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Die Cistercienser von Heiligenkreuz

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Autor: Florian Watzl
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Titel: Die Cistercienser von Heiligenkreuz
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Erscheinungsdatum: 1898
Verlag: In Commission der Verlagsbuchhandlung ‚Styria‘
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Erscheinungsort: Graz
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[I]
DIE
CISTERCIENSER
VON
HEILIGENKREUZ
IN CHRONOLOGISCHER REIHENFOLGE NACH DEN QUELLEN DARGESTELLT
VON
P. FLORIAN WATZL,
CAPITULAR DER VEREINIGTEN STIFTE HEILIGENKREUZ-NEUKLOSTER.




GRAZ.
IN COMMISSION DER VERLAGSBUCHHANDLUNG ‚STYRIA‘.

1898.
[II]
K. K. UNIVERSITÄTS-BUCHDRUCKEREI ‚STYRIA‘, GRAZ.
[III]
SEINER GNADEN
DEM HOCHWÜRDIGSTEN HERRN
HEINRICH GRÜNBECK
ABT DER VEREINIGTEN STIFTE HEILIGENKREUZ-NEUKLOSTER
SR. K. U. K. APOST. MAJESTÄT RATH, F.-E. CONSISTORIAL-RATH, COMTHUR DES KAIS. ÖSTERR. FRANZ-JOSEPH ORDENS MIT DEM STERNE ETC. ETC.
AUS ANLASS DER
ACHTEN SÄCULAR-FEIER
DER
GRÜNDUNG VON CÎTEAUX
ALS AUSDRUCK SEINER DANKBARKEIT UND UNTERWÜRFIGEN GESINNUNG


GEWIDMET


 VOM VERFASSER.

[V]

Vorwort.

Am 21. März 1898 waren acht Jahrhunderte verflossen, seit der heil. Robert von Molesme mit zwanzig Gefährten im sumpfigen Thale von Cîteaux das „neue Münster“ gründete, das „die Mutter von uns allen“ werden sollte. Einflussreich und mächtig wie kein anderer war der Orden, der in dieser neuen Gründung seinen Ursprung hatte; seine Niederlassungen erstreckten sich über die gesammte christliche Welt, vom Tajo und Ätna bis zu den Felsküsten Nordschottlands und den Fjorden Norwegens, von den Ebenen des grünen Erin bis zum Peipussee und zu den Glutwüsten Syriens, überall, wohin er kam, pflanzte er das Banner der christlichen Cultur und Civilisation auf. Und jetzt! Cistercium occidit! Die Stürme der religiösen und politischen Revolutionen haben den einstmals kräftigen Baum entblättert und zerrissen, und nur wenige Abteien haben sich in ununterbrochener Dauer seit ihrer Gründung bis auf den heutigen Tag erhalten, als beredte Zeugen der einstigen Größe und Herrlichkeit.

Durchwandern wir die herrlichen Münster und Kreuzgänge, mustern wir die reichhaltigen Bibliotheken dieser alten Klöster, gehen wir hinaus auf ihre Besitzungen und fragen wir: Woher stammet dies alles? Nicht durch gewissenlosen Eigennutz und schmutzige Concurrenz wurde es in kurzer Zeit errungen, Jahrhunderte haben daran gearbeitet, Generationen von fleißigen Mönchen haben es geschaffen, Generationen fleißiger Mönche haben es trotz der vielen Stürme und Unglücksfälle erhalten und nur durch eiserne Ausdauer und sparsamen Haushalt wird es auch in Zukunft erhalten bleiben. Generationen von Mönchen sind ins Grab gestiegen, und nur das, was sie geschaffen haben, erinnert uns an sie. Verdienen sie es nicht, dass sie aus der Vergessenheit gezogen werden, dass sie in der Erinnerung ihrer späten Epigonen fortleben, welche die Früchte ihres Fleißes genießen? Die vorliegende Arbeit soll nun an der Hand der Quellen darlegen, wie die Mönche von [VI] Heiligenkreuz seit beinahe achthundert Jahren gewirkt und gearbeitet haben, sie soll ein bescheidener Beitrag zur Geschichte des Ordens sein, dessen achte Säcular-Feier wir heuer begehen.

Keine erschöpfende Geschichte, wohl aber ein – wenn auch mangelhaftes und unvollständiges – Mosaikbild der Geschichte von Heiligenkreuz ist die vorliegende Arbeit. Die Culturmission, welche das Stift in den verschiedenen Zeiten seines Bestandes zu erfüllen hatte, spiegelt sich wider in dem Leben und Wirken seiner Mönche.

Zunächst war es die Bodencultur, welche der Orden und die Abtei zu pflegen hatte. In den ersten siebzig Jahren ihres Bestandes beschränkte sich dieselbe auf die österreichischen Länder – aber nur wenige Namen der fleißigen Brüder, die auf den Grangien des Klosters beschäftigt waren, sind aus dieser Zeit auf uns gekommen; und doch sollen schon zur Zeit des ersten Abtes Gottschalk, wie die Tradition zu erzählen weiß, 300 Mönche und Conversen das Stift bewohnt haben. Erst um das Jahr 1200 finden wir die Namen von Brüdern, die auf den Höfen in Tallern[1], Münchendorf und Siegenfeld thätig waren und die verschiedenen Handwerke ausübten. Die Bezeichnung „lanarius“ weist hin, dass schon damals die Tuchindustrie vom Kloster betrieben wurde. Ein weites Feld der Wirksamkeit erhielten aber Mönche und Conversen, als der Abtei große Gebiete in Ungarn vergabt wurden. 1204 schenkte König Emerich das Gut Königshof, 1217 König Andreas II. das Gut Leginthov, das von nun an Neuaigen und später Mönchhof genannt wurde. Beide Besitzungen hatten früher die Bissener, slavische Colonisten, besessen; da aber diese den Erwartungen der Könige nicht entsprachen, so riefen sie jetzt die Mönche zur Colonisation herbei, die nun das Deutschthum und mit ihm die höhere Cultur in jene Gegenden brachten. Die Urkunden weisen zwar nur die Namen weniger Brüder auf, die auf diesen weitausgedehnten Gütern thätig waren, aber sie sind durchwegs thatkräftige und unbeugsame Charaktere. Mit [VII] zähem Widerstande vertheidigen sie die Rechte des Stiftes gegen Anfeindungen von Seite habsüchtiger Edelleute; können die Insassen des Klosterhofes allein ihr Recht nicht geltend machen, so kommt ihnen die Abtei mit ihren fähigsten Mönchen zuhilfe, man ruht nicht, bis man trotz der oft herrschenden Rechtslosigkeit das Seine errungen. Mönche und Conversen benützen jede Gelegenheit, die Besitzungen abzurunden, sie treten auch für die Rechte anderer ein, erhalten dadurch wichtige Privilegien für das Stift und erwerben sich hohes Ansehen in der Umgebung.

Infolge der rationellen und emsigen Bewirtschaftung seiner Güter erwarb sich die Abtei bedeutende Reichthümer, so dass sie das General-Capitel von 1236 bereits „abundans“ nennen konnte. Dass man aber seinen Überfluss auch in der rechten Weise anwendete, dafür sprechen die Bezeichnungen „hospitalarius“, „der Spitaler“, „elemosinator“, welche den Mönchen beigelegt werden, dafür sprechen die herrlichen Bauten des Stiftes, welche in jener Zeit aufgeführt wurden. Dass auch die Mönche an denselben mitarbeiteten, sagt der Name „lapicida“. Wenn auch der Zeit nach nur ein Steinmetz im Verlaufe unserer Abhandlung bestimmt werden kann, so führt doch das alte, leider verloren gegangene Nekrologium, von dem der Catal. alphab. spärliche Auszüge enthält, mehrere an (Erenfridus conv. lapicida † 20. Mai; Hermannus conv. lapicida † 19. Mai; Johannes conv. lapicida † 19. Mai).

Mitten unter der colonisatorischen Thätigkeit des Stiftes lagen aber auch die Wissenschaften nicht brach. Schon unter dem ersten Abte Gottschalk konnte die Abtei einen Bibliotheks-Bestand von etlichen dreißig Bänden aufweisen, leider nennt sich aber aus dieser Zeit nur ein Schreiber, der Mönch Heinrich. Später begegnen uns manche fruchtbare Scriptores, so dass der Custos trotz der beiden Überschwemmungen des Sattelbaches, welche 1295 und 1340 auch der Bibliothek Schaden brachten, einen immerhin ansehnlichen Schatz in Verwahrung hatte. (Außer den im Verlaufe der Abhandlung vorkommenden Custoden verzeichnet der Catal. alphab. nach dem alten verlorengegangenen Nekrologium noch folgende: Bertholdus custos † 2. Mai; Johannes custos † 6. Sept.; Johannes custos † 7. Oct. ) Gerade zur Zeit der höchsten wirtschaftlichen Blüte des Stiftes (c. 1200 bis c. 1400) zeichneten sich auch mehrere [VIII] Mönche als theologische und philosophische Schriftsteller, als Philologen und Historiker aus. Die Reihe eröffnet Abt Sifrid (1259–1261); ihm folgen der feingebildete Gutolf und der Mönch Erchenger im XIII. Jahrhundert. Als Gutolf c. 1300 starb, schrieb ein Heinrich von Schüttenhofen, ein Nikolaus Vischel und ein Jahrzehnt später der Mönch Ambrosius. Mit der Gründung der Universitäten gieng Hand in Hand die Errichtung der Cistercienser-Collegien; in Prag entstand das Collegium Bernardinum, in Wien das Collegium St. Nicolai. An beiden Collegien sehen wir die Mönche von Heiligenkreuz vertreten – leider kann aus Mangel an urkundlichem Material keine erschöpfende Angabe aller Graduierten gegeben werden. (Außer den mit näherer Zeitbestimmung angeführten Graduierten erwähnt Catal. alphab. und das Nekrologium von Heiligenkreuz noch einen „Georgius... Magister et confessarius ad S. Nicolaum Viennae“ † 10. Jänner; das Nekrologium von St. Pölten einen „Georgius Mutz magister“ † 28. Jänner; das Nekrologium von Klein-Mariazell einen „Magister Muncg“ † 29. Dec.) Ein Andreas, Petrus Ferreus und Berthold ragen um die Wende des XIV. und XV. Jahrhunderts als ausgezeichnete Prediger hervor.

Mit dem XV. Jahrhundert beginnt der Verfall des Stiftes, der ungefähr zwei Jahrhunderte dauert. Oftmals wurde das Stift von pestartigen Krankheiten in seinem Personalstande hart geschädigt. Im Verlaufe unserer Darstellung ist zwar nur ein einziger Mönch während des ganzen Mittelalters angeführt, der 1349 an der großen Pest starb; aber die Nekrologien bringen in lapidarischer Kürze die Verluste, die das Stift oftmals durch diese Krankheit erlitt. Das Nekrologium von Heiligenkreuz sagt zum 1. Sept.: Andreas supprior huius monasterii cum 14 fratribus peste regnante, zum 23. Sept.: Benedictus, Georgius, Leonardus . . . peste grassante, zum 10. Oct.: Johannes novitius tempore pestis. Die ungünstigen politischen Verhältnisse Österreichs hemmten die gedeihliche Entwicklung der Abtei, außerdem befand sich infolge der politischen Wirren in Frankreich das Mutterkloster Cîteaux in einer precären Lage und auch Heiligenkreuz musste häufig seinen Theil zur Unterstützung desselben beitragen – oftmals begegnen uns daher Mönche, welche mit der Contribution der österreichischen Klöster zur Unterstützung des verarmten [IX] Cîteaux nach Frankreich reisten. Zugleich warf das XVI. Jahrhundert schon seinen Schatten voraus. Die Disciplin begann sich zu lockern, wir finden unter den Mitgliedern des Stiftes einen Flüchtling, der vom General-Capitel rehabilitiert wird; nicht mehr vereinzelt steht der Fall da, dass Mönche in anderen Klöstern herumvagieren und hospitieren.

Die Zeit der tiefsten Erniedrigung für die Abtei war aber die erste Hälfte des XVI. Jahrhunderts. Die Türkengefahr rückte bis an die Grenzen Österreichs heran, 1529 sah sich der ganze Convent zur Flucht gezwungen, nur ein einziger Laienbruder blieb zurück, der von den Barbaren grausam ermordet wurde, 1543 sah man sich gezwungen, das Archiv und die Kostbarkeiten nach Zwettl in Sicherheit zu bringen, die unaufhörlichen Türkensteuern nöthigten die Äbte, einen großen Theil der stiftlichen Besitzungen zu verkaufen und so konnte schon von vornherein aus Mangel an Subsistenzmitteln kein großer Convent, wie in früheren Zeiten, erhalten werden. Außerdem fand man infolge der neuen Ideen, welche die Reformation hervorgerufen hatte, keine tauglichen Candidaten in der Heimat selbst; als Abt Konrad II. den Personalstand des Klosters heben wollte, musste er deshalb aus seiner schwäbischen Heimat taugliche Postulanten herbeiziehen und beinahe ein ganzes Jahrhundert lang bestand nun der Convent großentheils aus Mitgliedern, die außerhalb der österreichischen Erbländer geboren waren. Wenn auch nur sehr wenige Mönche förmlich vom katholischen Glauben und vom Ordensleben abfielen, so dürften doch manche mit der neuen Lehre sympathisiert haben, wie die reformatorischen Druckwerke zeigen, die sich seit jener Zeit in der Stiftsbibliothek erhalten haben; das Leben eines Martin Steingaden zeigt deutlich, dass er den lutherischen Ideen nicht fremd gegenüberstand.

Mit der Gegenreformation brach auch für Heiligenkreuz eine bessere Epoche an, ja mit dem XVII. Jahrhundert beginnt eine neue Blütezeit. Aber das Wirken des Stiftes nach außen hin hatte sich vollständig geändert – den Schwerpunkt seiner Thätigkeit bildet von nun an die Seelsorge in den incorporierten Pfarreien. Zwar hatte der Bischof Wolfker von Passau bereits 1203 der Abtei die Pfarre Niedersulz und 1253 die Herzogin Gertrud die Pfarre Alland verliehen; jedoch wurden [X] dieselben während des ganzen Mittelalters von Weltpriestern versehen, die das Stift dem Bischofe präsentierte. Nur vorübergehend 1381–1384 und c. 1411 wurde die Pfarre Alland von Mönchen pastoriert. Seit dem Ende des XVI. Jahrhunderts aber besetzte das Stift alle Pfarreien mit seinen eigenen Mitgliedern oder mit Hospitanten aus fremden Klöstern, die sich während der Wirren des dreißigjährigen Krieges nach Heiligenkreuz begeben hatten.

Unter dem Abte Christoph Schäfer (1615–1637) erhielt die Abtei seit langer Zeit wieder einen kräftigen Convent, unter den Äbten Michael II. Schnabel (1637–1658) und Clemens Schäffer (1658–1693) wurde eine musterhafte Disciplin eingeführt, so dass die beiden, dem Cistercienser-Orden angehörigen Schriftsteller Jongelinus und Caramuel y Lobkowitz darüber voll des Lobes sind. Zugleich begann mit diesen beiden Äbten eine Zeit des wirtschaftlichen Wohlstandes, den das kritische Jahr 1683 zwar bedrohte, aber nicht zu vernichten vermochte. Zum zweitenmale musste im genannten Jahre der ganze Convent das Stift verlassen, um der Wuth der Türken zu entgehen, und wie das Jahr 1529 so forderte auch 1683 seine Opfer unter den Brüdern. Einer wurde von den Barbaren in die Gefangenschaft geschleppt, um nie mehr zurückzukehren, ein anderer starb auf der Flucht in einer einsamen Gebirgsgegend Steiermarks, ein dritter erlag den Verletzungen, die er infolge einer Explosion erlitten, und selbst nach der Befreiung Wiens raffte die Pest, welche infolge der verseuchten Luft ausgebrochen war, zwei Mitglieder des Conventes hinweg. Vier volle Jahre dauerte es, bis die gesammten Professen, welche in den österreichischen und deutschen Cistercienser-Abteien eine brüderliche Aufnahme gefunden hatten, wieder in ihrem Professhause vereinigt waren.

Mit dem XVIII. Jahrhunderte begann in den österreichischen Klöstern ein reges künstlerisches Schaffen, und auch Heiligenkreuz blieb nicht hinter den anderen zurück. Ein Altomonte und Giulliani – beide Familiaren der Abtei – arbeiteten im Stifte und für dasselbe und ihnen schloss sich eine Anzahl kunsterfahrener Laienbrüder an, welche, wenn auch nicht immer tadellose, so doch annehmbare Werke schufen. Als Abt Robert Leeb 1734 die Abtei St. Gotthard in Ungarn erworben hatte, eröffnete sich für die Maler und Kunsttischler unter den [XI] Laienbrüdern ein neuer Wirkungskreis, da alle Gebäude des resuscitierten Stiftes von Grund aus neu errichtet werden mussten.

Mit wenigen Ausnahmen waren es durchwegs tüchtige Männer, aus denen der Convent im XVII. und XVIII. Jahrhundert bestand, daher auch die vielen Lobeserhebungen und ehrenhaften Charakteristiken, welche Höffner, Scheuring und Dony (letztere beiden setzten – wiewohl nur höchst mangelhaft – die Corona fratrum Höffners fort), Seywitz und Doczy über sie bringen. Wir finden unter ihnen streng ascetische Naturen, kindlich fromme Seelen, musterhafte Ordensleute, gelehrte Männer, ausgezeichnete Musiker und erfolgreich wirkende Ökonomen. Leider griffen die josefinischen Anordnungen und Umwälzungen so tief in das innere Leben der Klöster ein, dass es nach zwei Decennien ein ganz anderes Bild darbot; wie sehr aber die alten Mönche, die noch in der vorjosefinischen Periode aufgewachsen waren, das frühere Leben zurücksehnten und den neueingeführten Milderungen abhold waren, ergibt sich aus der nicht vereinzelt vorkommenden Bemerkung: Veteris disciplinae zelator.

Mit dem Beginne des XIX. Jahrhunderts eröffnete sich ein weiteres Feld der Thätigkeit für die Capitularen des Stiftes, als 1802 die gemeinsame theologische Hauslehranstalt für die niederösterreichischen Ordenshäuser in Heiligenkreuz und 1804 das Gymnasium in Wiener-Neustadt gegründet wurde. Heute sehen wir die Abtei im Unterrichte, in der Seelsorge auf 22 Pfarreien, in der Verwaltung ihrer seit 700 bis 800 Jahren zugehörigen Besitzungen beschäftigt, einige Mitglieder derselben sind literarisch thätig – sie beweist, dass der alte Orden von Cîteaux auch in der Gegenwart noch segensreich wirkt und kein abgestorbener Cadaver ist.

Was die chronologische Anordnung betrifft, wurde als Grundlage die Regierungszeit der einzelnen Äbte[2] genommen; [XII] unter jeden Abt wurden diejenigen Mönche und Conversen eingereiht, welche in seiner Regierungszeit entweder das erstemal urkundlich erscheinen, oder – soweit dies nachzuweisen ist – das Ordenskleid empfiengen. Außerdem hielt es der Verfasser für zweckdienlich, bei jedem einzelnen Mitgliede die benützten Quellen anzugeben, welches Verfahren bis zum Jahre 1600 angewendet wurde. Von diesem Zeitpunkte an unterbleibt die nähere Angabe, weil für alle folgenden Capitularen die nämlichen Quellen dienten, nämlich: Höffner (dessen von Scheuring und Dony fortgesetzte Aufzeichnungen bis Alberik Fritz unter den Mönchen und Christian Weidinger unter den Conversen reichen), Seywitz (der den Zeitraum 1550–1750 umfasst) und Doczy (dessen von Gsell fortgeführte Arbeit alle Mitglieder des Stiftes von 1600 bis auf die jüngste Zeit behandelt). Außerdem wurden die Pfarr- und Matrikenbücher der dem Stifte incorporierten Pfarreien benützt und bei der manchmal sehr divergierenden Angabe des Geburtsdatums – soweit es möglich war – die Taufmatriken des betreffenden Geburtsortes in Betracht gezogen.

Am Schlusse hält es der Verfasser als seine Pflicht, allen jenen hochw. Herren Mitbrüdern, die ihn bei der Ausarbeitung der vorliegenden Arbeit unterstützten, insbesonders dem hochw. Herrn Dr. P. Benedict Gsell, Stiftshofmeister und Archivar in Wien, für die gütige Überlassung seiner wertvollen Aufzeichnungen, und Dr. P. Leopold Janauschek, Capitular des Stiftes Zwettl, für seine freundlichen Rathschläge den innigsten Dank auszusprechen.

Heiligenkreuz, am 1. April 1898.

 P. Florian Watzl.

[XIII]

Verzeichnis der benützten Quellen.

a) Handschriftliche.

Archiv des Stiftes Heiligenkreuz (cit. nach: Rubr. ..., fasc. ..., no. ...).
Bibliothek des Stiftes Heiligenkreuz (M. S. Codices).
Catalogus alphabeticus Fratrum Monasterii Sanctae Crucis, ex vetustis monumentis collectus und Collectio veterum officialium Sanctae Crucis Monasterii usque ad annum 1600. (MS. im Archive des Stiftes, Kl.-Fol. Enthält Auszüge aus dem alten verlorengegangenen Nekrologium und anderen Quellen.)
Dony P. Alan: Cataloge über den Personalstand in verschiedenen Jahren zw. 1730–1747. Theils in der Stiftsbibliothek von Heiligenkreuz, theils im Archive des Stiftes Zwettl.
Doczy P. Josef: Schematismus Venerabilium Monasteriorum ... ad S. Crucem ... et S. Gotthardi ... (Vollständiger Titel cf. Nr. 817). Benützt wurde in vorliegender Arbeit besonders der 2. Theil: Elenchus ... Patrum et religiosorum fratrum ...
Gedenkbuch des theologischen Institutes in Heiligenkreuz.
Hayder P. Benedict: Annalium Cistercii Pomariensis reliquiae, congestae ab A. R. P. Benedicto Hayder, loci Professo Sacerdote et descriptae a P. B[ernardo] G[rüner] ejusdem Coenobii Professo (MS. Fol. im Archive von Heiligenkreuz).
Höffner P. Alberik: Corona Fratrum Professorum in Sancta Cruce saeculo decimo septimo ...
– Corona Officialium Sanctae Crucis saeculo decimo septimo a Christo nato ...
– Corona fratrum Sanctae Crucis, qui saeculo decimo octavo a Christo nato professionem religiosam emiserunt...
– Corona officialium Sanctae Crucis saeculo decimo octavo ... (Genaue und vollständige Titel cf. Nr. 533).
Kalender, Krakauer Schreibkalender aus dem Ende des 17. Jahrhundertes mit interessanten Notizen des P. Alberik Höffner (theils in der Stiftsbibliothek von Heiligenkreuz, theils im Archive des Stiftes Zwettl).
Matriken der einzelnen, dem Stifte Heiligenkreuz incorporierten Pfarreien.
Nekrologium (jetziges) von Heiligenkreuz.
Petrus de Pauli: Actorum Facultatis theologicae Universitatis Viennensis libri tres, quorum primus ab anno 1396 usque ad a. 1442 se extendit, secundus annum 1508 attingit, tertius 1549 terminat. curante ... Petro de Pauli ... ad S. Dorotheam Canonico Regulari ... ex tribus codicibus autographis descripti per fr. Xystum Schier Ord. Erem. S. P. Aug. 1758 (MS. Fol. im Archive der Wiener Universität). Schreiber dieses benützte

[XIV]

nützte das Werk nach den Auszügen des P. Benedict Gsell im Archive des Stiftes.
Reindl P. Adolf: Annales Monasterii B. M. V. ad S. Crucem ... (Vollständiger Titel cf. Nr. 840).
Schäffer Clemens: Notitia universalis Monasterii Sanctae Crucis (Vollständiger Titel cf. Nr. 489).
Seywitz P. Ambros: Elenchus Venerabilis Capituli Crucensis ...
– Series ... abbatum in sancta Cruce ... (Vollständige Titeln cf. Nr. 673).
Strobl P. Georg: Castrosolium Sanctae Crucis ...
– Abbatia Sanctae Crucis Austriaca ... (Vollständige Titeln cf Nr. 546).

b) Gedruckte.

Archiv für Kunde österreichischer Geschichts-Quellen. Herausgegeben von der zur Pflege vaterländischer Geschichte aufgestellten Commission der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. Wien. Bd. 12 und 18.
Aschbach Joseph: Geschichte der Wiener Universität im ersten Jahrhunderte ihres Bestehens. Festschrift zu ihrer fünfhundertjährigen Gründungsfeier ... Wien 1865.
Brunner Sebastian: Ein Cistercienserbuch. Geschichte und Beschreibung der bestehenden und Anführung der aufgehobenen Cistercienserstifte in Österreich-Ungarn, Deutschland und der Schweiz. Würzburg. Woerl.
Directorien der österreichischen Provinz seit 1774.
Fontes rerum Austriacarum. – Österreichische Geschichtsquellen. – Herausgegeben von der historischen Commission der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien. Zweite Abtheilung. Diplomata et acta. Wien, Bd. III., XVIII., XLI.
Fuxhoffer Damiani Benedictini Pannonii Monasteriologiae Regni Hungariae libri duo totidem tomis comprehensi. Recognovit, ad fidem fontium revocavit et auxit Maurus Czinár. Vindobonae et Strigonii, Carolus Sartori, 1869.
Hanthaler Chrysostomus: Fasti Campililienses. Lincii, Ilger 1747. 2 tomi.
– Recensus diplomatico genealogicus Archivi Campililiensis. Wien, 1819–1820.
Janauschek Leopoldus: Originum Cisterciensium tomus I. Vindobonae, Alfred Hoelder, 1877.
Koll Malachias: Das Stift Heiligenkreuz in Österreich V. U. W. W. mit den dazu gehörigen Pfarreyen und Besitzungen sammt dem vereinigten Stifte St. Gotthard in Ungarn. Wien, 1834. Fr. Beck.
– Chronicon breve monasteriorum Ord. Cisterc. ad Sanctam Crucem in Austria et ad St. Gotthardum in Ungaria. Adjecta Serie omnium nobilium benefactorum ibidem sepultorum una cum Catalogo Religiosorum omnium, qui ab anno 1534 et ultra, usque nunc, ibidem vixerunt et adhuc vivunt. 1834.
Linck Joh. Bernardus: Annales Austrio-Clara-Vallenses seu fundationis Monasterii Clarae-Vallis Austriae, vulgo Zwetl, Ordinis Cisterciensis initium et progressus ... Viennae, Schwendimann, 1723–1725. 2 Bde.

[XV]

Mayer Dr. Anton: Quellen zur Geschichte der Stadt Wien. Herausgegeben mit Unterstützung des Gemeinderathes der k. k. Reichs-Haupt- und Residenzstadt vom Alterthums-Vereine zu Wien. Redigiert von Dr. A ... M ... Wien, 1896. Bd. 1.
Mittheilungen aus dem Vaticanischen Archive. Herausgegeben von der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. Wien, 1889. Bd. 1.
Pez Hieronymus: Scriptores rerum austriacarum veteres et genuini. Lipsiae, Gleditsch, 1721–1745.
Pichler Dr. F. S.: Die Habsburger Stiftung Cistercienser-Abtei Neuberg in Steiermark (ihre Geschichte und ihre Denkmale). Wien, 1884.
Sommervogel Carlos S. J.: Bibliothèque de la Compagnie de Jésus. Bibliographie tome IV. Bruxelles-Paris, 1893.
Steinbach Otto: Diplomatische Sammlung historischer Merkwürdigkeiten, aus dem Archive des gräflichen Cistercienserstiftes Saar in Mähren. Prag, Wien und Leipzig, Joh. Ferd. Edl. von Schönfeld, 1783.
Steinhuber Andreas S. J. Cardinal: Geschichte des Collegium Germanicum Hungaricum in Rom. Freiburg i. Br., Herder, 1895. II. Bd.
Studien und Mittheilungen aus dem Benedictiner- und dem Cistercienser-Orden mit besonderer Berücksichtigung der Ordensgeschichte und Statistik. 1880 ff.
Tobner P. Paul: Das Cistercienser-Stift Lilienfeld in Nieder-Österreich. Biographische Darstellung des Wirkens der Cisterciensermönche in dieser Babenbergerstiftung vom Jahre 1202 bis 1891 zusammengestellt aus Anlass des 800jährigen Geburts-Jubiläums unseres heiligen Vaters Bernardus. 1891. Selbstverlag des Verfassers.
Weis Johann Nepomuk: Urkunden des Cistercienser-Stiftes Heiligenkreuz im Wiener Walde. Wien, 1856–1859. 2 Bde. (Fontes rer. Austr., XI. u. XVI. Bd.)
Wurzbach Dr. Constant v.: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich, enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750–1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. Wien, 1856–1891.
Xenia Bernardina. Sancti Bernardi primi abbatis Claravallensis octavos natales saeculares pia mente celebrantes ediderunt Antistites et Conventus Cistercienses Provinciae Austriaco-Hungaricae. Vindobonae 1891.
Zeitschrift für die österreichischen Gymnasien. 1877.



[1]

I. Abt Gottschalk. (1135–1147)

1.

Der erste Abt von Heiligenkreuz war Profess des burgundischen Cistercienserklosters Morimond. Da aber das Gründungsjahr von Heiligenkreuz verschieden angegeben wird (11. Sept. 1133, 1134, 11. Sept. 1135, 18. März 1136), lässt sich auch der Beginn seiner äbtlichen Wirksamkeit nicht mit vollkommener Sicherheit fixieren. Jedoch dürften sich die von einander abweichenden Daten auf folgende Weise vereinbaren lassen: Im September 1133 wurden einige Brüder von Morimond ausgesandt, um zu untersuchen, ob der von Markgraf Leopold III. von Österreich zu einer Klostergründung bestimmte Ort hiezu geeignet sei, und in diesem Falle mit der Aufführung eines provisorischen Holzbaues zu beginnen. Die morimondensischen Mönche kamen nun im Herbste 1133 nach Österreich, konnten aber wegen der bereits vorgeschrittenen Jahreszeit nicht mehr an ihre Aufgabe gehen und wurden über den Winter vom Markgrafen Leopold, wie die Klostertradition zu erzählen weiß, auf seine Kosten erhalten. Im Frühlinge 1134 begannen sie mit dem provisorischen Holzbau, der im Sommer 1135 vollendet war, worauf Abt Otto von Morimond die Zahl der Brüder auf zwölf ergänzte und sie nach Österreich sandte. Am 11. Sept. 1135 kamen diese nach Heiligenkreuz, wo jetzt die Vita regularis beginnen konnte. So ist also der 11. Sept. 1135 als Gründungstag des Stiftes und als der Beginn der Wirksamkeit des Abtes Gottschalk zu betrachten. Auch sein Todesjahr wird verschieden angegeben; Hanthaler nimmt 1141 an, nach alten Stiftskatalogen dürfte er aber am 5. oder 13. Dec. 1147 gestorben sein.

(Catal. alphab. – Hanthaler: Fasti Camp. I. 240. – Janauschek: Origg. Cist. I. 36, Nr. 88. – Schäffer: Notitia univers. – Seywitz: Series abbat. – Xenia Bernardina P. III. 54.)

2. Wilhelm,

ebenfalls Profess von Morimond, wurde erster Prior von Heiligenkreuz.

(Schäffer: Notitia univers. – Seywitz: Series abbat.)

[2]

3. Hermann,

Mönch von Heiligenkreuz (vielleicht ebenfalls ein mit der ersten Colonie von Morimond abgesandter Bruder?), wurde im Advente 1138 als erster Abt an der Spitze von zwölf Mönchen nach Zwettl gesandt. Die Quellen stimmen in der Angabe seines Todesjahres nicht überein; die einen geben 1147, die anderen 1156 an. Wahrscheinlich starb er am 28. Dec. 1147.

(Font. rer. austr., Dipl, et acta III. 31. – Xenia Bernardina P. III. 144.)

4. Friedrich

stammte aus vornehmem Geschlechte, war mit Otto, dem Sohne des Markgrafen Leopold III. des Heiligen, 1126 zu Morimond in den Cistercienser-Orden getreten und wurde mit der ersten Colonie nach Heiligenkreuz geschickt. Als der Edle Otto von Machland Baumgartenberg gründete und mit Mönchen aus Heiligenkreuz bevölkerte, wurde er als erster Abt dorthin entsandt und regierte 1142–1156 dieses zweite Tochterstift von Heiligenkreuz. Zugleich scheint er einige Zeit Bischof in Ungarn gewesen zu sein, kehrte aber bald nach Baumgartenberg zurück und starb daselbst am 28. Juli 1156.

(Hayder: Annal. Pomar. – Archiv für Kunde österr. Geschichtsqu. XII. 11–13.)

5. Heinrich.

Der älteste Bücherkatalog von Heiligenkreuz, der im Cod. 205 der Stiftsbibliothek sich findet, enthält das Verzeichnis derjenigen Schriften, welche das Stift „sub d. G.“ besaß. Dieses „sub d. G.“ kann nichts anderes heißen als: sub domno Godeschalco (cf. Xenia Bernardina P. III. 111). In genanntem Kataloge werden auch die damals in der Klosterbibliothek vorhandenen Werke des heil. Hieronymus angeführt und da heißt es: „Idem (i. e. Hieronymus) super ysayam (volumen I).“ Der Cod. 19 der Stiftsbibliothek enthält nun das bezeichnete Werk und stammt aus dem XII. Jahrhundert, weshalb ich ihn mit dem in obigem Kataloge angeführten identisch halte. Am Schlusse nennt sich auch der Schreiber in den Versen:

Cunctorum Domina, spes unica Virgo Maria,
cuius nos proprie sumus et locus et liber iste,
quem tibi descripsi: sit merces gratia Christi,
Heinrico requiem mi pete lector amen.



[3]

II. Abt Heinrich I. (1148–1185)

6.

Heinrich wurde 1148 zum Abt gewählt; welches Amt er vor seiner Wahl bekleidete, wird nirgends angegeben. Alte Stiftskataloge versetzen seinen Tod auf den 15. Dec. 1185, die Nekrologien von Klosterneuburg, Reun und St. Andrä hingegen auf den 30. Mai (cf. Xenia Bernardina P. III. 56–57).




III. Abt Marquard. (1186–1203)

7.

Marquard wurde wahrscheinlich 1186 zum Nachfolger des Abtes Heinrich I. gewählt. Nach einigen Quellen starb er 1202, nach anderen am 7. Dec. 1203 (cf. Xenia Bernardina P. III. 57).

Während seiner Regierung werden folgende Mönche genannt:

8. Walther.

Als der Banus Dominik Bors das Cistercienserstift Marienberg in Ungarn gründete und die Besiedlung desselben dem Abte von Heiligenkreuz übertrug, wurde Walther erster Abt der dorthin entsandten Colonie (1197).

(Seywitz: Series abbat.)

9. Eticho

erscheint c. 1200 als cellerarius. Das älteste Nekrologium von Heiligenkreuz führt einen Eticho am 16. Nov. an.

(Catal. alphab.)

Außerdem verzeichnen Strobl: Castrosolium und der Katalog von Doczy c. 1200 noch folgende Mitglieder des Stiftes:

10. Engelbert,

pistor in Tallern. Nach dem ältesten Nekrologium von Heiligenkreuz starb ein Engelbertus conversus am 15. Jänner eines nicht genannten Jahres.

11. Gerhoh,

conversus.

12. Hartung,

conversus.

[4]

13. Hartwik,

conversus.

14. Hartnid,

Prior mit dem Beinamen „frater humilis“.

15. Helvik,

Procurator in Münchendorf.

16. Rupert,

monachus.

17. Rainard,

monachus „frater resignatus“.

18. Steveno,

lanarius.

19. Theodorich,

conversus.

20. Uterbius,

conversus.

21. Nantrad,

Procurator in Münchendorf

22. Zemingus,

granarius.

23. Heinrich.

24. Gottfried,

Prior.

25. Ethiro oder Chtiro.

Vielleicht ist aber sein Name verstümmelt und er mit dem oben (Nr. 9) erwähnten Eticho identisch.

26. Rafold,

Hofmeister in Tallern. Der Catal. alphab. führt diesen Laienbruder noch 1206 ohne Angabe eines Amtes an.

27. Victorin,

monachus.

28. Herold

war 1201 Hofmeister in Siegenfeld.

(Strobl: Castrosolium.)

29. Ebero

wird 1201 als Laienbruder mit dem Beinamen „electus frater“ erwähnt. Das älteste Nekrologium führt einen Ebero unter dem 23. August an.

(Strobl l. c.)

30. Bernger

erscheint ebenfalls 1201 als Laienbruder.

(Strobl l. c.)

31. Konrad,

der Sohn Wickers von Stainbrunnen, war aus Tulln gebürtig und c. 1202 Mitglied des Stiftes.

(Catal. alphab.)

32. Oker

war Profess von Heiligenkreuz und wurde nach Hanthalers Ortilo bereits 1202 vom Abte Marquard zum Bauleiter der neuzugründenden Cistercienser-Abtei Lilienfeld bestimmt. Sicher ist, dass er (am 7. Sept.) 1206, als der volle Convent die neue Stiftung bezog, erster Abt derselben wurde. Seine Wirksamkeit war aber nicht von langer Dauer, denn er starb bereits am 5. Nov. 1208.

(Hanthaler: Fasti tom. I. p. II. – Tobner: Lilienfeld. – Xenia Bernardina P. III. 262.)

[5]

33. Gebhard

war vor 1202 cellerarius in Heiligenkreuz und wird mit dem Beinamen „frater gratus“ ausgezeichnet. Nach Hanthaler wurde er ebenfalls 1202 mit dem späteren Abte Oker zum Baue von Lilienfeld entsendet und 1206 vom Abte Werner von Heiligenkreuz als erster Prior daselbst eingesetzt. Nach dem Tode Okers wurde er am 16. Dec. 1208 dessen Nachfolger und starb am 26. Nov. 1227.

(Hanthaler l. c. – Strobl: Castrosolium. – Tobner l. c. – Xenia Bernardina P. III. 262.)




IV. Abt Werner. (1203–1228)

34.

Werner war der Sohn einer gewissen Luitgard, welche am 28. October im ältesten Nekrologium von Heiligenkreuz verzeichnet steht: Luikardis fam. mater W. abbatis. Er wurde 1203 zum Nachfolger des Abtes Marquard erwählt. Die meisten Quellen versetzen seinen Tod in das Jahr 1227, einige in das Jahre 1228. Sein Todestag wird aber so verschieden angegeben (15. August, 6., 12., 18. Oct., 13. Nov.), dass das richtige Datum nicht eruiert werden kann (cf. Xenia Bernardina P. III. 57).

Die ersten Mönche von Heiligenkreuz, welche unter seiner Regierung erscheinen, sind diejenigen, welche als erste Colonie nach Lilienfeld gesandt wurden. Hanthaler führt sie (und zwar gegen die Ordenssitte fünfzehn an der Zahl) in seinem Ortilo namentlich an; ich gebe sie mit der Zurückhaltung, die man gegenüber dieser Schrift zu beobachten hat.

35. Gottschalk

wurde in Lilienfeld nach der Wahl Gebhards zum Abte Prior (1208–1213) und starb 1217.

36. Konrad

gieng als Diacon ab, wurde in Lilienfeld Priester und starb 1218.

37. Wilhelm,

ebenfalls Diacon, starb 1213.

38. Walther

kam als Subdiacon nach Lilienfeld und starb 1215.

39. Berthold

starb 1230.

[6]

40. Liupold

wurde cellerarius und starb 1213.

41. Petrus

starb 1211.

42. Otto

war bei seinem Weggänge aus Heiligenkreuz noch nicht Priester; erst Abt Gebhard von Lilienfeld ließ ihm die Priesterweihe ertheilen, worauf er nach Gottschalk 1218 der dritte Prior seines Klosters wurde. Am 16. Dec. 1227 wurde er zum Abt gewählt und starb am 20. Juli 1233 als letzter der von Heiligenkreuz abgeschickten Brüder.

43. Stephan

wurde in Lilienfeld Bursarius und starb 1212.

44. Ortilo

soll bereits 1180 Mönch in Heiligenkreuz gewesen sein und sich als Bücherschreiber ausgezeichnet haben. Hanthaler setzt seinen Tod ins Jahr 1230.

45. Gerold,

ein Laienbruder, soll bereits 1202 mit den späteren Aebten Oker und Gebhard zur Aufführung des ersten Nothbaues nach Lilienfeld geschickt worden sein, wo er 1212 als Pförtner sein Leben beschloss.

46. Rudolf

und

47. Sibold

(Sebold, Sitbold), ebenfalls Conversbrüder, die mit der ersten Colonie nach Lilienfeld zogen; der erstere starb 1222, letzterer 1218.

48. Veronius,

ein Laienbruder, wird 1206 als lapicida angeführt. Mit Sicherheit können wir annehmen, dass er als solcher beim Ausbaue unseres Stiftes beschäftigt war.

(Strobl: Castrosolium.)

49. Vitalis

erscheint 1207 als Mönch.

(Strobl l. c.)

50. Udo

wird 1218 als Mönch ohne Angabe eines Amtes erwähnt.

(Strobl l. c.)

51. Egeno

war 1221 Prior von Heiligenkreuz und wurde in genanntem Jahre zugleich mit seinem Abte Werner und dem Propste Walther von Klosterneuburg vom apostolischen Stuhle als Schiedsrichter in einer Streitigkeit zwischen dem Schottenkloster in Wien und einer gewissen Frau Gerbirgis delegiert.

(Font. rer. aust., Dipl. et acta XVIII. 25.)

52. Egilolf

erscheint 1222 als Subprior und wurde vom Abte Werner beauftragt, in seinem und des Conventes Namen die Verzichtleistung der Töchter des Otto von Traberg, von dem das Kloster in genanntem Jahre das Gut Wezelinsdorf [7] gekauft hatte, entgegenzunehmen.[3] Nach dem Ableben Werners wurde er 1227 zum Abt von Heiligenkreuz erwählt. Während die Nekrologien von Klosterneuburg, Reun, Lilienfeld und Wilhering den 15. Mai eines ungenannten Jahres als seinen Todestag bezeichnen, starb er nach den Stiftskatalogen am 24. Dec. 1242.

