruhige Mann von seiner Pfarre ab, ohne dass man über ihn noch etwas erfuhr. Um Mitglied der philosophischen Facultät der Wiener Universität werden zu können, hielt er 1649 bei St. Stephan eine Rede in elegantem Latein, die unter dem Titel erschien:

Theatrum sapientiae, in quo Regina Philosophorum Diva Partheno-Martyr Catharina, inclytae Facultatis Philosophicae in Viennensi Universitate Columen et Tutela supremum honorem duxit et gloriam. Excitatum in D. Stephani

Empfohlene Zitierweise:
Florian Watzl: Die Cistercienser von Heiligenkreuz. In Commission der Verlagsbuchhandlung ‚Styria‘, Graz 1898, Seite 86. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Cistercienser_von_Heiligenkreuz.pdf/103&oldid=- (Version vom 12.12.2020)