(Weis I. 66. – Xenia Bernardina P. III. 58.)




V. Abt Egilolf. (1227–1242)

53. Albero

wird 1230 als Mönch erwähnt.

(Strobl l. c.)

54. Dietmar,

55. Rudolf

und

56. Chelmar

erscheinen im selben Jahre als Conversbrüder.

(Strobl l. c. – Doczy.)

57. Riwing

war 1232 Mitglied des Stiftes. Nach dem Lilienfelder Nekrologium starb am 23. Februar eines ungenannten Jahres (jedoch noch vor 1290) ein Riwinus sac. et mon.

(Strobl l. c.)

58. Heinrich

erscheint 1232 als Hofmeister in Tallern; er schloss in genanntem Jahre für das Stift den Kauf des Waldes Peilstein von Ortolf Gallus, dem Diener Heinrich d. J. von Mödling, ab.

(Weis I. 80.)

59. Ebermann

wird in den Jahren 1239 (Jänner) und 1240 als Mönch von Heiligenkreuz genannt.

(Weis I. 99. – Strobl: Castrosolium.)

60. Hermann

erscheint ebenfalls 1239 (Jänner) als Mönch. Das Nekrologium von Lilienfeld führt am 21. Juli einen Hermann sac. et mon. an, der noch vor 1290 gestorben sein muss.

(Weis I. 99.)

61. Helmwik

wird wie die beiden vorgenannten 1239 (Jänner) erwähnt; im Juni g. J. stellte er zu Bruck a. d. Leitha mit dem Notar Heinrich die Urkunde aus, in welcher die Enkel [8] des Palatins Poto das von ihren Vorfahren dem Kloster geschenkte und von ihnen bisher widerrechtlich demselben entzogene Prädium Winden der Abtei Heiligenkreuz restituieren.

(Weis I. 99, 100.)

62. Ulrich

tritt in drei Urkunden, in den Jahren 1239 (Jänner und Juni) und 1248, als Laienbruder auf. Da sich zwei von diesen Urkunden auf Königshof und eine auf das ganz nahe gelegene Winden beziehen, außerdem zwei in Bruck a. d. Leitha ausgestellt sind, so glaube ich annehmen zu dürfen, unser Bruder Ulrich sei auf der Grangie Königshof in Verwendung gewesen.

(Weis I. 99, 100, 116.)

68. Wulfing

war ebenfalls 1239 ein Conversbruder und dürfte gleichfalls, was ich aus den nämlichen Gründen schließe wie beim vorhergehenden, in Königshof beschäftigt gewesen sein.

(Weis I. 100.)

64. Heinrich

und

65. Konrad

werden 1239 als Mönche und Priester erwähnt.

(Weis I. 100.)

66. Berthold

war 1240 cellerarius und erscheint als solcher mit dem Beinamen „frater benevolus“; noch 1248 wird er als einfacher Mönch ohne Angabe eines Amtes genannt.

(Catal. alphab. – Strobl l. c. – Weis I. 116.)

67. Ulrich

lässt sich am 1. Nov. 1241 als Prior nachweisen.

(Weis I. 105.)




VI. Abt Pilgrim I. (1243–1249)

68.

Pilgrim war Profess von Baumgartenberg und seit 1237 Abt dieses Klosters. Nach dem Tode Egilolfs wurde er nach Heiligenkreuz postuliert (1242), dürfte aber, da Abt Egilolf am 24. Dec. 1242 verschied, erst anfangs 1243 hier angekommen sein. Nach der gewöhnlichen Angabe starb er am 12. Juli 1249, nach Catal. alphab. hätte er in bezeichnetem Jahre resigniert.

(Xenia Bernardina P. III. 59.)

69. Gutolf

wird bereits 1245 als Beichtvater und Lehrer der Cistercienserinnen von St. Nikolaus in Wien erwähnt und [9] erscheint mit mehreren Mitbrüdern (Nr. 101–103) 1267 als Zeuge in der Stiftungsurkunde der Kirche von Penzing bei Wien. In der Biographie der Recluse Wilbirgis von St. Florian wird er als ein feuriger Redner geschildert, als ein Mann, der bei seinen Mitbrüdern und Ordensgenossen äußerst beliebt war (in suo gradu et ordine omnibus acceptissimus) und beim Volke in hohem Ansehen stand (cuius erat honorabile nomen in populo). Zur Recluse Wilbirgis stand er in enger Beziehung; jedoch wirft dieser Verkehr einen starken Schatten auf seine sonst glänzende Persönlichkeit, denn bei einem Besuche soll er sie einst zu entführen versucht haben. Im Orden aber wurde an einen derartigen Versuch nicht geglaubt; der Abt Walther von Baumgartenberg, ehemals Profess von Heiligenkreuz, nahm vielmehr seinen früheren Mitbruder gegen einen derartigen Verdacht thatkräftig in Schutz, und bald darauf wurde Gutolf sogar als Abt nach Marienberg in Ungarn postuliert. Es entsteht hier die Frage, wann er daselbst Abt gewesen ist. Der erwähnte Besuch bei Wilbirgis fällt in die Regierungszeit Walthers von Baumgartenberg (c. 1267–1273); seine Postulation kann also erst nach 1267 stattgefunden haben. Da aber bereits am 1. Sept. 1280 Sighard als Abt von Marienberg erscheint (Fontes rer. Austr., Dipl. et acta III. 272), war seine Regierung schon vor diesem Datum abgeschlossen. Nach der Biographie der Wilbirgis wurde er seiner äbtlichen Würde entsetzt, nach anderer Angabe resignierte er. Er begab sich dann für einige Zeit außer Landes, kehrte aber später wieder in sein Professkloster zurück und erscheint, ohne ein Amt zu bekleiden, in den Jahren 1284 und 1285 auf stiftlichen Urkunden. 1293 lebte er noch; denn in diesem Jahre begab er sich mit seinem Freunde Rapoto, dem damaligen Abte von Baumgartenberg, nach St. Florian, um das Grab der Wilbirgis zu besuchen. Hochbetagt und erblindet dürfte er c. 1300 gestorben sein. Er war ein feingebildeter Mann von großer Belesenheit und ein ausgezeichneter Kenner der lateinischen Sprache, wie seine Werke beweisen. Von seinen Schriften besitzt die Stiftsbibliothek folgende:

1. Vita S. Bernardi (Cod. 167, 1a–39b). P. Theophil Heimb gab dieses in eleganten Hexametern abgefasste Werk 1743 mit einem ungemein weitläufigen Commentar in Druck (cf. Nr. 659).

[10] 2. Deflorationes ex diversis grammaticorum summis, eine lateinische Sprachlehre für die Nonnen von St. Nikolaus in Wien, seiner Bruderstochter Cäcilia, die in genanntem Kloster Cistercienserin war, gewidmet (Cod. 167, 40b–93b). Leider besitzt die Stiftsbibliothek das Werk nicht vollständig. Unversehrt ist es in einer Abschrift aus dem XIV. Jahrhundert im Cod. 127, 1–209 der Stiftsbibliothek von Melk erhalten. (Catalogus Codicum manu scriptorum, qui in bibliotheca monasterii Mellicensis O. S. B. servantur. Vindobonae 1889. A. Holder.)

3. Dialogus S. Agnetis Virginis et martyris cum quodam monacho Cisterc. Ord. (Cod. 300, 1b–11b), ein Gedicht in 443 leoninischen Versen im engen Anschlusse an die Vita S. Agnetis des heil. Ambrosius, dem Abte Rapoto von Baumgartenberg (Nr. 118) gewidmet.

4. Opus de cognoscendis accentibus (Cod. 300, 12a–26a) in 628 Hexametern.

5. De mysteriis rerum gestarum veteris testamenti libri IX (Cod. 300, 26a–72b).

6. Expositio orationis dominicae (Cod. 300, 72b–75b).

Außer diesen in der Stiftsbibliothek vorhandenen und in den Xenia Bernardina P. III. 82 angeführten Werken findet sich noch in der Wiener Hofbibliothek (Cod. 1737, 72a–90a) und in der Stiftsbibliothek von Lilienfeld (Cod. 137, 168–172) eine Schrift Gutolfs unter dem Titel:

7. De ordine indiciario.

(Fontes rer. Austr., Dipl. et acta III. 272. – Hanthaler: Fasti t. II. p. I. 147. – Pez: Script. t. II. 246–248. – Quellen zur Gesch. d. Stadt Wien t. I. 8. – Weis I. 239, 244. – Xenia Bernardina P. III. 82.)

70. Ernest

folgte Ulrich (Nr. 67) im Amte eines Priors in Heiligenkreuz nach und wurde 1246 als Abt nach Wilhering postuliert, welches Stift er in rühmlicher Weise leitete. Es heißt zwar, er habe resigniert, sei wieder nach Heiligenkreuz zurückgekehrt, hier gestorben und im Capitelhause begraben worden; da sich aber weder ein Grabstein von ihm vorfindet, noch sein Name in dem Verzeichnisse der in unserem Capitel begrabenen Personen erscheint, setzt schon Söllinger (im Cistercienserbuch) begründeten Zweifel in obige Angabe. Die Nekrologien von Reun, Wilhering und Lilienfeld setzen seinen Tod am 7., das von Engelszell aber am 6. April an. Er starb (wahrscheinlich als Abt in Wilhering) um das Jahr 1270.

(Brunner: Cistercienserbuch 501. – Xenia Bernardina P. III. 213.)

71. Wipoto

wird am 24. Juni 1246 erwähnt.

(Weis I. 113.)

72. Pilgrim

und

73. Johannes

erscheinen 1248 als Mönche.

(Weis I. 116.)

[11]

74. Konrad Suevus

und

75. Heinrich

werden ebenfalls 1248 urkundlich als Conversen erwähnt, letzterer noch mit dem Beisatze „opilio“; er war also auf einer Grangia des Klosters Schafhirte. Da die betreffende Urkunde sich auf Königshof bezieht, so liegt die Vermuthung nahe, dass sowohl Heinrich, wie der vor ihm erwähnte Konrad, daselbst stationiert war.

(Weis I. 116.)




VII. Abt Berthold I. (1249–1252)

76.

Berthold war seit 1245 in seinem Professhause Baumgartenberg Abt und wurde 1249, nach anderer Angabe erst 1250, nach Heiligenkreuz postuliert. Nach der einen Überlieferung resignierte er und kehrte nach Baumgartenberg zurück, nach der anderen starb er als Abt, wahrscheinlich am 27. Juli 1252.

(Xenia Bernardina P. III. 59.)

77. Heinrich,

ein Laienbruder, erscheint in den Jahren 1250–1257 als Provisor in Ulrichskirchen, wird aber bereits am 20. Mai 1259 als „quondam magister curiae“ erwähnt. Entweder hatte er einen anderen Bruder mit Namen Heinrich zum Nachfolger auf seinem Posten, oder er selbst wurde nach kurzer Zeit wieder dorthin versetzt; denn 1260–1264 erscheint in den Urkunden abermals ein Heinrich als Provisor zu Ulrichskirchen. Er wirkte daselbst mit großem Nutzen für das Stift und vergrößerte dessen Besitz, indem er für dasselbe einen Obstgarten, eine Wiese und mehrere Äcker ankaufte.

(Weis I. 139, 144, 153, 156, 162.)

78. Konrad Holzman

entsagte c. 1240 zu Gunsten des Stiftes gegen Zahlung von zwölf Talenten allen seinen Ansprüchen auf ein Prädium zu Schmidbach. Bald darauf trat er aber in unser Kloster ein und wird schon 1250 von Abt Berthold I. als Mitglied desselben bezeichnet.

(Weis I. 104, 120.)

79. Alberik

soll nach dem Schematismus von Doczy zwischen 1250–1260 Bücherschreiber im Stifte gewesen sein.



[12]

VIII. Abt Heinrich II. (1252–1259)

80.

Heinrich war 1250–1252 Abt von Baumgartenberg und wurde in letztgenanntem Jahre nach Heiligenkreuz berufen; er resignierte jedoch aus unbekannten Gründen 1259. Nach seiner Abdankung gieng er aber nicht nach Baumgartenberg zurück, sondern verblieb in Heiligenkreuz und wurde vom Abte Heinrich III. Schinweis, als König Ottokar II. von Böhmen das Cistercienserkloster Goldenkron gründete (1263) und dasselbe mit Mönchen aus Heiligenkreuz bevölkern wollte, an die Spitze der dorthin ziehenden Colonie gesetzt. Siebzehn Jahre stand er dem neuen Hause als erster Abt vor, behielt aber auch diese dritte äbtliche Würde nicht bis zu seinem Tode, sondern resignierte 1280. Was der Grund dieser zweiten Abdication war, lässt sich nicht mit völliger Bestimmtheit angeben; vielleicht lag er in seinem Alter, wahrscheinlicher noch in den misslichen Zeitumständen. Goldenkron war noch Ende 1278 oder anfangs 1279 von den Feinden seines Stifters Ottokar II. niedergebrannt worden, und der Abt Heinrich sah sich gezwungen, mit seinem Convente das Kloster zu verlassen. Dazu kam auch die Frage betreffs des Paternitätsrechtes über Goldenkron. Seit 1276 waren die österreichischen Länder vom böhmischen Staatskörper losgetrennt und Ottokar II. wollte infolgedessen keinen österreichischen Abt als pater immediatus über sein böhmisches Kloster anerkennen. Er wandte sich daher 1277 an das General-Capitel von Cîteaux mit der Bitte, das Paternitätsrecht über Goldenkron von Heiligenkreuz auf Plass zu übertragen, und die nämliche Bitte wurde auch nach seinem Tode von der Regentschaft während der Minderjährigkeit Wenzel II. gestellt. Infolgedessen beauftragte das General-Capitel von Cîteaux 1279 den Abt von Morimond, entweder in eigener Person oder durch einen Stellvertreter zu verfügen, dass der geflüchtete Convent wieder nach Goldenkron zurückkehre, und zugleich die Frage über das Paternitätsrecht zu ordnen. Die Zurückführung des Conventes gelang, aber über das Paternitätsrecht kam man auch jetzt noch zu keinem definitiven Entscheide, und zwar höchstwahrscheinlich deshalb, [13] weil Abt Heinrich sich entschieden gegen jede derartige Neuerung aussprach, was umsomehr bestätigt wird, da gleich ein Jahr nach seinem Abgange vom General-Capitel (1281) das Paternitätsrecht über Goldenkron auf die Abtei Plass übertragen wurde. In diesen Zeitverhältnissen nun glaube ich die Beweggründe der Abdication Heinrichs (1280) suchen zu müssen, wozu vielleicht noch sein vorgeschrittenes Alter beigetragen hat. Er begab sich nach Heiligenkreuz zurück, wo er 1284 starb. Das Nekrologium von Wilhering gibt als seinen Todestag den 16. August an.

(Archiv f. Kunde österr. Geschichtsqu. XII. 21, 22. – Fontes rer. Austr., Dipl. et acta XXXVII. – Xenia Bernardina P. III. 59.)

81. Heinrich

erscheint 1256 als cellerarius. Unbestimmt muss es bleiben, ob er mit dem Heinrich, welcher 1259 und 1260 als cellerarius, oder mit dem

82. Heinrich,

der 1258, 1259 und 1262 als antiquus cellerarius erscheint, identisch ist.

(Weis I. 135, 141, 145, Nr. 149 u. 150, 148, 155.)

83. Ulschalk

war 1256 Procurator in Mönchhof.

(Weis I. 135.)

84. Rudeger Wurfler

(Wůrfeler, Wörfler) lässt sich 1258 und 1259 als Mitglied unseres Hauses nachweisen. Auf seine und des Abtes Heinrich II. Bitten schenkte 1258 Frau Margaretha von Rorau der Abtei Heiligenkreuz einen Mansen in Kaltengang.

(Weis I. 141, 145, 146.)




IX. Abt Sifrid. (1259–1261)

85.

Sifrid wurde am 12. März 1259 zum Nachfolger des resignierten Abtes Heinrich II. erwählt und vom Bischof Otto von Passau am 25. März in Zwettl consecriert. Er starb 1261. Sein Todestag wird verschieden angegeben; ein alter Stiftskatalog setzt ihn auf den 14. April, das Nekrologium von Lilienfeld auf den 1. Oct., das von Wilhering, das Chronicon Zwetl. und das Chronicon Claustroneoburg. auf den 6. Oct. Er [14] war auch schriftstellerisch thätig. Cod. 220, 73–77 der Stiftsbibliothek enthält:

Commentum super canonem, quod fecit abbas Sifridus quondam pater huius loci.

86. Mechtfried

(der Catal. alphab. nennt ihn fälschlich Melitfried) erscheint am 20. Mai 1259 als cellerarius, 1262 als Prior und am 12. April 1277 als einfacher Mönch.

(Weis I. 144, 155, 313.)

87. Friedrich

war am 20. Mai 1259 Kämmerer. Das älteste Nekrologium von Heiligenkreuz führt einen Fridericus mon. am 23. Februar an.

(Weis I. 144.)

88. Konrad

wird am 20. Mai 1259 als elemosinator angeführt.

(Weis I. 144.)

89. Gerold

(im Catal. alphab. Gerhard genannt) bezeichnet eine Urkunde vom 20. Mai 1259 als Hofmeister in Wien.

(Weis I. 144.)

90. Ulrich

erscheint 1259 als Prior des Stiftes.

(Weis I. 145.)

91. Arnold

wird im Jahre 1260 als conversus mit dem Beinamen „frater affabilis“ angeführt.

(Strobl: Castrosolium.)

92. Amelgoz

erscheint ebenfalls 1260 als Laienbruder.

(Strobl l. c.)




X. Abt Pilgrim II. (1261–1262)

93.

Pilgrim wurde nach dem Ableben Sifrids noch 1261 zum Abt erwählt, starb aber nach Seywitz bereits am 27. April 1262. Diese Angabe ist jedoch sicherlich falsch; denn nach allen alten und glaubwürdigen Berichten wurde sein Nachfolger Heinrich III. schon am 15. Jänner 1262 gewählt; der Tod Pilgrims fällt daher noch in die letzten Tage des Jahres 1261 oder anfangs 1262 (cf. Xenia Bernardina P. III. 60).

94. Walther

war 1261 Prior in Heiligenkreuz, erscheint aber bereits 1262 und 1263 als maior cellerarius. Er wurde später als Abt nach Baumgartenberg postuliert. Hayder lässt [15] ihn daselbst 1272–1275 regieren; aber nach dem liber fundationum von Zwettl erscheint er bereits am 18. Dec. 1267 als Abt und das letztemal 1273. Sein Todestag ist nach Hayder der 25. Dec. 1275.

(Archiv f. Kunde österr. Geschichtsqu. XII. u. XVII. 168. – Fontes rer. Austr. III. 347 u. 429. – Hayder: Annal. Pomar. – Xenia Bernardina P. III. 80.)

95. Heinrich

erscheint zur Zeit des Abtes Pilgrim II. (also 1261) als Hofmeister in Mönchhof. Der Catal. alphab. gibt auch seinen Geburtsort an, indem er ihn „Henricus de Zuerndorff“ nennt; doch ist es unbestimmt, ob damit Zwerndorf in Niederösterreich oder Zurndorf in Ungarn gemeint ist.

(Weis I. 157.)




XI. Abt Heinrich III. Schinweis. (1262–1284)

96.

Abt Heinrich III. wurde nach dem einhelligen Zeugnisse der alten Quellen am 15. Jänner 1262 zum Nachfolger des Abtes Pilgrim erwählt. Das Lilienfelder Nekrologium setzt seinen Sterbetag auf den 28. Juni, ein alter Stiftskatalog auf den 29. Juli. Da aber diese Daten mit den Urkunden nicht übereinstimmen, dürfte die Angabe Seywitz’ die richtige sein, die als seinen Todestag den 1. Jänner 1284 nennt (cf. Xenia Bernardina P. III. 61).

97. Syboto,

ein Laienbruder, war 1263 Hofmeister in Baden und schloss im genannten Jahre einen vortheilhaften Tausch für das Stift ab.

(Weis I. 159.)

98. Aspinus

wird 1263 als Mönch erwähnt.

(Strobl l. c.)

99. Rudolf

erscheint 1263 als ammanus cellerarii.

(Weis I. 160.)

100. Engelbert

begegnet uns 1267 als Prior.

(Hanthaler: Recens. I. 106.)

101. Philipp,

102. Konrad

und

103. Petrus

erscheinen 1267 als Zeugen auf der Stiftungsurkunde der Kirche zu Penzing. Die beiden letzten werden als Priester bezeichnet.

(Quellen zur Gesch. d. Stadt Wien I. 8.)

[16]

104. Friedrich

war 1270 grangiarius in Ulrichskirchen und schloss als solcher im Namen des Stiftes den Kauf der Holzmühle bei Rosenau an der Zwettl ab.

(Weis I. 175.)

105. Dietmar

wird in den Jahren 1270 bis 24. Juni 1277 häufig als cellerarius genannt. Er war ein nach außen vielfach beschäftigter Mann, der in vielen Kaufs- und Vertragsurkunden, die in seine Wirksamkeit als cellerarius fallen, als Zeuge oder Executor erscheint. Er ist betheiligt am Kaufe der Holzmühle bei Rosenau und eines Mansen zu Wetzleinsdorf und erkauft von Diepold von Baden ein Pfund jährlicher Gülten daselbst. Als einige Laienbrüder von Heiligenkreuz einem gewissen Hartlieb von Gschwendt und seinem gleichnamigen Sohne die Augen ausgeschlagen hatten, wurde ebenfalls Dietmar zur Bewerkstelligung eines friedlichen Ausgleiches abgesandt, und bei Gelegenheit dieser Mission gelingt es ihm auch, einen langwierigen Streit wegen einiger Grundstücke zu Gschwendt mit Bertha von Dachbach und ihren Angehörigen beizulegen. Nur das Nekrologium von Lilienfeld führt einen Dietmar sac. et mon. S. Crucis an, der am 21. September (saec. XIV) starb; es ist damit vielleicht genannter Dietmar gemeint.

(Weis I. 175, 179, 190, 197, 208, 209.)

106. Heinrich

lebte 1271 als Laienbruder im Stifte.

(Weis I. 179.)

107. Albert

erscheint am 21. Dec. 1273 und 23. Juni 1274 als Mönch in Heiligenkreuz und wurde ebenfalls vom Abte Heinrich III. zu auswärtigen Geschäften verwendet. Zu seinen Händen überlässt Frau Alhaid von Bruck den ihr gehörigen Theil einer Mühle daselbst der Abtei (1273), und im folgenden Jahre wurde er nach Winden geschickt, um mit Frau Margareta den Kauf von fünf Pfund jährlicher Gülten abzuschließen.

(Weis I. 185, 189.)

108. Albero Vulsach

erscheint am 21. April 1266 als Zeuge in einer stiftlichen Urkunde, wodurch Elisabeth, die Witwe Heinrichs von Liechtenstein, der Abtei Heiligenkreuz Gülten zu Weltendorf und Gnadendorf schenkt. Er wird wohl mit jenem „miles dictus Vullesach“ identisch sein, der noch vor 1276 in unser Stift eintrat und demselben ein Haus und einen Weingarten in Klosterneuburg zubrachte.

(Weis I. 202, 311.)

[17]

109. Erchenger

erscheint 12. April 1277 als sacerdos et monachus, 18. Dec. 1284 und 23. Mai 1285 als Cantor. Er ist der Verfasser des ältesten, theilweise verloren gegangenen Nekrologiums unseres Stiftes, wovon sich Fragmente in den MS. 1508 und 2340 der Wiener Hofbibliothek erhalten haben, die Zeissberg in der „Zeitschrift für die österreichischen Gym­nasien“ 1877, p. 1—11, herausgab.

(Weis I. 318, 239, 241.)

110. Heinrich v. Wylock

war 1278 Conversbruder in Mönchhof. Ihm verdankt dieses Gut einen Zuwachs; denn auf seine Bitten schenkte König Ladislaus IV. dem Stifte am 30. Juli 1278 ein an genanntes Gut angrenzendes Grundstück, das unbebaut dalag. Der Catal. alphab. nennt ihn fälsch­lich Heinrich v. Willolz.

(Catal. alphab. — Weis I. 213.)

111. Rudolf

wird 1278 und 5. April 1285 als Hofmeister in Königshof erwähnt.

(Weis I. 215, 240.)

112. Gerung

war 1281 Hofmeister in Tallern.

(Doczy.)




XII. Abt Sieghard. (1284–1289)

113.

Sieghard wurde nach Seywitz am 15. Jänner 1284 zum Abt erwählt. Jedenfalls fällt seine Wahl in die ersten Wochen des Jahres 1284, da er bereits am 17. Februar 1284 als Abt erscheint; das letztemal wird er als solcher genannt am 6. Dec. 1289. Das Klosterneuburger Nekrologium nennt als seinen Todestag den 12. Februar, das von Lilienfeld den 13., die Nekrologien von Admont und Wilhering den 14. und ein alter Stiftskatalog den 16. Februar. Sind diese Angaben wenig­stens dem Monate nach richtig, so kann er nicht als Abt ge­storben sein, da am 16. Jänner 1290 bereits Berthold II. als solcher erscheint. Sieghard muss somit resigniert haben, was auch Seywitz behauptet. Nach seiner Angabe starb er erst am 8. Sept. 1305 und wurde als erster Abt im Capitelhause „ante stallam Domini Abbatis“ begraben (cf. Xenia Bernardina P. III. 61).

[18]

114. Heinrich

wird am 13. Dec. 1284 und 8. Juli 1285 als Prior angeführt.

(Weis I. 239, 244.)

115. Heinrich

erscheint am 13. Dec. 1284 und 1287 als Kämmerer.

(Weis I. 239. – Fontes rer. Austr. XVIII. 76.)

116. Ulrich

ist urkundlich am 13. Dec. 1284 und 1287 als Subprior und am 20. April 1294 als Prior nachweisbar. Er ist wohl mit dem späteren Abte Ulrich I. identisch (1297–1304), der 1304 resignierte und nach Seywitz am 20. August 1305 starb.

(Fontes rer. Austr. XVIII. 76. – Weis I. 239, 272. – Xenia Bernardina P. III. 64.)

117. Heinrich

„dictus horologista“ war am 23. Mai 1285 Mitglied des Stiftes.

(Weis I. 241.)

118. Rapoto

erscheint am 23. Mai und 8. Juli 1285 und 1287 als cellerarius in Heiligenkreuz. Gegen Ende des letzteren Jahres oder anfangs 1288 wurde er als Abt nach Baumgartenberg postuliert, wo er 1298 starb.

(Archiv f. Kunde österr. Geschichtsqu. XII. 25–26. – Fontes rer. Austr. XVIII. 76. – Weis I. 241, 244. – Xenia Bernardina P. III. 80.)

119. Marquard

erscheint am 23. Mai 1285 als infirmarius.

(Weis I. 241.)

120. Georg.

Ein Bruder dieses Namens wird in den stiftlichen Urkunden in den Jahren 1285, 23. Mai 1287 und 1294 ohne Angabe eines Amtes erwähnt. 1302, 29. April, erscheint er als Kellner und tritt als Vertreter des Stiftes vor der Hofschranne in Wien gegen einen gewissen Otto von Schmiedbach auf; ebenso hatte einem Bruder Georg von Heiligenkreuz die Hausfrau Ortolfs von Spannberg Besitzungen in Erdpress verkauft (vor 1304). Diesen Bruder Georg, der so häufig als Zeuge und als Geschäftsträger des Stiftes erscheint, halte ich für den späteren Abt Georg I. Wahrscheinlich in seiner Eigenschaft als cellerarius wurde er 1304 zum Nachfolger Ulrichs I. erwählt und starb nach Seywitz 1308, nach Strobl 1309.

(Fontes rer. Austr. XVIII. 76. – Weis I. 241, 276, II. 9, 16. – Xenia Bernardina P. III. 64.)

121. Syfrid

wird 1287 als hospitalarius erwähnt.

(Fontes rer. Austr. XVIII. 76.)

122. Ulrich

erscheint 1287 als Pförtner.

(Ibid.)

123. Ulrich

war 1287 infirmarius.

(Ibid.)

[19]

124. Albero

wird 1287 als Prior und am 20. April 1294 als cellerarius angeführt.

(Fontes rer. Austr. XVIII. 76. – Weis I. 272.)




XIII. Abt Berthold II. (c. 1290–1292)

125.

Nach der muthmaßlichen Abdication des Abtes Sieghard wurde entweder noch Ende 1289 oder in den ersten Tagen 1290 zu seinem Nachfolger Berthold II. erwählt, der bereits am 16. Jänner 1290 urkundlich als solcher erscheint. Seine Regierungszeit war von keiner langen Dauer, da sein Nachfolger Benzo schon im März 1292 urkundlich beglaubigt ist. Ob er aber auf seine Würde resignierte oder als Abt aus dem Leben schied, ist unbestimmt (cf. Xenia Bernardina P. III. 62).

126. Benzo

war aus Worms gebürtig, wurde Protonotar des Herzogs Albrecht I. von Österreich und Pfarrer in Mistelbach; als solcher stellt er am 24. Dec. 1286 die Urkunde aus, in welcher Herzog Albrecht die Abtei Heiligenkreuz in seinen besonderen Schutz nimmt und sie in allen ihren Rechten und Freiheiten bestätigt. Dieser Meister Benzo muss c. 1287 in Heiligenkreuz das Ordenskleid genommen haben. Da er illegitimer Geburt war, dispensierte Papst Nikolaus IV. am 30. Juni 1290 auf Verwenden des Herzogs Albrecht unseren Benzo wegen des „defectus natalium, quem patitur de subdiacono genitus et coniugata“ dahin, dass er zu allen Ämtern und selbst zur äbtlichen Würde in seinem Orden tauglich sei. Er wurde vielleicht anfangs 1292 Abt von Heiligenkreuz (das erstemal erscheint er als solcher am 16. März 1292), resignierte jedoch bereits 1294, starb aber erst nach 1297, da er in letzterem Jahre noch als Zeuge erscheint (cf. Xenia Bernardina P. III. 62).

127. Christian.

Ebenfalls auf Verwenden des Herzogs Albrecht I. dispensiert Papst Nikolaus IV. am 9. August 1290 den Mönch Christian von Heiligenkreuz propter defectum natalium.

(Mittheilungen aus dem vatican. Archive, Bd. I.)



[20]

XIV. Abt Benzo. (c. 1292–1294)

   



XV. Abt Berthold III. (1294–1297)

128.

Er erscheint bereits am 11. Nov. 1294 als Abt. Ob Berthold Ende 1296 oder anfangs 1297 seine Regierung beschloss, ob er als Abt starb oder resignierte, ist unbestimmt; am 28. Jänner 1297 erscheint bereits sein Nachfolger Ulrich I. Die Nekrologien von Wilhering und Lilienfeld setzen seinen Todestag auf einen 27. Juli (cf. Xenia Bernardina P. III. 63).

129. Hyrzo

stammte aus einer bürgerlichen Familie in Hainburg a. d. Donau und besaß daselbst ein Haus und einige andere Liegenschaften, welche nach seinem Eintritte in den Orden an seinen jüngeren Bruder Berthold übergiengen. Letzterer starb 1294, nachdem er noch kurz vor seinem Tode seinen Besitz in Hainburg der Abtei Heiligenkreuz legiert hatte, wo sein Bruder Hyrzo damals Diacon war.

(Weis I. 276.)




XVI. Abt Ulrich I. (1297–1304)

130. Heinrich

war c. 1299 cellerarius.

(Weis I. 288.)

131. Heinrich

„natione de Schüttenhofen“ schrieb 1299: Moralitates de naturis animalium, welche Schrift im Cod. 1599 1b–155b der Wiener Hofbibliothek sich findet.

132. Nicolaus Vischel

lebte in der ersten Hälfte des 14. Jahrhundertes. Da er vom Jahre 1302 an das Chronicon Austriacum des Paltram Vatzo fortsetzte, muss er zum mindesten in diesem Jahre bereits Mitglied unseres Hauses gewesen sein. Pez sagt (Script. rer. Austr. I. 706) von ihm: „Eruditus coenobita monasterii S. Crucis ... floruit saeculo XIV., doctioribus sui aevi hominibus merito annumerandus, qui pluribus scriptis ... [21] Ordinem suum et Ecclesiam illustravit.“ Von seinen Schriften erschienen zwei in Druck:

1. Continuatio des Chronicon Austriacum von Paltram Vatzo (die Jahre 1302–1310 umfassend), gedruckt bei Pez l. c.

2. Imago beatae Virginis (Cod. 84, 1a–31b der Stiftsbibliothek), gedruckt Auguste per Antonium Sorg c. 1500 fol.

Die übrigen Werke sind handschriftlich in der Stiftsbibliothek vorhanden. Es sind dies:

3. De incarnatione verbi oder de divina et humana essentia (Cod. 84, 32a–70b).

4. De sex operibus Abigail (ib. 71a–93a).

5. De s. Eucharistia (ib. 94a–114a). Das Werk wurde vom Verfasser dem Bruder Ernest, Prior und Lector der Augustiner in Baden, seinem „amicorum intimus“, gewidmet.

6. Tractatus contra perfidos Judaeos (ib. 115b–141b), Diese Schrift ist nicht vollständig erhalten.

7. Libri XII de laudibus B. M. V. (Cod. 35, 1a–298b).

(Xenia Bernardina P. III. 82–83.)




XVII. Abt Georg I. (1304-1308)

133. Johannes.

Er war, wie aus seinem und seiner Mutter gemeinsamen Epitaphium im Kreuzgange des Stiftes hervorgeht, der Sohn einer gewissen Gisla. Unter Abt Georg I. war er (nach Seywitz) cellerarius und dürfte als solcher zu dessen Nachfolger gewählt worden sein (1309). Am 30. Sept. 1317 erscheint Johannes noch als Abt, aber bereits im selben Jahre resignierte er. Sein Todestag ist der 13. Dec. 1331.[4]




XVIII. Abt Johannes I. (1309–1317)

134. Ambrosius.

Über die näheren Lebensschicksale dieses Mönches ist nichts bekannt. Er lebte in der ersten Hälfte des 14. Jahrhundertes und schrieb 1312:

De actis Judaeurum sub duce Rudolpho.

[22] Das Werk befindet sich handschriftlich in der Bibliothek des Stiftes Klosterneuburg und wurde von Th. G. v. Karajan in „Kleinere Quellen zur Geschichte Österreichs“, Wien, Karl Gerolds Sohn, 1859, veröffentlicht. Das Nekrologium von Lilienfeld hat unter dem 14. März: Magister Ambrosius s. et m. S. Crucis. Da die Eintragung aus dem 14. Jahrhundert stammt, kann unser Ambrosius damit gemeint sein.

(Fontes rer. Austr. XLI. 62. – Xenia Bernardina P. III. 83.)

135. Herzo (Hertho, Herth)

erscheint vom 17. Juli 1317 bis 31. Oct. 1330 als Hofmeister und Procurator in Mönchhof. Im Jahre 1317 begab er sich nach Raab, um vom dortigen Domcapitel den Schenkungsbrief des Meisters Andreas über Podersdorf (ddo. 1. Jänner 1316) transsumieren zu lassen. Bald darauf erlangte das Stift durch ihn ein wichtiges Recht. Weil Bruder Herzo der Kirche von Raab mehrere wichtige Dienste erwiesen hatte und auch in Zukunft ihr gefällig zu sein versprach, gestattete (1325) der Bischof Nikolaus von Raab der Abtei Heiligenkreuz, die vom Gute Vogeldorf zu entrichtenden Zehente mit jährlichen zwei Mark Silber ablösen zu dürfen. 1330 endlich nimmt Bruder Hertho mit dem Bruder Konrad (Nr. 137) die Schenkung des Gutes Machkad von Seite eines gewissen Andreas und seines Schwiegervaters Dominik entgegen und gibt dafür den beiden 20 Talente Wiener Pfennige. Strobl nennt noch 1355 einen Bruder Hierzo als magister novi praedii.

(Strobl: Castrosolium. – Weis II. 48, 107, 140.)




XIX. Abt Otto. (1317–1328)

136.

Wahrscheinlich im Herbste 1317 wurde Otto zum Nachfolger des resignierten Abtes Johannes I. erwählt. Nach einem alten Stiftskataloge starb Otto nach glücklicher Regierung am 7. März 1328, nach dem Lilienfelder Nekrologium aber am 6. April (cf. Xenia Bernardina P. III. 64).

137. Konrad

war vom 16. Sept. 1318 bis 31. Oct. 1330 in Mönchhof zum Nutzen des Stiftes thätig. Als das Gut von den Truppen des Königs Karl Robert von Ungarn arg mitgenommen [23] worden war, begab sich Bruder Konrad, damals Procurator von Mönchhof, zum Könige, legte ihm den erlittenen Schaden dar und bat zugleich zum Ersatze desselben um das Gut Zechun, welches verödet lag und keine Bebauer hatte, welche Bitte Karl Robert erfüllte (1318). Im Jahre 1330 erscheint er als claviger novi praedii, nahm als solcher zugleich mit Bruder Herzo (Nr. 135) die Schenkung des Gutes Machkad entgegen und ließ dieselbe vom Raaber Domcapitel beurkunden.

(Weis II. 53, 140.)

138. Christian.

Nachdem König Karl Robert der Abtei auf Bitten des Bruders Konrad das Gut Zechun geschenkt hatte, wurde vom Abte Otto der Mönch Christian als Vertreter des Stiftes nach Raab gesandt, um die Schenkungsurkunde vom dortigen Domcapitel transsumieren zu lassen, was am 29. Sept. 1318 geschah.

(Weis II. 55.)

139. Heinrich Spanhalm

(al. Spanhalb) erscheint am 18. März 1319 als Kämmerer und tritt als solcher klagbar gegen den Juden Marchart Swertzlein auf, weil derselbe von einem Weingarten der Abtei das ihr zugehörige Bergrecht zu entrichten sich weigert. Der Streit wurde zu Gunsten der Abtei entschieden. Am 24. Juni 1321 begegnet er uns als Oberkellner. Als im Frühjahre 1327 die Abtei Neuberg in Steiermark mit Mönchen aus Heiligenkreuz besiedelt wurde, ward Heinrich erster Abt der neuen Stiftung und starb als solcher am 7. Februar 1333 am Schlagflusse.

(Pichler: Die Cistercienser-Abtei Neuberg. – Weis II. 59, 78.)

140. Thomas

war am 28. Mai 1321 Hofmeister in Wien und ist wahrscheinlich mit dem Thomas identisch, welcher c. 1326 als Hofmeister in Königshof und unter Abt Pilgrim III. als Conventbruder erscheint.

(Catal. alphab. – Strobl: Abbatia S. Crucis. – Weis II. 68, 78.)

141. Seifrid

war der Nachfolger Heinrich Spanhalms im Amte eines Kämmerers und erscheint als solcher urkundlich am 28. Mai 1321.

(Weis II. 68.)

142. Jakob Hekler

stammte aus einer Bürgersfamilie zu Wiener-Neustadt. Seine Mutter Bertha schenkte 1323 eine Gülte zu Erdpress zur Stiftung eines ewigen Lichtes in der Abteikirche. Jakob Hekler erscheint am 24. Juni 1321 und [24] 12. März 1323 als Prior und dürfte dieses Amt bis zu seiner Wahl zum Abt bekleidet haben, die noch vor dem 15. August 1329 erfolgte. Er starb am 26. Nov. 1332.

(Weis II. 78, 88. – Xenia Bernardina P. III. 65.)

143. Ruger

wird am 24. Juni 1321 „der Spitaler“[5] genannt.

(Weis II. 78.)

144. Ulrich Gumpendorfer

und

145. Jakob Olpans

(der Catal. alphab. schreibt seinen Namen fälschlich Oelpans) werden am 24. Juni 1321 ohne Angabe eines Amtes erwähnt.

(Weis II. 78.)

146. Konrad

erscheint am 24. Juni 1321 als „der Herren Siechmeister“.

(Weis II. 78.)

147. Friedrich v. Vittring

wird am 24. Juni 1321 genannt. Sollte er etwa Mönch von Viktring in Kärnten gewesen sein und sich damals in Heiligenkreuz aufgehalten haben?

(Weis II. 78.)

148. Seyfried v. Michelstetten

(in Niederösterreich V. U. M. B.) erscheint am 24. Juni 1321 und 6. Juni 1330 ohne Angabe eines Amtes. Im letztgenannten Jahre trat er im Namen des Stiftes gegen Herrn Marchart von Mistelbach klagbar auf, weil dieser der Abtei zwei Lehen zu Hedreinsdorf entfremdet hatte; der Process wurde zu Gunsten des Klosters entschieden. 1344 erscheint Seyfried als Hofmeister in Baumgarten.

(Catal. alphab. – Weis II. 78, 136.)

149. Ulrich

war 1321 Hofmeister in Wiener-Neustadt.

(Weis II. 78.)

150. Konrad Chrug

stammte aus einer Bürgersfamilie in Wiener-Neustadt. Seine Mutter Mathilde übergab bei ihrem Tode (1324) ihrem Sohne, Bruder Konrad, 60 Pfund Wiener Pfennige zur Stiftung eines Jahrtages. Die Schwester unseres Konrad heiratete einen Bürger von Pressburg und brachte demselben als Heiratsgut einen Hof zu Traiskirchen zu; das Ehepaar kam aber in missliche finanzielle Verhältnisse und der Gemahl versetzte den Hof um zehn Pfund Pfennige unter die Juden. Mathilde Chrug löste den Hof aus und gab [25] ihn bei ihrem Tode ebenfalls an die Abtei Heiligenkreuz, jedoch mit der Bestimmung, wenn ihn Walchun, Bürger von Pressburg, der Sohn des obgenannten Ehepaares, um zehn Pfund Pfennige von der Abtei auslösen könne, solle er ihm als Erbtheil von seiner Mutter gehören. Da er aber dies nicht im Stande war, trat er alle seine Ansprüche auf den Hof an die Abtei ab, die ihm als Entschädigung durch seinen Oheim, den Bruder Konrad, zehn Pfund Pfennige auszahlen ließ (1326). Vielleicht war Konrad schon in diesem Jahre Hofmeister in Pressburg, als welcher er urkundlich am 3. April 1327 erscheint. Ende 1326 hatte der Hofmarschall Dietrich von Pilichsdorf der Abtei zwei Weingärten bei Pressburg vermacht. 1327 ließen nun Konrad Chrug, der dortige Hofmeister, und der Mönch Ulrich im Namen des Conventes durch das Domcapitel von Raab eine lateinische Übersetzung des Vermächtnisbriefes anfertigen und diese vom Könige Karl Robert bestätigen. Von Pressburg kam hierauf Konrad als Hofmeister nach Wien und erscheint als solcher am 12. Mai 1338. Er kaufte in genanntem Jahre von Otto dem Ruster ein halbes Lehen zu Hedresdorf und gab es als Seelgeräth für sich und seine Vorfahren an das Siechenhaus der Abtei.

(Weis II. 104, 109, 113, 175.)

151. Chaloch

war am 7. April 1324 Siechenmeister, erscheint am 6. Jänner 1330 als Oberkellner und war nach dem Catal. alphab. 1348 Hofmeister in Tallern. Unter allen Nekrologien erwähnt nur das von Lilienfeld einen einzigen Chaloch am 20. März (Chalochus s. et m. S. Crucis). Da die Eintragung aus dem 14. Jahrhundert stammt, dürfte wohl damit unser Chaloch gemeint sein.

(Catal. alphab. – Weis II. 107, 128.)

152. Ulrich der Werder

stammte aus Mödling und erscheint am 7. April 1324 als Mitglied unseres Stiftes. In genanntem Jahre schenkte Leupold der Werder von Mödling (ein Verwandter, vielleicht Bruder Ulrichs) der Abtei Heiligenkreuz für das Siechenhaus der Herren eine Gülte zu Leesdorf, wobei Ulrich als Zeuge fungiert.

(Weis II. 107.)

153. Ulrich,

Mönch von Heiligenkreuz, erscheint am 3. April 1327 in Begleitung Konrad Chrugs (Nr. 150). Wahrscheinlich ist er mit einem der früher schon genannten Mönche namens Ulrich identisch.

(Weis II. 113, 115.)

[26]

164. Bartholomaeus

monachus, sacerdos XXVIII annorum, filius notarii civitatis Viennensis, starb 1327.

155. Michael.

Im Aufträge des Abtes Otto reiste der Mönch Michael im Frühlinge 1328 nach Avignon und erwirkte daselbst unter dem 10. April g. J. einen Indulgenzbrief mehrerer Bischöfe für die Abtei, sowie vom Papste Johann XXII. die Bestätigung aller von seinen Vorgängern ertheilten Privilegien (30. Mai). Vielleicht war Michael schon damals Kämmerer, als welcher er am 6. Jänner 1330 urkundlich erscheint.

(Weis II. 122, 129.)




XX. Abt Pilgrim III. (1328–1329)

156.

Die Regierung dieses Abtes wird in allen alten Katalogen erwähnt, doch ist keine einzige Urkunde aus seiner Zeit vorhanden. In einem alten Grundbuche über Wilfleinsdorf wird er zwar zum Jahre 1328 genannt, doch ist dasselbe nicht mehr vorhanden. Seywitz erzählt, dass er 1329 aus Liebe zum contemplativen Leben resigniert habe (cf. Xenia Bernardina P. III. 65).




XXI. Abt Jakob Hekler. (1329–1332)

157.

Otto wurde 1330 als Abt nach Baumgartenberg postuliert, resignierte jedoch noch im selben Jahre und kehrte nach Heiligenkreuz zurück.

(Archiv f. Kunde österr. Geschichtsqu. XII. 31.)

158. Wulfing

erscheint am 6. Jänner 1330 als Prior und wurde am 1. Jänner 1333 zum Abt erwählt. Seme Regierung dauerte bis Ende 1342, wo er höchst wahrscheinlich resignierte. Nach dem Lilienfelder Nekrologium starb er am 7. März, nach dem Catal. alphab. am 10. März (1343?). Nach der Angabe des P. Seywitz wurde er im Capitelhause begraben.

(Weis II. 128. – Xenia Bernardina P. III. 65.)

[27]

159. Ulrich

war am 6. Jänner 1330 Spitalmeister.

(Weis II. 129.)

160. Jakob

wird am 6. Jänner 1330 als Pförtner genannt.

(Weis II. 129.)

161. Wolfhart

erscheint am 6. Jänner 1330 als Subprior.

(Weis II. 129.)

162. Racherus

war 1330 Hofmeister in Trumau.

(Doczy.)




XXII. Abt Wulfing. (1333–1342)

163. Griffo Gnembhertl

stammte aus einer Wiener Bürgersfamilie und war der jüngste von drei Brüdern. Der älteste namens Friedrich blieb im Laienstande, war ein besonderer Wohlthäter der Cistercienserklöster Österreichs und starb 1338. Der zweite Bruder hieß Otto und war 1330–1349 Pfarrer zu Maria am Gestade in Wien. Der jüngste endlich war unser Griffo; er erscheint bereits 1338 als Mönch in Heiligenkreuz und starb – wie auch sein Bruder Otto – 1349 an der großen Pest.

(Linck: Annal. Claravall. I. 707, 748.)

164. Seyfrid

erscheint am 25. Februar 1338 als Hofmeister von Königshof und Neuaigen. Als solcher schloss er in genanntem Jahre im Namen des Stiftes einen Kauf mit Otto von Gottesbrunn ab, wodurch letzterer der Abtei seinen Hof zu Winden überließ. Noch im nämlichen Jahre begab sich Seyfrid nach Raab, um den Kaufvertrag vom dortigen Domcapitel beurkunden zu lassen. Am 16. März 1359 erscheint er als Hofmeister von Mönchhof, das letztemal wird er als solcher 1361 erwähnt.

(Catal. alphab. – Weis II. 172, 174, 245.)




XXIII. Abt Leopold. (1342–1347)

165.

Leopold war Profess des Stiftes Lilienfeld und wurde nach der Resignation (?) des Abtes Wulfing im Herbste 1342 [28] nach Heiligenkreuz postuliert. 1347 war der Bau der Kirche von Neuberg vollendet worden, Leopold wollte sich als Vaterabt zur feierlichen Einweihung dorthin begehen, wurde aber auf der Reise vom Schlage getroffen und starb zu Reichenau am 7. Sept. 1347. Sein Leichnam wurde nach Heiligenkreuz gebracht und im Capitelhause beigesetzt.

(Xenia Bernardina P. III. 66.)

Strobl und Doczy führen zum Jahre 1344 folgende Mitglieder unseres Stiftes auf:

166. Bartholomaeus,

cellerarius.

167. Johannes,

infirmarius.

168. Eberhard,

Hofmeister in Tallern. Das Nekrologium von Lilienfeld führt während des ganzen 14. Jahrhundertes nur einen Eberhardus conv. S. Crucis am 19. August an, welcher unser Eberhard sein dürfte.

169. Otto,

Kellermeister in Tallern; er hatte den Beinamen „frater obediens“.

170. Petrus,

custos.

171. Siboto,

Pförtner.

(Strobl: Castrosolium.)

172. Aigul

(Aigil, Aiglo, Aglinus) erscheint von 1344 bis 3. Dec. 1350 als Hofmeister in „Olsoumunuhuduor“ oder inferioris Curiae monachorum, in Mönchhof. Während er dort die Verwaltung führte, hatte der langjährige Streit zwischen der Abtei und Stephan von Owar wegen des Gutes Vogeldorf seinen Höhepunkt erreicht. Auf einer Tagsatzung des Wieselburger Comitates hatte Stephan das Gut, das ihm erbrechtlich gehöre und von der Abtei widerrechtlich entzogen worden sei, zurückverlangt. Bruder Aigul vertheidigte mit zwei anderen Brüdern die Rechte des Stiftes und verlangte vom Vicepalatin eine Frist zur Beibringung der nöthigen Documente. Da aber die Tagsatzung trotzdem Vogeldorf dem Stephan von Owar zusprach, begaben sich die Brüder Aigul und Detrich (Nr. 181) nach Visegrad und legten dort dem Palatin Nikolaus die Schenkungsurkunde König Karl Roberts vor, worauf unter Vermittlung des Palatins zwischen den streitenden Parteien ein Vergleich geschlossen wurde. Stephan, der bereits bei Jahren und ohne Erben war, entsagte zu seinem Seelenheile allen Ansprüchen an das Gut. 1347 kaufte Aigul von Andreas [29] von Eayka und dessen Erben das Gut Pechlen am Neusiedlersee, worauf er nach Raab reiste, um den Kauf vom dortigen Domcapitel bestätigen zu lassen. Im Jahre 1350 finden wir unseren Bruder Aigul in Rom, wo er für das Stift einen Indulgenzbrief mehrerer Bischöfe erwirkte.

(Catal. alphab. – Strobl l. c. – Weis II. 198, 201, 211.)

178. Herbord

war 1344 Hofmeister in Baden. Doczy nennt ihn fälschlich Hofmeister in Gaden.

(Catal. alphab. – Doczy.)

Zum Jahre 1344 werden noch erwähnt:

174. Jakob,

custos.

175. Laurenz,

Hofmeister in Enzersdorf.

176. Michael,

Hofmeister in Pfaffstätten.

177. Pilgrim,

Kämmerer.

178. Ulrich,

Pitanzmeister.

Im Jahre 1345 werden genannt:

179. Chalarus,

Hofmeister in Tallern.

180. Bernhard,

Hofmeister in Wien.

(Doczy.)

181. Detrich

erscheint 1345 (cf. Nr. 172). Vielleicht war er schon damals Hofmeister in Königshof, als welcher er 1348 genannt wird.

(Doczy. – Weis II. 193.)

182. Simon

war 1346 Kämmerer und hatte den Beinamen „frater solitarius“.

(Strobl l. c.)

183. Paulus

wird 1347 als Pitanzmeister mit dem Beinamen „frater pacificus“ erwähnt.

(Strobl l. c.)

184. Wolfred

(Wolfard) erscheint 1347 als Kästner.

(Catal. alphab. – Doczy.)




XXIV. Abt Konrad I. Chietzlo. (1347–1357)

185.

Konrad war nach Angabe des Catal. alphab. Hofmeister in Trumau, hierauf in Enzersdorf und unter den Aebten Wülfing und Leopold Prior. Nach dem Tode Leopolds wurde er im Herbste 1347 zum Abt gewählt und starb am 19. Dec. 1357.

(Xenia Bernardina P. III. 66.)

186. Gerhard

erscheint 1348 als Laienbruder. (Strobl l. c.)

[30]

187. Meinhard

war 1349 cellerarius. Unter allen Nekrologien erwähnt nur das von St. Pölten unter dem 7. März einen Meinhardus de S. Cruce presbyter. Ist unser Meinhard mit diesem identisch, so starb er erst nach dem 2. Februar 1379, an welchem Tage die Conföderation mit St. Pölten eingegangen wurde.

(Strobl l. c.)

188. Friedrich

war 1349 infirmarius Dominorum.

(Catal. alphab.)

189. Colomann

wird successor fr. Aiglini conversi im Amte eines Hofmeisters in Mönchhof genannt. Da Aigul bis 1350 erscheint und 1361 bereits Ernest als solcher genannt wird, bekleidete er dieses Amt c. 1350 bis c. 1361.

(Catal. alphab.)

190. Hermann

war 1351 Hofmeister in Trumau und 1379 in Mönchhof, wo er die Rechte des Stiftes gegen die Ansprüche eines gewissen Gregor vertheidigte.

(Strobl l. c. –Weis II. 326.)

191. Irenfried

war 1351 infirmarius conversorum.

(Catal. alphab.)

192. Konrad Gundolt

erscheint am 11. Mai 1351 als „Chlosterherre datz dem heiligen Chreutz, der Gundoltine sun von Draeschchirchen“ (Traiskirchen).

(Weis II. 212.)

193. Ernest

war 1352 Laienbruder des Stiftes und erscheint 1361–1379 als Hofmeister in Mönchhof.

(Catal. alphab. – Strobl l. c.)

194. Leopold

wird 1352 als Hofmeister von Königshof „frater laboriosus“ genannt.

(Strobl l. c.)

195. Colomann

wurde c. 1288 geboren, war 1353–1358 Prior und wurde zu Beginn des Jahres 1358 zum Abt gewählt. Er starb am 11. Sept. 1377.

(Catal. alphab. – Xenia Bernardina P. III. 67.)

196. Erchenger

erscheint 1353 als hospitalarius.

(Strobl l. c.)

197. Nikolaus

war 1353 magister sutorum und hatte den Beinamen frater nectareus.[6]

(Strobl l. c.)

198. Timo

wird 1355 als hospitalarius erwähnt.

(Doczy.)



[31]

XXV. Abt Colomann I. (1358–1377)

199. Dietrich

war am 11. Nov. 1358 Mühlmeister in Heiligenkreuz und stiftete im genannten Jahre für sich, seine Vorfahren und alle armen Seelen einen Jahrtag auf den Quatember-Mittwoch vor Weihnachten, an welchem Tage jedem Bruder drei Stücke guter Fische und eine Semmel gereicht werden sollten.

(Weis II. 244.)

200. Nikolaus

erscheint am 6. Sept. 1360 als Kastner im Stiftshofe zu Wien.

(Weis II. 253, 254.)

201. Ulrich

war zur gleichen Zeit Hofmeister in Wien.

(Weis II. 253, 254.)

202. Thomas

erscheint am 6. August 1361 als einfacher Mönch und wurde vom Abte Colomann an den königlichen Hof nach Ungarn gesandt, um von Ludwig I. die Bestätigung der Urkunde des Raaber Bischofs Nikolaus zu erbitten, worin letzterer der Abtei für das Gut Vogeldorf den jährlichen Zehent um zwei Mark Silber abzulösen gestattet. Am 9. Nov. 1365 war er Oberkellner. (Weis II. 262, 275.)

203. Martin

erscheint 1364 in Mönchhof.

(Catal. alphab.)

204. Johannes

war am 9. Nov. 1365 Hofmeister in Wien.

(Weis II. 275.)

205. Heinrich

wird 1365–1369 als Hofmeister in Mönchhof erwähnt.

(Catal. alphab. – Rubr. 48, fasc. VIII, no. 4b pergam. – Rubr. 53, fasc. X, no. 1.)

206. Johannes

war 1365 Hofmeister in Mönchhof, 1378 und 1379 Procurator daselbst.

(Catal. alphab.)

207. Albert

erscheint 1366 als Hofmeister in Königshof.

(Strobl l. c.)

208. Colomann

bekleidete die Aemter eines cellerarius, bursarius, granarius, infirmarius, erscheint 1363 bis 3. April 1368 als Pitanzmeister, war hierauf Subprior und Prior und wurde als solcher im Herbste 1377 zum Abte erwählt. Am 6. December 1392 resignierte er (die einen sagen gezwungen, die anderen freiwillig), lebte aber noch 1394. Nach dem Nekrologium von [32] Reun starb er am 9. Jänner, nach den Nekrologien von Lilienfeld und St. Pölten am 10. Jänner eines unbekannten Jahres.

(Catal. alphab. – Weis II. 283. – Xenia Bernardina P. III. 67.)

209. Nikolaus,

Clericus professus, erscheint am 7. Nov. 1369 als General-Procurator des Stiftes „tam ad negotia quam ad causas“.

(Rubr. 89, fasc. XIV, no. 22.)

210. Georg

war 1371 bursarius.

(Strobl l. c.)

211. Oswald

wirkte 1371 als Hofmeister in Pressburg.

(Doczy.)

212. Andreas

erscheint 1371 und 1372 als Hofmeister in Königshof, 1375 als solcher in Mönchhof.

(Catal. alphab. – Strobl l. c.)

213. Hieronymus

„computavit in Novo Praedio (Mönchhof) anno 1375“.

(Catal. alphab.)




XXVI. Abt Colomann II. (1377–1392)

214. Johannes

erscheint 1379 als Prior. Als ein gewisser Gregor sich Eingriffe in die stiftliche Besitzung Mönchhof erlaubte, traten ihm anfangs Bruder Georg in Mönchhof (cf. Nr. 215) und Bruder Hermann, Hofmeister daselbst (Nr. 190), entgegen. Später erschien als Vertreter des Abtes Colomann II. der Prior Johannes, der die Sache des Stiftes vor dem Raaber Domcapitel verfocht, worauf der Streit zu Gunsten des Klosters entschieden wurde.

(Weis II. 324, 326.)

215. Georg

war 1379 in Mönchhof stationiert.

(Weis II. 326.)

216. Stephan

war aus Traiskirchen gebürtig und erscheint 1380 als Hofmeister in Wien.

(Perg. Rubr. 22, fasc. I, no. 8 a.)

217. Nikolaus,

von Weitra in Niederösterreich gebürtig, ist der erste Pfarrverweser von Alland aus dem Verbande des Stiftes. Als nämlich die Pfarre Alland nach dem Tode des Pfarrers Johannes vacant war, präsentierten Abt Colomann II. und der Convent von Heiligenkreuz ihren Mitbruder Nikolaus [33] von Weitra dem Passauer Bischof Johannes von Scharffenberg. Dieser gab nun (29. Juli 1381) dem Pfarrer (Michael?) von Sittendorf den Auftrag, den genannten Stiftspriester in den körperlichen Besitz der ihm verliehenen Pfarre Alland zu setzen. Nikolaus administrierte dieselbe 1381–1384, worauf sie der Weltpriester Jakob von Bruck erhielt, der dort mit zwei Cooperatoren pastorierte.

(Weis II. 347, 366.)

218. Gerung

war 1381 Hofmeister in Tallern. Das Nekrologium von St. Pölten erwähnt (als einziges unter allen Nekrologien) am 25. Jänner einen: Gerungus de s. cruce presb.

(Strobl l. c.)

219. Gottfried

war ein geschickter Schreiber. Im Jahre 1382 vollendete er Cod. 87 der Stiftsbibliothek. Am Schlusse desselben heißt es: „Per manus fratris Gotfridi anno 1382 infra octavam Assumptionis Mariae Virginis gloriosae.“ 1385 vollendete er den Cod. 151, an dessen Schlusse die Worte stehen: „Qui liber scriptus et integratus per manus fratris Gotfridi Anno Domini 1385 tempore pascali.“ Wahrscheinlich ist er mit demjenigen Gottfried identisch, der nach den Nekrologien von Lilienfeld und St. Pölten am 18. Sept. (saec. XV) starb.

220. Nikolaus,

zu Tulln in Niederösterreich geboren, arbeitete mit Bruder Gottfried am Cod. 87, wo es heißt: „Per manus fratris Nicolai de Tulna hic liber est iniciatus et illuminatus.“

221. Albert

erscheint 1382 als Procurator Sanctae Crucis.

(Catal. alphab.)

222. Mauritius

war 1385 Baccalaureus am Collegium Bernardinum in Prag.

(Studien und Mittheilungen aus dem Benedictiner- und Cistercienser-Orden. XIII. Jahrg. 498.)

223. Andreas

studierte an der Universität zu Wien und wurde magister artium. Als zu Wien die theologische Facultät errichtet wurde, ward er als einer der ersten zum Doctor der Theologie promoviert (1386). Nach Lambecius war er überhaupt der erste, der den theologischen Doctorgrad in Wien erlangte, während Aschbach annimmt, Andreas sei 1386 der erste gewesen, dem in der theologischen Facultät die Licenz [34] ertheilt wurde. In der Folgezeit, wurde er als ausgezeichneter Kanzelredner geschätzt.[7]

(Aschbach: Geschichte der Wiener Universität p. 116. – Lambecius fol. 120, 121. – Petrus de Pauli: Acta fac. theol.)

224. Georg

studierte ebenfalls an der Wiener Universität; 1387 pro cursu legendo admissus est. Der Elenchus nennt ihn 1397 „Academiae Viennensis magister“ und sagt von ihm: „inter scriptores Academiae Wiennensis numeratus.“

(Doczy. – Petrus de Pauli: Acta fac. theol.)

225. Johannes

war am 26. Februar 1388 Oberkellner und trat als solcher mit Erfolg gegen Herrn Johann von Puchaim wegen gewaltsamer Entziehung einer Weide zu Haslach auf.

(Weis II. 374.)

226. Nikolaus v. Peugen

hospitierte in Zwettl, war daselbst 1383–1389 cellerarius und wurde als solcher 1389 zum Abt gewählt. Im Jahre 1392 resignierte er und kehrte wieder nach Heiligenkreuz zurück.

(Linck: Annal. Claravall. I. 811. – Xenia Bernardina P. III. 151.)

227. Theodorich

vollendete 1391 den Cod. 41 der Stiftsbibliothek, wie er selbst am Schlusse bemerkt: „per manus fratris Theoderici anno Domini 1391 in die sanctorum Johannis et Pauli.“ Die Nekrologien von Lilienfeld und St. Pölten führen unter dem 8. Juni einen Theodoricus mon. et sac. S. Crucis (saec. XV) an, der wohl mit genanntem identisch sein dürfte.




XXVII. Abt Nikolaus I. (1392–1402)

228.

Wahrscheinlich ist dieser Abt mit einem der früher genannten Mönche namens Nikolaus identisch. Der Catal. alphab. und Seywitz setzen seine Wahl auf den 6. Dec. 1392; [35] er resignierte 1402 und starb nach dem Nekrologium von Reun am 20. Juni (cf. Xenia Bernardina P. III. 68).

229. Bartholomaeus

wurde 1394 an der Wiener Universität zum Magister der Philosophie promoviert. (Aschbach l. c.)

230. Thomas

erscheint 1395 und am 24. Juni 1397 als Mönch. (Rubr. 15, fasc. I, no. 22. – Weis II. 394.)

231. Johannes

war am 24. Juni 1397 Prior. (Weis II. 394.)

232. Berthold

war „excellens Verbi divini praeco in aula S. Crucis privilegiata Budae, ut constat ex literis a D. Abbate Runensi eidem scriptis circa a. 1400“.

(Catal. alphab.)

233. Ulrich

erscheint 1400, 1401 und 1402 als Kellner von Heiligenkreuz.

(Perg. Rubr. 40, fasc. I, no. 6. – Rubr. 42, fasc. II, no. 13. – Rubr. 89, fasc. XI, no. 17.)




XXVIII. Abt Albert. (1402–1414)

234.

Albert resignierte 1414, übernahm nach seiner Resignation noch das Amt eines cellerarius und starb am 15. Juli 1415.

(Xenia Bernardina P. III. 68.)

235. Petrus

„dictus Ferreus“ war Baccalaureus der Theologie an der Wiener Universität. Petrus de Pauli sagt von ihm: „17. Januarii 1406 ad instantiam Domini Alberti Abbatis S. Crucis in Austria Dominus fr. Petrus de S. Cruce dictus ferreus admissus est ad legendam bibliam ordinarie et incipere debuit a genesi.“ Er hatte jedoch hiebei nicht viel Glück; denn 1412 heißt es: „Petrus de S. Cruce non esset admittendus, quia non apparuit habilis in Scholasticis.“ Als Prediger hingegen stand er in großem Rufe. Er wurde Prior in Heiligenkreuz und wahrscheinlich als solcher 1415 nach der Resignation Alberts zum Abt gewählt. Er starb nach dem alten Stiftsnekrologium am 2. Juli 1417. Das Nekrologium von Lilienfeld setzt seinen Tod auf den 30. März, das von St. Pölten auf den 4. Mai.

(Catal. alphab. – Petrus de Pauli: Acta fac. theol. – Xenia Bernardina P. III. 69.)

[36]

236. Nikolaus

wurde 1411 als zweiter Pfarrverweser aus dem Stifte in Alland installiert. Vielleicht ist er die nämliche Person wie Nikolaus von Weitra (Nr. 217).

(Rubr. 22, fasc. I, no. 20.)

237. Andreas

erscheint 1411 als bursarius.

(Catal. alphab.)

238. Johannes,

ein Laienbruder, war unter Abt Albert grangiarius in Siegenfeld. Unter seiner Aufsicht wurde 1414 die Kapelle daselbst erbaut.

(Seywitz: Series abbatum.)




XXIX. Abt Petrus Ferreus. (1416–1417)

   



XXX. Abt Johannes II. v. Spanberg. (1417–1435)

239.

Johannes stammte aus der hessischen Adelsfamilie der Herren von Spanberg oder Spangenberg. Er wurde 1417 zum Abt erwählt (nach Seywitz am 4. April, doch stimmt dieses Datum nicht mit dem Todestage seines Vorgängers Petrus). Er resignierte jedoch am 1. Juli 1435, trat in den Karthäuser-Orden ein und starb als Prior in der Klause Thal Josaphat am 27. Juni 1447.

(Xenia Bernardina P. III. 69.)

240. Petrus

erscheint am 10. August 1421 als Cantor.

241. Stephan

ist urkundlich am 10. August 1421 als cellerarius beglaubigt.

(Catal. alphab. – Rubr. 53, fasc. VIII, no. 2b.)

242. Marquard

war 1427 Hofmeister in Mönchhof und 1436–1439 cellerarius.

(Catal. alphab. – Rubr. 53, fasc. III, no. 1 a.)

243. Nikolaus

wird 1430–1433 als cellerarius erwähnt. Er stammte aus Eisenstadt in Ungarn und legte die stiftlichen Grundbücher neu an.

(Catal. alphab.)

244. Albert

war 1431 Hofmeister in Tallern und erscheint noch 1434 daselbst. Da er aber bereits 1432 den Bruder Nikolaus als Nachfolger im Amte eines Hofmeisters hatte, so spricht der Catal. alphab. die Meinung aus, „illum abhinc [37] (1432–1434) non amplius ut Magistrum Curiae, sed ut emeritum senem in Tallern permansisse.“

(Catal. alphab.)

246. Bartholomaeus

war 1431 Kämmerer.

(Catal. alphab.)

246. Laurenz

wird am 18. März 1431 als cellerarius genannt. Vielleicht ist er die nämliche Person, wie der spätere Abt Laurenz.

(Rubr. 89, fasc. XIV, no. 11, Pergam.)

247. Heinrich Pasler

studierte an der Wiener Universität, wo er den Magistergrad erlangte, war cellerarius, Subprior und Prior und überbrachte als solcher 1431 dem Generalabte Johann VII. nach Basel 92 rheinische Gulden als Ordenscontribution. Zum zweitenmale war er 1434 als Secretär mit seinem Abte Johannes II. auf dem Basler Concile, wie er selbst im Cod. 80, fol. 168 der Stiftsbibliothek bemerkt. Nach der Resignation Johannes II. wurde er 1435 zum Abt gewählt und starb 1442.

(Catal. alphab. – Hanthaler: Fasti Camp. II. 163. – Xenia Bernardina P. III. 70.)

248. Nikolaus,

ein Laienbruder, erscheint 1432–1449 als Hofmeister in Tallern.

(Catal. alphab.)




XXXI. Abt Heinrich IV. Pasler. (1435-1442)

249. Ulrich Waser

(al. Massy) erscheint in den Jahren 1435–1444 theils als Hofmeister, theils als grangiarius in Tallern.

(Catal. alphab. – Rubr. 25, fasc. I, no. 8 Perg.)

250. Andreas Früeauff

erscheint 1436–1466 als Verwalter der am linken Donauufer gelegenen Besitzungen des Stiftes und hatte wahrscheinlich in Niedersulz seinen Sitz, da er in einem nicht genannten Jahre als „Aigenmaister zu Nidersulz“ bezeichnet wird.

(Catal. alphab.)

251. Heinrich

wird am 18. November 1437 als Prior genannt.

(Rubr. 48, fasc. IX, no. 6 Pergam.)

252. Heinrich

war 1437 Cantor.

(Rubr. 48, fasc. III, no. 8 Pergam.)

253. Johannes

erscheint 1441 als cellerarius.

(Catal. alphab.)



[38]

XXXII. Abt Georg II. (1442–1447)

254.

Georg resignierte wahrscheinlich nach 1447, lebte aber noch 25. Mai 1449.

(Xenia Bernardina P. III. 70.)

255. Ulrich

war 1444 und 1445 cellerarius.

(Catal. alphab.)

256. Friedrich

erscheint 1445 als Kellner.

(Catal. alphab.)

257. Zacharias Forbies

war 1447 Secretär und wird „frater zelosus“ genannt. Am 11. August 1459 wurde er vom Abte Johannes IV. nach Cîteaux gesendet, um dem Generalabt die eingesammelten Contributionen im Betrage von 153 fl. zu überbringen.

(Catal. alphab. – Seywitz: Series abbatum. – Strobl: Castrosolium.)

258. Bartholomaeus

wird 1447–1449 „magister artium“ in Wien genannt und kaufte im letztgenannten Jahre den Cod. 306 der Stiftsbibliothek an. Wahrscheinlich ist er die nämliche Person wie der Bartholomäus, welcher 1449 als Prior erscheint.

(Hanthaler: Recensus I. 107. – Petrus de Pauli: Acta fac. theol.)




XXXIII. Abt Johannes III. Abzehn (Alzen). (1447–1451)

259.

Johann war zuerst Arzt, trat dann im Kloster Bronnbach an der Tauber in den Orden und studierte am St.-Nikolaus-Collegium zu Wien, wo er 1434 zum Doctor der Theologie promoviert wurde. Bald darauf wurde er daselbst Professor. 1437 und 1439 war er Decan der theologischen Facultät, scheint auch Provisor des Nikolaus-Collegiums gewesen zu sein und wurde 1447 zum Abte von Heiligenkreuz postuliert, resignierte jedoch (wegen seines vorgeschrittenen Alters?) bereits 1451. Im folgenden Jahre wurde er zur äbtlichen Würde in seinem Mutterkloster Bronnbach berufen, starb daselbst am 7. April 1459 und wurde beim Eingänge ins Capitelhaus begraben.

(Cistercienser-Chronik Nr. 75. – Xenia Bernardina P. III. 71.)

[39]

260. Heinrich Bauernfeind

(Paurnveindt) war 1449–1455 Verwalter der am linken Donauufer gelegenen stiftlichen Besitzungen; als solcher „conscripsit terminos loci Baumgarten“. Er ist wohl der „Heinricus magister praediorum“, welcher am 11. März 1452 urkundlich erscheint.

(Catal. alphab. – Rubr. 48. fasc. I, no. 9 Pergam.)




XXXIV. Abt Johannes IV. Poley. (1451–1459)

261.

Johannes war Profess des Klosters Ebrach und Professor der Theologie in Wien. Er war mit seinem Abte Heinrich V. Blumentrost, der im Auftrage des Abtes von Morimond der Abtwahl nach der Resignation Johannes III. präsidierte, nach Heiligenkreuz gekommen, wurde vom Ebracher Abte den wahlberechtigten Brüdern vorgeschlagen und von diesen als Abt anerkannt. 1459 resignierte er, starb aber nach dem Nekrologium von Ebrach erst am 1. Juli c. 1462.

(Seywitz: Series abbatum. – Xenia Bernardina P. III. 71.)

262. Petrus Schreiber

erscheint 1452 als cellerarius (nach Catal. alphab. wäre er 1447–1453 cellerarius und fundiscriba gewesen) und tritt als solcher im Namen des Stiftes gegen eine Reihe von Personen wegen versessenen Grunddienstes klagbar auf. Er ist wahrscheinlich derjenige Petrus, welcher nach dem Nekrologium von St. Pölten am 29. März 1462 starb.

(Rubr. 27. fasc. III. no. 1, no. 11, no. 14; fasc. IV. no. 9.)

263. Johannes Verger

„profugus, sed rehabilitatus a Capitulo generali ad officia et dignitates“ anno 1454.

(Doczy.)

264. Georg

findet sich 1454–1460 als cellerarius in Tallern. Er ist wahrscheinlich identisch mit dem späteren Abte Georg III., der vor dem 6. September 1462 gewählt wurde und zwischen 15. Juni und 2. Juli 1470 starb.

(Catal. alphab. - Xenia Bernardina P. III. 71.)

265. Theodorich

wurde 1454 als Abt in das böhmische Cistercienserstift Sedletz postuliert, fieng an, die von den Hussiten zerstörten Gebäude wieder aufzubauen und starb 1465.

(Steinbach: Diplomatische Sammlung I. 105. – Xenia Bernardina P. III. 80.)

[40]

266. Michael von Arbesthal

wird 1458 urkundlich als Mitglied unseres Stiftes erwähnt.

(Rubr. 89, fasc. XV, no. 49 Pergam.)

267. Matthaeus Kramperger

(Kronberger) wurde 1434 zu Aspern in Niederösterreich geboren, legte 1458 die Profess ab und feierte 1461 seine Primiz. 1471–1478 war er Kellermeister, wurde am 3. Mai 1478 zum Abt gewählt, starb am 12. März 1492 und liegt im Capitelhause begraben.

(Catal. alphab. – Seywitz: Series Abbatum. – Xenia Bernardina P. III. 72.)

268. Johannes Schönthal

wurde c. 1459 mit einer Geldsumme als Ordenscontribution nach Morimond geschickt.

(Catal. alphab. – Seywitz: Series Abbatum.)




XXXV. Abt Laurenz. (1459–1461)

269. Simon

lebte unter Abt Laurenz c. 1460 und starb an einem 10. März.

(Catal. alphab.)




XXXVI. Abt Georg III. (1462–1470)

270. Johannes

starb am 29. März 1462.

(Nekrol. S. Hippolythi.)

271. Bartholomaeus

war schon vor 1462 Beichtvater der Cistercienser-Nonnen in Ybbs, wo er c. 6. September 1462 starb. Man hatte ihn während seiner Krankheit ohne Pflege gelassen und ihn nicht mit den heiligen Sterbesacramenten versehen, worüber Abt Georg sich gegenüber der Aebtissin Scholastica bitter beklagte.

(sub Rubr. 70 und 71, fasc. VII, no. 4.)

272. Christian

war c. 1462–1465 Beichtvater im Cistercienser-Nonnenkloster zu Ybbs, scheint aber dort ein wenig auferbauliches Leben geführt zu haben. Aebtissin und Priorin sahen sich deshalb gezwungen, in einem eigenen Schreiben [41] an Abt Georg dringend um Abhilfe zu bitten. Christian begab sich 1465 nach Säusenstein, wo er den Abt so für sich gewann, dass er alle Klagen für ungerechtfertigt hielt und in einem Schreiben an den Abt von Heiligenkreuz den Bruder Christian in Schutz nahm. Dieser kehrte denn auch 1467 wieder ins Stift zurück.

(sub Rubr. 70 u. 71, fasc. VII, no. 1, no. 2, no. 3.)

273. Wolfgang Den

(Een, Ten) wird in den Jahren 1462 bis 1466 erwähnt.

(Catal. alphab.)

274. Andreas

erscheint 1463 als bursarius.

(Catal. alphab.)

275. Johannes

war 1463–1469 Hofmeister in Wien.

(Catal. alphab. – Rubr. 16, fasc. XV, no. 15 Pergam.)

276. Oswald Bauernfeind

(Paurenfeindt) war 1466 Mitglied des Stiftes und starb nach dem Nekrologium von Klein-Mariazell an einem 12. November.

(Catal. alphab.)

277. Friedrich

erscheint 1466–1470 als „obrister Kellner“.

(Perg. Rubr. 48, fasc. III, no. 3; Rubr. 25, fasc. VI, no. 5; Rubr. 29, fasc. IV. no. 1.)

278. Martin

war 1466 Hofmeister in Tallern.

(Catal. alphab.)

279. Konrad

erscheint vom 28. Juni 1467 bis 1468 als Prior, 1470–1472 als bursarius und wurde am 7. August 1477 nach Cîteaux geschickt, um eine zur Unterstützung des herabgekommenen Mutterklosters von den österreichischen Stiftern gesammelte Geldsumme dorthin zu überbringen.

(Catal. alphab. – Rubr. 3, fasc. VIII, no. 4 Pergam.)

280. Andreas

war 1470 Prior und als solcher mit dem Abte Georg III. als Secretär bei der Wahl des Abtes Erhard von Baumgartenberg.

(Catal. alphab. – Rubr. 66, fasc. IV, no. 1.)

281. Simon

erscheint 1470–1497 als Verwalter in Tallern, 1501–1505 als Kellermeister im Stifte.

(Catal. alphab. – Cod. 336, fol. 424.)




XXXVII. Abt Georg IV. (1470-1478)

282.

Georg wurde zwischen 2. Juli und 20. August 1470 zum Abt erwählt und starb am 24. März 1478.

(Xenia Bernardina P. III. 72.)

[42]

283. Nikolaus

wurde mit Bruder Hermann von Lilienfeld 1474 nach Paris geschickt, um dorthin die Ordenscontribution der österreichischen Klöster zu bringen.

(Catat. alphab.)

284. Johannes Dexter

wird 1474 erwähnt.

(Catal. alphab.)




XXXVIII. Abt Matthaeus Kramperger. (1478–1492)

285. Johannes Reinperger,

von Grinzing in Niederösterreich gebürtig, starb als Prior am 6. August 1480.

(Nekrol. S. Crucis.)

286. Michael Aigner

war zu Mödling in Niederösterreich geboren, bekleidete 1480–1493 das Amt eines cellerarius, wurde am 17. Februar 1493 zum Abt gewählt, resignierte jedoch anfangs 1516 und starb am 11. (al. 13.) August 1516.

(Catal. alphab. – Xenia Bernardina P. III. 73.)

287. Andreas Weinstock.

Das erste Blatt Cod. 93 der Stiftsbibliothek enthält: „De lectura mensae pro conventu Monasterii S. Crucis in Austria.“ Am Ende stehen die Worte: „81 scriptum per fratrem A. W.“ Die Schrift stammt aus dem 15. Jahrhundert, also 1481. Nach dem Nekrologium von Klein-Mariazell starb nun ein Andreas Weinstock, Mönch von Heiligenkreuz, an einem 23. Februar.

288. Augustin

erscheint 1483–1487 als Subprior. 1483 trat er im Namen des Stiftes gegen die Grafen Johann und Sigismund von St. Georg und Bozin auf und leistete im Namen des Abtes gegen dieselben einen Eid, woran ihn die beiden – wiewohl vergeblich – durch Drohungen zu hindern suchten. Ohne ein Amt zu bekleiden, erscheint er noch 1493 und 1494.

(Catal. alphab. – Perg. Rubr. 53, fasc. 5, no. 1 a, b, c; Rubr. 3, fasc. 2, no. 4.)

289. Johannes Perger

erscheint 1487 wahrscheinlich als Beichtvater der Cistercienserinnen in Ybbs, da der Generalabt die Aebte von Heiligenkreuz und Baumgartenberg beauftragt, [43] die dortigen Nonnen zu zwingen, die lSchulden zu bezahlen, die sie von J. P. ausgeliehen haben. Wahrscheinlich ist er der nämliche Johannes, der bei der Wahl des Abtes Michael I. (17. Februar 1493) als Prior genannt wird. Er lebte noch 1500.

(Catal. alphab. – Perg. Rubr. 3, fasc. 2, no. 4. – Rubr. 60, fasc. 2, no. 6.)

290. Friedrich

war 1488 Hofmeister in Wien und 1495 Oberkastner im Stifte.

(Catal. alphab. – Rubr. 53, fasc. 10, no. 9 Pergam.)

291. Andreas

hospitierte bis 1490 in Heilsbronn, wandte sich von dort nach Alderspach und wurde vom Abte daselbst mit der Bitte um Aufnahme nach Wilhering geschickt. Er muss aber bald darauf nach Heiligenkreuz zurückgekehrt sein, da er bei der Wahl des Abtes Michael I. (17. Februar 1493) unter den Wählern erscheint. Vielleicht identisch mit Andreas Weinstock?

(Perg. Rubr. 3, fasc. 2, no. 4. – Studien und Mittheilungen XVII. 441.)

292. Wolfgang

war zur Zeit der Wahl Michaels I. (17. Februar 1493) Subprior.

(Perg. Rubr. 3, fasc. 2, no. 4.)

293. Leonhard

erscheinen am 17. Februar 1493 bei der Wahl Michaels I.

294. Martin

295. Michael

erscheinen am 17. Februar 1493 bei der Wahl Michaels I.

296. Michael

297. Anton

war ebenfalls 1493 unter den Wählern Michaels I. und erscheint 1499 als Prior. Wahrscheinlich ist er mit dem „Antonius presb. et mon. de S. Cruce“ identisch, der nach dem Nekrologium von Klein-Mariazell am 31. Oct. eines ungenannten Jahres starb, da nur dieses Nekrologium einen Mönch Anton erwähnt.

(Catal. alphab. – Perg. Rubr. 3, fasc. 2, no. 4.)

298. Laurenz,

1493 ein Wähler Michaels I., war 1506 bis 1510 cellerarius.

(Catal. alphab. – Perg. Rubr. 3, fasc. 2, no. 4.)



[44]

XXXIX. Abt Michael I. Aigner. (1493–1516)

299. Ulrich Wulff

starb als Subdiacon am 24. Jänner 1496.

(Necrol. S. Crucis.)

300. Johannes

erscheint 1499 als Laienbruder.

(Catal. alphab.)

301. Stephan

starb am 8. August 1499.

(Necrol. S. Crucis.)

302. Alexius,

sacerdos, schied am 27. März 1501 aus dem Leben.

(Strobl: Castrosolium.)

303. Bernhard

starb am 10. Mai 1501.

(Necrol. S. Crucis.)

304. Petrus Leonis

starb ebenfalls am 10. Mai 1501.

(Necrol. S. Crucis. – Necrol. Cellae Mar.)

305. Bernardin

verschied am 21. Februar 1503.

(Necrol. S. Crucis.)

306. Wilhelm

war zu Augsburg als Sohn eines Töpfers geboren. Er wurde 1508 als Abt nach Baumgartenberg postuliert. Als solcher war er 1519 bei der Wahl in Heiligenkreuz erschienen und wurde nun selbst zum Abte seines Mutterklosters erwählt (29. Nov. 1519). Am 31. Mai 1528 resignierte er und kehrte nach Baumgartenberg zurück, wo er bald darauf starb.

(Xenia Bernardina P. III. 73.)

307. Bartholomaeus

war Weltpriester, trat hierauf in Heiligenkreuz ein, starb aber noch während seines Noviziates am 23. August 1505.

(Doczy.)




XL. Abt Bernhard Medrizer. (1516-1519)

308.

Die Wahl des Abtes Bernhard fand am 1. Mai 1516 statt. Wegen schwerer Krankheit resignierte er aber schon am 29. Nov. 1519 und starb am 27. Jänner 1522.

(Xenia Bernardina P. III. 73.)

309. Jodocus

erscheint 1516 als Cantor und war bei der Wahl des Abtes Wilhelm (29. Nov. 1519) Prior.

(Perg. Rubr. 3, fasc. 2, no. 1. – Strobl: Castrosolium.)

[45]

310. Johannes Trost

war 1516 Hofmeister in Tallern.

(Catal. alphab. – Rubr. 48, fasc. 9, no. 12.)

311. Johannes Ranperger

erscheint 1516.

(Catal. alphab.)

312. Andreas

wird 1519 unter den Wählern des Abtes Wilhelm erwähnt.

(Perg. Rubr. 3, fasc. 2, no. 1.)

313. Bernardin

war ebenfalls unter den Wählern Wilhelms.

(Ibid.)

314. Georg

war zur Zeit der Wahl des Abtes Wilhelm cellerarius. Steinbach gibt als seinen Familiennamen Melezzy an und sagt: „Georg Melezzy, ehemals Domherr zu Breßlau, wählte das Cisterzienserinstitut in dem berühmten österreichischen Stift beym heil. Kreuz, – und wurde zu Saar erwählt, als er den Ossecker Abten zur Leichenbegängniß des seligen Veits (Abt von Saar 1488–1520) begleitete, – starb aber noch im folgenden Jahre 1521 und ward in dem Kapitelhause an der Seite des Abtens Niklas IV. begraben.“

(Rubr. 3, fasc. 2, no. 1. – Steinbach: Diplomatische Sammlung I. 332.)

315. Johannes Grinzinger

(Grinczinger, Brinzinger, Primbsinger) erscheint 1519 unter den Wählern des Abtes Wilhelm, war 1522–1523 cellerarius und 1523–1533 Prior. Während der ersten Türkenbelagerung Wiens (1529) war er mit dem übrigen Convente auf der Flucht; er starb am 28. Februar 1533.

(Catal. alphab. – Necrol. Campilil. – Perg. Rubr. 3; fasc. 2, no. 1. – Pap. Rubr. 5, fasc. 6, no. 2.)

316. Philipp

war 1519 bei der Wahl Wilhelms, wird 1523 als Custos erwähnt, hospitierte später in Säusenstein und kehrte von dort am 23. August 1539 wieder ins Stift zurück.

(Catal. alphab. – Perg. Rubr. 3, fasc. 2, no. 1.)

317. Paulus

war 1519 Bursarius und wird 1523 Senior genannt.

(Catal. alphab. – Perg. Rubr. 3, fasc. 2, no. 1.)

318. Sigismund

und

319. Leonhard,

der letztere als Subprior, waren ebenfalls unter den Wählern des Abtes Wilhelm.

(Ibid.)



[46]

XLI. Abt Wilhelm. (1519–1528)

320. Wolfgang Preyss

war 1520 Hofmeister in Tallern und lebte noch 1523.

(Catal. alphab.)

321. Hieronymus Feigl

(Faigla) war zu Dinkelsbühl in Bayern geboren, trat 1519 in das Noviziat und legte am 22. Juli 1520 die Profess ab, war 1523–1529 Kellermeister und wurde am 3. Juli 1536 zum Abt gewählt. Nach seiner im Jahre 1543 erfolgten Resignation zog er sich nach Wilhering zurück, wo er am 11. Jänner 1551 starb. Das Nekrologium von Lilienfeld führt am 23. Oct. unter den Familiaren an: „Achacius Faigla de Dincklspuel lapicida. Brigitta uxor eius.“ (saec. 16.) Vielleicht waren die beiden die Eltern unseres Abtes.

(Catal. alphab. – Xenia Bernardina P. III. 74.)




XLII. Abt Johannes V. Hartmann. (1528–1536)

322.

Johannes V. war aus Überlingen am Bodensee gebürtig, wurde bald nach dem Weggange des Abtes Wilhelm (1528) erwählt, resignierte aber am 1. Juli 1536 und starb am 15. Oct. (nach dem Nekrologium von Lilienfeld am 23. Oct.) 1536 und wurde als erster Abt in der Stiftskirche „ante gradum presbyterii“ begraben.

(Seywitz: Series abbatum. – Xenia Bernardina P. III. 74.)

323. Marquard

war 1529 und 1530 cellerarius.

(Catal. alphab.)

324. Johannes,

ein Laienbruder und Schneider, erscheint 1529. Nach der Angabe des Catal. alphab. lebte er noch zur Zeit der Wahl des Abtes Konrad II. (16. Juli 1547), starb jedoch bald darauf. Vielleicht ist er aber mit dem Johannes conversus et sartor identisch, der nach unserem Nekrologium am 18. Sept. 1541 starb.

(Catal. alphab. – Necrol. S. Crucis.)

325. Johannes,

ein Laienbruder, war 1529 Waldschaffer.

(Catal. alphab. – Pap. Rubr. 4, fasc. 9, no. 5.)

[47]

326. Konrad Krueg

legte 1529 die Profess ab und erscheint 1534. Er war Hofmeister in Wien.

(Doczy. – Rubr. 48, fasc. 9, no. 12.)

327. Konrad

legte ebenfalls 1529 die Profess ab.

328. Matthias Zünser

ist wahrscheinlich jener Matthias, der 1529 die feierlichen Gelübde ablegte. Er war aus Überlingen am Bodensee gebürtig, wurde 1547 Prior und am 14. Mai 1548 als Abt nach Neukloster postuliert, wo er am 5. Jänner 1551 starb.

(Xenia Bernardina P. III. 120.)

329. Wolfgang Rab

starb am 25. Oct. 1533.

(Necrol. S. Crucis.)

330. Konrad Schmid

(Faber) wurde 1510 zu Überlingen am Bodensee geboren, trat unter seinem Oheim, dem Abte Johann V. Hartmann, am 16. Juli 1534 ins Noviziat, war 1537–1540 Prior und wurde am 16. Juli 1540 nach Neukloster als Abt postuliert. Nach siebenjähriger Verwaltung riefen ihn seine Mitbrüder 1547 in gleicher Eigenschaft nach Heiligenkreuz zurück, wo er nach einer thatkräftigen Regierung am 5. Juni 1558 starb.

(Catal. alphab. – Xenia Bernardina P. III. 75, 119.)

331. Marcus Drei

(Tertius) trat feria V. ante Luciae V. Mart. 1534 ins Noviziat. Er wurde Priester und starb am 15. März 1548.

(Catal. alphab. – Necrol. Campilil.)




XLIII. Abt Hieronymus Feigl. (1536–1543)

332. Jakob Hardtmann

ist höchst wahrscheinlich jener Jakob, welcher nach dem Catal. alphab. unter Abt Hieronymus (ohne Angabe eines Datums) Subprior war. 1541 erscheint er als cellerarius. Doczy verzeichnet 1570 einen Jacobus sacerdos unter den Todten, der vielleicht unser Jakob ist.

(Catal. alphab. – Doczy.)

333. Eucherius

erscheint bereits 1537, war Prior des Stiftes und starb am 21. Februar 1551.

(Catal. alphab. – Necrol. S. Crucis.)

[48]

334. Petrus Stierling

war Priester und starb am 25. Juli 1540.

(Necrol. S. Crucis.)

335. Christoph

trat am Samstag vor Allerheiligen 1541 ins Noviziat. Weiters ist über ihn nichts bekannt.

(Catal. alphab.)




XLIV. Abt Sigismund. (1543–1544)

336.

Er war Profess des Stiftes Zwettl und starb im Stiftshofe zu Wien anfangs 1544.

(Xenia Bernardina P. III. 74.)

337. Georg Reichardt

war 1516 geboren, legte in Heiligenkreuz die Gelübde ab und erscheint 1543 als Prior des Stiftes. Als im genannten Jahre sich das Gerücht verbreitete, der Sultan Suleiman II. beabsichtige einen zweiten Zug gegen Wien, ließ Abt Sigismund die Kleinodien und das Archiv des Stiftes durch den Prior Georg nach Zwettl in Sicherheit bringen. 1547 wurde Georg als Abt nach Säusenstein postuliert und am 11. August 1548 nach Lilienfeld, wo er am 26. (al. 15.) Sept. 1556 starb.

(Linck: Annal. Claravall. II. 422. – Xenia Bernardina P. III. 80, 268.)




XLV. Abt Simon Demius (Them.). (1544–1547)

338.

Simon war zu Haslach in Niederösterreich geboren, wurde anfangs 1544 zum Abt gewählt und starb am 13. Juli 1547.

(Xenia Bernardina P. III. 74.)

339. Heinrich,

ein Laienbruder, war 1544 letzter Provisor in Ulrichskirchen, das in genanntem Jahre verkauft wurde.

(Doczy.)

340. Florian

war 1545 Mitglied des Stiftes. Strobl gibt ihm den Beinamen „fervidus frater“.

(Strobl: Castrosolium.)

341. Johannes Ackerman

war bei der Wahl des Abtes Konrad II. 16. Juli 1547 nach der einen Angabe Prior, nach der anderen cellerarius. Da er nach dem Tode des Abtes [49] Simon sich die Infel gehofft hatte, weigerte er sich dem neugewählten Abte Konrad die Obedienz zu leisten und bat um die Dimission, die ihm auch gewährt wurde. Er gieng nach Säusenstein, wurde von dem Abte daselbst, der von seinem Benehmen nichts wusste, freundlich aufgenommen und als Pfarrer eingesetzt. Er belohnte aber das Vertrauen des Abtes schlecht, gieng mit den Pfarrgeldern durch und apostasierte gänzlich, so dass man von ihm nichts mehr erfuhr.

(Catal. alphab. – Seywitz: Series Abbatum.)




XLVI. Abt Konrad II. Schmid. (1547–1558)

342. Konrad Hausknecht

war nach seiner eigenen Angabe (im Cod. 222) zu Luzern in der Schweiz geboren und legte am 6. Jänner 1548 (al. 1549) die Profess ab. 1582 und 1583 erscheint ein Konrad als Pfarrverweser in Mönchhof.

(Catal. alphab.)

343. Leonhard (al. Leopold) Haiden

war 1548 Kellermeister und wurde vom Abte Konrad nach Schwaben, in seine Heimat, geschickt, um taugliche Leute für das Stift anzuwerben. Die folgenden sieben Professen kamen mit ihm und wurden am Samstage vor dem Palmsonntage 1548 eingekleidet.

344. Jakob Bernhard Hitz

war aus Chur in der Schweiz gebürtig, trat Vigilia Palmarum 1548 ins Noviziat, legte 1549 die Profess ab und wurde bereits 1550 Subprior, welches Amt er nach dem Catal. alphab. bis 1558 bekleidete. Bei der Wahl Ulrich Müllers zum Coadjutor des Abtes Konrad II. (4. März 1558) erscheint er ohne ein Amt, bei der Wahl Ulrichs zum Abte (2. Juli 1558) als Prior. 1558–1566 war er Pfarrverweser in Alland,[8] 1576–1579 wird er als Pfarrverweser und Verwalter in Niedersulz erwähnt. Sein Todesjahr ist unbekannt.

(Catal. alphab. – Perg. Rubr. 3, fasc. 2, no. 3.)

345. Ulrich Müller (Molitor)

war 1526 zu Überlingen am Bodensee geboren, trat 1548 ins Noviziat und machte 1549 [50] die Profess. 1555 war er bereits Prior, später wurde er Subprior und als solchen wählte ihn Abt Konrad II. am 4. März 1558 zu seinem Coadjutor. Als Konrad bald danach starb, wurde er am 2. Juli 1558 Abt und schied am 24. (al 25.) April 1584 aus dem Leben.

(Perg. Rubr. 3, fasc. 2, no. 3. – Xenia Bernardina P. III. 75.)

346. Michael Ertli (Oertl)

trat in vigilia Palmarum 1548 ins Kloster, legte 1549 die Profess ab, erscheint bei der Wahl Ulrich Müllers zum Coadjutor (4. März 1558) ohne ein Amt zu bekleiden und starb noch vor 1580.

(Catal. alphab. – Perg. Rubr. 3, fasc. 2, no. 3.)

347. Nikolaus Voss

war zu Mainz geboren, trat ebenfalls 1548 in den Orden und legte im folgenden Jahre die Profess ab. Bei der Wahl Ulrichs zum Coadjutor des Abtes Konrad war er Prior (4. März 1558). Über sein Todesjahr ist nichts bekannt.

(Catal. alphab. – Perg. Rubr. 3, fasc. 2, no. 3.)

348. Sebastian Langhanns

wurde in vigilia Palmarum 1548 eingekleidet, machte 1549 die Profess und starb als Pfarrverweser in Münchendorf am 21. Juli 1560. Er wurde in der Kirche daselbst begraben.

(Catal. alphab. – Necrol. S. Crucis.)

349. Werner Schlachter

trat in vigilia Palmarum 1548 ins Noviziat, legte 1549 die Profess ab, starb aber schon am 8. Nov. (al. Sept.) 1552.

(Catal. alphab. – Necrol. S. Crucis.)

350. Christoph Fogger

wurde 1548 eingekleidet, legte 1549 die feierlichen Gelübde ab, war 1582 Custos oder sacrista, 1586 äbtlicher Secretär, 1591 Pfarrverweser in Niedersulz, 1593–1595 Pfarrverweser in Winden, wo er am 8. Jänner 1595 starb.

(Catal. alphab. – Linck: Annal. Claravall. II. 489.)

351. Johannes

war 1550 Prior.

(Catal. alphab.)

352. Petrus Rauch

stammte aus Franken und feierte 1550 seine Profess und Primiz. 1570–1575 erscheint er als Prior, 25. Sept. 1600 bis 9. Juni (?) 1601 als Stiftshofmeister in Wien. Am 13. Juli 1601 wurde er als Administrator in Wilhering eingesetzt und am 28. April 1602 als Abt nach Lilienfeld postuliert, wo er am 25. (al. 24.) Dec. 1606 starb.

(Catal. alphab. – Höffner: Cor. fratr. XVII. saec. – Rubr. 41, fasc. 5, no. 1. – Xenia Bernardina P. III. 221, 270.)

[51]

353. David Eschinger

wird „devotus frater“ genannt und starb am 31. Jänner 1553.

(Necrol. S. Crucis. – Strobl: Castrosolium.)

354. Rudbert

starb ebenfalls am 31. Jänner 1553.

(Necrol. S. Crucis.)

355. Valentin

legte 1554 die Profess ab und erscheint noch 1570 als chorista.

(Catal. alphab. – Doczy.)

356. Johannes Mayenberg

feierte 1554 seine Profess; 1563 geschieht seiner noch Erwähnung.

(Catal. alphab.)

357. Johannes Morreberg

legte ebenfalls 1554 seine Profess ab und wurde 1560 Pfarrverweser in Münchendorf, wo er am 16. April 1562 starb.

(Doczy.)

358. Leonhard

legte gleichfalls 1554 die feierlichen Gelübde ab und erscheint 2. Juli 1558 unter den Wählern Ulrichs II.

(Perg. Rubr. 3, fasc. 2, no. 3.)

359. Martin Steingaden

war zu Wangen in Württemberg geboren, legte 1554 die Profess ab und erscheint 1559 als Prior. 1561 wurde er als Abt nach Zwettl postuliert und im Mai g. J. daselbst installiert. Noch 1566 oder anfangs 1567 wurde er jedoch abgesetzt – nach anderer Angabe resignierte er freiwillig –, da er, dem Beispiele so vieler anderer folgend, ein Weib genommen hatte, und war hierauf Pfarrer in Gföhl und Stein, ohne jedoch vom Glauben abgefallen zu sein. Später soll er reumüthig wieder nach Heiligenkreuz zurückgekehrt und hier gestorben sein.

(Doczy. – Xenia Bernardina P. III. 156.)

360. Laurenz Hengenmüller

war 1535 zu Salem in Baden als Sohn des dortigen stiftlichen Sägemeisters Michael Hengenmüller geboren und legte 1554 die Profess ab. Bei der Wahl des Abtes Ulrich II. (2. Juli 1558) erscheint er als Subprior, 1562–1567 als Prior und wurde 1567 als Abt nach Zwettl postuliert, wo er am 17. Nov. 1577 starb.

(Catal. alphab. – Perg. Rubr. 3, fasc. 2, no. 3. – Linck: Annal. Claravall. II. 465. – Xenia Bernardina P. III. 156.)

361. Georg Gesdner

und

362. Johannes Cusper

(al. Cuspier), zwei Laienbrüder, starben am 2. Sept. 1557.

(Catal. alphab. – Doczy.)

363. Georg

war nach Angabe des Catal. alphab. am 4. März 1558 bei der Wahl Ulrich Müllers zum Coadjutor des Abtes [52] Konrad II. betheiligt. Im Wahl-Instrumente erscheint er jedoch nicht.

364. Hannibal Brentlin

(al. Bründl) wurde 1557 eingekleidet und legte unter Abt Ulrich II. 1558 die Profess ab. Er blieb aus Demuth 23 Jahre lang einfacher Mönch, bis er sich 1581 auf Befehl des Abtes Ulrich die Priesterweihe ertheilen ließ. Er war c. 1582 Pfarrverweser in Winden, hierauf in Niedersulz, wurde am 7. Jänner 1595 wiederum Pfarrer in Winden und am 1. Jänner 1601 zugleich Verwalter in Königshof, welche zwei Ämter er bis zu seinem Tode am 5. Oct. 1602 bekleidete. Er wurde im Kreuzgang begraben, wo sein Grabstein im vorigen Jahrhundert (zur Zeit des P. Seywitz) noch sichtbar war. „Vir morigeratus ac timens Deum, praecipue de insigni humilitate commendatus“ (Seywitz).

(Catal. alphab. – Höffner: Cor. fratr. saec. XVII. – Seywitz.)

365. Johannes,

366. Johannes

und

367. Jakob

traten am 4. März 1558 in das Noviziat. Letzterer wird 1569 und 1570 oeconomus genannt und erscheint noch am 3. Februar 1593.

(Catal. alphab.)




XLVII. Abt Ulrich II. Müller. (Vom 2. Juli 1558 bis 24. April 1584.)

368. Leopold Saviani

(Bitume nach Seywitz) legte 1559 die Profess ab, wurde 1560 Priester und starb am 21. April 1606.

(Doczy. – Höffner l. c.)

369. Georg Riedmayer

war 1536 geboren, legte 1559 die Profess ab, wurde 1561 (al. 1560) Priester und starb als Senior im Alter von 77 Jahren am 9. April 1613.

(Doczy. – Höffner. – Seywitz.)

370. Bartholomaeus Voggoheli

(al. Vogglioli) feierte 1559 seine Profess, wurde 1561 Priester und starb als Senior, Jubelprofess und Jubelpriester am 22. Sept. 1625.

(Doczy. – Höffner. – Seywitz.)

371. Urban

war 1559 Verwalter in Tallern.

(Catal. alphab.)

[53]

372. Matthias Marquad

wurde zu Wien geboren, legte 1562 die Profess ab, erscheint 1567 als Subprior und Pfarrverweser in Alland und wurde 1569 als Abt nach Säusenstein und von dort 1574 nach Baumgartenberg postuliert, wo er 1579 starb.

(Archiv f. Kunde österr. Geschichtsqu. XII. Bd. – Catal. alphab. – Xenia Bernardina P. III, 80.)

373. Caspar

legte 1562 die Profess ab, erscheint 1569 bis 1573 als cellerarius oder Schaffer, 1578–1585 als Subprior und 1583–1586 als Pfarrverweser in Alland. Er starb vor 1600. „In aula monachorum jus montanum et decimas conscripsit.“

(Catal. alphab. – Doczy.)

374. Gallus,

Subdiacon,

375. Christian,

Cleriker,

376. Johannes

und

377. Johannes,

beide Cleriker, legten ebenfalls 1562 die Profess ab. Wahrscheinlich ist einer von ihnen der spätere Prior Johannes Pranauer (Nr. 398).

378. Martin

feierte 1564 seine Profess, erscheint c. 1582 als Pfarrverweser in Winden und 1594 als solcher in Trumau.

(Catal. alphab.)

379. Matthias Keller

war c. 1541 zu Weingarten in Württemberg geboren, erscheint 1569–1572 als Prior, und wurde 1574 als Abt nach Säusenstein postuliert, wo er am 11. Jänner 1596 starb.

(Catal. alphab. – Xenia Bernardina P. III. 80.)

380. Joachim

legte in einem nicht genannten Jahre unter Abt Ulrich II. Profess ab und starb am 11. März 1570 eines plötzlichen Todes.

(Necrol. S. Crucis.)

381. Engelmann

und

382. Ulrich

starben am 15. August 1570.

(Necrol. S. Crucis.)

383. Thomas Schmoll

war zu Dinkelsbühl in Bayern geboren, legte c. 1573 die Profess ab, war oeconomus, 1583 bis 1590 Prior und 1586–1589 zugleich Pfarrverweser in Alland. Nach dem Tode des Abtes Laurenz Lombardo († Nov. 1590) wurde er mit der Administration des Neuklosters betraut und 1591 als Abt nach Neuberg postuliert, wo er am 22. Dec. 1600 starb.

(Catal. alphab. – Xenia Bernardina P. III. 80, 122.)

[54]

384. Joachim

legte unter Abt Ulrich II. Profess ab und erscheint 1582 als Prior.

(Catal. alphab.)

385. Georg

legte ebenfalls unter Abt Ulrich II. Profess ab und war 1582 Pfarrverweser in Gaden, 1583–1597 Pfarrer in Podersdorf und 1595 zugleich in Mönchhof. Er starb anfangs 1598; das Inventar über seine Hinterlassenschaft datiert vom 5. Jänner 1598.

(Catal. alphab.)

386. Jakob Roll

war Coadjutor des Abtes Matthias Keller von Säusenstein (Nr. 379) in der Verwaltung des Klosters Baumgartenberg und wurde am 25. Sept. 1582 daselbst zum Abt erwählt, starb aber bereits 1584.

(Xenia Bernardina P. III. 80.)

387. Jakob Helmsdorfer

legte 1582 die Profess ab, wurde 1588 zum Priester geweiht, erscheint 1590 als Subprior, starb aber noch vor 1600.

(Catal. alphab.)

388. Matthias

starb während seines Noviziates am 18. Oct. 1584.

(Necrol. S. Crucis.)

389. Thomas Niedermayer

erscheint als Mitglied des Stiftes 1585–1593 und starb als Pfarrverweser in Mönchhof am 10. Februar 1600.

(Catal. alphab. – Necrol. S. Crucis.)

390. Wolfgang

und

391. Caspar

legten (laut Professzetteln) in einem nicht genannten Jahre unter Abt Ulrich II. die Profess ab.




XLVIII. Abt Johannes VI. Rueff (Ruof). (Vom 19. Dec. 1585 bis 28. März 1599.)

392.

Johannes war Profess des Benedictinerstiftes Melk, wurde von Kaiser Rudolf II. am 15. August 1580 als Abt von Zwettl eingesetzt und am 2. Februar 1581 infuliert. Ende 1585 wurde er auf Betreiben Melchior Khlesls Abt von Heiligenkreuz. Er starb auf einer Reise nach Prag im Prämonstratenserstifte Bruck in Mähren am 28. März 1599 und wurde am 14. April in Heiligenkreuz begraben.

(Xenia Bernardina P. III. 75.)

393. Paulus Schönebner

war zu Zwettl in Niederösterreich geboren, legte c. 1585 die Profess ab und wurde 1587 zum [55] Priester geweiht. Vom 1. April 1597 bis 16. Jänner 1601 war er Prior und nach dem Tode des Abtes Johannes VI. zugleich Administrator des Stiftes, bis er am 16. Jänner 1601 zum Abt erwählt wurde. Wegen der herabgekommenen Vermögensverhältnisse des Klosters wurde er am 28. Sept. 1610 suspendiert und am 22. Februar 1613 gänzlich abgesetzt. Er starb am 4. Oct. 1613 an der damals herrschenden Pest. Die Hofbibliothek in Wien bewahrt handschriftlich (Nr. 8305):

Explicatio tabulae hieroglyphicae Austriacae a Paulo Abbate et Conventu S. Crucis Imp. Mathiae oblata (10 Bll. 4°).

(Höffner. – Xenia Bernardina P. III. 76.)

394. Matthias Gülger

(al. Gilger, Gülcher) war zu Lüttich geboren, kam wahrscheinlich 1588 nach Österreich und legte 1589 seine Profess ab. 1590–1593 war er Prior. 1598 unternahm er eine Reise zum General-Capitel nach Cîteaux, wurde hierauf mit Erlaubnis des Generalabtes Prior in Neuberg und auf dessen Wunsch am 8. Juli 1599 als Abt nach Neukloster postuliert. (Dieses Datum ist in dem Schreiben angegeben, in welchem der Generalabt dem Abte von Reun die Confirmation der Postulation aufträgt. Die Abschrift des Confirmations-Instrumentes hingegen, welche im Archive von Reun sich findet, hat den 13. Mai 1600 als Wahltag.) Nach dem Tode des Abtes Georg Freyseisen wurde er am 21. August 1605 als Abt nach Reun berufen und am 30. August daselbst feierlich installiert. Durch das Schreiben des Generalabtes vom 23. Mai 1609 wurde er zum Generalvicar des Ordens für die österreichischen Länder ernannt und ihm zugleich vom General-Capitel der Auftrag gegeben, das Stift St. Gotthard in Ungarn wieder für den Orden zu gewinnen. Wenn er auch das letztere nicht vermochte, so gelang es ihm doch, das ausgestorbene Cistercienser-Nonnenkloster Schlierbach wieder zurückzuerwerben und mit Mönchen aus Reun zu besetzen (1620). Hochverdient um sein Stift und den Landesfürsten starb er am 18. (al. 15.) Mai 1628 und wurde in der Stiftskirche zu Reun begraben, wo ihm die steiermärkischen Stände ein Denkmal errichten ließen.

(Catal. alphab. – Höffner. – Xenia Bernardina P. III. 16, 80.)

395. Johannes Seemair

legte 1591 die Profess ab und machte hierauf seine theologischen Studien in Wien. 1597 und [56] 1600 erscheint er als Subprior und Beichtvater des Conventes: zugleich war er Vicar für Gaden[9], welches Amt er wahrscheinlich bis zu seinem Tode beibehielt. Vom 16. Jänner 1601 bis 20. April 1609 war er abermals Subprior und Beichtvater der Conventualen, außerdem bekleidete er die Ämter eines Kämmerers, Küchenmeisters, Kellermeisters (vielleicht auch Waldschaffers), am 9. April 1609 wurde er zum Kastner ernannt, starb aber schon am 20. April 1609.

(Catal. alphab. – Seywitz. – Höffner.)

396. Nikolaus Thannenbaur

legte am 15. Sept. 1591 die Profess ab. Er war 1601 bis zu seinem Tode Pfarrverweser von Alland, c. 1610–1612 Kästner, 1610 bis 28. Juni 1613 Kellermeister, 1610 bis 9. Nov. 1615 Kämmerer, Küchenmeister und Waldschaffer. Er starb im Stifte am 4. Dec. 1615. „Parochus zelosus, oeconomus specialis“ nennt ihn Seywitz.

(Höffner. – Seywitz.)

397. Caspar

legte als Akolyt 1591 die Profess ab.

398. Johannes Pranauer

war 1595–1596 Prior und Pfarrverweser von Alland und starb als solcher am 12. Juli 1596.

(Doczy. – Necrol. S. Crucis.)

399. Johannes Medicus

legte am 8. Dec. 1597 die Profess ab, empfieng die Priesterweihe und starb im Stifte am 19. März 1611. „Vir totius contemplationis exemplar“ sagt Seywitz.

(Höffner. – Seywitz.)

400. Maximilian Tieffer

war in Wien geboren, feierte am 3. Juni 1597 seine Profess und wurde bald darauf zum Priester geweiht. Er wirkte bis 9. April 1609 als äbtlicher Secretär, reiste 1600 nach Cîteaux, um daselbst die Vornahme einer Abtwahl für das durch den Tod Johannes VI. verwaiste Stift zu betreiben, und wurde nach der Wahl des Abtes Paulus Schönebner am 16. Jänner 1601 Prior, welches Amt er bis 9. April 1609 bekleidete. 1601–1609 war er zugleich auch Novizenmeister, Kämmerer, Waldschaffer, Küchenmeister, Kellermeister und Kastner, doch hatte er in diesen administrativen Ämtern einen Adjuncten an seiner Seite. 1601–1604 wirkte er außerdem noch als Cantor und Bibliothekar. Als Abt Paulus [57] am 15. Mai 1608 der Abtwahl in Baumgartenberg präsidierte, schlug er den Wählern seinen Prior Maximilian Tieffer als Candidaten vor, aber die Mehrzahl wählte nicht diesen, sondern ihren Conprofessen P. Gregor Grill. Abt Paulus erklärte nun die Wahl für ungiltig, informierte darüber den Landesfürsten und erhielt die Vollmacht, einen Administrator einzusetzen (27. Februar 1609). Am 12. April 1609 brachte er nun P. Maximilian Tieffer als Administrator nach Baumgartenberg, wo dieser am 26. Oct. 1611 starb und begraben wurde „magno sui desiderio relicto“.

(Höffner.)

401. Johannes Klele

legte 1597 die Profess ab. Vom Sept. 1600 bis 16. Jänner 1601 war er Subprior, 1601 bis c. 1610 Sacrista, c. 1609–1616 abermals Subprior und vom 9. April 1609 bis 1616 Novizenmeister und Beichtvater der Conventualen. Vom 20. April 1609 bis 1616 wirkte er als Vicar von Gaden, 14. März 1612 bis 1616 als Secretär und 1612–1615 als Bibliothekar. 1615–1616 war er kurze Zeit Pfarrverweser in Winden und 1616 bis 8. Oct. 1617 Pfarrverweser in Münchendorf und Trumau. Diese beiden Pfarreien pastorierte er auch 1619 bis c. 1622 (als 1621 die Ungarn einfielen, musste er sich flüchten) und vom 25. Sept. 1623 bis 18. April 1624; hierauf wurde ihm die Pfarre Münchendorf abgenommen und er bekleidete vom 18. April 1624 bis Sept. 1627 bloß die Stelle eines Pfarrverwesers in Trumau. In genanntem Monate kehrte er ins Stift zurück, wo er als Senior bereits am 29. Sept. 1627 starb.

(Höffner.)

402. Quirinus

legte laut Professzettel 1597 die Gelübde ab. Näheres über ihn ist nicht bekannt.




IL. Abt Paulus Schönebner. (Vom 16. Mai 1601 bis 4. October 1613.)

403. Petrus Sobolius

legte 1601 die Profess ab und wurde bald darauf Priester. C. 1612 hospitierte er aus Gesundheitsrücksichten im Stifte Baumgartenberg, war nach seiner Rückkehr vom 9. Nov. 1615 bis 30. März 1616 Kämmerer, Waldschaffer, [58] Kastner, Küchen- und Kellermeister, 1616 bis Sept. 1618 Subprior, 1616 bis 5. April 1621 äbtlicher Secretär, 1616 bis 24. April 1621 Bibliothekar und c. 1616–1620 Vicar von Gaden. Am 5. April 1621 wurde er abermals Kämmerer und Kellermeister und bekleidete diese Ämter bis zu seinem Tode am 29. Oct. 1621.

404. Ägidius Glückh

war aus Bayern gebürtig, legte 1602 die Profess ab und empfieng 1603 (?) die Priesterweihe. Am 13. Juni 1605 übernahm er das Amt eines Hofmeisters in Wien, wo er am 13. Juli 1613 starb. Seine Leiche wurde in Heiligenkreuz beerdigt.

405. Caspar Fürstenwalter

feierte 1602 seine Profess, wurde Priester und starb am 25. April 1612. „Vir omni scientiarum genere pollens“ (Seywitz).

406. Christoph Berthell

(al. Pertl) legte 1602 die Gelübde ab, wurde c. 1609 Priester, am 22. April 1610 Cantor und starb als solcher am 7. Dec. 1612.

407. Paulus Sinnbold

(al. Simbold), ein Laienbruder, legte 1603 die Profess ab. Er war seines Handwerkes ein Schneider, bekleidete zugleich die Stelle eines Subsacrista und starb am 20. April 1606.

408. Johann Bernhard Thurner

legte 1604 (?) die Gelübde ab. Vom 25. März 1617 bis 22. Juli 1618 war er Küchenmeister und Kastner, Juli 1618 bis 2. Dec. 1625 Pfarrverweser in Niedersulz, 2. Dec. 1625 bis 20. Nov. 1634 Pfarrverweser in Mönchhof, seit 15. Nov. 1631 versah er zugleich auch die Pfarre Podersdorf und starb am 20. Nov. 1634 als Senior.

409. Georg Myeliczky[10]

(nobilis de Wischovia) war in Mähren c. 1578 geboren, wurde Priester und Domherr von Olmütz, machte hierauf seine theologischen Studien am Collegium Germanicum in Rom und wurde in Perugia zum Doctor der Theologie promoviert. Er trat hierauf zu Clairvaux ins Noviziat und wurde (mit den folgenden sieben) von Abt Paulus auf seiner Reise zum Generalcapitel bewogen, in Heiligenkreuz die Profess abzulegen, was er 1604 that. Er bekleidete im Stifte [59] von 1604 bis an seinen Tod das Amt eines Cantors und starb am 22. April 1610. Seit 20. Jänner 1605 war er auch Mitglied der theologischen Facultät der Wiener Universität, wo er häufig den Disputationen präsidierte und noch lange nach seinem Tode im Rufe eines hochgelehrten Mannes stand. Dabei führte er nach dem Zeugnisse des späteren Abtes Christoph ein heiligmäßiges Leben. Höffner erwähnt auch, er sei zur Übernahme der äbtlichen Würde im Cistercienserkloster Saar in Mähren aufgefordert worden, habe aber aus Demuth dieselbe abgelehnt. In Steinbachs diplomatischer Sammlung findet sich aber keine Andeutung davon, ist auch unwahrscheinlich, da nach dem Tode des Anton Wadinger, Abtes von Saar (1596–1601), die Abtei wegen der Verhandlungen betreffs Vereinigung der Klostergüter mit den Tafelgütern des Erzbischofes von Olmütz und Cardinals Franz von Dietrichstein erledigt blieb, bis 1606 die Vereinigung factisch erfolgte. (1638 wurde die Abtei dem Orden wieder restituiert.) Höffner scheint daher unsern Georg Myeliczky mit dem Georg Melezzy zu verwechseln (Nr. 314), der nach Steinbach bereits ein Jahrhundert früher (1520) als Abt nach Saar postuliert worden war.

410. Johann Damian Macrenzius

(al. Machrentinus), aus Grevenmachern im Großherzogthum Luxemburg gebürtig, war Priester und Stiftsherr zu Limburg. Als solcher vollendete er 1598 bis 1602 seine Studien am Collegium Germanicum in Rom, trat hierauf zu Clairvaux ins Noviziat und legte 1604 in Heiligenkreuz die Gelübde ab. Unter dem Vorsitze seines Connovizen P. Georg Myeliczky vertheidigte er am 19. März 1605 an der Universität zu Wien Thesen über die Menschwerdung Christi, die er dem Generalabte widmete, worauf er am 24. Mai 1605 Baccalaureus der Theologie wurde. Nach der Absetzung des Abtes Paulus (22. Febr. 1613) wurde er als Administrator des Stiftes eingesetzt, zeigte sich dieser Stellung vollkommen gewachsen, starb aber leider schon am 20. Sept. 1613 an der damals herrschenden Pest und wurde im Kreuzgang (an der Ecke des nördlichen und westlichen Flügels) begraben, wo sein Grabstein bis zur Renovierung im Jahre 1894 sichtbar war. „Magni ingenii et singularis spei vir“, sagt von ihm Höffner, und Seywitz nennt ihn „dexterrimus in agendo“.

[60]

411. Johannes Seyfried

war 1577 zu Breslau geboren und erhielt in seiner Vaterstadt ein Canonicat, studierte hierauf im Collegium Germanicum zu Rom und wurde Doctor der Theologie und beider Rechte. Sein Noviziat machte er in Cîteaux und seine Profess legte er in Heiligenkreuz 1604 ab. 1604–1612 war er Bibliothekar, 20. April 1609 bis 14. Juli 1610 (vielleicht länger?) Kämmerer, Waldschaffer, Küchenmeister, Kellermeister und Kastner. Am 12. April 1612 wurde er als Abt nach Zwettl postuliert und noch im Sommer des nämlichen Jahres als solcher installiert. Als er am 8. Sept. 1625 in seinem Zimmer die Horen betete, wurde er vom Schlage getroffen und starb am selben Tage zwischen 9 und 10 Uhr abends. Er schrieb:

1. Codex Rudolfinus. Die Schrift befindet sich im Staatsarchiv zu Wien, Jus civ. 76. jetzt 9351. Davon ist eine Abschrift unter dem Titel: Epistolarum Rudolphi Primi Imperatoris Libri tres, Fol., 214 Seiten, in der Stiftsbibliothek zu Zwettl, Cod. 403, vorhanden.

2. Notae historicae in Dom. Rudolphi Primi Caes. Aug. Epistolas. Die Schrift findet sich, von der Hand Seyfrieds geschrieben, im Cod. 404 der Stiftsbibliothek von Zwettl. Außerdem ist im Archiv genannten Stiftes (L. 233, XI) ein mit den zwei vorhergehenden Nummern größtentheils übereinstimmender Cod. MS. Fol. mit dem Titel: D. Rudolphi I. Cacsaris Augusti Epistolarum Libri II Cum Notis Historicis Joannis Seifridi Abbatis Claraevallis Austriae vulgo Zwethall.

3. Apologia insignis de monasterio ablato Monialium S. Bernardi contra PP. Societatis. (MS. Fol. 314 S. im Stiftsarchiv von Zwettl Bd. X. I. 3.)

4. Annales Austriae auctore Fr. Joanne Seifrido, Silesio Vratislaviensi, Cist. Ord. in monasterio Claraevallis Austriae vulgo Zwethal Abbate. (MS. im Archive von Zwettl, Handschriften III. Fol. 314 S.)

5. Commentar zur Regel des heil. Benedict.

Gedruckt erschienen von seinen Schriften:

6. Pennae Aquilinae, id est D. Rudolphi I. Caes. Aug. Epistolae. Nunc primum ex vetusto M: S: codice in lucem vindicatae opera Fr. Joan. Seifridi Monasterii Claraevallis Austriae vulgo Zwethall Abbatis. Coloniae Agrippinae Sumptibus Anthonii Hierat Bibliopolae Anno 1618.

7. Arbor Aniciana seu Genealogia Serenissimorum Augustissimae Austriae Domus Principum ab Anicia antiquissima nobilissimaque Urbis Romae Familia deducta septemque libris explicata: Auctore F. Joanne Seifrido Silesio Vratislaviensi Sacri Cisterciensis Ordinis in Monasterio Claraevallis Austriae vulgo Zwethal Abbate. Cum Gratia et Privilegio Sacrae Caes. Maiest. Viennae Austriae in Aedibus Zwethalensibus sumptibus Auctoris Typis Joannis Fidler anno 1613. Von diesem auf sieben Bücher berechneten Werke wurden nur drei vollendet, welche 332 Folioseiten enthalten.

[61] Seyfried litt stark an der Modekrankheit der damaligen Zeit; er war nämlich dem Studium der Alchymie über die Maßen ergeben. Er wird als ausgezeichneter Musiker gerühmt.

412. Venceslaus Koslovius Edler von Raschitz

war zu Ratibor in Preußisch-Schlesien geboren, studierte c. 1589–1597 am Seminar zu Neisse und gieng, mit einem Empfehlungsschreiben des Capitels von Breslau versehen, nach Rom, um im Collegium Germanicum seine theologischen Studien zu vollenden. Nachdem er Priester geworden, nahm er in Clairvaux das Ordenskleid und legte 1604 in Heiligenkreuz die Profess ab. Bis zu seinem Tode war er nun Cooperator von Alland, vom 9. April 1609 an auch äbtlicher Secretär und unternahm als solcher vom 28. April bis 1. Juli 1609 in Ordensangelegenheiten eine Reise nach Cîteaux. Er starb schon am 11. Jänner 1610 im Stifte. „Vir pietati et religiosae perfectioni singulariter deditus, ad quam per frequentes Meditationes sacras, post ohitum suum adhuc repertas, seipsum accendere consueverat. Mortem ei praedixisse B. Virginem ex Imagine picta, nunc in Tumulto Turcico perdita, author est R. P. Joannes Simonis (Nr. 465), qui id referre solebat“ (Höffner).

413. Johann Wilhelm von Sprinzenstein

war c. 1579 zu Wien geboren, machte seine Humanitätsstudien in Prag und wurde vom Erzherzog Matthias zur Aufnahme ins Collegium Germanicum in Rom empfohlen, wo er seine theologischen Studien vollendete. Sein Noviziatsjahr verbrachte er in Clairvaux, legte hierauf 1604 als Diacon die Profess in Heiligenkreuz ab und wurde noch im nämlichen Jahre zum Priester geweiht. Als er einem Conversen-Novizen, dem Bruder Christoph (Nr. 420), der an der Pest erkrankt war, die heiligen Sacramente spendete, wurde er selbst von der Krankheit ergriffen und starb am 12. Oct. 1607. Er schrieb: Statuta ordinis Cisterciensis (Cod. 531, fol. 1–137 der Stiftsbibliothek) und ein reichhaltiges Statutorum alphabetum.

414. Anton Wolfrath

war am 9. Juli 1581 zu Köln geboren. Am 5. August 1599 langte er in der ewigen Stadt an, um am Collegium Germanicum seine Studien zu vollenden, wo ihm sein älterer Bruder Gerhard, der selbst Germaniker gewesen war, die Aufnahme erbeten hatte. Mit großem Eifer [62] gieng er nun an das Studium der Philosophie und, da er bald Neigung zum Ordensstande bekam, gieng er anfangs mit dem Gedanken um, in den Jesuitenorden einzutreten, schloss sich aber dann den Candidaten des Cistercienser-Ordens an und machte in Clairvaux sein Noviziat. Nachdem er 1604 in Heiligenkreuz die Gelübde abgelegt hatte, wurde er von Abt Paulus zur weiteren Ausbildung abermals ans Germanicum geschickt, wo er vom 21. Dec. 1604 bis 28. April 1608 verblieb. In Rom wurde er 1606 zum Priester geweiht und primizierte daselbst. Seine Studien schloss er mit einer feierlichen Disputation über theologische Thesen vor vielen Cardinälen summa cum laude ab. Der Cardinal Bellarmin selbst opponierte bei dieser Gelegenheit und war von seinem Scharfsinn und seiner Gewandheit so sehr entzückt, dass er, als Wolfrath nach Beendigung der Disputation vor ihm niederkniete, um seine Hand zu küssen, lächelnd das Birett abnahm und es dem jungen Cistercienser aufsetzte mit den Worten: Überhebe dich nicht, wenn dir einst die gleiche Ehre widerfahren wird. Von Rom kehrte er aber nicht nach Heiligenkreuz zurück, sondern hospitierte bei dem Abte Matthias Gülger von Reun, der selbst Profess von Heiligenkreuz war (Nr. 394); durch dessen Vermittlung wurde er am 14. April 1612 Abt von Wilhering und mit päpstlicher Dispens am 15. Dec. 1613 Abt des Benedictinerstiftes Kremsmünster. Er stand in hohem Ansehen bei Kaiser Ferdinand II., dessen vertrauter Rathgeber er war, wurde 1631 zum ersten Fürstbischof von Wien ernannt und starb am 1. April 1639. Im Dom von St. Stephan fand er sein Grab. Seine Grabschrift verfasste er sich selbst: Fui abbas, episcopus, princeps; Sum pulvis, umbra, nihil.[11]

415. Georg Stephanides,

zu Müglitz in Mähren geboren, wurde vom Erzbischofe von Olmütz, Cardinal Dietrichstein, ans Collegium Germanicum in Rom gesandt, nahm jedoch in [63] Cîteaux das Ordenskleid und legte 1604 in Heiligenkreuz die Profess ab. Er war damals Acolyt und Magister artium et philosophiae. Nach Empfang der Priesterweihe wurde er am 11. Jänner 1610 Cooperator von Alland und Secretär, welche Ämter er innehatte, bis er am 14. März 1612 als Abt nach Baumgartenberg postuliert wurde. Nach kurzer, aber segensreicher Wirksamkeit – debita plurima solvit – starb er am 24. Dec. 1614 in Baumgartenberg und wurde daselbst begraben.

416. Christoph Schäfer

war als Sprössling einer adeligen Familie c. 1578 zu Olmütz geboren, studierte am Collegium Germanicum zu Rom, machte in Cîteaux das Noviziat und legte 1604 in Heiligenkreuz die Profess ab. Bald darauf wurde er zum Priester geweiht und an der Wiener Universität zum Doctor der Theologie promoviert. Er hatte aber im Stifte unter Abt Paulus manche Unbill zu ertragen und suchte daher 1609 Zuflucht beim Abte Matthias Gülger von Reun, von dem er zum Präfecten der im stiftlichen Hofe zu Graz studierenden Reuner Cleriker ernannt und dann nach Cîteaux geschickt wurde, um es beim Generalabte durchzusetzen, dass die Würde eines Generalvicars dem Abte Paulus von Heiligenkreuz genommen und an den Abt von Reun übertragen wurde, was ihm auch gelang. Bis zum Tode des Abtes Paulus hielt er sich in Reun auf, wurde aber nach dessen Tode am 15. Oct. 1613 als Administrator von Heiligenkreuz eingesetzt und, nachdem er das Stift aus seinem wirtschaftlichen Ruine wieder etwas gehoben hatte, am 18. Jänner 1615 zum Abt gewählt. 1623 wurde er gegen die albertinische Stiftungsurkunde als erster Ordensgeistlicher Rector magnificus der Wiener Universität und starb nach schwerer Krankheit im stiftlichen Hofe zu Wien am 10. August 1637. Sein Leichnam wurde in der Stiftskirche beigesetzt.

417. Franz Hermann

(al. Hörmann) war aus Böhmen gebürtig, legte 1606 die Gelübde ab, wurde bald darauf Priester und 1613 Hofmeister in Wien, wo er am 25. Mai 1614 starb.

418. Ulrich Bauer

(Agricola), c. 1580 zu Podersdorf in Ungarn geboren, legte (laut Professzettel) 1607 die Gelübde ab und wurde bald darauf Priester. 1610 bis c. April 1620 [64] war er Sacrista, vom 7. Dec. 1612 bis 11. Jänner 1622 Cantor, 26. Sept. 1618 bis Sept. 1620 Kämmerer, 26. Sept 1618 bis April 1620 Waldschaffer, Jänner 1622 bis 5. August 1636 Pfarrverweser von Alland und 14. März (?) 1622 bis 12. März 1627 zugleich Subprior. Seit 1636 lebte er im Stifte ohne ein Amt zu bekleiden und starb als Senior am 23. Nov. 1641 „cantans suaviter haec ultima verba: O clemens, o pia, o dulcis virgo Maria“ (Seywitz).

419. Melchior Zufrid

legte 1607 die Profess ab und starb als Priester, wahrscheinlich an der damals herrschenden Pest, am 5. Oct. 1613. Er wird gerühmt als „laudatissimus organi magister“ (Seywitz).

420. Christoph,

ein Laienbruder, starb während seines Noviziates am 20. Sept. 1607 an der Pest. (Nach anderen Angaben hätte er bereits 1603 die Profess abgelegt.)

421. Tobias Römer

legte 1609 die Gelübde ab und wurde bald darauf Priester. Vom 4. April 1616 bis 1. Sept. 1617 bekleidete er das Amt eines Priors, 1616–1622 war er Novizenmeister, c. 1616 bis 10. Sept. 1625 Beichtvater der Conventualen, 1616 bis 1. Sept. 1617 Kämmerer und Waldschaffer, 1616 bis März 1617 zugleich Kastner und vom Dec. 1616 bis 25. März 1617 auch Küchenmeister. Er starb im Stifte am10. Sept. 1625. Strobl nennt ihn „taciturnus frater“.

422. Georg von Dilling

legte 1609 die Profess ab, starb aber als Diacon bereits am 13. Oct. 1613 an der Pest.

423. Johannes Loher,

ein Laienbruder, war zu Wien geboren, lernte das Schneiderhandwerk und legte 1612 die Gelübde ab. 1617–1620 wirkte er als Kastner in Königshof, vom Juli 1622 bis Mai 1623 als Verwalter in Pfaffstätten und vom Mai bis 16. Nov. 1623 als Verwalter in Tallern. Hierauf kam er als Hofmeister nach Wien, wo er schon am 18. Dec. 1623 starb. Seywitz sagt von ihm: „Affabilitate sua multis saecularibus iisque praedivitibus valde acceptus, eadem comitate sua pretiosum pro ecclesia nostra omatum procuravit“ (anno 1613).



[65]

L. Abt Christoph Schäfer. (Vom 18. Jänner 1615 bis 10. August 1637.)

424. Anton Jakuts

legte 1615 die Profess ab, war vom 1. Oct. 1623 bis 10. August 1624 Kellermeister und Kastner, 26. Juli 1624 bis 1. Nov. 1625 Kämmerer und Küchenmeister, 1. Februar bis 19. März 1625 abermals Kellermeister und starb am 5. Jänner 1626 eines erbaulichen Todes. „Strenuus S. Regulae observator“ (Seywitz).

425. Simon Dorntreil

legte 1615 die Gelübde ab und empfieng hierauf die Priesterweihe. Am 1. Jänner 1627 wurde er Pfarrverweser in Münchendorf, im Sept. 1627 zugleich auch Pfarrverweser in Trumau und versah beide Ämter bis zu seinem Tode am 29. August 1630.

426. Sigismund Pelositz

war zu Breslau geboren und legte 1615 die Profess ab. Nach seiner Priesterweihe war er 1616 bis 26. Juli 1618 Pfarrverweser von Alland, 13. Jänner 1617 bis 6. August 1618 Kellermeister, 1. Sept. 1617 bis 11. Jänner 1622 Prior, 1. Sept. 1617 bis 24. Juli 1618 Kämmerer und Waldschaffer und 7. August bis 12. Sept. 1618 interimistischer Verwalter von Königshof. Am 24. April 1621 wurde er Bibliothekar und am 1. Jänner 1622 wieder Pfarrverweser in Alland, welche Ämter er bis zu seinem am 11. Jänner 1622 erfolgten Tode bekleidete.

427. Jakob Seiterer

machte 1615 die Profess, wurde wegen seiner ausgezeichneten Fähigkeiten bereits am 30. März 1616 Kämmerer, Waldschaffer, Küchenmeister, Kellermeister und Kastner, entfloh aber am 30. Dec. 1616 nachts aus dem Stifte, ohne dass man über ihn noch etwas erfuhr.

428. Johannes Brombach,

seines Handwerkes ein Schreiner, wurde zu Meißen 1570 geboren und legte als Laienbruder 1615 die Profess ab, worauf er eine Zeitlang Adjunct des Kellermeisters war. Als ausgezeichneter Kunsttischler verfertigte er 1630 mit Hilfe der beiden Laienbrüder Nivard Spindler und Georg Sollinger aus Nussbaumholz das Chorgestühl mit 36 Stallen, das im Mittelschiffe der Kirche in der Nähe der Vierung aufgestellt wurde. (Es gieng 1683 zugrunde.) [66] 1631 wurde unter seiner Leitung im Stiftshofe zu Baden ein kunstvolles Tabernakel hergestellt. Vom 8. April bis 27. Nov. 1637 war er Kellermeister und Kastner und starb am 22. August 1640.

429. Urban Mandl,

ein Laienbruder, war zu Zuckmantel in Schlesien am 1. Jänner 1569 geboren, lernte das Gärtnerhandwerk und legte am 8. Nov. 1616 die Profess ab. C. 1619 bis c. 1621 war er Küchenmeister, c. April 1621 bis c. Mai 1623 Verwalter in Tallern, welches Amt er ein zweitesmal 1624 bis 31. Dec. 1634 bekleidete. Er verblieb hierauf in Tallern, starb daselbst, während er im Garten arbeitete vom Schlage getroffen, am 5. März 1638 und wurde im Stifte begraben. „ Vineas nostras neglectas singulari industria excoluit“ (Höffner).

430. Bernhard Currenzing

stammte aus Jülich, legte 1617 die Gelübde ab und war, nachdem er die Priesterweihe erhalten hatte, vom 29. Oct. 1621 bis 26. Juli 1624 Kämmerer, 29. Oct. bis 19. Nov. 1621 Kellermeister, 19. April bis 12. Sept. 1622 Waldschaffer, 3. Juli 1622 bis 1. Oct. 1623 abermals Kellermeister, wurde am 10. Sept. 1623 Küchenmeister und bekleidete dieses Amt bis zu seinem Tode am 26. Juli 1624. „Valde laudabilis et officiosus“, nennt ihn Seywitz.

431. Martin Duschack

war aus Krain gebürtig, legte 1617 die Profess ab, starb aber als Diacon schon am 12. Sept. 1619 (nach N. S. C. 17. Sept.).

432. Michael Stromair

legte 1617 die Gelübde ab, war vom 26. Juli 1618 bis 1620 Pfarrverweser in Alland, 1620 bis 5. April 1621 Vicar von Gaden, 28. August 1623 bis 29. März 1624 Verwalter in Königshof, 29. März bis 18. April 1624 Pfarrverweser in Podersdorf und Mönchhof, 18. April 1624 bis 1. Jänner 1627 in Münchendorf und 1. Jänner bis 12. März 1627 in Winden. Hierauf wurde er ins Stift zurückberufen und am 12. März 1627 mit den Ämtern eines Subpriors und Kämmerers betraut, welche er bis zu seinem Tode am 7. Dec. 1627 innehatte. „Cursum suum tam in spiritualibus, quam oeconomicis strenue implevit“ (Seywitz).

433. Anton Merzinger

(Menzinger, Mentinger), ein Laienbruder, legte 1617 die Profess ab. Er soll Verwalter in Tallern [67] gewesen und 1620 gestorben sein. „Vix constat aliquid,“ sagt Seywitz, „nisi quod fratribus omni charitate et submissione ministraverit.“

434. Benedict Lechner,

1587 in Bayern geboren, legte 1618 die Profess ab. Vom 6. August bis 24. Nov. 1618 war er Kellermeister, wurde hierauf Beichtvater und Sacellan des Abtes Christoph, 1620 bis 1. Jänner 1622 war er Subprior und Pfarrverweser in Alland, 5. April 1621 bis 1622 äbtlicher Secretär und 1622 bis 2. Dec. 1625 Pfarrverweser in Podersdorf, von wo aus er 1622 bis Juni 1623, vom Beginne bis 29. März des Jahres 1624 und 18. April 1624 bis 2. Dec. 1625 zugleich die Pfarre Mönchhof versah. Vom 3. Dec. 1625 bis 13. Sept. 1629 wirkte er als Pfarrverweser in Niedersulz, 28. Oct. 1629 bis 2. Juni 1630 als Verwalter in Königshof, wurde hierauf am 29. August 1630 Pfarrverweser in Münchendorf, welche Stelle er bis zu seinem Tode innehatte, und versah vom 29. August 1630 bis Ende Mai 1636 zugleich die Pfarre Trumau. Als er seinen Tod herannahen fühlte, ließ er sich „dum libere asserebat, se extra S. Crucem mori non posse“ (Höffner) in das Stift überführen, wo er an Phthisis am 13. Dec. 1637 starb und im westlichen Flügel des Kreuzganges nahe bei der Pforte begraben wurde.

435. Christoph Obleitner

wurde 1596 in Bayern geboren und legte 1618 Profess ab. Vom 11. Jänner 1622 bis 9. Juli 1625 war er Cantor, während welcher Zeit er 1623 seine Primiz feierte, vom 9. Juli 1625 bis Februar 1626 wirkte er als Pfarrverweser in Winden. Das gleiche Amt versah er ein zweitesmal vom 18. Sept. 1628 bis 6. Juni 1629. Er starb als Senior am 18. Juni 1644 im Stifte.

436. Raphael Gironitz

(al. Gilloniz) legte 1618 die Profess ab und empfieng bald darauf die Priesterweihe. 1619–1620 war er Hofmeister in Wien, c. Sept. 1620 bis 5. April 1621 Kämmerer und Kellermeister, 5. April 1621 bis c. Juni 1623 Vicar von Gaden und 11. Jänner 1622 bis c. Juni 1623 Prior. Im Juni 1623 wurde er Pfarrverweser in Mönchhof, kehrte aber von dort im Jänner 1624 wieder ins Stift zurück und bekleidete bis Februar 1626 abermals das Amt eines Vicars von Gaden. Er war hierauf bis 15. Dec. 1627 Pfarrverweser in [68] Winden, wirkte vom 15. Dec. 1627 bis 6. Juni 1629 als Verwalter in Königshof und kam am 6. Juni 1629 abermals als Pfarrverweser nach Winden, wo er am 15. Nov. 1631 starb.

437. Johann Theodorich Benz

war c. 1598 zu Mainz geboren und legte 1618 die Profess ab. Ende Nov. 1618 bis 29. Sept. 1620 war er Kellermeister, 11. April 1620 bis 6. März 1621 Waldschaffer, 1622–1626 Bibliothekar und äbtlicher Secretär, 1622–1630 mit einigen Unterbrechungen Novizenmeister und Beichtvater der Conventualen, c. Juni 1623 bis c. Mai 1626 Prior und c. Juni 1623 bis c. Jänner 1624 Vicar von Gaden. Vom 22. Mai 1626 bis 14. Februar 1627 wirkte er als Hofmeister in Wien, vom 14. Februar bis 15. Dec. 1627 als Verwalter in Königshof, wurde hierauf wieder als Prior ins Stift zurückberufen und bekleidete dieses Amt vom 15. Dec. 1627 bis 17. Sept. 1628. Zugleich war er Vicar von Gaden, Kämmerer und vom 1. Jänner bis 17. Sept. 1628 auch Waldschaffer. Um das Jahr 1632 wurde er mit Zustimmung des Abtes Christoph als Prior im Stifte Welehrad und nach einiger Zeit als Beichtvater im Cistercienser-Nonnenkloster Tischnowitz in Mähren eingesetzt und 1637 als Abt nach Goldenkron postuliert, wo er am 4. Juli 1661 starb.

438. Petrus Salari,

c. 24. August 1601 zu Winden in Ungarn geboren, wurde am 14. Oct. 1618 eingekleidet und legte am 19. April 1620 die Gelübde ab. 1620 bis c. 1626 war er Sacrista und feierte als solcher 1625 seine Primiz. Hierauf finden wir ihn beständig in administrativen Ämtern thätig: vom 1. Juni 1631 bis 1. Mai 1636 als Kellermeister, 18. Sept. 1631 bis 7. Dec. 1634 als Küchenmeister, 12. August 1633 bis 6. August 1636 als Waldschaffer und 1. Jänner 1634 bis 6. August 1636 als Kämmerer. Die Ämter eines Waldschaffers und Kämmerers bekleidete er ein zweitesmal vom 1. März 1637 bis 6. Jänner 1640, vom Jahre 1639 bis 21. August 1656 führte er die Oberaufsicht über die gesammte Ökonomie und vom 6. Jänner 1640 bis 28. Jänner 1669 war er Verwalter in Trumau. Von dort aus leitete er zugleich vom 1. August 1641 bis 21. Jänner 1642 die Verwaltung von Königshof und vom 15. März 1647 bis 1667 die Verwaltung von Tallern. Er starb am 28. Jänner 1669 in Trumau und wurde im nördlichen [69] Flügel des Kreuzganges begraben. „Oeconomus fidelis et sedulus magnaeque prudentiae vir“ (Höffner).

439. Constantin Kusi,

ein Laienbruder, legte 1620 die Profess ab. Er wird als Kunsttischler und Bildhauer erwähnt, war Verwalter in Tallern und starb 1640. „Erat egregius vindemiarum cultor et vinorum cognitor“, sagt Seywitz.

440. Georg Dräxl

war 1604 zu Wien geboren, legte am 11. April 1622 die Profess ab und bekleidete noch vor seiner Priesterweihe vom 11. Juni 1627 bis 3. Februar 1628 das Amt eines Kellermeisters. Seine Primiz feierte er 1628. Vom 6. Juni bis 18. August 1629 war er hierauf Verwalter in Königshof, 18. August 1629 bis 15. Nov. 1631 Pfarrverweser in Podersdorf, 15. Nov. 1631 bis 7. Oct. 1635 in Winden und 1635 bis 20. Dec. 1636 in Mönchhof. Vom 20. Dec. 1636 bis Herbst 1637 verwaltete er das Gut Tallern, wirkte hierauf vom 27. Nov. 1637 bis 1. Jänner 1642 als Kastner im Stifte und 1. Jänner 1642 bis 1643 als Pfarrverweser in Trumau. Er kehrte dann ins Stift zurück, wo er, vom Schlage getroffen, am 8. Juni 1644 starb. „Sepelitur ignobiliter ob peculium apud eum repertum, nullisque pro eo precibus persolutis“ (Höffner).

441. Michael Schnabel

war am 17. Sept. 1607 zu Pfaffstätten in Niederösterreich als Sohn verarmter Stiftsunterthanen, des Johann und der Martha Schnabel, geboren. Als der Knabe 1616 seinen Vater durch den Tod verloren hatte, nahm sich das Stift seiner an, er wurde im Kloster in der Musik und in den Wissenschaften unterrichtet, nahm am 30. Nov. 1622 das Ordenskleid und legte am 1. Jänner 1624 die Profess ab. Er wurde hierauf zur weiteren Ausbildung an die Wiener Universität geschickt, wo er 1631 Baccalaureus der Philosophie wurde, und feierte im Sept. 1631 seine Primiz. Auf Ansuchen des Abtes Balthasar Huebmann von Neuberg wurde er von Abt Christoph dorthin geschickt und trug daselbst 1632 bis November 1634 Logik und Moral vor. Als Abt Christoph von der Verwaltung des Stiftes suspendiert worden war, wurde Michael vom Generalvicar, dem Abt Ignaz Krafft von Lilienfeld, als Subprior in Heiligenkreuz eingesetzt und bekleidete dieses Amt vom Nov. 1634 bis 22. Dec. 1636. Am 20. Februar 1636 legte er an der Wiener Universität die Rigorosen aus [70] der gesammten Theologie mit bestem Erfolge ab, weigerte sich aber, die Doctorwürde zu erwerben. Nach dem Tode Christophs wurde er am 8. Sept. 1637 zum Abt gewählt und starb nach einer segensreichen Regierung am 24. März 1658. Er hinterließ als Manuscript (im Archive):

Memorabilia, quae circa statum monasterii Sanctae Crucis, universum Ordinem Cisterciensem atque politiam ab anno 1637° acta fuere a fr. Michaele Schnabel, Abbate S. Crucis breviter adnotata (4°).

442. Robert Mädl,

am 1. Jänner 1603 zu Wien geboren, wurde am 30. Nov. 1622 eingekleidet, legte am 1. Jänner 1624 die Profess ab und feierte am 1. Jänner 1626 seine Primiz. Vom 1. Nov. 1625 bis 12. März 1627 war er Kämmerer und Küchenmeister, vom 1. Nov. 1625 bis 8. März 1626 Kellermeister und vom Februar 1626 bis 15. Dec. 1627 Vicar von Gaden. Am 15. Dec. 1627 wurde er Pfarrverweser in Winden, kam aber von dort am 18. Sept. 1628 wieder ins Stift zurück, wo er bis 1630 abermals das Amt eines Vicars von Gaden versah. Vom Mai 1633 bis 1634 hospitierte er im Stifte Viktring in Kärnten, wurde nach seiner Rückkehr 1635 Pfarrer in Niedersulz und verblieb dort bis zum 3. April 1645. An diesem Tage wurde er durch den Einfall der Schweden zur Flucht nach Ungarn gezwungen, von wo er nach Wien zurückkehrte. Von Anfang bis zum Herbst des Jahres 1646 versah er die Pfarre Podersdorf, wurde aber im Herbst 1646 abermals Pfarrverweser in Niedersulz, wo er am 1. Mai 1647 starb und in der Pfarrkirche sein Grab fand.

443. Johann Wilhelm Schaffer,

im Nov. 1605 zu Olmütz geboren, begann am 30. Nov. 1622 das Noviziat und legte am 1. Jänner 1624 die Profess ab. Seine Primiz feierte er am 26. Dec. 1629. Vom 17. Sept. 1628 bis 6. August 1629 war er Kämmerer, 17. Sept. bis 20. Nov. 1628 zugleich Waldschaffer und vom 15. April bis 6. August 1629 Kastner. 1630 wurde er Subprior und Novizenmeister, kam aber schon am 2. Juni 1630 als Verwalter nach Königshof. Im März 1633 ins Stift zurückberufen, bekleidete er bis Jänner 1634 abermals die Stelle eines Subpriors und Vicars von Gaden, war hierauf bis 24. Nov. 1626 zum zweitenmale Verwalter von Königshof und vom 1. Dec. 1636 bis 6. Dec. 1637 Hofmeister in Wien. Er versah dann bis 7. Februar 1639 im Stifte das Amt eines [71] Bibliothekars und vom 7. Februar 1639 bis 1640 das eines Conversenmeisters, kam im März 1640 als Pfarrverweser nach Podersdorf und starb daselbst am 16. Sept. 1645. Er wurde in der dortigen Pfarrkirche vor dem Hochaltare begraben.

444. Matthias Graf von Pálffy,

im Februar 1602 zu Csepreg in Ungarn geboren, legte am 1. Jänner 1624 die Profess ab und feierte am 1. Jänner 1626 seine Primiz. Vom Mai 1626 bis 15. Dec. 1627 war er Prior, 1626–1633 Bibliothekar und äbtlicher Secretär und unternahm als solcher in Ordensangelegenheiten zwei Reisen (1628 und 1629) nach Cîteaux. Vom Sept. 1628 bis Mai 1633 war er abermals Prior, 6. August 1629 bis 24. April 1633 zugleich Kämmerer und Kastner und 1. Sept. 1629 bis 1. Juni 1631 auch Kellermeister. Als 1633 vom Abte Ignaz I. Krafft von Lilienfeld bei der Visitation der Neuberger Profess Georg Hoffmann (17. Mai 1633 bis Nov. 1634) als Prior von Heiligenkreuz eingesetzt wurde, begab sich Pálffy in das Cistercienserstift Sittich in Krain, wo er vom Mai 1633 bis 30. Sept. 1634 hospitierte. Nach seiner Rückkehr war er vom Nov. 1634 bis 13. Nov. 1638 abermals Prior, bis 6. Dec. 1637 Bibliothekar, bis 27. Sept. 1637 äbtlicher Secretär und versah 6. August 1636 bis 1. März 1637 die Ämter eines Kämmerers und Waldschaffers. Auf die Empfehlung des Fürstbischofes Anton Wolfrath (Nr. 414) von Wien und mit Zustimmung des Abtes Michael II. wurde er unter päpstlicher Dispens 1638 Erzabt von Martinsberg in Ungarn[12] und als solcher am 8. Dec. 1638 vom Fürstbischof Anton im Melkerhofe zu Wien infuliert. Hochverdient um Martinsberg starb er während des Reichstages in Pressburg am 24. März 1647 und wurde in seiner Abtei begraben.

445. Johannes Weiger,

in Franken im October 1603 geboren, legte am 21. Juli 1624 die Profess ab, feierte 1627 seine Primiz, starb aber schon am 13. Februar 1632 im Stifte. „Vir spiritualibus summe intentus“ (Seywitz).

446. Ferdinand Wattinger

war im Juni 1605 in Wien geboren und legte am 21. Juli 1624 die Gelübde ab. Er war hierauf vom Oct. 1626 bis 9. April 1627 Kastner, 15. Oct. 1626 bis 18. Juni 1627 Kellermeister und feierte 1629 seine Primiz. [72] 1630 bis c. März 1633 versah er die Stelle eines Vicars von Gaden, hospitierte hierauf 1633 bis Herbst 1634 im Cistercienser-Stifte Landstraß in Krain und war nach seiner Rückkehr c. Nov. 1634 bis 26. Mai 1636 abermals Vicar von Gaden. Ende Mai 1636 wurde er Pfarrverweser von Trumau, kam von dort am 1. Mai 1638 als Verwalter nach Königshof und bekleidete hierauf vom 1. August 1641 bis 19. Mai 1642 das Amt eines Hofmeisters in Wien. Ins Stift zurückberufen, versah er in den ersten Monaten des Jahres 1643 die Stiftspfarre, kam am 2. Mai 1643 als Pfarrverweser nach Mönchhof, von dort am 3. Jänner 1647 nach Podersdorf, von hier am 29. Nov. 1651 abermals nach Mönchhof und kehrte am 24. März 1652 ins Stift zurück, wo er am 20. August 1652 starb. Abt Michael gibt ihm folgendes Zeugnis: „Concionator non contemnendus, oeconomiam Curiae monachorum in ordinem redegit, agros steriles excoluit, aedificia ruinosa reparavit et cum emolumento sibi commissis praefuit“ (Höffner).

447. Thomas Sottler,

im Dec. 1607 zu Wiener-Neustadt geboren, legte am 21. Juli 1624 die Profess ab und feierte 1631 seine Primiz. Vom 9. Juli 1625 bis an seinen Tod, der am 21. Oct. 1636 erfolgte, war er Cantor. Höffner rühmt ihn als ausgezeichneten Musiker und Lautenspieler und sagt: „Devotioni deditus, per noctem agonizans pie canere auditus fuit.“

448. Heinrich Kramer

war im Februar 1604 zu Grein in Oberösterreich geboren, legte am 21. Juli 1624 die Profess ab und primizierte 1628. Vom 3. Februar 1628 bis 1. Sept. 1629 versah er das Amt eines Kellermeisters und 1. Jänner bis März 1634 das eines Kastners. Am 1. Jänner 1640 wurde er Küchenmeister, starb aber, vom Schlage getroffen, bereits am 2. (al. 3.) Dec. 1640.[13] „Musicus universalis, organo tamen excellens“ (Seywitz).

449. Augustin Zelmer,

1603 in Bayern geboren, legte am 30. März 1625 die Gelübde ab, studierte in Wien, wo er Baccalaureus der Philosophie wurde, und feierte am 27. Dec. 1629 [73] im Stifte seine Primiz. C. Juli 1630 bis Ende Oct. 1631 war er Subprior, Juli 1630 bis 1632 zugleich Novizenmeister und Beichtvater der Conventualen, 1. Jänner bis 27. Nov. 1637 abermals Subprior und 27. Nov. 1637 bis 1. Jänner 1639 Seeretär und Sacellan des Abtes Michael; er verwaltete hierauf vom 1. Jänner 1639 bis 6. Jänner 1640 das Gut Trumau, wo er vom 6. Jänner bis 15. Juli 1640 zugleich Pfarrverweser war, wirkte dann als solcher vom 16. Juli 1640 bis 6. August 1652 in Alland, war vom 26. August 1652 bis 16. Juni 1653 Verwalter in Sparbach und versah vom 17. Juni 1653 an bis zu seinem Tode die Pfarre Münchendorf. Er starb im Stiftshofe zu Wien am 8. Oct. 1658 und wurde im westlichen Flügel des Kreuzganges begraben. Nach dem Zeugnisse des Abtes Michael war er „Religiosus modestus et bonae conversationis“.

450. Martin Poedle,

am 11. Nov. 1599 in Krain geboren, machte am 30. März 1625 Profess und feierte 1630 seine Primiz. Er war hierauf eine Zeitlang Sacellan des Abtes Christoph, 1632–1634 Novizenmeister und Beichtvater der Conventualen, vom Beginn bis Nov. des Jahres 1634 zugleich Subprior und wahrscheinlich auch Vicar von Gaden, versah dann vom 1. Mai 1636 bis 8. April 1637 das Amt eines Kellermeisters und 27. Nov. 1637 bis an seinen Tod das eines Refectorars. Er starb im Stiftshofe zu Wien am 28. August 1642 und wurde im Westflügel des Kreuzganges begraben.

451. Christoph Hauenstein

war zu Wien im Juli 1603 geboren, legte am 30. März 1625 die Gelübde ab und feierte c. 1630 seine Primiz. Auf sein Drängen erhielt er vom Abte Christoph die Erlaubnis, in Zwettl zu hospitieren, wurde hierauf Pfarrer in Weißenalbern und starb daselbst am 19. Juli 1639.

452. Jakob Sartorius

war 1607 zu Wien geboren, machte am 22. Juli 1626 Profess, worauf er 1626–1631 das Amt eines Sacrista bekleidete, und feierte im October 1631 seine Primiz. 1631–1632 war er Cooperator von Alland, begab sich im Mai 1633 als Hospitant nach Säusenstein und administrierte 1633 bis Jänner 1642 die dortige Stiftpfarre Gottsdorf, bis ihn Abt Michael II. zurückrief und als Verwalter in Königshof (21. Jänner 1642 bis 7. Jänner 1646) einsetzte. Er versah hierauf vom 8. Jänner 1646 bis 3. Jänner 1647 das Amt eines Waldschaffers, [74] kam am 3. Jänner 1647 als Pfarrverweser nach Mönchhof und von dort am 29. Nov. 1651 nach Niedersulz, wo er bis 20. April 1667 thätig war; von dort aus verwaltete er vom 9. März bis 18. April 1660 zugleich das Gut Niederleis. Im April 1667 wurde er abermals Verwalter in Königshof und starb als solcher im Stiftshofe zu Wien am 9. Oct. 1668. Er wurde im nördlichen Flügel des Kreuzganges begraben. „Egregius oeconomus et sedulus animarum Curator“ (Höffner).

453. Bernhard Breil

war 1609 zu Pfaffstätten als Sohn des Ortsrichters Justus Breil geboren, legte am Osterfeste 1628 die Gelübde ab und vollendete seine Studien in Wien, wo er Magister der Philosophie und Baccalaureus der Theologie wurde. Seine Primiz feierte er am 25. Dec. 1633. Er war 27. Nov. 1637 bis 13. Nov. 1638 Subprior, 13. Nov. 1638 bis 17. Mai 1640 Prior und Vicar von Gaden, seit 7. Februar 1639 auch Bibliothekar und trug vom Dec. 1639 bis 24. April 1640 zugleich Moraltheologie im Stifte vor. Am 24. April 1640 wurde er als Abt ins Neukloster postuliert, am 17. Mai installiert und am 16. Sept. in Heiligenkreuz infuliert. Er war einer der tüchtigsten Aebte des Neuklosters, wurde aber am 24. Februar 1649 als Abt nach Baumgartenberg berufen, resignierte daher am 21. April (?) 1649 auf seine bisherige Abtei und ward von Abt Michael am 25. April in seiner neuen Abtei installiert. Auch in Baumgartenberg wirkte er äußerst segensreich, feierte daselbst am 2. Februar 1683 seine Jubelmesse und starb am 29. (al. 30.) Dec. 1683. Sein Grabstein in der Abteikirche zu Baumgartenberg trägt die Inschrift:

Quem claudam quaeris dicam, ne forte graveris.
Bis fuit hic praesul, bis neomysta simul.

454. Allton Thurri

war c. 1609 zu Pressburg in Ungarn geboren, legte am Osterfeste 1628 die Profess ab, starb aber noch vor Empfang der Priesterweihe im Stifte am 26. Februar 1633. „Adolescens dignus comes Domini connovitii sui Bernardi Breil et longiori vita dignus“, sagt Seywitz.

455. Nivard Spindler

(al. Spinderer), ein Laienbruder, legte 1629 die Profess ab. Als geschickter Bildhauer war er 1630 mit den beiden Laienbrüdern Johannes Brombach (Nr. 428) und Georg Sollinger (Nr. 456) bei der Anfertigung des neuen [75] Chores beschäftigt, indem er ihn mit Fr. Georg durch Darstellungen aus dem Leben des heil. Bernhard verzierte. Auße­dem „plura alia in templo elaboravit“. Vom 29. Mai 1633 bis 1. Jänner 1634 war er Kastner im Stifte und starb am 7. Juli 1647.

456. Georg Sollinger

legte am 19. März 1629 als Laienbruder die Profess ab und war mit Fr. Nivard (Nr. 455) bei der Ausschmückung des 1630 aufgestellten Betchores beschäftigt. Vom 10. Jänner 1644 bis 1. Jänner 1645 bekleidete er das Amt eines Kastners im Stifte. Da er aber ein störrischer Kopf war, der sich trotz wiederholter Zurechtweisung unverbesserlich erwies, wurde er am 4. Februar 1648 aus dem Stifte entlassen, kehrte jedoch am 27. Dec. des gleichen Jahres reumüthig wieder zurück und wurde, nachdem er Buße gethan hatte, am 29. Mai 1649 vollständig rehabilitiert. Vom Mai 1649 bis 5. Juli 1652 war er Refectorar, am 5. Juli 1652 wurde er Kastner in Mönchhof und starb dort am 12. Nov. 1660. Er liegt in der Pfarrkirche daselbst begraben.

457. Caspar Raschovsky,

1598 zu Ofen in Ungarn geboren, war Zögling des Pazmaneums in Wien, trat aber in Heiligenkreuz ins Noviziat, legte am 15. April 1629 die Profess ab und primizierte 1630. Ende Oct. 1631 bis zu Beginn des Jahres 1633 wirkte er als Subprior, vom Oct. 1633 bis an seinen Tod als Beichtvater des Conventes und vom 1. Jänner 1641 bis 14. Jänner 1643 auch als Sacrista. Er starb am 31. Jänner 1644 im Stifte und wurde in der Krypta der Kreuzkapelle begraben. „Moriens saepius clepsydron invertit et interrogatus: quare? respondit: Venientem Dominum expecto“ (Seywitz).

458. Daniel Schober

war 1611 zu Wien geboren und legte am 3. Juni 1629 die Profess ab. Er wurde am 1. Sept. 1631 Küchenmeister, starb aber noch vor Empfang der Priesterweihe am 18. Sept. 1631.

459. Johannes Bapt. Jurmann,

1602 zu Laibach geboren, legte am 31. März 1630 die Profess ab und feierte 1632 seine Primiz. Er war 1631 bis 27. Juni 1637 Sacrista, 1642 bis 12. Sept. 1644 Novizen- und Conversenmeister, 1642 bis 28. April 1658 Beichtvater der Conventualen, 2. Nov. 1644 bis 18. Februar [76] 1645 Kämmerer, 3. März 1645 bis 8. Jänner 1646 Küchenmeister, 8. Jänner 1646 bis 28. April 1658 Provisor in Mayerling, 3. Jänner 1647 bis 1. Jänner 1653 Schaffner der gesammten Waldungen und 1. Jänner 1653 bis 28. April 1658 bloß Schaffner der hinteren Waldungen; vom 11. Jänner bis 4. Oct. 1648 bekleidete er noch das Amt eines Kämmerers und vom 13. Mai bis 2. Sept. 1656 das eines Küchenmeisters. Kurze Zeit hindurch war er auch Pfarrverweser in Trumau. Er starb im Stifte am 28. April 1658 und wurde im Kreuzgang begraben. „Vir pius laboriosus et otii impatiens, in horti cultura libenter occupatus“ (Höffner). Besondere Verdienste erwarb er sich um Mayerling. Er vergrößerte die Kapelle des heil. Laurentius um zwei Seitenkapellen zu Ehren Mariä Himmelfahrt (1652) und der heiligen Rochus und Sebastian für die daselbst errichtete Bruderschaft (1654). 1656 erbaute er den Thurm, schaffte zwei neue Glocken, neue Paramente und Kelche an und errichtete das heilige Grab. Er war auch schriftstellerisch thätig und hinterließ als Manuscripte:

1. Quodlibetum. Eine Art Enzyklopädie historisch-dogmatischen Inhaltes in drei Bänden, von denen der erste verloren gegangen ist (Cod. 364 und 365).

2. Usus et ordinarium una cum minori Chori Directorio (Cod. 375).

3. Usus s. Ord. Cist. (Cod. 493).

460. Stephan Zentgraff

war c. 1608 zu Möllerstadt in Franken geboren, lernte das Bäckerhandwerk und legte am 19. Mai 1630 die Profess als Laienbruder ab. 1632–1634 war er Hofmeister in Wienersdorf und vom 1. Jänner 1635 bis an seinen Tod Verwalter in Tallern. Er starb daselbst am 9. Jänner 1646 und wurde im Stifte begraben. „Solicitus et diligens in officio sibi commisso, maiori adhuc cum emolumento, quam Fr. Urbanus ipsius antecessor (Nr. 429), vineas nostras excoluit“ (Höffner).

461. Paulus Wassermann

legte als Laienbruder am 19. Mai 1630 Profess ab. Über seine Verwendung im Stifte, wie über seinen Tod ist nichts bekannt. Seywitz bringt über ihn die interessante Notiz: „Hic vir spiritu verae perfectionis ductus et statum suum, quem in saeculo gerebat, celans, de longinqua (ut aiebat) regione ad nos divertit, suscipitur, profitetur, et magnos usque ad obitum in Religione fecit Progressus. [77] Uti ipse humillime rogabat, nec de vita, nec de morte, vel die vel anno annotatum est. Hoc solum memoratur, eum sancte obiisse.“

462. Edmund Flöhel,

1605 zu Trumau in Niederösterreich geboren, legte am 20. August 1631 seine Profess ab und feierte 1635 die Primiz. Vom 27. Juni bis 27. Nov. 1637 war er Sacrista, 27. Nov. 1637 bis 1. Jänner 1640 Küchenmeister, 6. Jänner 1640 bis 8. Jänner 1646 Waldschaffer und Provisor in Mayerling und 9. Jänner 1646 bis 15. Februar 1647 Verwalter in Tallern. Er musste hierauf krankheitshalber ins Stift zurückkehren, wo er an Phthisis am 30. (al 3.) März 1648 starb. Auf Anregung des Abtes Michael II. baute er 1642 die Kapelle zum hl. Laurenz in Mayerling, welche 1529 von den Türken verwüstet worden war, wieder auf.

463. Paulus Köllner

stammte aus Köln, legte am 20. August 1631 die Profess ab, starb aber schon, ohne die Priesterweihe empfangen zu haben, am 25. April 1633.

464. Alberik Maczack

war 1609 zu Ratibor in Schlesien geboren, legte am 20. August 1631 die Profess ab und primizierte 1633. Vom Jahre 1634 bis 7. Februar 1639 wirkte er als Novizenmeister, 1634 bis 9. Mai 1661 als Beichtvater der Conventualen, 21. Oct. 1636 bis 20. Februar 1654 als Cantor chori und 1. Jänner 1639 bis 25. März 1640 als äbtlicher Secretär. Er starb im Stiftshofe zu Wien nach einer schmerzlichen Steinoperation am 9. Mai 1661. „Religiosus devotus et mortificatus, optimus musicus, organista celebris et Compositor cantionum excellens, qui plurimas devotas et artificiosas cantiones composuit, omnes typo dignas“ (Höffner). Bei der Anwesenheit Kaiser Ferdinand III. im Stifte (1639) überreichte er demselben drei von ihm componierte Stücke: Ave Maria, Ps. 19 Exaudiat te Dominus und Ps. 141 Voce mea ad Dominum clamavi. Der Kaiser belohnte ihn für dieses Geschenk mit 19 Ducaten und beauftragte seine Kapelle in Wien mit der Aufführung der Compositionen. Er veröffentlichte auch im Druck eine Schrift unter dem Titel:

Cultus harmonicus, Viennae Austriae, excud. Matth. Cosmerovius (1649, fol.).

465. Johannes Simonis,

am 21. Sept. 1608 zu Möllerstadt (etwa Münnerstadt ?) in Franken geboren, legte am 20. August 1635 die Profess ab und feierte am 28. Dec. 1636 seine Primiz. Er war vom 1. Jänner bis 8. Nov. 1638 Pfarrverweser in Alland, [78] 13. Nov. 1638 bis 17. Mai 1640 Subprior, 7. Februar 1639 (mit einigen Unterbrechungen) bis 26. Dec. 1672 Novizenmeister, 25. März 1640 bis 22. Sept. 1641 äbtlicher Secretär, 17. Mai 1640 bis 12. Sept. 1644 Prior,[14] 17. Mai 1640 bis Ende 1643 Bibliothekar und Vicar von Gaden und 12. Sept. 1644 (mit einigen Unterbrechungen) bis an seinen Tod Beichtvater der Conventualen. Vom 8. Jänner bis 17. Nov. 1646 war er abermals Vicar von Gaden, versah vom 2. Nov. 1648 bis 26. Mai 1649 die Pfarre Trumau und wurde hierauf als Subprior ins Stift zurückberufen, in welcher Stelle er bis 18. April 1650 verblieb. Am 30. Juli 1650 abermals zum Subprior ernannt, wurde er bei der Visitation in Viktring vom Abte Michael II. am 16. Mai 1652 in gleicher Eigenschaft eingesetzt, kehrte im Sept. 1652 wieder ins Stift zurück und führte sein Amt als Subprior bis 18. April 1653 weiter. Er war hierauf vom 18. Mai bis 26. Juni 1656 Pfarrverweser in Mönchhof, 24. Mai bis 2. Oct. 1657 Pfarrverweser in Trumau, 8. Nov. 1658 bis 21. April 1664 Pfarrverweser in Alland, April 1664 bis 1. März 1665 Verwalter in Sparbach, 26. Nov. 1666 bis 5. Jänner 1669 wiederum Subprior und 9. Dec. 1669 bis 26. Jänner 1670 abermals Pfarrverweser in Alland. Vom 24. April bis 18. Oct. 1671 versah er die Pfarre Münchendorf von Trumau aus und 20. August 1674 bis 20. August 1675 die Pfarre Trumau. Er kehrte hierauf ins Stift zurück, wo er als Senior am 4. Jänner 1683 starb und im nördlichen Flügel des Kreuzganges begraben wurde. Sein Epitaphium, das sich jetzt in der Todtenkapelle befindet, sagt: „Pius, zelosus et mortificatus et de monasterio praesertim in spiritualibus optime meritus.“ „Quo agente a DD. Abbatibus nostris Michaele et Clemente multa ad meliorem statum perducta sunt“ (Höffner). Er hinterließ viele ascetische Schriften, von denen die meisten 1683 bei der Verwüstung des Stiftes durch die Türken verbrannten. Handschriftlich hat sich erhalten (Cod. 347 der Stiftsbibliothek):

Regula S. P. nostri Benedicti, explicata a Rel. P. Joanne S. Ord. Cisterc. mon. ad S. Crucem professo et Subpriore 1667. Diese Erklärung der heiligen Regel wurde wegen ihres trefflichen Inhaltes bis ins vorige Jahrhundert im Noviziate verwendet.

[79]

466. Franz Eiserer

war am 15. Sept. 1615 zu Hollfeld in Bayern geboren und legte am 20. August 1635 die Gelübde ab. Er machte hierauf seine Studien in Wien und wurde daselbst Magister der Philosophie. Seine Primiz feierte er 1639 in Anwesenheit Kaiser Ferdinands III. im Stifte. 1639 erscheint er als Sacellan des Abtes Michael; er war hierauf 12. Sept. 1644 bis 8. Jänner 1646 Pfarrverweser in Trumau, 8. Jänner 1646 bis 11. Jänner 1648 Kämmerer und 8. Jänner bis 9. Oct. 1646 zugleich auch Kastner. Vom 4. Oct. 1648 bis 5. Jänner 1653 wirkte er wieder als Kämmerer, 12. Mai bis 2. Oct. 1650 zugleich auch als Küchenmeister, 18. April 1653 bis 7. Nov. 1655 als Subprior, versah zugleich vom 3. Jänner 1654 bis 22. Sept. 1655 die Pfarre Gaden und war vom 22. Sept. 1655 bis 1. Dec. 1657 Pfarrverweser in Alland. Er kehrte hierauf ins Stift zurück, wo er vom 28. April bis 5. August 1658 noch als Provisor von Mayerling thätig war, und starb am 7. Nov. 1658. „Singularis zelator animarum et Religionis suae; sedulusque in officiis sibi commissis“ (Höffner). Er war der Gründer der St.-Rochus- und Sebastians-Bruderschaft in Mayerling und baute auf eigene Kosten mit Erlaubnis des Abtes Michael den nach ihm benannten Franzensthurm.

467. Gregor Metsch,

1615 in Bayern geboren, legte am 23. März 1636 die Profess ab und feierte am 10. Juli 1639 seine Primiz. Vom Juli 1639 bis 17. Mai 1640 wirkte er als Vestiarius, versah vom 12. Mai bis 16. Juli 1640 die Pfarre Alland, war hierauf 17. Mai 1640 bis 12. Sept. 1644 Subprior und zu Beginn des Jahres 1643 für kurze Zeit Pfarrverweser im Stifte. 1643 bis 8. Jänner 1646 erscheint er als Vicar von Gaden, 15. März bis 28. Nov. 1646 als Pfarrverweser in Trumau, wurde von da am 28. Nov. 1646 als erster Pfarrverweser nach Kaiser-Steinbruch und am 1. Mai 1647 nach Niedersulz versetzt, musste aber von dort bereits am 5. Dec. des nämlichen Jahres krankheitshalber ins Stift zurückkehren. Vom 8. Juli bis 2. Nov. 1648 war er abermals Vestiarius und Succentor, 2. Nov. 1648 bis 26. Mai 1649 wiederum Pfarrverweser in Steinbruch und 18. April bis 29. Juli 1650 Subprior. Am 1. Dec. 1650 kam er als Pfarrverweser nach Trumau, von da am 30. Nov. 1651 nach Podersdorf und wurde von hier am 18. April 1653 als Prior ins Stift zurückberufen. Er bekleidete dieses [80] Amt bis 23. Juni 1657, war hierauf 1657 bis 9. Februar 1658 Sacrista, 9. Februar bis 12. April 1658 abermals Pfarrverweser in Trumau und vom 12. April 1658 bis an seinen Tod wiederum Pfarrverweser in Podersdorf. Er starb im Stifte am 2. Sept. 1660 und wurde im nördlichen Flügel des Kreuzganges begraben. „Religiosus pius et ad perfectionem tendens“ (Höffner).

468. Rudolf Lehn,

am 23. März 1611 zu Constanz am Bodensee geboren, legte am 23. März 1636 die Profess ab und primizierte am 27. Dec. 1637. Vom 27. Nov. 1637 bis 7. Februar 1676 bekleidete er das Amt eines Kellermeisters mit Ausnahme der Zeit, da er vom 29. Mai bis 15. Sept. 1657 Pfarrverweser in Steinbruch war. 1642 bis 5. Jänner 1669 wirkte er auch als Beichtvater der Conventualen und vom 7. Februar 1676 bis an seinen Tod als Ober-Refectorar. Er starb am 24. Oct. 1680 und wurde im Nordflügel des Kreuzganges begraben. Das Nekrologium sagt von ihm: „Pius et devotus sacerdos, officio magistri vini sincera charitate functus.“

469. Vincenz Pummerer

wurde 1613 in Steiermark geboren, legte am 23. März 1636 die Profess ab und feierte am 28. Dec. 1637 seine Primiz. Er war vom 27. Nov. 1637 bis 1. Jänner 1641 Sacrista, 17. Mai 1640 bis 8. Jänner 1643 Vestiarius, 9. Jänner 1643 bis 3. März 1645 Küchenmeister, 1. Jänner bis 3. März 1645 zugleich auch Kastner, wurde am 10. Jänner 1646 abermals Sacrista und starb als solcher am 25. Oct. 1646. „Vir mansuetus et diligens in officio sibi commisso, ad mortem intrepidus, communicans in ultimis sermonem habuit ad fratres praesentes de charitate“ (Höffner).

470. Candidus Klueg

war c. 1615 zu Graz in Steiermark geboren, legte am 23. März 1636 seine Profess ab, studierte hierauf in Wien, wo er Magister der Philosophie wurde, hospitierte vom 2. Februar bis 8. April 1640 im Cistercienserstifte Neuberg und feierte nach seiner Rückkehr am Osterfeste 1640 seine Primiz. Nach derselben begab er sich ins Stift Schlierbach, wo er im Mai und Juni 1640 hospitierte, und hierauf nach Säusenstein. 1641 (bis August g. J.) versah er die diesem Stifte incorporierte Pfarre Stronsdorf und vom August 1641 bis 19. Mai 1642 die Säcularpfarren Unterwaltersdorf und Ebreichsdorf. Vom 19. Mai 1642 bis 25. Februar 1643 [81] führte er die Verwaltung des Stiftshofes in Wien, kam am 26. Februar 1648 als Pfarrverweser nach Münchendorf – versah von dort aus vom 16. März bis 17. Nov. 1647 zugleich auch die Pfarre Trumau – und am 17. Juni 1653 als Pfarrverweser nach Podersdorf. Am 20. August 1656 kehrte er ins Stift zurück, war vom 2. Sept. 1656 bis 26. Jänner 1658 Küchenmeister, 26. Jänner bis 8. Nov. 1658 Pfarrverweser in Alland und wurde am 8. Nov. 1658 in gleicher Eigenschaft nach Münchendorf versetzt. Von dort kam er am 7. Februar 1670 als Verwalter nach Trumau, welches Amt er bis 7. Jänner 1675 bekleidete. (Zugleich versah er vom 7. bis 23. Februar 1670 das Amt des Seelsorgers daselbst.) Seit 7. Jänner 1675 war er zum drittenmale Pfarrverweser in Münchendorf, kehrte am 20. August 1678 ins Stift zurück und wirkte vom 12. Juli 1680 bis 8. Juli 1683 noch als Beichtvater der Conventualen. Beim Annahen der Türken sah er sich mit den übrigen Brüdern zur Flucht gezwungen, begab sich anfangs nach Lilienfeld und, als er sich auch da nicht sicher fühlte, über Mariazell in die Steiermark. Beim Berge Gschöder angelangt, konnte er seinen Mitbrüdern nicht mehr folgen und starb an Überanstrengung als Senior am 20. Juli 1683. In der Nähe wurde er von den Brüdern, die in seiner Begleitung waren, begraben.

471. Nikolaus Jung

war 1613 zu Saargemünd in Lothringen geboren, trat noch unter Abt Christoph ins Noviziat und legte am 4. April 1638 als erster in die Hände des Abtes Michael Profess ab. Philosophie und Theologie studierte er zu Wien, wurde 1639 Magister der Philosophie und feierte am 11. Nov. 1640 die Primiz. Vom 28. Sept. 1641 bis 20. Oct. 1642 war er Prior in Baumgartenberg, nach seiner Rückkehr bis 28. Sept. 1643 äbtlicher Secretär, vom Jänner 1643 bis 12. Sept. 1644 Conversenmeister und 14. Jänner 1643 bis 7. Jänner 1644 zugleich Sacrista; vom 1. Mai 1643 bis 24. Mai 1649 wirkte er als Pfarrverweser und vom 12. Sept. 1644 bis 24. Mai 1649 auch als Prior im Stifte. Am 26. Mai 1649 wurde er als Pfarrverweser nach Steinbruch versetzt, am 15. Mai 1650 aber wieder ins Stift zurückberufen, wo er 1650 und 1651 Moral vortrug. Als Abt Michael 1652 das Kloster Viktring in Kärnten visitierte, wurde Nikolaus am 16. Mai 1652 daselbst als Prior eingesetzt und bekleidete dieses Amt bis 25. Jänner 1653. [82] Nach seiner Rückkehr ins Stift war er vom 17. Juni 1653 bis 22. Sept. 1655 Pfarrverweser in Alland, vom 22. Sept. 1655 bis 10. Mai 1656, ein zweitesmal 26. Juni bis 29. Dec. 1656 und ein drittesmal 22. Jänner 1657 bis 20. April 1664 Pfarrverweser in Mönchhof und vom 21. April 1664 bis 5. Jänner 1669 wiederum Pfarrverweser in Alland. Am 5. Jänner 1669 wurde er als Subprior, Novizenmeister und Beichtvater der Conventualen ins Stift berufen, kam am 23. Februar 1670 als Pfarrverweser nach Trumau, kehrte aber krankheitshalber am 17. Sept. 1672 ins Kloster zurück, wo er an Wassersucht am 21. Dec. 1672 starb. Er wurde im nördlichen Flügel des Kreuzganges begraben. „Religiosus doctus et pius, singularis disciplinae regularis zelator“ (Höffner).

472. Sebastian Strippel,

1619 zu Hagenau im Elsass geboren, legte am 20. August 1638 die Profess ab und feierte am 29. Dec. 1641 seine Primiz. Er wurde im Jänner 1643 infirmarius, war vom 8. Jänner 1644 bis April 1645 Refectorar, 3. März bis April 1645 auch Kastner, versah hierauf vom 12. Sept. 1645 bis Jänner 1646 und ein zweitesmal vom Herbste 1646 bis 3. Jänner 1647 die Pfarre Podersdorf, kam am 5. Dec. 1647 als Pfarrverweser nach Niedersulz und von dort am 29. Nov. 1651 in gleicher Eigenschaft nach Steinbruch. Hierauf war er Pfarrverweser in Mönchhof (24. März bis 5. Juli 1652), in Trumau (5. Juli 1652 bis 31. März 1653) und Podersdorf (18. April bis 17. Juni 1653). Er wurde dann ins Stift zurückberufen, wo er 1653 bis 12. Jänner 1656 als Pfarrverweser, vom Herbste 1653 bis 7. Februar 1655 als Sacrista und 7. Februar 1655 bis 12. Jänner 1656 als Küchenmeister thätig war. Er starb im Stiftshofe zu Wien am 22. Februar 1656 an der Wassersucht. „Promptus singulariter ad obedientiam Religiosus et bonus Concionator“, sagt Höffner.

473. Stephan Bader

war 1613 zu Hagenau im Elsass geboren, legte am 20. August 1638 die Profess ab und wurde hierauf zur Vollendung seiner Studien nach Wien geschickt, wo er 1639 Magister der Philosophie wurde. Seine Primiz feierte er am 13. Nov. 1639. Er war vom 6. Jänner 1640 bis 2. Nov. 1644 Kämmerer, 2. Nov. 1644 bis 18. Februar 1645 Superior im Stifte Schlierbach, 18. Februar 1645 bis 8. Jänner [83] 1646 abermals Kämmerer und vom 8. Jänner 1646 bis zu seinem Tode Verwalter in Königshof. Als er von Wien nach Königshof fuhr, wurde er vom Schlage getroffen und starb am 9. März 1667. Im nördlichen Flügel des Kreuzganges liegt er begraben. „Vir Religionis et fratrum amator, oeconomus excellens et fidelis, qui ex accidentibus sibi permissis multa in utilitatem monasterii impendit in oeconomia et libros non paucos pro bibliotheca comparavit“ (Höffner).




LI. Abt Michael II. Schnabel. (Vom 8. September 1637 bis 24. März 1658.)

474. Theobald Hug

(al. Hugg), am 26. Jänner 1620 zu Hagenau im Elsass geboren, trat als erster Novize unter Abt Michael ein, legte am 1. Jänner 1639 die Profess ab und feierte am 1. Juli 1646 seine Primiz. Er wirkte vom 17. Nov. 1646 bis 17. Februar 1649 als Vicar von Gaden, 14. Juni 1647 bis 24. Mai 1649 als Subprior und Professor der Moraltheologie, war hierauf vom 24. Mai 1649 bis 27. Februar 1653 Prior und vom 24. Mai 1649 bis 8. Jänner 1650 Sacrista. Vom 28. Februar bis 16. Juni 1653 pastorierte er die Pfarre Alland, verwaltete dann vom 17. Juni 1653 bis 18. April 1660 das Gut Sparbach und versah vom 22. Sept. 1655 bis 18. April 1660 zugleich die Seelsorge in Gaden. Seit 21. August 1656 führte er die Oberaufsicht über die gesammte Ökonomie, nach dem Tode des Abtes Michael II. (1658) war er mit dem damaligen Prior Clemens Schaffer Administrator des Stiftes und vom 1. Jänner 1659 bis 18. April 1660 Schaffner der vorderen Waldungen. Vom 18. April 1660 bis 30. Jänner 1667 wirkte er als Verwalter in Niederleis, vom 30. Jänner 1667 bis 5. Februar 1670 als Viceadministrator des verwaisten Stiftes Säusenstein und seit 5. Februar 1670 abermals als Verwalter in Niederleis. Von dort kehrte er am 3. Mai 1679 krank ins Stift zurück. 1682 begab er sich zur Erholung nach Königshof, wo er am 29. März 1682 plötzlich starb. Er wurde in der Pfarrkirche zu Steinbruch begraben.

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475. Caspar Heck

(al. Höck) war am 3. Juli 1609 zu Offenburg im Elsass geboren, erlernte das Schreinerhandwerk und legte als Laienbruder am 2. Februar 1639 die Profess ab. Er starb im Stifte am 18. Sept. 1647. „Vir de singulari obedientia a superioribus commendatus“ (Seywitz).

476. Michael Edele,

1615 in Franken geboren, legte am 20. August 1639 die Profess ab und wurde kurz darauf Subsacrista. Vom 3. Dec. 1640 bis 9. Jänner 1643 bekleidete er das Amt eines Küchenmeisters, feierte 1641 seine Primiz und war dann 1643 bis 8. Jänner 1646 als Succentor, 10. Jänner 1643 bis 9. Jänner 1644 und ein zweitesmal vom April 1645 bis 8. Jänner 1646 als Kastner und Refectorar thätig. Vom 8. Jänner bis 15. März 1646 wirkte er als Pfarrverweser in Trumau, kam in gleicher Eigenschaft am 28. Nov. 1646 dorthin, starb aber schon am 16. März 1647 und wurde im Stifte begraben.

477. Benedict Lambart

war 1618 zu Oberherz im Elsass geboren, legte am 15. Nov. 1639 die Profess ab und wurde gleich darauf Coadjutor des Vestiarius, vollendete dann seine Studien in Wien, wo er 1641 Magister der Philosophie wurde und feierte am 17. April 1645 seine Primiz. Vom 7. Jänner 1644 bis 8. Jänner 1646 war er Sacrista, 8. Jänner 1646 bis 1. Juli 1648 Küchenmeister, 13. Mai 1647 bis 9. März 1651 Grundbuchschreiber und 9. März bis 24. April 1651 Hofmeister in Wien. Von hier kam er am 24. April 1651 als erster Verwalter auf das von Abt Michael neu angekaufte Gut Niederleis und starb daselbst am 9. März 1660. Er wurde im Kreuzgang des Stiftes begraben. „Iurium monasterii strenuus defensor contra saeculares potentias et oeconomus fidelis, qui primus oeconomiam Niderleisensem in ordinem redegit“, sagt Höffner.

478. Laurenz Achen

war 1618 zu Walterfangen in Lothringen geboren, legte am 1. Jänner 1640 die Profess ab und feierte am 10. August 1642 seine Primiz. Er war (mit geringen Unterbrechungen) vom Jänner 1643 bis 27. Oct. 1656 Bibliothekar und vom 25. Februar bis 28. Sept. 1643 Grundbuchschreiber. Beim Einfalle der Schweden wurde er 1645 mit vier Brüdern nach Ungarn geschickt, wo er sich vom 4. April bis 8. Juni 1645 aufhielt. Vom 19. Nov. 1646 bis 24. Mai 1649 wirkte er als Sacrista, 24. Mai 1649 bis 24. März 1652 als [85] Pfarrverweser in Heiligenkreuz und 24. März 1652 bis 19. Juni 1653 als solcher in Steinbruch, war nach seiner Rückkehr ins Stift vom 12. Nov. 1655 bis 1667 Beichtvater der Conventualen, vom 18. April 1660 bis 3. März 1667 Vicar von Gaden, 3. bis 31. März 1667 Pfarrverweser in Trumau und vom 31. März bis 19. Sept. 1667 abermals Vicar von Gaden. Vom 19. Sept. 1667 bis 22. April 1668 und vom 9. Jänner 1669 bis 7. Februar 1670 versah er wiederum die Pfarre Trumau und administrierte nach dem Tode des Petrus Salari (Nr. 438) vom 28. Jänner bis 22. April 1669 das dortige Gut. Er starb, vom Schlage getroffen, im Stifte am 30. Nov. 1670 und liegt im westlichen Flügel des Kreuzganges begraben. „Vir timoratae conscientiae et animarum zelator“ (Höffner).

479. Malachias Eissmann,

1617 in Franken geboren, legte am 20. August 1640 die Gelübde ab „licet eunuchus tamen ex dispensatione summi Pontificis sacerdos factus“, und feierte am 20. Juli 1642 seine Primiz. Er war vom 1. Jänner 1642 bis 10. Jänner 1643 Kastner, vom 28. August 1642 bis 10. Jänner 1643 zugleich Refectorar, wurde, als Abt Michael das Institut für Sängerknaben errichtet hatte, erster Präfect desselben (vom Jänner 1643 bis 23. April 1657), bekleidete zugleich vom 8. Jänner 1646 bis 28. Mai 1649 das Amt eines Refectorars und vom 9. Oct. 1646 bis 11. März 1648 das eines Kastners und starb am 23. April 1657. Er wurde in der Krypta der Kreuzkapelle begraben. „Religiosus et musicus bonus; instituendis pueris sedulam navavit operam, qui et ex vicinis pagis non pauci ad eum accurrerunt“ (Höffner).

480. Wolfgang Kernbeck,

1617 zu Wiener-Neustadt geboren, war Magister der Philosophie und Baccalaureus der Rechte und hatte bereits einige Zeit als Advocat in Wien gewirkt, als er ins Stift eintrat. Er feierte seine Profess am 1. Jänner 1642 und am 25. Nov. 1642 seine Primiz. 1642 bis 25. Februar 1643 war er zugleich mit dem weltlichen Beamten Jakob Weinrider Grundbuchschreiber und vom 25. Februar 1643 bis an seinen Tod Hofmeister im Stiftshofe zu Wien, wo er am 9. Mai 1651 starb.[15] Er wurde im Stifte begraben.

[86]

481. Christoph Tausch

war am 7. Juni 1618 zu Kaufbeuren in Bayern geboren, lernte das Schneiderhandwerk und legte als Laienbruder am 25. März 1642 die Profess ab. Vom 8. Jänner 1643 bis 8. Juli 1648 und ein zweitesmal vom 8. Jänner 1650 bis 28. Februar 1653 war er Vestiarius, zeitweilig auch Subsacrista und starb am 4. Februar 1663. „Vir summopere mortificationi studens, dum (post mortem) et corpus et flagellum sanguine adhuc madens repertum fuerit“ (Seywitz).

482. Bernhard Girard,

1617 zu Rambervillers in Frankreich geboren, wurde am 9. Februar 1642 eingekleidet, legte am 15. Februar 1643 die Profess ab und feierte am 2. August 1643 die Primiz. Vom 28. Sept. 1643 bis 30. Sept. 1654 war er äbtlicher Secretär, 12. Sept. 1644 bis 14. Juni 1647 Subprior, trug 1647 im Stifte Moraltheologie und Dialectik vor und kam am 8. Nov. 1649 als Clerikerpräfect nach Wien, wo er Mitglied der philosophischen Facultät und am 25. Nov. 1649 Procurator der rheinischen Nation wurde. Als Secretär begleitete er den Abt Michael II. bei seiner Reise zum General-Capitel (26. März bis 5. Juni 1651). Auf eigenes Drängen wurde er am 12. Oct. 1654 aus dem Verbande des Stiftes entlassen und erhielt die Erlaubnis, in einem Cistercienserkloster seines Vaterlandes Frankreich die Stabilität geloben zu können. Von Abt Michael dem Generalabte empfohlen, wurde er durch dessen Vermittlung Prior von Loroy und Provisor des Seminars von Bourges (1655) und dürfte damals auch den Doctorgrad in der Theologie sich erworben haben. In den Jahren 1656 und 1657 finden wir ihn als Beichtvater der Nonnen von St. Antoine in Paris; er kehrte aber später wieder nach Österreich zurück, hospitierte in Säusenstein und administrierte vom Sommer 1668 bis 24. Juni 1678 die diesem Stifte incorporierte Pfarre Stronsdorf. Im letztgenannten Jahre reiste der unruhige Mann von seiner Pfarre ab, ohne dass man über ihn noch etwas erfuhr. Um Mitglied der philosophischen Facultät der Wiener Universität werden zu können, hielt er 1649 bei St. Stephan eine Rede in elegantem Latein, die unter dem Titel erschien:

Theatrum sapientiae, in quo Regina Philosophorum Diva Partheno-Martyr Catharina, inclytae Facultatis Philosophicae in Viennensi Universitate Columen et Tutela supremum honorem duxit et gloriam. Excitatum in D. Stephani [87] Basilica per R. P. F. Bernardum Girard, in S. Cruce Cisterc. Religiosum, ac Philosoph. Magistrum, cum in eiusdem Facultatis Senatum lectus esset. Viennae Austriae. Typis Matthaei Cosmerovii in Aula Coloniensi 1649. 14 S. 4°.

483. Konrad Metterich

(al. Meterick) war 1613 zu Olmütz in Mähren geboren, lernte das Binderhandwerk, legte am 15. Februar 1643 als Laienbruder die Profess ab und starb am 5. Nov. 1657. „Usque ad mortem inter fratres sine querela conversatus est“ (Seywitz).

484. Ferdinand Ballez,

am 7. Juli 1629 zu Wien geboren, wurde am 31. Mai 1646 eingekleidet, legte am 9. Juni 1647 die Profess ab und feierte am 1. (al. 2.) Nov. 1653 seine Primiz. 1650 bis 1. März 1652 war er Sacrista, 21. März 1653 bis 6. Jänner 1654 Küchenmeister, 2. Dec. 1655 bis 24. Mai 1657 Pfarrverweser in Trumau, 1. Dec. 1657 bis 26. Jänner 1658 Pfarrverweser in Alland, 12. April 1658 bis 18. Februar 1660 abermals Pfarrverweser in Trumau und pastorierte von hier aus 8. Oct. bis 8. Nov. 1658 zugleich die Pfarre Münchendorf. Ins Stift zurückberufen, bekleidete er vom 22. Februar 1660 bis 22. Juli 1662 das Amt eines Kämmerers, wurde am 1. August 1662 Hofmeister in Wien und kam von da am 5. Jänner 1669 als Pfarrverweser nach Mönchhof. Vom 24. April 1671 bis 4. Juni 1673 war er hierauf Subprior und vom 20. Mai 1671 bis 4. Juni 1673 auch Vicar von Gaden, 17. Juni 1673 bis 21. Jänner 1679 abermals Pfarrverweser in Mönchhof, 21. Jänner 1679 bis 31. Dec. 1681 Verwalter in Königshof und seit 1. Jänner 1682 Pfarrverweser in Münchendorf. Beim Herannahen der Türken sah er sich im Juli 1683 genöthigt, seine Pfarre zu verlassen, hielt sich während der Belagerung Wiens in Wilhering und hierauf bis zum Sept. 1684 auf dem Stiftsgute Niederleis auf. Vom 15. Sept. 1684 bis 13. April 1695 wirkte er in Niedersulz und vom 20. Sept. 1695 bis 5. Oct. 1702 wiederum in Münchendorf als Pfarrverweser. Er kehrte hierauf ins Stift zurück, wo er am 15. Nov. 1703 seine Secundiz feierte, und starb als Senior am 14. Sept. 1709. Er wurde in der Ecke des nördlichen und westlichen Kreuzgangflügels begraben. „Vir pius, zelosus, tenerae conscientiae et Religionis suae amator“ (Höffner).

485. Sigismund Fridrich,

am 18. Mai 1620 zu Löwenthal in Schlesien geboren, wurde am 20. Juli 1646 eingekleidet, legte [88] am 22. Juli 1647 die Profess ab und feierte am 15. Nov. 1648 seine Primiz. Vom 8. Juli 1648 bis 6. Juni 1657 war er Kastner, 15. Sept. bis 2. Oct. 1657 Pfarrverweser in Steinbruch, 2. Oct. 1657 bis 6. Jänner 1665 Sacrista und 26. April 1661 bis 1. Jänner 1681 abermals Kastner. Am 8. Jänner 1681 wurde er Oberrefectorar, starb aber schon am 7. Mai 1681 und wurde in der Krypta der Kreuzkapelle begraben. „Vir simplex et rectus“ (Höffner).

486. Wilhelm Teibler,

am 13. Oct. 1627 zu Dinkelsbühl in Bayern geboren, wurde am 15. August 1646 eingekleidet, legte am 15. August 1647 die Profess ab und feierte am 28. Jänner 1652 seine Primiz. Er wurde am 4. Juli 1650 Adjunct des Kellermeisters, war vom 7. Oct. 1650 bis 17. August 1652 Küchenmeister, 24. März 1652 bis 1653 Pfarrverweser in Heiligenkreuz, 20. Februar 1654 bis 16. Juni 1696 Cantor chori, versah während dieser Zeit einigemale aushilfsweise die Pfarre Trumau und bekleidete vom 2. Nov. 1676 bis 5. Sept. 1680 das Amt eines Subpriors und Beichtvaters der Conventualen. Zur Zeit der großen Pest war er vom 19. Sept. 1679 bis 6. Jänner 1680 Expositus für die Pestkranken von Gaden und Heiligenkreuz. Beim Herannahen der Türken musste er am 8. Juli 1683 aus dem Stifte fliehen, hielt sich vom Sommer bis Nov. 1683 im bayrischen Cistercienserstifte Alderspach und hierauf bis Sept. 1685 in Wilhering auf und kehrte am 21. Sept. g. J. wieder nach Heiligenkreuz zurück. Vom 29. Oct. 1685 bis 9. Nov. 1690 war er Refectorar, am 18. Nov. 1685 wurde er Beichtvater der Conventualen und zu Ostern 1694 abermals Refectorar, welche Ämter er bis zu seinem Tode, der am 16. (al. 17.) Juni 1696 erfolgte, innehatte. Er liegt im nördlichen Flügel des Kreuzganges begraben. „Cantorem et Rectorem chori se exhibuit indefessum et accuratum. Infirmis et moribundis fratribus spontaneum et paene continuum se obtulit servitorem et consolatorem. Infirmus ipse singulare praebuit patientiae exemplum, dum ab aliquo tempore ex acri fluxu tibia exulcerata non leviter afflictus vix signum doloris edidit“ (Höffner).

487. Dominik Scholtz,

1627 zu Wien geboren, wurde am 15. August 1646 eingekleidet, legte am 15. August 1647 die [89] Profess ab und feierte am 9. Nov. 1653 seine Primiz. Vom 7. Februar 1655 bis 2. Oct. 1657 war er Sacrista und vom 29. Dec. 1656 bis 22. Jänner 1657 aushilfsweise Pfarrverweser in Mönchhof. Am 2. Oct. 1657 wurde er Pfarrverweser in Trumau, wo er am 9. (al. 10.) Februar 1658 starb. Er liegt im Stifte in der Krypta der Kreuzkapelle begraben. „Egregius zeli divini propagator“ (Seywitz).

488. Leopold Fidelis,

am 23. Sept. 1627 zu Donne im Elsass geboren, wurde am 11. Nov. 1646 eingekleidet, legte am 11. Nov. 1647 die Profess ab und feierte am 25. Mai 1654 seine Primiz. Er war vom 12. Nov. 1655 bis 28. Nov. 1657 Beichtvater der Conventualen, wurde am 17. Nov. 1655 Professor der Philosophie im Stifte, wirkte vom 26. Oct. 1656 bis 12. August 1657 als Bibliothekar und vom 13. August 1657 bis 23. August 1658 als Subprior, trug im Nov. 1657 Moraltheologie und später wieder Philosophie vor, bekleidete vom 5. August 1658 bis 31. Dec. 1659 das Amt eines Provisors von Mayerling und vom 23. August 1658 bis 26. Nov. 1666 das eines Priors, wobei er zugleich vom 18. April bis 20. August 1660 die Seelsorge in der Stiftspfarre versah. Vom 26. Nov. 1666 bis 6. Jänner 1667 war er Vicar von Gaden, am 30. Jänner 1667 wurde er als Prior nach Säusenstein berufen, kehrte aber am 29. Sept. g. J. wieder ins Stift zurück, wo er nun bis 20. August 1668 abermals als Beichtvater der Conventualen und vom 11. Nov. 1667 bis 20. August 1668 als Vicar von Gaden wirkte. Am 20. August 1668 kam er als Pfarrverweser nach Steinbruch, von hier am 5. Jänner 1669 als Pfarrverweser nach Podersdorf, und kehrte von da am 17. Mai 1679 ins Stift zurück, wo er vom 5. Sept. 1680 bis 5. Jänner 1682 abermals das Amt eines Subpriors und vom 5. Sept. 1680 bis Nov. 1682 das eines Beichtvaters der Conventualen bekleidete. Am 13. Nov. 1682 wurde er zum zweitenmale als Prior nach Säusenstein berufen, flüchtete sich beim Herannahen der Türken (1683) ins Reich, hielt sich vom 24. August 1683 bis 9. April 1684 in Heisterbach und hierauf durch drei Monate in Eberbach auf und kehrte von dort nach Säusenstein zurück. Vom 13. August 1684 bis 1. Oct. 1685 war er daselbst wiederum Prior und bekleidete nach seiner Rückberufung ins Stift vom 18. Nov. 1685 bis 12. Juni 1693 das Amt eines Beichtvaters [90] der Conventualen, vom 24. Dec. 1686 bis 15. Februar 1690 das eines Subpriors und 5. April 1689 bis 12. Juni 1693 das eines Novizenmeisters. Am 12. Juni 1693 wurde er ein zweitesmal Prior und Provisor von Mayerling, welche Ämter er bis 5. Oct. 1696 innehatte, und wirkte hierauf bis an seinen Tod abermals als Beichtvater der Conventualen. Er starb am 25. Jänner 1698 und wurde im nördlichen Flügel des Kreuzganges begraben. „Fidelis nomine, fidelis et reipsa servus Altissimi“ (Höffner).

489. Clemens Schäffer,

am 27. Februar 1629 zu Wien geboren, wurde am 29. Dec. 1646 eingekleidet, legte am 1. Jänner 1648 die Gelübde ab, studierte hierauf Philosophie und Theologie in Wien und feierte am 26. Mai 1654 seine Primiz. Er war vom 30. Sept. 1654 bis 13. Mai 1656 äbtlicher Secretär, vom 12. Nov. 1655 bis 13. August 1657 Subprior und seit 13. August 1657 Prior. Als solcher wurde er am 11. April 1658 zum Abt gewählt, am 25. Mai vom Kaiser bestätigt und am 16. (al. 28.) Juni installiert. Er starb im Stiftshofe zu Wien am 31. März 1693 und wurde in der Abteikirche beigesetzt. Mit Recht nennt ihn das Nekrologium „vir sane incomparabilis“. Er hinterließ im Manuscripte:

Notitia universalis Monasterii Sctae Crucis Ord. Cisterc. in Austria inferiori, a quo nimirum et quando fundatum, qualiter dotatum, privilegiatum, quorum sepulturis celebre, a quot abbatibus ab origine sua hucusque gubernatum, quando et quo titulo unumquodque bonum in specie ad illud devenerit, quisve status modernus tam ipsius monasterii quam bonorum, quae modo possidet, annui proventus et redditus, conscripta a Dno Abbate Clemente anno Christi 1671, regiminis vero sui a° 13tio amore gratae (ut sperat) posteritatis. 4°. S. 412.

490. Melchior Fabricius,

1622 in Lothringen geboren, legte am 2. Februar 1648 seine Profess ab und feierte am 25. Nov. 1648 seine Primiz. Vom 11. März bis 8. Juli 1648 versah er das Amt eines Kastners, 8. Juli 1648 bis 12. Mai 1650 das eines Küchenmeisters, vom 24. Mai 1649 bis 15. Mai 1650 wirkte er als Vicar von Gaden und 15. Mai 1650 bis 29. Nov. 1651 als Pfarrverweser in Steinbruch. Ins Stift zurückberufen, bekleidete er vom 17. August 1652 bis 21. März 1653 abermals das Amt eines Küchenmeisters und vom 31. August 1652 bis 28. Februar 1653 zugleich das eines Pfarrverwesers [91] von Alland. Er wirkte zuletzt vom 31. März 1653 bis 3. Jänner 1654 als Pfarrverweser in Trumau und starb im Stifte am 14. Februar 1655. „Iudicio superiorum infeliciter mortuus, ob peculium repertum et vestimenta abscondita. Ideoque ignobiliter sepultus“ (Höffner).

491. David Fogger,

am 18. Sept. 1624 zu Königstetten in Niederösterreich geboren, wurde am 15. August 1647 eingekleidet, legte am 20. August 1648 die Profess ab und feierte am 7. Nov. 1649 seine Primiz. Vom Sept. 1648 an war er durch einige Zeit Adjunct des Kellermeisters, vom 2. Nov. 1648 bis 8. Jänner 1650 Vestiarius, 8. Jänner bis Herbst 1650 Sacrista, 15. Mai 1650 bis 3. Jänner 1654 Vicar von Gaden und vom 6. bis 31. August 1652 zugleich Pfarrverweser von Alland. Am 3. Jänner 1654 kam er als Pfarrverweser nach Trumau, wo er bis 27. Nov. 1655 verblieb, hierauf wirkte er vom 20. August 1656 bis 11. April 1658 als Pfarrverweser in Podersdorf. Am 15. Februar 1659 verließ er mit Erlaubnis des Abtes Clemens das Stift, um eine Zeitlang im Cistercienserkloster Langheim in Franken zu hospitieren, war dort an verschiedenen Orten Vicar und Sacellan und kehrte 1667 wieder ins Stift zurück. Von Ostern 1669 bis 9. Juli 1683 wirkte er wiederum als Vicar von Gaden, versah während dieser Zeit vom 3. Juni bis 1. Sept. 1679 die Seelsorge in Trumau und war zur Zeit der großen Pest vom 7. bis 19. Sept. 1679 Expositus für die Kranken in Gaden und in der Umgebung des Stiftes. Bei dem Herannahen der Türken sah er sich mit den übrigen Brüdern am 9. Juli 1683 zur Flucht genöthigt, hielt sich während der Belagerung Wiens im Gebirge auf und reiste nach dem Abzuge der Türken mit dem Lieutenant Peter Koch als dessen Sacellan (11. Oct. 1683) nach Böhmen, wo er am 17. Oct. 1683 Pfarradministrator von Hrob (Klostergrab) wurde, und übersiedelte von dort am 19. August 1686 als Sacellan des Grafen Ferdinand Philipp von Lodron auf dessen Gut Rottenzahorsky (?). Im April 1689 kehrte er nach Wien zurück, war hierauf vom 29. April bis 26. Sept. 1689 Verwalter in Tallern, kam am 1. Oct. 1689 als Pfarrverweser nach Steinbruch und von dort am 3. (al. 23.) Juli 1693 in gleicher Eigenschaft nach Winden, wo er am 11. Juni 1696 starb und in der Pfarrkirche begraben wurde.

[92]

492. Marcus Puschmann,

1617 zu Löwenthal in Schlesien geboren, wurde am 20. August 1647 eingekleidet, legte am 20. August 1648 die Gelübde ab und feierte am 30. Oct. 1650 seine Primiz. Am 4. Dec. 1651 wurde er Pfarrverweser in Trumau, kam von da am 5. Juli 1652 als Pfarrverweser nach Mönchhof und kehrte am 22. Sept. 1655 wieder ins Stift zurück. Hier administrierte er vom 12. Jänner 1656 bis 18. April 1660 die Stiftspfarre, war vom 4. Mai 1657 bis 19. Nov. 1658 zugleich Convictspräfect, vom 18. April 1660 bis 13. April 1662 Vicar in Gaden, bekleidete seit 13. April 1662 das Amt eines Subpriors und starb als solcher am 13. August 1664 am Schlagflusse. Er wurde in der Krypta der Kreuzkapelle begraben. Strobl nennt ihn „Mansuetus frater“ und Höffher sagt: „Concionator et Poeta excellens, qui concionibus et actionibus comicis et religiosis corda movit.“

493. Claudius Hebronval

war 1625 zu Rupis (?) im Großherzogthum Luxemburg geboren, legte am 25. Dec. 1648 Profess ab, studierte an der Wiener Universität Philosophie und feierte am 1. Sept. 1651 seine Primiz. Vom 1. März 1652 bis 19. Juni 1653 war er Sacrista, vom 24. März 1652 bis 19. Juni 1653 zugleich Bibliothekar, administrierte hierauf vom 19. Juni 1653 bis 26. Nov. 1655 die Pfarre Steinbruch und verwaltete nach seiner Rückkehr ins Stift vom 12. Jänner bis 13. Mai 1656 das Amt eines Küchenmeisters. Mit Erlaubnis des Abtes Michael reiste er dann in seine Heimat, kehrte zwar noch einmal nach Heiligenkreuz zurück, wo er um die Entlassung bat, die ihm auch gewährt wurde, ließ aber später keine Nachricht von sich mehr ins Stift kommen.

494. Robert Bernardi

war 1626 zu Lüttich geboren, wurde am 19. Jänner 1648 eingekleidet, legte am 2. Februar 1649 die Gelübde ab und feierte am 6. Juni 1650 seine Primiz. Am 5. Juli 1652 übernahm er das Amt eines Refectorars und verwaltete dasselbe bis an seinen Tod, 7. Mai 1656. „Iuvenis piae conversationis“ (Höffner).

495. Martin Garvegue

(al. Garbecq), c. 1626 zu St. Omer in Frankreich geboren, wurde am 12. April 1648 eingekleidet, legte am 13. Mai 1649 Profess ab und feierte 1651 seine Primiz. Er wurde am 28. Februar 1653 Vestiarius, verließ am 22. Juli g. J. [93] heimlich das Stift, kehrte aber am 16. Juli 1658 reumüthig wieder zurück, that für seinen Fehltritt Buße und erhielt nun auf sein Ansuchen die Entlassung aus dem Verbande des Stiftes (4. Februar 1659). Über seine weiteren Lebensschicksale ist nichts bekannt.

496. Nivard Wiendorfer

war c. 1608 zu Trumau in Niederösterreich geboren und legte als Laienbruder am 20. August 1649 die Profess ab. Er wirkte vom 24. April (?) 1651 bis 15. Februar 1660 als Hofmeister in Wien, 15. Februar bis 21. August 1660 als Kastner zu Trumau, 11. Juni 1661 bis 22. Mai 1666 als Küchenmeister und vom 22. Mai 1666 bis 1. Jänner 1668 als Unterrefectorar. Am 1. Jänner 1668 wurde er Refectorar, starb aber schon am 24. Jänner 1668 und wurde in der Krypta der Kreuzkapelle begraben.

497. Edmund Aicher,

am 30. Mai 1631 zu Weissenberg in Oberösterreich geboren, wurde am 29. Sept. 1648 eingekleidet, legte am 29. Sept. 1649 die Profess ab und feierte am 3. Oct. 1655 die Primiz. Bereits als Cleriker war er Adjunct des Kellermeisters und Waldschaffers und 1653 (bis Nov. g. J.) Sacrista. Am 27. Nov. 1655 wurde er Pfarrverweser in Steinbruch, kam von dort am 29. Mai 1657 ins Stift zurück, wo er vom 29. Mai bis 2. Oct. 1657 Küchenmeister, 2. Oct. bis 20. Dec. 1657 Sacellan des Abtes Michael und 26. August bis 19. Nov. 1658 abermals Küchenmeister war, wirkte hierauf vom 19. Nov. 1658 bis 26. Februar 1660 als Pfarrverweser in Steinbruch, 1661 bis 9. Jänner 1662 als Pfarrverweser und Küchenmeister in Heiligenkreuz, 9. Jänner 1662 bis 21. April 1664 als Pfarrverweser in Trumau, 21. April 1664 bis 20. August 1666 als solcher in Mönchhof und 24. August 1666 bis 6. Februar 1667 in Winden. Ins Stift zurückberufen, war er vom 6. Februar bis 29. Sept. 1667 Bibliothekar, wurde aber bereits am 29. Sept. 1667 Prior im Stifte Säusenstein, welches Amt er bis 6. Jänner 1670 bekleidete. Hierauf war er vom 26. Jänner 1670 bis 23. Jänner 1673 als Pfarrverweser in Alland thätig und versah vom 23. Jänner 1673 bis 21. Jänner 1685 den Posten eines Hofmeisters in Wien. Beim Herannahen der Türken brachte er 1683 die kostbarsten Schätze des Stiftes ins oberösterreichische Kloster Baumgartenberg in Sicherheit, konnte aber wegen [94] der vollständigen Einschließung der Stadt durch die Türken nicht mehr nach Wien zurückgelangen und hielt sich während der Zeit der Belagerung in Säusenstein auf. Im Nov. 1684 wurde er zur Erholung nach Baumgartenberg geschickt, starb aber daselbst, nachdem er in der dortigen Hofkapelle die Predigt gehalten hatte, vom Schlage getroffen am 3. (al. 5.) Juni 1685. Er wurde in Baumgartenberg begraben. „Fratrum suorum amator“ (Höffner). Das Gedenkbuch der Pfarre Winden sagt von ihm: „Ware ein sehr gelehrter Mann, forderist in denen geistlichen Rechten.“

498. Eberhard Lauer

(al. Laur) war 1630 zu Dinkelsbühl in Bayern geboren, wurde am 15. Nov. 1648 eingekleidet, legte am 15. Nov. 1649 die Profess ab, studierte Philosophie und Theologie an der Universität in Wien und feierte seine Primiz am 17. Mai 1655. Am 24. Februar 1655 wurde er Superior der in Wien studierenden Cleriker, trug seit Nov. 1656 Moraltheologie im Stifte vor und bekleidete vom 23. August 1658 bis 20. August 1660 das Amt eines Subpriors. Am 20. August 1660 kam er als Pfarrverweser nach Steinbruch, wurde am 11. Juni 1661 von dort als äbtlicher Secretär ins Stift berufen und am 22. Jänner 1662 mit der Leitung der Pfarre Winden betraut, wo er bis 24. August 1666 blieb. An genanntem Tage reiste er mit Erlaubnis des Abtes Clemens in seine Heimat, kehrte aber nicht mehr ins Stift zurück.

499. Valentin Caesar,

am 14. Februar 1631 zu Würzburg geboren, wurde am 14. Februar 1649 eingekleidet, legte am 24. Februar 1650 die Profess ab und feierte am 14. Nov. 1655 seine Primiz. Er war hierauf einige Zeit Adjunct des Kellermeisters, 20. August 1660 bis 9. Jänner 1662 Pfarrverweser in Trumau und 13. April 1662 bis Herbst 1663 Vicar von Gaden. Im Herbste g. J. begab er sich nach Goldenkron, um daselbst zu hospitieren, und bekleidete dort 1665 das Amt eines Priors. Nach seiner Rückkehr ins Stift war er bis 24. August 1666 abermals Vicar in Gaden, wurde dann wiederum mit einem Beglaubigungsschreiben entlassen, um anderswo zu hospitieren, war nach seiner Rückkunft einige Zeit Adjunct des Schaffners der hinteren Waldungen, vom 17. April bis 31. Dec. 1672 Schaffner der hinteren Waldungen, vom 10. Jänner 1673 bis [95] 20. August 1674 Pfarrverweser in Trumau und 21. August 1676 bis 15. Sept. 1680 Pfarrverweser in Winden. 1683 sah er sich mit den anderen Brüdern zur Flucht genöthigt, hospitierte 1683–1687 in Fürstenzell und kehrte im Sept. g. J. wieder nach Heiligenkreuz zurück, wo er an der Wassersucht am 13. August 1689 starb „inter haec suspiria ad crucifixum: Valentino ne praevaleat Domine valentior inimicus“ (Seywitz). Er wurde in der Krypta der Kreuzkapelle begraben.

500. Gottfried Libichen

war 1627 zu Silberberg in Preuß.-Schlesien geboren, wurde am 13. Mai 1649 eingekleidet, legte am 15. Mai 1650 die Profess ab und feierte am 12. Nov. 1651 seine Primiz. Vom 1. Jänner 1653 bis 31. Dec. 1658 war er Schaffner der vorderen Waldungen, 18. April 1653 bis 22. Februar 1660 Kämmerer, 19. Dec. 1654 bis 7. Februar 1655 zugleich Küchenmeister und 6. Juni bis 2. Oct. 1657 auch Kastner, vom 18. April 1660 bis 8. Jänner 1664 wirkte er als Verwalter in Sparbach und vom 18. April 1660 bis 31. Dec. 1663 abermals als Schaffner der vorderen Waldungen. Er verwaltete hierauf vom 1. Jänner 1664 bis 1. Jänner 1667 die gesammten Waldungen und vom 8. Jänner 1664 bis 30. Juni 1667 das Kammeramt. Am 15. Nov. 1668 wurde er Verwalter von Königshof, starb als solcher im stiftlichen Hofe zu Wien am 10. März 1672 und wurde im nördlichen Flügel des Kreuzganges begraben. „Vir religiosus, ad contentum Superiorum in officiis suis se accomodans, fidelis et sedulus dispensator, in oeconomia excellens, lectioni Thomae de Kempis singulariter addictus“ (Höffner).

501. Gerhard Pfister,

am 15. Oct. 1627 zu Rottweil in Württemberg geboren, wurde am 20. August 1649 eingekleidet, legte am 20. August 1650 Profess ab und feierte am 15. Nov. 1655 seine Primiz. Er war vom 21. Februar bis 2. Oct. 1657 Novizenmeister, 2. Oct. 1657 bis 19. Nov. 1658 Pfarrverweser in Steinbruch, 19. Nov. 1658 bis 18. Februar 1660 Convictspräfect und hierauf bis 14. April 1660 Pfarrverweser in Trumau. Vom 14. April bis 2. Sept. 1660 wirkte er als Cooperator in Podersdorf (während der Krankheit des Pfarrers P. Gregor Metsch), wurde am 2. Sept. 1660 daselbst Pfarrverweser und kehrte am 5. Jänner 1669 ins Stift zurück. Er administrierte hierauf vom 13. Jänner bis 15. Nov. 1669 die Pfarre Alland, [96] hospitierte vom 12. April 1671 bis 20. Juni 1672 in Säusenstein und wirkte nach seiner Rückkehr als Pfarrverweser in Trumau vom 30. Oct. 1672 bis 10. Jänner 1673, in Gaden 4. Juni 1673 bis 24. Dec. 1674, in Winden 25. Dec. 1674 bis 20. August 1676, in Heiligenkreuz 2. Mai bis 20. August 1678 und endlich in Münchendorf 21. August 1678 bis Februar 1680. Er starb im Stifte an der Wassersucht am 11. April 1680 „facta ad fratres nervosa exhortatione de zelo animarum“ (Seywitz).

502. Georg Perger,

1625 zu Brunecken in Tirol geboren, wurde am 8. Oct. 1649 eingekleidet, legte am 1. Nov. 1650 die Profess ab und feierte am 10. Nov. 1652 seine Primiz. Er war 1652 bis 22. April 1667 Succentor, 2. Oct. 1657 bis 2. Dec. 1658 Kastner und 1666 bis 22. April 1667 Adjunct des Kellermeisters. Am 22. April 1667 wurde er Pfarrverweser in Steinbruch, starb aber als solcher bereits am 10. Sept. 1667 an Phthisis und wurde im Stifte begraben.

503. Christoph Reichel,

1626 zu Landeck in Preußisch-Schlesien geboren, wurde am 15. Oct. 1649 eingekleidet, legte am 1. Nov. 1650 die Profess ab und feierte seine Primiz am 25. Juni 1651. Vom 9. März 1651 bis 25. Februar 1669 war er Grundbuchschreiber, 5. Jänner bis 18. April 1653 Kämmerer, 12. Nov. 1655 bis 1669 Beichtvater der Conventualen, 28. April 1658 bis 31. Dec. 1663 Schaffner der hinteren Waldungen, am 30. Jänner 1667 wurde er Verwalter in Niederleis und bekleidete dieses Amt bis 6. Jänner 1669. Er starb im Stiftshofe zu Wien am 25. Februar 1669 an Phthisis und wurde im Nordflügel des Kreuzganges begraben. „Egregius musicus vocalis“ (Doczy). „Oeconomus fidelis et prudens“ (Höffner).

504. Venceslaus Radonsky

(al. Radanscky) war 1629 zu Nikolsburg in Mähren geboren, wurde am 25. Nov. 1649 eingekleidet, legte am 25. Nov. 1650 die Profess ab und feierte am 26. April 1656 die Primiz. Er wirkte vom 13. Mai 1656 bis 11. Juni 1661 als äbtlicher Secretär, 12. August 1657 bis 26. August 1658 als Bibliothekar und 26. Jänner bis 26. August 1658 als Küchenmeister, übernahm am 15. Februar 1660 den Posten eines Hofmeisters in Wien und starb dort an Phthisis am 6. April 1662. Er wurde im Stifte im neuen Friedhofe bei [97] der Sacristei begraben. „Musicus vocalis et instrumentalis excellens“ (Höffner).

505. Mauritius Hoffmann

war 1629 zu Ulrichskirchen in Niederösterreich geboren, wurde am 1. Mai 1650 eingekleidet, legte am 24. Juni 1651 Profess ab und kam hierauf zur Vollendung seiner philosophischen Studien nach Wien, wo er noch vor Empfang der Priesterweihe am 13. Jänner 1653 an Phthisis plötzlich starb. Er wurde im Stifte begraben.

506. Karl Giethe

(al. Getheus), 1622 zu Walbeck in Flandern geboren, wurde am 10. Juli 1650 eingekleidet, legte am 16. Juli 1651 die Profess ab und feierte am 27. Dec. 1654 seine Primiz. Er war vom 20. Februar 1654 bis 21. Dec. 1671 Succentor, 8. Mai 1656 bis 1657 Refectorar und starb am 21. Dec. 1671. „In fine vitae canens: Salve regina obiit, postquam se proprio nisu ad consuetos cineres in terram provolvisset“ (Seywitz). „Vir singulariter devotus in celebratione missarum: diligens in horti cultura“ (Höffner).

507. Caspar Asam

(Asamus), am 31. Dec. 1632 zu Mödling in Niederösterreich geboren, wurde am 29. Sept. 1650 eingekleidet, legte am 29. Sept. 1651 die Profess ab, studierte Philosophie und Theologie an der Universität zu Wien und feierte am 4. August 1658 seine Primiz. Er wirkte hierauf vom 26. August 1658 bis 26. Nov. 1666 als Bibliothekar, 1659 bis 1666 als Novizenmeister und Beichtvater der Conventualen, 1. Jänner 1660 bis 31. März 1671 als Provisor von Mayerling, 11. Juni 1661 bis Herbst 1663 als Convictspräfect und 23. Juni 1662 bis 31. März 1671 als Secretär. Vom 23. August 1664 bis 26. Nov. 1666 war er Subprior und vom 26. Nov. 1666 bis 31. März 1671 Prior. Am 10. April 1671 wurde er als Prior und Vice-Administrator des verwaisten Stiftes Säusenstein eingesetzt, am 12. Jänner 1673 daselbst zum Abt erwählt und am 23. Mai infuliert. Nach dreijähriger segensreicher Regierung starb er am 21. August 1676 zu Melk an Dysenterie und wurde in der Stiftskirche zu Säusenstein in der Mitte des Chores begraben. Höffner sagt von ihm: „Vir pius et doctus, comis et affabilis, qui morum suorum concinna suavitate omnium sibi animos facile devinxit. Ad regendum quodammodo natus, ob eximiam, qua pollebat, discretionem et casibus occurentibus [98] enodatam dexteritatem. Vallis Dei quadraturam conventualem ruinae proximam reparavit, disciplinam regularem pene collapsam restauravit et debita maiori ex parte persolvit. Poeta, orator, concionator, oeconomus et asceta Deo et hominibus charus.“

508. Heinrich Liste,

am 11. Jänner 1629 zu Osnabrück in Hannover geboren, legte am 29. Sept. 1652 die Profess ab und feierte am 20. August 1658 seine Primiz. Er war vom 6. Sept. 1660 bis 13. April 1662 Subprior, 22. Jänner bis 23. Juni 1662 Secretär, wurde am 23. Juni 1662 als Prior in das Stift Neuberg berufen und kehrte von dort im Herbste 1663 wieder zurück. Vom Nov. 1663 bis 11. Sept. 1664 trug er in Heiligenkreuz Philosophie vor, verließ hierauf mit Erlaubnis des Abtes Clemens das Stift und hospitierte anfangs zu Neuburg im Elsass, wo er Philosophie und Theologie lehrte, dann in Raitenhaslach, wo er Stabilität gelobte und bis 1675 das Amt eines Priors bekleidete. Nachdem er dort auf sein Ansuchen vom Gelübde der Stabilität entbunden worden war, kehrte er am 31. März 1675 wieder nach Heiligenkreuz zurück und erneuerte hier seine Profess. Am 20. August 1675 wurde er zum Grundbuchschreiber ernannt und versah diesen Posten bis zu seinem Tode am 4. April 1679. Er wurde im westlichen Flügel des Kreuzganges begraben. „Vir excellentis doctrinae“ (Höffner). Von ihm erschien eine Festschrift im Drucke unter dem Titel:

Ferdinandus IV. Crux Austriaca, hoc est, Monasterium Vallis Nemorosae ad S. Crucem in Austria ... Domino Claudio Vaussin, Abbati Cistercii totiusque Ordinis Capiti Generali ... per D. Leopoldum Fundatorem Eiusque ... Filios ... exhibita et consecrata. Anno, quo Ferdinandus quartus augustus ex vita discessit (1654). Viennae Austriae, apud Matthaeum Cosmerovium S. C. M. typographum. 4°. 14 Bll.

509. Michael Nicolitz,

am 19. Juli 1633 zu Voitsberg in Steiermark geboren, erlernte das Schneiderhandwerk und legte am 2. Juli 1653 als Laienbruder die Profess ab. Er war vom 23. Juli 1653 bis 13. Juni 1662 Vestiarius, wurde hierauf Subsacrista und führte 1667 bis 9. Februar 1684 die Verwaltung des Gutes Tallern. Während der Türkeninvasion 1683 war er auf der Flucht, kehrte nach der Befreiung Wiens wieder nach Tallern zurück, musste am 23. Jänner 1684 auch die provisorische Verwaltung von Trumau übernehmen, starb aber daselbst [99] schon am 9. Februar 1684 an der damals grassierenden pestartigen Krankheit und wurde in der Pfarrkirche von Trumau begraben. „Religiosus obediens, bonus et fidelis oeconomus“ (Höffner).

510. Johannes Vogg

(al. Vogckh) wurde am 13. Nov. 1626 zu Schwabmünchen in Bayern geboren und legte als Laienbruder am 8. Sept. 1653 die Profess ab. Er war 1653–1654 Subsacrista, 7. Jänner bis 19. Dec. 1654 Küchenmeister, übernahm am 19. Dec. 1654 das Amt eines Kellermeisters im Stiftshofe zu Wien und starb daselbst am 20. August 1681 an Asthma. Er wurde im Stifte begraben. „Religiosus perfectioni sedulo studens et fidelis oeconomus, sine querela inter negotia sua conversatus“ (Höffner).

511. Balthasar Fridrich

(al. Friderich), am 11. Oct. 1635 zu Wien geboren, legte am 25. Dec. 1653 die Profess ab, studierte hierauf Philosophie und Theologie an der Universität zu Wien und feierte am 1. Nov. 1660 seine Primiz. Er war vom 7. Oct. 1661 bis 20. Jänner 1662 Pfarrverweser in Winden, 1. August 1662 bis 8. Jänner 1664 Kämmerer, 8. Jänner bis April 1664 Verwalter in Sparbach, 6. Jänner bis 26. April 1665 Sacrista, 1665 bis 3. März 1667 Pfarrverweser in Trumau und 5. Jänner 1670 bis 20. August 1671 Pfarrverweser in Steinbruch. Vom 1. Juni 1673 bis 1. Juni 1674 hospitierte er in Zwettl, ordnete daselbst die Bibliothek, legte einen Katalog über dieselbe an und administrierte im letzten Vierteljahre seines dortigen Aufenthaltes die Pfarre Groß-Schönau. Am 7. Jänner 1683 wurde er abermals Pfarrverweser in Trumau, musste sich aber am 9. Juli vor den herannahenden Türken flüchten, begab sich zuerst nach Neuberg, dann nach Viktring in Kärnten und kehrte nach Aufhebung der Belagerung Wiens auf das Stiftsgut Niederleis zurück, wo er bis 14. Mai 1687 blieb. Vom 12. Juni bis 14. Sept. 1693 bekleidete er das Amt eines Beichtvaters der Conventualen, kam am 14. Sept. 1693 als Pfarrverweser nach Podersdorf, kehrte aber am 9. Nov. 1695 wieder ins Stift zurück, wo er vom 18. Nov. 1695 bis zu seinem Tode abermals das Amt eines Beichtvaters der Conventualen versah. Er starb am 3. Mai 1700 und wurde in der Krypta der Kreuzkapelle begraben. „Sincerus solitudinis et cellae amator“ (Höffner).

[100]

512. Roman Zierl,

am 9. August 1630 zu Burghausen in Bayern geboren, wurde am 6. Mai 1654 eingekleidet, legte am 16. Mai 1655 die Gelübde ab und feierte am 15. Nov. 1658 seine Primiz. Er war 1657–1658 Refectorar und vom 18. Februar bis 25. März 1660 Convictspräfect, kam am 25. März 1660 als Cooperator (während der Krankheit des Pfarrers P. Gregor Metsch) nach Podersdorf, von dort am 14. April 1660 als Pfarrverweser nach Trumau und am 19. August 1660 wieder ins Stift zurück, wo er 20. August 1660 bis 1661, ein zweitesmal 21. April 1664 bis 1666 und endlich 3. bis 31. März 1667 das Amt eines Pfarrverwesers innehatte. Vom 31. März bis 19.Sept. 1667 wirkte er wiederum als Pfarrverweser in Trumau, 19. Sept. bis 11. Nov. 1667 als Vicar in Gaden, hospitierte hierauf bis 31. Mai 1668 in Säusenstein und administrierte nach seiner Rückkehr vom 20. August 1668 bis 8. Jänner 1669 abermals die Pfarre Trumau. Vom 8. Jänner bis Ostern 1669 war er Vestiarius und Vicar in Gaden, 10. Februar 1670 bis 20. Mai 1671 wiederum Vestiarius und 16. Mai 1670 bis 30. Oct. 1671 Pfarrverweser in Heiligenkreuz. Vom 30. Oct. 1671 bis 10. Jänner 1673 wirkte er als Pfarrverweser in Münchendorf, von wo aus er vom 17. Sept. bis 30. Oct. 1672 zugleich die Pfarre Trumau versah, und vom 23. Jänner 1673 bis 6. Jänner 1682 als Pfarrverweser in Alland. Am 10. Mai 1683 kam er als Pfarrverweser nach Steinbruch, musste sich aber schon am 8. Juli vor den Türken flüchten und begab sich nach Wien, wo er die Belagerung mitmachte. Nach Aufhebung derselben war er vom Dec. 1683 bis 25. Jänner 1684 abermals Pfarrverweser in Münchendorf und Trumau, wurde aber von der infolge der verpesteten Luft herrschenden Krankheit ergriffen und musste ins Stift zurückkehren. Nachdem er sich wieder erholt hatte, versah er mit den wenigen damals im Stifte anwesenden Brüdern bis Juni 1684 die Seelsorge in Alland, Heiligenkreuz und Gaden, vom Juni 1684 bis 4. Juni 1686 mit P. Melchior Hueber (Nr. 536) in Heiligenkreuz und Gaden und hierauf bis 3. Jänner 1691 in Gaden allein. Vom 3. Jänner bis 6. August 1691 war er nochmals Pfarrverweser in Trumau und vom 21. Sept. 1691 bis Ostern 1694 Refectorar. Hierauf begann er an einer eiternden Fußwunde zu leiden und starb am 9. (al. 10.) Nov. 1697. „Vir absque discussione obediens“ (Seywitz).

[101]

513. Otto Mording,

am 26. Dec. 1635 zu Weismain in Bayern geboren, wurde am 6. Mai 1654 eingekleidet, legte am 16. Mai 1655 die Profess ab und feierte am 18. Sept. 1661 seine Primiz. Er wirkte als Pfarrverweser: in Heiligenkreuz vom 25. März 1663 bis 21. April 1664, in Trumau 21. April 1664 bis 26. April 1665, in Steinbruch Nov. 1666 bis 6. Februar 1667, in Winden 6. Februar bis 21. April 1667 und seit 22. April 1667 in Niedersulz. Dort wurde unter seiner Oberaufsicht das Herrenhaus und die Pfarrkirche mit dem Thurme erbaut. Er starb daselbst am 26. Mai 1677 und wurde in der Kirche begraben. Das Gedenkbuch der Pfarre Winden sagt von ihm: „Er wäre ein getreuer Hirt; dahero der Obrigkeit, seinen Mitbrüdern sehr lieb und angenehmb, von seinen Schäfflein hat Er auch grosse Lieb gewonnen, der von jedermann hoch betrauert worden.“

514. Josef Ullrich,

1634 zu Nordheim in Bayern geboren, trat am 11. Juli 1654 ins Noviziat, legte am 11. Juli 1655 die Profess ab und feierte am 4. April 1660 die Primiz. Er wurde am 12. Nov. 1660 Refectorar und bekleidete dieses Amt bis zu seinem Tode am 27. Nov. 1662. Strobl nennt ihn „devotus frater“.

515. Anselm Wiess,

am 19. Mai 1633 zu Kochem (in der Rheinprovinz?) geboren und am 18. Sept. 1654 eingekleidet, legte am 19. Sept. 1655 die Profess ab und feierte am 6. Juli 1659 in Anwesenheit Kaiser Leopold I. seine Primiz. Als Cleriker noch war er eine Zeit Adjunct des Waldschaffers, hierauf vom 19. Nov. 1658 bis 22. August 1659 Küchenmeister, 20. Februar bis 19. August 1660 und ein zweitesmal 10. Jänner 1662 bis 1665 Pfarrverweser in Steinbruch. Später wurde er Sacellan des Grafen Nikolaus Draskovich, kam nach seiner Rückkehr ins Stift am 6. Februar 1667 als Pfarrverweser wieder nach Steinbruch, von wo aus er 9. März bis April 1667 zugleich das Gut Königshof administrierte, und am 21. April 1667 nach Winden, wo er bis 15. Juni 1673 blieb. Er kehrte dann krank ins Stift zurück, reiste, nachdem er wieder hergestellt war, in seine Heimat und starb daselbst am 6. Sept. 1677. Er liegt in der heimatlichen Pfarrkirche begraben. In seine Administration fällt der Bau des Pfarrhofes in Winden, der im Sept. 1670 begonnen und 1671 sammt Scheuer und Ställen [102] mit dem Kostenaufwande von mehr als tausend Thalem fertiggestellt wurde.

516. Andreas Stängl,

am 13. Oct. 1622 zu Leichtenberg im Vogtlande (Sachsen) geboren, lernte das Glaserhandwerk und legte als Laienbruder am 24. August 1656 die Profess ab. Er war zu verschiedenenmalen Subsacrista und 1. Jänner 1668 bis 7. Februar 1670 Kastner in Trumau, welche Stelle er auch vom 21. Sept. 1673 bis 11. Jänner 1675 versah. Am 11. Jänner 1675 wurde er Kastner in Niederleis, wo er am 20. Februar 1679 starb und begraben wurde.

517. Bernhard Piller,

am 12. April 1635 zu Perchtoldsdorf in Niederösterreich geboren, wurde am 23. Juli 1656 eingekleidet, legte am 15. August 1657 die Gelübde ab und feierte am 31. Juli 1661 die Primiz. Noch vor seiner Priesterweihe war er eine Zeitlang Adjunct des Kellermeisters und Waldschaffers. Vom 1. Jänner 1667 bis 11. Jänner 1669 wirkte er als Waldschaffer, vom 1. Juli 1667 bis 2. Jänner 1675 als Kämmerer, 11. Jänner 1669 bis 17. April 1672 als Schaffner der hinteren Waldungen, 25. Februar 1669 bis 5. Februar 1670 als Grundbuchschreiber für die diesseits der Donau gelegenen Güter, 31. März bis 20. Mai 1671 als Provisor in Mayerling, 19. März 1672 bis 31. Dec. 1673 als Schaffner der vorderen Waldungen und 5. Jänner 1674 bis 5. Jänner 1675 als Grundbuchschreiber. Vom 7. Jänner 1675 bis 7. Jänner 1682 verwaltete er das Gut Trumau, kam am 1. Jänner 1683 als Verwalter nach Niederleis, wo er bis 25. März 1694 blieb, am 5. April 1694 als Verwalter nach Tallern und von hier am 12. Oct. 1696 abermals nach Trumau, wo er am 8. Nov. 1699 starb. Er wurde im nördlichen Flügel des Kreuzganges begraben. „Oeconomus fidelis et sedulus“ (Höffner).

518. Robert Bornig

(al. Bomich), 1635 zu Mainz geboren, wurde am 23. Juli 1656 eingekleidet, legte am 15. August 1657 die Profess ab und feierte am 2. Mai 1660 die Primiz. Er war vom 22. August 1659 bis 11. Juni 1661 Küchenmeister, 25. März 1660 bis 11. Juni 1661 Convictspräfect, kam am 11. Juni 1661 als Pfarrverweser nach Steinbruch und von dort am 10. Jänner 1662 als solcher an die Stiftspfarre, starb aber schon am 25. März 1663 am hitzigen Fieber.

[103]

519. Norbert Theurkauf

(al. Theurkhauff), am 15. Juli 1637 zu Wien geboren, wurde am 9. August 1656 eingekleidet, legte am 15. August 1657 die Profess ab, studierte an der Universität zu Wien Philosophie und Theologie und feierte am 1. Jänner 1663 seine Primiz. Er pastorierte vom 20. August 1666 bis 18. August 1668 die Pfarre Mönchhof und begab sich am 9. Dec. 1669 als Hospitant nach Säusenstein, wo er vom 6. Jänner 1670 bis 10. April 1671 das Amt eines Priors bekleidete. Vom 10. Jänner 1678 bis 9. Juli 1683 verwaltete er das Gut Sparbach. Beim Herannahen dar Türken floh er mit P. David Fogger und P. Melchior Hueber bis nach Schwarzensee, trennte sich jedoch dort von ihnen in der Absicht, sich über die Donau zu flüchten, wurde aber im Walde bei Sparbach von den umherstreichenden Türken gefangen genommen und fortgeschleppt, ohne dass man über ihn noch eine Nachricht bekam. Er verfasste ein Drama, welches 1677 im Stifte in Gegenwart Kaiser Leopold I. aufgeführt wurde, unter dem Titel:

Epitome Pietatis Caesareae, Sine Antoninus Pius, Augustus, Quem Caesareis Maiestatibus Leopoldo I. et Eleonorae Magdalenae Theresiae, Dum haec supra Horizontem Vallis Nemorosae, seu Monasterii Sanctae Crucis Cisterciensis Ordinis, primum sua gratiarum lumina spargere, eundemque sua Augustissima praesentia serenare dignabatur. In Scenam dedit Humilis ciusdem loci Abbas, cum Religioso suo ibidem Conventu, in submissam reverentiam et primam debitam aggratulationem Anno salutis nostrae MDCLXXVII Mense Aug. Die 6. – Viennae Austriae. Typis Joannis Christophori Cosmerovij, S. C. M. Typographi Aulici. 8°. 87 S. Dasselbe Drama wurde 1677 bei Cosmerovius auch in deutscher Ausgabe gedruckt.

520. Wolfgang Haslinger

(so lautet sein Name nach dem Professzettel; woher Seywitz den Namen Federich und Doczy den Namen Niegen hat, ist mir unbekannt) legte als schon bejahrter Mann am 15. August 1657 die Profess als Laienbruder ab, war vom 20. August 1657 bis 12. Februar 1658 Kastner in Trumau und starb, bereits als Kastner für Niederleis bestimmt, am 12. Februar 1658, ungefähr 60 Jahre alt, zu Wien. Er wurde in Heiligenkreuz begraben. „Homo nativitatis suae diem et locum ignorans“ (Seywitz).

521. Michael Hötzl,

am 26. Sept. 1639 zu Wien geboren, legte am 29. Sept. 1657 die Profess ab, machte hierauf seine philosophischen und theologischen Studien an der Wiener [104] Universität und feierte am 7. Oct. 1663 seine Primiz. Er wirkte vom Oct. 1663 bis 1665 als Vicar von Gaden und Convictspräfect, 1665 bis Nov. 1666 als Pfarrverweser in Steinbruch, hospitierte vom 30. Jänner bis 29. Sept. 1667 in Säusenstein, war nach seiner Rückkehr vom 29. Sept. 1667 bis 22. April 1668 Bibliothekar, 22. April bis 20. August 1668 Pfarrverweser in Trumau, 22. August 1668 bis 5. Jänner 1669 Pfarrverweser in Mönchhof, verwaltete vom 6. Jänner 1669 bis 5. Februar 1670 das Gut Niederleis und war vom 25. Februar 1669 bis 5. Februar 1670 zugleich Grundbuchschreiber für die jenseits der Donau gelegenen Güter des Stiftes. Er bekleidete hierauf vom 5. Februar 1670 bis 5. Jänner 1674 das Amt eines Grundbuchschreibers, 19. Jänner 1671 bis 23. Jänner 1673 das eines Hofmeisters zu Wien und wurde dann ins Stift zurückberufen, wo er vom 23. Jänner 1673 bis 2. Nov. 1676 Beichtvater der Conventualen, 4. Juni 1673 bis 2. Nov. 1676 Subprior, 1674 Professor der Philosophie und 5. Jänner bis 20. August 1675 abermals Grundbuchschreiber war. Am 2. Nov. 1676 wurde er zum Prior ernannt und hatte dieses Amt inne, bis er am 7. Jänner 1682 die Pfarre Podersdorf übernahm. Von dort kam er am 7. Jänner 1683 als Verwalter nach Trumau, wo er bis zu seinem Tode blieb. Beim Herannahen der Türken flüchtete er sich ins Gebirge, kehrte nach der Befreiung Wiens wieder nach Trumau zurück, wurde aber von der infolge der verseuchten Luft ausgebrochenen Pest ergriffen und starb am 8. Februar 1684. Er liegt im westlichen Flügel des Kreuzganges begraben. „Vir doctus, conscientiosus, in actibus et officiis suis accuratus et fidelis prudensque oeconomus, disciplinae regularis zelator et Religionis suae amator“ (Höffner).

522. Sebastian Kärgl

(al. Kaigl), am 3. Juni 1613 zu Aichstetten in Bayern geboren, legte am 29. Sept. 1657 als Laienbruder die Profess ab, war 1658 bis 12. Nov. 1660 Refectorar, 12. Nov. 1660 bis 29. Dec. 1671 Kastner in Mönchhof und starb im Stifte am 22. Jänner 1672 an der Wassersucht. „Homo vere simplex et rectus, veterum conversorum in labore manuum sincerus et strenuus aemulator“ (Höffner). „Vir de humilitate specialiter commendatus, dum nonnisi abiectissimos labores anhelaverit“ (Seywitz).

[105]

523. Philipp Hoffmann,

am 19. Oct. 1635 zu Wien geboren, wurde am 14. Oct. 1657 eingekleidet, legte am 1. Nov. 1658 (als erster unter Abt Clemens) die Profess ab, machte seine philosophischen und theologischen Studien im Stifte und feierte am 7. Oct. 1663 seine Primiz. Er war 27. Nov. 1662 bis Nov. 1663 Refectorar, 10. Sept. bis 11. Nov. 1667 Vestiarius, hospitierte hierauf bis 10. April 1671 in Säusenstein und wirkte nach seiner Rückkehr vom 20. Mai 1671 bis 7. Jänner 1676 abermals als Vestiarius und 20. August 1675 bis 6. Jänner 1676 zugleich als Vicar von Gaden. Vom 7. Jänner 1676 bis 10. Jänner 1678 und ein zweitesmal vom 2. Juni bis 1. Sept. 1679 versah er die Pfarre Steinbruch und war nach seiner Rückberufung ins Stift zur Zeit der großen Pest vom 19. Sept. 1679 bis 6. Jänner 1680 Expositus für die Pestkranken der Pfarren Heiligenkreuz und Gaden. Hierauf bekleidete er die Ämter eines Sacrista vom 23. Sept. 1680 bis 28. Mai 1681, eines Vestiarius 28. Mai 1681 bis 7. Jänner 1683 und eines Pfarrverwesers von Heiligenkreuz 18. Februar 1682 bis 7. Jänner 1683. Am 7. Jänner 1683 wurde er Kastner, musste aber am 8. Juli vor den Türken fliehen und hielt sich bis 5. Februar 1684 in Neuberg auf. Nach seiner Rückkunft war er vom 8. Februar 1684 bis 7. Juni 1686 Pfarrverweser von Münchendorf und Trumau und zugleich Verwalter letztgenannten Gutes, vom 12. Juli 1686 bis 1. April 1690 abermals Kastner, vom 17. April 1690 bis 14. Sept. 1693 Pfarrverweser in Podersdorf, 22. Sept. 1693 bis 10. April 1695 Vicar von Gaden und Beichtvater der Conventualen und 1694 eine Zeitlang Convictspräfect. Am 10. April 1695 wurde er Pfarrverweser in Alland, kehrte am 4. Mai 1697 als Beichtvater der Conventualen wieder ins Stift zurück und wurde am 25. Jänner 1698 als Refectorar eingesetzt, welche Ämter er bis 6. Nov. 1698 bekleidete. Er hielt sich hierauf, da er an einer Magenkrankheit litt, bis 24. Juli 1699 zur Erholung in Niederleis auf, starb aber im Stifte bereits am 8. Februar 1704 an der Wassersucht.

524. Matthaeus Keil,

am 20. Sept. 1641 zu Wien geboren, wurde am 14. Oct. 1657 eingekleidet, legte am 1. Nov. 1658 die Profess ab, studierte an der Wiener Universität Philosophie und Theologie und feierte seine Primiz am 6. Jänner 1665. Er wirkte 1666 bis 3. März 1667 als Pfarrverweser in Heiligenkreuz, [106] 26. Nov. 1666 bis 5. Jänner 1669 als Beichtvater der Conventualen, trug seit 19. Dec. 1666 im Stifte Moral vor und versah vom 3. März 1667 bis 5. Jänner 1669 die Stelle eines Vicars von Gaden. Am 5. Jänner 1669 wurde er Pfarrverweser in Steinbruch, kam von dort am 5. Jänner 1670 als Hofmeister nach Wien und am 19. Jänner 1671 wieder nach Heiligenkreuz zurück, wo er bis April g. J. als Beichtvater der Conventualen und Professor der Moraltheologie thätig war. Im April 1671 wurde er als Novizenmeister nach Säusenstein berufen, welches Amt er bis 15. Nov. 1675 versah. Nach seiner Rückkehr ins Stift war er vom 6. Jänner 1676 bis Juni 1679 ein zweitesmal Vicar von Gaden und Beichtvater der Conventualen, wurde hierauf, da er kränkelte, zur Erholung nach Niederleis geschickt, starb aber daselbst schon am 8. (al. 7.) Sept. 1680 und wurde in der dortigen Pfarrkirche begraben. „Vir magnae doctrinae et excellentis ingenii, Collactaneus Imperatoris Leopoldi, eo quod mater illius dictum Imperatorem ut infantem lactaverit“ (Höffner).

525. Johannes Gernat,

1637 zu Ehingen in Bayern (oder Württemberg?) geboren, wurde am 25. Dec. 1657 eingekleidet, legte am 25. Dec. 1658 die Profess ab und feierte am 7. Oct. 1663 die Primiz. Er war 1663 bis 22. Mai 1666 Adjunct des Kellermeisters, Nov. 1664 bis 1666 Refectorar und 7. Jänner 1667 bis 21. April 1669 Küchenmeister. Am 22. April 1669 wurde er Verwalter in Trumau, musste aber krankheitshalber schon am 7. Februar 1670 ins Stift zurückkehren, wo er am 24. April 1670 an der Auszehrung starb. „Vir devotus et obsequiosus, ad inserviendum infirmis fratribus singulariter promptus et ultronee ad hoc officium subeundum cum alacritate se offerens“ (Höffner).




LII. Abt Clemens Schäffer. (Vom 11. April 1658 bis 31. März 1693.)

526. Martin Kräh,

zu Speier am 23. März 1642 geboren, wurde am 1. Juni 1659 eingekleidet, legte am 13. Juni 1660 die Profess ab und feierte am 2. Juli 1666 die Primiz. Er war [107] vom 11. Jänner 1672 bis 8. Juli 1683 Succentor, floh vor den Türken zunächst ins Kloster Langheim und dann zu seinen Angehörigen nach Speier, wo er sich bis zum Herbste 1683 aufhielt. Am 16. Oct. 1683 kam er als Hospitant nach Bildhausen und am 23. Mai 1684 nach Langheim, wo er vom Schlage getroffen am 29. Mai 1684 starb und begraben wurde.

527. Paulus Schwartz

war 1627 zu Lengbach in Niederösterreich geboren, lernte das Schusterhandwerk und legte als Laienbruder am 22. August 1660 die Profess ab. Er war eine Zeitlang Subsacrista, 24. Jänner 1668 bis 29. Dec. 1671 Refectorar, 29. Dec. 1671 bis 1674 Kastner in Mönchhof, 1674 bis 7. Februar 1676 abermals Refectorar und hierauf bis 1678 Unterrefectorar. Vom 26. März 1678 bis 11. Februar 1679 versah er das Amt eines Kastners in Trumau, kam am 1. Mai 1679 in gleicher Eigenschaft nach Niederleis und wurde von dort am 30. April 1680 als Subsacrista ins Kloster berufen, welches Amt er bis Juli 1683 bekleidete. Beim Herannahen der Türken musste er sich flüchten, kehrte aber sogleich nach dem Entsatze Wiens wieder ins Stift zurück, war hierauf vom Sept. 1683 bis 13. Jänner 1689 abermals Kastner in Niederleis, 24. Jänner 1689 bis 7. März 1691 Kastner in Trumau, 11. März bis 31. Mai 1691 Pförtner und wurde am 31. Mai 1691 wiederum als Kastner nach Niederleis geschickt, wo er an Wassersucht bereits am 19. Sept. 1691 starb und begraben wurde. „Vir sedulus et fidelis“ (Höffner).

528. Franz Rädler

(al. Radler), am 1. Mai 1642 zu Wien geboren, wurde am 6. Sept. 1660 eingekleidet, legte am 8. Sept. 1661 die Profess ab und feierte am 25. Juli 1666 seine Primiz. Bald darauf fiel er in eine schwere Krankheit, wurde nach seiner Genesung nach Baumgartenberg geschickt, um sich dort gänzlich zu erholen, und hospitierte daselbst vom 27. Sept. 1667 bis zu Beginn des Frühlings 1671. Er hielt sich hierauf noch kurze Zeit in Säusenstein auf und kehrte am 10. April 1671 wieder ins Stift zurück. Vom 30. Oct. 1671 bis 9. Jänner 1673 war er Pfarrverweser in Heiligenkreuz, 6. Jänner 1672 bis 9. Jänner 1673 Sacrista, 10. Jänner 1673 bis 5. Jänner 1676 Pfarrverweser in Steinbruch, 7. Jänner 1676 bis 8. Jänner 1678 Verwalter in Sparbach und 10. Jänner 1678 bis 21. Jänner 1679 [108] abermals Pfarrverweser in Steinbruch, von wo aus er 2. bis 21. Jänner 1679 zugleich das Gut Königshof verwaltete. Vom 21. Jänner 1679 bis 31. Dec. 1681 wirkte er als Pfarrverweser und Verwalter von Mönchhof und 1. Jänner 1682 bis 21. Jänner 1688 als Verwalter in Königshof. Während der Zeit der Belagerung Wiens (1683) hielt er sich in Trautmannsdorf auf. Am 23. Jänner 1688 kam er als Verwalter abermals nach Sparbach, begab sich aber schon am 12. Mai g. J. krank ins Stift zurück, wo er am 22. Juni 1688 starb und im Westflügel des Kreuzganges begraben wurde.

529. Benedict Wiersberg,

am 18. Sept. 1642 zu Bonn am Rhein geboren, wurde am 6. Sept. 1660 eingekleidet, legte am 8. Sept. 1661 Profess ab, studierte Philosophie und Theologie an der Universität zu Wien und feierte am 18. Sept. 1667 seine Primiz. Er wirkte vom 20. August 1668 bis 5. Jänner 1669 als Vicar von Gaden und Beichtvater der Conventualen, 8. Jänner 1669 bis 5. Jänner 1670 als Hofmeister in Wien und wurde von dort ins Stift zurückberufen, wo er 23. Februar 1670 bis 21. April 1671 als Subprior, Beichtvater der Conventualen und Moralprofessor fungierte. Vom 21. April 1671 bis 24. Sept. 1676 bekleidete er das Amt eines Priors und 21. April 1671 bis 5. Jänner 1672 zugleich das eines äbtlichen Secretärs. Am 24. Sept. 1676 wurde er als Abt nach Säusenstein postuliert, bald darauf installiert und am 19. März 1677 durch Abt Clemens infuliert. Er starb am 7. August 1687 im Augustiner-Chorherrenstift St. Dorothea zu Wien an der Steinkrankheit und wurde in der Kirche daselbst beigesetzt. „Vir magni ingenii et disciplinae regularis eximius zelator, vitae exemplaris et monasterii sui exaltator“ (Höffner).

530. Thomas Hörrer,

am 10. Dec. 1641 zu Wien geboren, wurde am 6. Sept. 1660 eingekleidet, legte am 8. Sept. 1661 die Profess ab und feierte am 26. April 1666 die Primiz. Noch als Cleriker war er 9. Sept. 1661 bis 3. Nov. 1662 Adjunct des Kellermeisters, bekleidete später 26. April 1665 bis 16. Mai 1670 das Amt eines Sacrista und 31. März 1667 bis 16. Mai 1670 das eines Pfarrverwesers im Stifte und begab sich am 16. Mai 1670 als Hospitant nach Säusenstein, wo er vom 12. April 1671 bis 15. Nov. 1675 Prior und 1672 auch Küchen- [109] und Kellermeister war. Er kehrte hierauf ins Stift zurück und starb am 20. Juni 1679 an der Wassersucht.

531. Leonhard Kitzler,

am 12. Juni 1643 zu Wien geboren, wurde am 9. Mai 1661 eingekleidet, legte am 18. Mai 1662 die Gelübde ab und feierte am 21. Sept. 1667 die Primiz. Noch als Cleriker war er einige Zeit hindurch Waldamtsadjunct, vom 26. Nov. 1666 bis 29. Sept. 1667 Bibliothekar und 11. Nov. 1667 bis 8. Jänner 1669 Vestiarius, welches Amt er ein zweitesmal von Ostern 1669 bis 10. Februar 1670 bekleidete. Am 10. Februar 1670 kam er als Pfarrverweser nach Münchendorf, von da am 24. April 1671 nach Mönchhof und am 17. Juni 1673 nach Winden, wo er am 25. Dec. 1674 starb und in der Pfarrkirche begraben wurde. „Religiosus devotus et superioribus charus“ (Höffner).

532. Tobias Schöppius,

am 9. Mai 1640 zu Neisse in Preuß.-Schlesien geboren, wurde am 21. Sept. 1661 eingekleidet, legte am 29. Sept. 1662 die Profess ab und feierte seine Primiz am 27. April 1666. Bis zum Herbst 1666 war er Adjunct des Kellermeisters, 9. Juli 1666 bis 10. Sept. 1667 Vestiarius, 10. Sept. 1667 bis 20. August 1668 Pfarrverweser in Steinbruch und 15. Nov. bis 9. Dec. 1669 Pfarrverweser von Alland. Er hospitierte hierauf vom 16. Mai 1670 bis 27. Mai 1671 in Säusenstein, wurde nach seiner Rückkehr ins Stift am 20. Juli 1671 Adjunct des Kellermeisters und 20. August 1671 Pfarrverweser in Steinbruch, kam von dort am 10. Jänner 1673 nach Münchendorf, wo er bis 7. Jänner 1675 blieb, und Ende Juni 1677 nach Niedersulz, wo er bis 15. Sept. 1684 wirkte. Die Pfarre Niedersulz war die einzige Stiftspfarre, die 1683 von den Türken nicht verwüstet wurde, P. Tobias infolgedessen der einzige unter den Mitbrüdern, der nach der Türkeninvasion über bare Geldmittel verfügen konnte, weshalb er vom Abte Clemens am 15. Sept. 1684 auf die gänzlich verbrannte und geplünderte Pfarre Winden versetzt wurde, wo er bis 9. Mai 1688 thätig war. Über seine Wirksamkeit daselbst sagt das Pfarrgedenkbuch: „Hat den Pfarrhoff umgebauet und öed angetretten, sich schlechterdings betragen mit geringer Kost vergnüeget, Weillen er aber guete geldmittel mit hin gebracht, hat er mit diesen den abgebrannten Pfarrhoff nach [110] und nach erhebet, und in völligen gueten Standt gesezt, hat in den Werckh erwiesen, daß er ein fürtrefflicher Würth gewesen seye.“ Ins Stift zurückgekehrt, bekleidete er vom 30. August 1689 bis 5. Jänner 1690 das Amt eines Kämmerers, wirkte hierauf 10. Jänner 1690 bis 20. Sept. 1695 abermals als Pfarrverweser von Münchendorf, versah von dort aus bis 3. Jänner 1691 zugleich die Pfarre Trumau, verwaltete vom 29. Dec. 1695 bis 17. Jänner 1702 das Gut Sparbach und 3. bis 25. Sept. 1698 interimistisch zugleich Wildeck und begab sich hierauf ins Stift zurück, wo er bis an seinen Tod noch als Beichtvater der Conventualen thätig war. Er feierte am 29. Sept. 1712 seine Jubelprofess und starb als Senior am 28. März 1715. Sein Grab befindet sich im westlichen Flügel des Kreuzganges. „Vir erat humilis, pietati addictus, saluti suae indesinenter intentus, solitudinis, cellae et silentii singularis amator, in frequentando choro, etiam in senio, assiduus, in temporalibus et spiritualibus administrandis operarius indefessus et fidelis suaque semper sorte contentus“ (Höffner).

533. Alberik Höffner,

am 7. Sept. 1641 zu Neisse in Preuß.-Schlesien geboren, wurde am 21. Sept. 1661 eingekleidet, legte am 29. Sept. 1662 Profess ab und primizierte am 18. Sept. 1667. Er wirkte im Stifte vom 1. Jänner 1668 bis 5. Jänner 1669 als außerordentlicher und hierauf bis 5. Jänner 1682 als ordentlicher Beichtvater der Conventualen, 22. April 1668 bis 5. Jänner 1682 als Bibliothekar und 5. Jänner 1669 bis 20. Mai 1671 als Vicar von Gaden. Vom 20. Mai 1671 bis 3. Jänner 1693 war er Provisor von Mayerling, 6. Jänner 1672 bis 3. Jänner 1693 äbtlicher Secretär, 26. Dec. 1672 bis 5. Jänner 1682 Novizenmeister und 5. Jänner 1682 bis 3. Jänner 1693 Prior. Als solcher begleitete er 1683 den Abt Clemens auf seiner Flucht nach Oberösterreich und Bayern und kehrte mit ihm nach der Befreiung Wiens wieder ins Stift zurück. Vom 5. Jänner 1693 bis 12. Oct. 1696 verwaltete er das Gut Trumau, war hierauf 13. Oct. 1696 bis 1. Sept. 1698 Hofmeister in Wien, 3. Sept. 1698 bis 8. Sept. 1699 abermals Novizenmeister und Bibliothekar und 17. Sept. 1698 bis 8. Februar 1699 Beichtvater der Conventualen, versah 1. Oct. 1699 bis 18. Februar 1700 wiederum die Stelle eines Hofmeisters in Wien und wurde am 3. März 1700 als Prior nach Neuberg berufen, wo er bis 2. März 1701 [111] verblieb. Ins Stift zurückgekehrt, ward er am 9. April 1701 abermals äbtlicher Secretär und behielt diese Stelle bis zu seinem Tode bei, bekleidete während dieser Zeit vom 8. Mai 1701 bis 17. Nov. 1702 und vom 11. Jänner 1711 bis 20. April 1712 das Amt eines Hofmeisters in Wien und 2. Februar 1709 bis 28. Sept. 1712 das eines Beichtvaters der Conventualen. Am 29. Sept. 1712 feierte er seine Jubelprofess, starb als Senior am 25. Februar 1717 und wurde im westlichen Flügel des Kreuzganges begraben. Das Nekrologium nennt ihn „vir prudentia illustris, consilio sagax, doctrina excellens, sapientia clarus“. Er hinterließ handschriftlich folgende mit großem Fleiße ausgearbeitete und für die Geschichte des Stiftes im 17. und 18. Jahrhundert äußerst wertvolle Arbeiten:

1. Corona abbatum S. Crucis sub saeculo decimo septimo a Christo nato ex annuis eorum actis concinnata per Rd. Fr. Pr. Albericum eiusdem monasterii Professum ac Priorem anno 1685 et usque ad finem huius saeculi continuata. (MS. im Archive des Stiftes.)

2. Corona Fratrum Professorum in Sancta Cruce saeculo decimo septimo a Christo nato spirans et exspirans per Rel. Fr. Pr. Albericum eiusdem monasterii Professum ac Priorem, anno 1685 contexta et abhinc continuata usque in finem huius saeculi et ultra propter eos, qui vitam suam de praesenti saeculo usque in subscquens extenderunt. (MS. im Archive.)

3. Corona Officialium Sanctae Crucis saeculo decimo septimo a Christo nato per R. P. Albericum eiusdem monasterii Professum ac Priorem anno 1685 combinata. (MS. im Archive des Stiftes.)

4. Corona fratrum Sanctae Crucis, qui saeculo decimo octavo a Christo nato Professionem religiosam emiserunt. Per R. P. Albericum eiusdem loci Professum et Secretarium combinari coepta. (MS. im Archive des Stiftes.)

5. Corona Officialium Sanctae Crucis saeculo decimo octavo a Christo nato per R. P. Albericum eiusdem monasterii Professum et Ordinis Secretarium combinari coepta. (MS. im Archive des Stiftes.)

6. Penarium variis animae cibariis instructum. (Pp. MS. Cod. 363 der Stiftsbibliothek.)

534. Maurus Therer,

am 18. März 1640 zu Wünschelburg in Preußisch-Schlesien geboren, wurde am 15. Jänner 1662 eingekleidet, legte am 25. Jänner 1663 die Profess ab, vollendete seine philosophischen und theologischen Studien im Stifte und feierte am 22. August 1666 seine Primiz. Noch als Cleriker war er eine Zeitlang Waldamtsadjunct, 1665–1669 Convictspräfect, 1. Juli 1667 bis 19. März 1672 Verwalter von Sparbach und 11. Jänner 1669 bis 19. März 1672 Schaffner der vorderen Waldungen. Er verwaltete hierauf vom 19. März 1672 [112] bis 2. Jänner 1679 das Gut Königshof und wurde dann ins Stift zurückberufen, wo er 1. Jänner 1680 bis 1. Jänner 1681 das Amt eines Schaffners der hinteren Waldungen und 1. Jänner 1681 bis 21. Jänner 1688 das eines Kämmerers bekleidete. Beim Herannahen der Türken flüchtete er sich 1683 mit den letzten Brüdern aus dem Stifte durch die steiermärkischen Alpen nach Oberösterreich und kehrte nach der Befreiung Wiens wieder ins Stift zurück. Er versah nun bis zum Juni 1684 mit den wenigen im Kloster anwesenden Mönchen die Seelsorge in den Pfarreien Alland, Heiligenkreuz und Gaden, war 1683 bis 21. Jänner 1688 zugleich Schaffner der hinteren Waldungen und 1683 bis 26. Jänner 1685 Kastner, Küchen- und Kellermeister. Am 21. Jänner 1688 wurde er abermals Verwalter in Königshof, starb aber daselbst an Dysenterie bereits am 13. August 1689 und wurde in der Pfarrkirche zu Steinbruch begraben. „Fidelis monasterii nostri oeconomus“, sagt Höffner. Seywitz rühmt ihn als „artificiosus tibicen“.

535. Placidus Beyer,

am 29. März 1641 zu Löwenthal in Schlesien geboren, wurde am 8. Sept. 1662 eingekleidet, legte am 8. (al. 9.) Sept. 1663 die Gelübde ab und feierte am 8. August 1666 seine Primiz. Noch als Cleriker war er einige Zeit Adjunct des Kellermeisters und Refectorar und bekleidete 22. Mai 1666 bis 6. Jänner 1667 und ein zweitesmal 21. April 1669 bis Juli 1683 das Amt eines Küchenmeisters. Vor den Türken floh er 1683 nach Neuberg, wo er bis 3. Dec. 1684 blieb. Am 7. Dec. 1684 kehrte er wiederum ins Stift zurück, war vom 26. Jänner 1685 bis 25. Mai 1688 abermals Küchenmeister, 12. Februar bis 4. März 1685 zugleich auch Kastner und wurde am 25. Mai 1688 Verwalter von Wildeck und Sparbach, welche Ämter er bis zu seinem Tode innehatte. Er starb im Stiftshofe zu Wien am 25. Juli 1690 und wurde in Heiligenkreuz begraben. „Religiosus humilis et in officiis sibi commissis sedulus et fidelis“ (Höffner).

536. Melchior Hueber,

am 9. April 1645 (al. 1646) zu Mödling in Niederösterreich geboren, wurde am 28. Oct. 1662 eingekleidet, legte am 1. Nov. 1663 die Profess ab und feierte am 1. Nov. 1669 seine Primiz. Er war vom 16. Mai 1670 bis 6. Jänner 1672 Sacrista, hierauf für einige Zeit Adjunct des [113] Waldschaffners und des Verwalters von Niederleis, vom 1. Jänner 1673 bis 31. Dec. 1679 Schaffner der hinteren Waldungen und 6. Jänner 1680 bis Juli 1683 Vicar von Gaden. Beim Anrücken der Türken flüchtete er sich nach Neuberg, kehrte aber nach der Befreiung Wiens wieder ins Stift zurück, wo er bis Juni 1684 mit den anwesenden Brüdern die Seelsorge in Alland, Heiligenkreuz und Gaden und vom Juni 1684 bis 4. Juni 1686 mit P. Roman Zierl (Nr. 512) die in der Pfarrei Gaden versah. Vom Sept. 1683 bis 29. Oct. 1685 war er wiederum Sacrista, 29. Oct. 1685 bis 1. April 1690 Vestiarius, 29. Oct. 1685 bis 31. Dec. 1686 zugleich Bibliothekar, 1. April 1690 bis 1. Jänner 1695 Kastner, 7. Juni 1696 bis 9. Oct. 1699 Beichtvater der Conventualen und 17. Juni 1696 bis 31. Dec. 1697 zum drittenmale Sacrista. Am 9. Oct. 1699 begab er sich krank nach Niederleis, um dort Linderung seines Leidens zu finden, starb aber daselbst an Magenkatarrh am 6. Februar (al. 31. Jänner) 1701 und wurde in der dortigen Pfarrkirche begraben. „Vir simplex et rectus“, sagt Höffner.

537. Josef Schnitzenbaum,

am 19. April 1642 zu Wien geboren, trat am 13. April 1663 ins Noviziat, legte am 13. April 1664 die Profess ab und feierte am 27. Nov. 1667 die Primiz. Er war 1666 bis 31. Dec. 1667 Refectorar, 6. Jänner 1668 bis 20. Juli 1671 Kelleramts-Adjunct, 20. Juli 1671 bis 1672 Adjunct des Verwalters in Niederleis, 1672–1675 abermals Kelleramts-Adjunct, 2. Jänner 1675 bis 6. Jänner 1676 Kämmerer, 7. Februar 1676 bis 1. Jänner 1681 und ein zweitesmal 5. Jänner 1682 bis Juli 1683 Kellermeister. Er flüchtete sich 1683 vor den Türken nach Neuberg, wo er bis 3. Dec. 1684 hospitierte, hielt sich hierauf als Valetudinarius bis 1692 in Niederleis auf und kehrte dann ins Stift zurück, wo er nach zehnjährigem Siechthum am 9. Oct. 1695 starb.

538. Robert Prunner

wurde zu Klosterneuburg in Niederösterreich am 12. April 1645 geboren, trat am 13. April 1663 in den Orden, legte am 13. April 1664 Profess ab, studierte Philosophie und Theologie an der Universität zu Wien und feierte am 27. Dec. 1670 seine Primiz. Er wirkte vom 6. Jänner 1671 bis 6. Jänner 1673 als Convictspräfect, 9. Jänner 1673 bis 6. Jänner 1675 als Pfarrverweser von Heiligenkreuz, 6. Jänner [114] bis 20. August 1675 als Vicar von Gaden, pastorierte hierauf die Pfarreien Trumau vom 20. August 1675 bis 2. Mai 1678 und Podersdorf 19. Mai 1679 bis 5. Jänner 1682 und wurde am 5. Jänner 1682 Subprior. Beim Annahen der Türken flüchtete er sich 1683 nach Baumgartenberg, administrierte hierauf die dem Stifte Säusenstein incorporierte Pfarre Stronsdorf vom 9. Oct. 1683 bis 8. Februar 1684, worauf er vom 16. Februar bis 29. Sept. 1684 im letztgenannten Kloster hospitierte. Nach seiner Rückkehr ins Stift war er vom 29. Sept. 1684 bis 24. Dec. 1686 abermals Subprior, 12. Februar bis 4. März 1685 zugleich auch Kellermeister, wirkte dann vom 8. Februar 1686 bis 10. April 1695 als Pfarrverweser von Alland[16] und 15. April 1695 bis 17. Dec. 1699 als solcher in Niedersulz und versah endlich im Stifte 2. Jänner 1700 bis 8. April 1702 das Amt eines Beichtvaters der Conventualen. Er starb am 20. Dec. 1703 am Schlagflusse und wurde in der Krypta der Kreuzkapelle begraben. „Vir inculpatae conscientiae“ (Seywitz).

539. Wolfgang Siber,

am 11. Nov. 1649 zu Wien geboren, wurde am 2. Juli 1666 eingekleidet, legte am 2. Juli 1667 die Gelübde ab, vollendete seine philosophischen und theologischen Studien in Wien und feierte am 27. Dec. 1676 seine Primiz. Er wirkte 1. Jänner bis 20. Dec. 1681 als Pfarrverweser in Heiligenkreuz, kam am 20. Dec. 1681 in gleicher Eigenschaft nach Trumau und von dort am 7. Jänner 1683 nach Winden. Beim Herannahen der Türken begab er sich nach Königshof. Als er dort „auf den stainernen Gängel ausser der Tafelstuben“ Pulver austheilte, fiel ein Funke in dasselbe, es erfolgte eine fürchterliche Explosion und er wurde an den Füßen und im Gesichte derart verletzt, dass er tödtlich verwundet nach Bruck a. d. Leitha gebracht werden musste, wo er nach zwölf Tagen trotz der sorgsamsten Pflege unter großen Schmerzen am 23. Juli 1683 starb „gleich einen Märtyrer mit auferbaulicher Gedult“, wie das Gedenkbuch von Winden bemerkt. Er wurde in der Augustinerkirche zu Bruck begraben.[17]

[115]

540. Jonas Weichinger,

am 15. August 1649 zu Raab in Ungarn geboren, trat am 2. Juli 1666 ins Noviziat, legte am 2. Juli 1667 die Profess ab, studierte Philosophie und Theologie in Wien und feierte am 10. Juni 1674 die Primiz. Er war vom 11. Jänner 1675 bis 1. August 1677 Adjunct des Verwalters in Niederleis und versah aushilfsweise 26. Mai bis Ende Juni 1677 die Pfarre Niedersulz, lehrte hierauf 1. August 1677 bis Jänner 1679 Philosophie in Säusenstein, kam dann wieder nach Niederleis, wo er 28. Jänner bis 3. Mai 1679 Adjunct und seit 3. Mai 1679 Verwalter war. Infolge eines Schlaganfalles sah er sich gezwungen, diese Stelle am 1. Jänner 1683 aufzugeben und ins Stift zurückzukehren. Während der Belagerung Wiens hielt er sich in Lilienfeld auf, später wieder in Niederleis und starb daselbst, ein zweitesmal vom Schlage getroffen, am 28. Jänner 1685. Er wurde in der Pfarrkirche zu Niederleis begraben. „Vir doctus, bonae vitae et conversationis, cuius opera monasterium in multis uti potuisset, nisi praematura valetudo eundem inutilem reddidisset“ (Höffner).

541. Columban Troger,

am 14. März 1648 zu Wien geboren, wurde am 21. Nov. 1666 eingekleidet, legte am 25. Dec. 1667 die Profess ab, machte seine philosophischen und theologischen Studien in Wien und feierte am 9. Jänner 1673 seine Primiz. Vom 10. Jänner 1673 bis 23. Sept. 1680 war er Sacrista, 12. Juli bis 23. Sept. 1680 Beichtvater der Conventualen, 23. Sept. 1680 bis 28. Mai 1681 Pfarrverweser in Trumau und hierauf wieder Beichtvater der Conventualen und Sacrista. Am 8. Juli 1683 flüchtete er sich vor den Türken nach Neuberg, wo er während der Zeit der Belagerung Wiens verblieb, hospitierte hierauf bis 4. April 1685 in Zwettl und endlich bis April 1686 bei dem Med. Dr. Alexander Winkler in Brünn, worauf er nach Wien zurückkehrte. Vom 1. Mai 1686 bis an seinen Tod war er nun Kellermeister im stiftlichen Hofe daselbst, wo er am 18. Februar 1689 an einer typhusartigen Krankheit starb. Er wurde im Westflügel des Kreuzganges begraben. „Studio sciatherico addictus, cuius monumenta non pauca reliquit in diversis monasterii bonis, in quibus et Horologia sciatherica delineavit et delineata pictura exornavit“ (Höffner).

[116]

542. Vitus Mayr,

1635 zu Kalksburg in Niederösterreich geboren, legte am 2. Februar 1668 als Laienbruder die Profess ab. Er war eine Zeitlang (1668–1669?) Subsacrista, 17. März 1669 bis 1. April 1673 Kastner in Königshof, 1. April 1673 bis 11. Jänner 1675 Kastner in Niederleis und 11. Jänner 1675 bis 26. März 1678 Kastner in Trumau. Am 26. März 1678 wurde er Verwalter in Enzersdorf. Am 8. Juli 1683 flüchtete er sich von dort vor den Türken und kehrte nach Aufhebung der Belagerung Wiens wieder ins Stift zurück, wo er mit der Verwaltung von Sparbach (1683–1684) betraut wurde. Vom 22. Februar 1684 bis Sept. 1685 verwaltete er Tallern und vom Sept. 1685 bis 1. August 1694 abermals Enzersdorf, worauf er krankheitshalber ins Stift zurückkehrte. Er starb am 30. Oct. 1694. „Villicum cognomen dixit: villicum bonum, fidelem et utilem opus ipsum monstravit et confirmavit“ (Höffner).

543. Friedrich Koch,

am 14. März 1644 zu Rumburg in Böhmen geboren, legte am 30. Dec. 1668 die Profess ab, studierte Theologie an der Universität zu Wien und feierte am 27. Dec. 1672 seine Primiz. Er wirkte vom 6. Jänner 1675 bis 2. Mai 1678 als Pfarrverweser in Heiligenkreuz, 2. Mai 1678 bis 2. Juni 1679 als solcher in Trumau, war vom 1. Jänner 1681 bis 6. Jänner 1682 Schaffner der hinteren Waldungen und wurde am 6. Jänner 1682 Pfarrverweser in Alland. Von dort musste er sich am 8. Juli 1683 vor den Türken flüchten, hielt sich bis Juni 1684 in Reun auf und kehrte dann wieder ins Stift zurück. Vom Juni 1684 bis 8. Februar 1686 versah er nun abermals die Pfarre Alland, war hierauf 8. Februar bis 4. Juni 1686 Schaffner der vorderen Waldungen und 7. Juni 1686 bis 5. Jänner 1693 Verwalter in Trumau, von wo aus er 7. Juni 1686 bis 11. Sept. 1687 zugleich die Seelsorge in den Pfarreien Trumau und Münchendorf ausübte. Am 9. Jänner 1693 kam er als Pfarrverweser nach Mönchhof und von dort am 1. Jänner 1697 wieder ins Stift, wo er bis 3. Sept. 1698 und ein zweitesmal vom 8. Sept. 1699 bis an seinen Tod Bibliothekar, seit 1. Jänner 1697 Schaffner der hinteren Waldungen und seit 25. Jänner 1698 Beichtvater der Conventualen war, welche Ämter er ebenfalls bis an seinen Tod bekleidete. Er starb am 17. März 1700 und wurde in der Krypta der [117] Kreuzkapelle begraben. Er wird als ausgezeichneter Musiker, besonders als Lautenspieler, gerühmt.

544. Gregor Schaufler

war am 13. Oct. 1637 zu Komorn in Ungarn geboren, legte am 30. Dec. 1668 die Profess ab und feierte am 28. Dec. 1670 seine Primiz. Vom 21. August 1671 bis 19. März 1672 war er Kelleramts-Adjunct, 19. März 1672 bis 6. Jänner 1676 Verwalter in Sparbach und 1. Jänner 1674 bis 31. Dec. 1676 Schaffner der vorderen Waldungen. Vom 6. Jänner 1676 bis 1. Jänner 1681 wirkte er als Kämmerer, 21. August 1681 bis 5. Jänner 1682 als Kellermeister im Stifte, 7. Jänner 1682 bis 7. Jänner 1683 als Verwalter in Trumau und 7. Jänner 1683 bis 12. Februar 1685 als Kellermeister im Stiftshofe zu Wien. Als solcher hielt er sich während der Belagerung 1683 in der Stadt auf und führte in dieser kritischen Zeit, da der damalige Hofmeister P. Edmund Aicher (Nr. 497) nicht mehr nach Wien zurückgelangen konnte, die Leitung des Stiftshofes. Vom 21. Jänner 1685 bis 10. Jänner 1693 war er Hofmeister in Wien, kehrte hierauf ins Stift zurück und bekleidete vom 12. Mai 1693 bis 1. August 1694 das Amt eines Convictspräfecten. Vom 1. August 1694 bis 23. Jänner 1695 verwaltete er das Gut Enzersdorf, war dann 10. März bis 30. Sept. 1696 Adjunct des Verwalters in Tallern, 10. Oct. 1696 bis 12. Jänner 1697 Kellermeister, 12. Jänner 1697 bis 25. Jänner 1698 Refectorar, 25. Jänner 1698 bis 30. Mai 1702 Schaffner der vorderen Waldungen, 1. Jänner 1702 bis 30. Jänner 1709 und 27. Jänner 1710 bis an seinen Tod Magister infirmorum. Er starb am 21. August 1714 und wurde im westlichen Flügel des Kreuzganges begraben. „Vir vere pius, Religiosus exemplaris, observantiae regularis strenuus aemulator, in doloribus tolerandis mire patiens“ (Höffner). Das Nekrologium sagt noch: „Erga suos confratres praesertim aegrotos multa charitate conspicuus.“

545. Augustin Liechtenfurth,

am 8. Sept. 1650 zu Wien geboren, legte am 30. Dec. 1668 die Profess ab, studierte Philosophie und Theologie in Wien und feierte am 18. Oct. 1676 seine Primiz. Er war Pfarrverweser: in Heiligenkreuz vom 20. August 1678 bis 21. Jänner 1679, in Steinbruch 21. Jänner bis 2. Juni 1679 und ein zweitesmal 1. Sept. 1679 [118] bis 15. Sept. 1680, in Winden 15. Sept. 1680 bis 7. Jänner 1683 und seit 7. Jänner 1683 in Mönchhof. Vor den heranrückenden Türken sah er sich zur Flucht gezwungen, er begab sich nach Wien und machte dort die Belagerung mit. (Nach Wien hatte er sechs Ochsen mitgenommen, welche dort von großem Nutzen waren, da die Brüder und Dienstleute im Heiligenkreuzhofe während der Belagerung keinen Mangel an frischem Fleische hatten und auch dem Stadtvertheidiger Rüdiger von Starhemberg und dem Bischofe Kollonitsch Fleisch ohne Vergütung liefern konnten.) Nach der Befreiung Wiens war er kurze Zeit Pfarrverweser in Mönchhof und Podersdorf, hierauf bis 15. Sept. 1684 Pfarrverweser von Winden und Steinbruch mit dem Sitze in Bruck a. d. Leitha. Vom 15. Sept. 1684 bis 4. April 1685 hospitierte er in Zwettl, zog hierauf als Sacellan des Grafen Caspar Friedrich von Lamberg nach Brünn und kehrte am 23. August 1686 wieder ins Stift zurück. Vom 7. Dec. 1689 bis 9. Jänner 1690 pastorierte er die Pfarren Münchendorf und Trumau, war dann 15. Februar 1690 bis 10. Februar 1694 Grundbuchschreiber, 25. März 1694 bis 28. Sept. 1698 Verwalter in Niederleis, 1. Oct. 1698 bis 9. Sept. 1699 Hofmeister in Wien, wurde am 21. Sept. 1699 abermals Grundbuchschreiber und am 12. Mai 1703 Verwalter von Tallern, welche Ämter er bis zu seinem Tode verwaltete. Er starb zu Wien am 24. Oct. 1704 und wurde im Stifte in der Krypta der Kreuzkapelle begraben. Das Gedenkbuch der Pfarre Winden sagt: „Ein annehmblicher holdseeliger Mann.“

546. Georg Strobl,

am 24. März 1644 zu Dux in Böhmen geboren, legte am 30. Dec. 1668 die Profess ab, absolvierte die theologischen Studien in Wien und feierte am 6. Jänner 1673 die Primiz. Er war eine Zeitlang Waldamts-Adjunct, vom 1. Jänner 1677 bis 31. Dec. 1681 Schaffner der vorderen Waldungen, 21. August 1682 bis 7. Jänner 1683 Pfarrverweser in Steinbruch und seit 7. Jänner 1683 Pfarrverweser in Podersdorf. Am 2. Juli 1683 floh er von dort vor den Türken ins Stift und von da ins Prämonstratenserkloster Seelau in Böhmen, wo sein Bruder Milo Strobl (1678–1695) damals Abt war. Nach viermonatlichem Aufenthalte daselbst reiste er nach Oberösterreich, traf den Abt Clemens in Linz und erhielt von [119] ihm die Erlaubnis, im fränkischen Kloster Langheim zu hospitieren, wo er bis 1686 verblieb. Nach seiner Rückkehr ins Stift war er vom 4. Juni 1686 bis 3. Jänner 1691 wieder Schaffner der vorderen Waldungen, 4. August 1690 bis 29. Dec. 1695 Verwalter von Sparbach und 4. August 1690 bis 16. März 1692 zugleich von Wildeck, 8. April 1692 bis 5. Jänner 1693 wiederum Schaffner der vorderen Waldungen, 1. Jänner 1696 bis 1. Jänner 1697 Bibliothekar und 12. Juni 1696 bis 1. Jänner 1697 Schaffner der hinteren Waldungen. Am 1. Jänner 1697 kam er als Pfarrverweser nach Mönchhof, wurde von dort am 10. Jänner 1702 ins Stift zurückberufen und bekleidete vom 11. Jänner 1702 bis 8. Jänner 1705 das Amt eines Bibliothekars, 13. Jänner 1702 bis 24. Dec. 1708 das eines Beichtvaters der Conventualen und 10. Jänner 1705 bis 10. Jänner 1706 das eines Schaffners der hinteren Waldungen. 1708–1709 hielt er sich krankheitshalber in Tallern, dann in Trumau und nach kurzem Aufenthalte im Stifte wieder in Tallern auf. Zuletzt war er vom 9. Nov. 1714 bis an seinen Tod abermals Beichtvater der Conventualen. Er starb am 12. (al. 13.) Mai 1717 als Senior des Stiftes und wurde im westlichen Flügel des Kreuzganges begraben. „Hic vir, hic est, qui in iuvenili et virili aetate suis viribus haudquaquam pepercit, strenue pro monasterii commodo laboravit ... Otii ex asse hostis“ (Cor. fratr.). Er hinterließ folgende handschriftliche Werke, die sich größtentheils im Archive des Stiftes befinden:

1. Abbatia Sanctae Crucis Austriaca Sac. Ord. Cisterciensis polygonice authenticas ac atlanticas Archivalium instrumentorum, monumentalium fragmentorum minutias inter atque reliquias perspecta a P. Fr. Georgio Strobl, atque a religioso ibidem Conventu submissae devotionis et aggratulationis ergo Natali Clementino consecrata an. 1679. Kl.-Fol. 174 Bll.

2. Castrosolium Sanctae Crucis cenotaphicum, hoc est: Mausolaeum Vallis nemorosae magnaticum atque maecenaticum trophaealiter nec non triumphaliter illustratum per P. Fr. Georgium Strobl an. 1687. Fol.

3. Mitropolis memorabiliter monumentalis, id est: Austria regulariter infulata sub quadruplici diversae religionis patrocinio ordine alphabetico per dialogum declarata, seu monasteriorum Austriae descriptio. Gr.-Fol. 164 Bll.

4. Scrutinium historicum de veteri novoque statu Vallis Dei. 1699. (MS. im Pfarrarchive von Säusenstein.)

5. Succilegium Bibliothecae Langheimicae summarium per Georgium Strobl S. Crucis professum compilatum. (Cod. 380 der Stiftsbibliothek.)

6. Micilegium mineraliter monumenticum. 1686. (Cod. 191 der Stiftsbibl.)

7. Abbatia Hilariensis historice proposita. 1692. (Im Wilheringer Archiv.)

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547. Konrad Lenk,

am 20. Juni 1643 zu Ottmachau in Preußisch-Schlesien geboren, lernte das Schneiderhandwerk und legte als Laienbruder am 2. Februar 1669 die Profess ab. Er war einigemale Subsacrista, floh 1683 nach Bayern, wo er sich zuerst in Raitenhaslach, dann bis 24. Oct. 1684 in Salem aufhielt, und kehrte am 21. Nov. 1684 wieder ins Stift zurück. Vom 20. August 1688 bis 7. März 1689 war er Unterrefectorar, 7. März bis 22. Oct. 1689 Subsacrista, 22. Oct. 1689 bis 9. Nov. 1690 wiederum Unterrefectorar, 9. Nov. 1690 bis 5. Mai 1691 Refectorar, 15. Jänner 1693 bis 21. August 1696 abermals Subsacrista, 21. August 1696 bis Juni 1709 Gartenmeister, 7. Juli bis 16. Nov. 1703 zugleich Subsacrista und 5. Februar bis Juni 1709 Unterrefectorar. Er starb, nachdem er 1709 erblindet war, am 25. Juni 1718. „Ipso non videns ab aliis se pariter non videri aestimans, tota die rosarium orans circuivit ambitus“ (Seywitz).

548. Blasius Schmidt,

am 2. Februar 1640 zu Voitsberg in Steiermark geboren, lernte das Schusterhandwerk und legte am 2. Februar 1669 die Profess als Laienbruder ab. Er war Subsacrista, Kelleramts-Adjunct und Refectorar. 1683 floh er nach Lilienfeld, wo er den kranken P. Jonas Weichinger (Nr. 540) bediente, gieng dann nach der Befreiung Wiens mit diesem nach Niederleis und blieb dort bis 7. Sept. 1684, worauf er nach Heiligenkreuz zurückkehrte. Vom 16. Sept. 1684 bis 29. Oct. 1685 war er wiederum Refectorar, am 13. April 1689 wurde er Adjunct des Verwalters in Tallern, starb aber dort schon am 23. August 1689 und wurde in der Pfarrkirche zu Trumau begraben. „Bonae semper et religiosae conversationis amator, salutis suae sedulus procurator, obedientiae et commissorum sibi laborum strenuus et fidelis executor“ (Höffner).

549. Florian Reichel,

am 23. Dec. 1649 zu Landeck in Preußisch-Schlesien geboren, legte am 2. Juli 1669 die Profess ab und feierte am 2. Juli 1674 die Primiz. Er war eine Zeitlang Waldamts-Adjunct, vom 7. Jänner 1676 bis 6. Jänner 1679 Vestiarius, 10. Jänner bis 13. Juni 1680 Pfarrverweser in Trumau und seit 7. Jänner 1683 abermals Vestiarius. Am 8. Juli g. J. musste er sich beim Herannahen der Türken flüchten, er begab [121] sich in seine Heimat, wo er 24. Oct. bis 24. Nov. 1683 die Pfarre Johannesberg administrierte, war dann Feldprediger bei den schlesischen Landestruppen und beim Regimente des kaiserlichen Obersten Beck, nahm am 8. Mai 1686 in Ungarn seinen Abschied und kehrte ins Stift zurück. Vom 25. Juli 1686 bis 14. Oct. 1691 war er nun Succentor und vom 10. Nov. 1690 bis 14. Oct. 1691 Pfarrverweser in Heiligenkreuz. Er verfiel hierauf in eine Geisteszerrüttung, die ein Jahr dauerte, wurde dann vom Abte Clemens für einige Zeit in seine Heimat entlassen, um sich ganz zu erholen und seine verarmte Mutter zu unterstützen, fieng aber dort derart an der Gicht zu leiden an, dass er nicht mehr nach Heiligenkreuz zurückkehren konnte. Nach langem Siechthum starb er am 25. April 1699 und wurde in Glatz in der Gruft des Jesuitencollegiums begraben. Er wird als ausgezeichneter Musiker gerühmt. Handschriftlich ist von ihm vorhanden:

Definitiones ordinationesque Sac. Ord. Cisterciensis, in capitulis tum generalibus tum particularibus ad observandum propositae. In celeb. Aust. infer. S. Crucis coenobio conscriptae et indice alphabetico locupletissimo donatae per fr. Florianum Reichel, eiusdem monasterii professum indignissimum anno 1673. (Cod. 343 der Stiftsbibliothek.)

550. Stephan Molitor

wurde am 29. September 1642 zu Schlüchtern in Hessen-Nassau geboren und legte als Laienbruder am 6. Jänner 1670 die Profess ab. „Pictor in floribus praecipue pingendis excellens“, sagt von ihm Höffner. Abt Clemens suchte sein Malertalent weiter ausbilden zu lassen und sandte ihn deshalb im April 1684 nach Venedig, wo er bis zum Sommer 1686 blieb. Nach seiner Rückkehr arbeitete er eine Zeitlang im Atelier des Malers Adrian Bloem in Wien, hospitierte hierauf in Baumgartenberg, hielt sich 16. Nov. 1688 bis 12. Jänner 1692 im Stifte auf und verbrachte seine letzten Lebenstage in Wien, wo er am 12. Dec. 1695 starb. Er wurde im Stifte begraben. Er malte die Bilder, Scenen aus dem Leben des heil. Bernhard darstellend, welche noch jetzt den Nordflügel des Kreuzganges schmücken.

551. Andreas Bürgholz

war am 6. Juli 1651 zu Breslau geboren, legte am 16. Februar 1670 die Profess ab, vollendete seine philosophischen und theologischen Studien in Wien und feierte am 2. Juli 1676 seine Primiz. Er administrierte 3. Juni [122] bis 7. Sept. 1679 die Pfarre Gaden, war zur Zeit der Pest vom 7. bis 19. Sept. 1679 Expositus für die Kranken von Gaden und Heiligenkreuz, kam im Februar 1680 als Pfarrverweser nach Münchendorf, von hier am 1. Jänner 1682 nach Mönchhof und von da am 7. Jänner 1683 nach Steinbruch, wo er bis 9. Mai 1683 blieb. Bis Sept. g. J. war er Kaplan bei einem bayrischen Obersten, wurde nach der Befreiung Wiens vom Bischof Kolonitsch als Pfarrer von Ebenfurth eingesetzt und übernahm 2. Oct. 1683 zugleich die Leitung der dortigen Commende des Deutschen Ritterordens, welche Stellen er bis 3. Oct. 1686 bekleidete. Er war hierauf bis 14. Mai 1687 Pfarrer in Lichtenwörth und vom 11. Sept. 1687 bis 7. Dec. 1689 Pfarrverweser von Münchendorf und Trumau. An letztgenanntem Tage reiste er mit Erlaubnis des Abtes Clemens in seine Heimat, kehrte aber nicht mehr zurück. Cod. 509 der Stiftsbibliothek sagt: „Occisus est in via ab aurigis, ob altercationes cum ipsis habitas.“

552. Nivard Hämerl

war am 6. Juni 1640 zu Karnabrunn in Niederösterreich geboren und legte am 15. August 1670 die Profess als Laienbruder ab. Er war vom 29. Dec. 1671 bis 1674, 24. Oct. 1680 bis 5. Jänner 1681 und 7. Mai bis 8. Juli 1683 Refectorar und hielt sich nach der Befreiung Wiens bis 10. April 1686 als Koch in Niederleis auf. Ins Stift zurückgekehrt, war er vom 20. August 1688 bis 7. März 1689 Subsacrista, 7. März bis 22. Oct. 1689 Unterrefectorar, 22. Oct. 1689 bis 5. Mai 1691 wiederum Subsacrista, 5. Mai bis 21. Sept. 1691 Refectorar, 31. Mai 1691 bis 21. August 1696 Pförtner, 21. August 1696 bis 7. Jänner 1699 abermals Subsacrista und vom 7. Jänner 1699 bis an seinen Tod wiederum Pförtner. Er starb am 26. Juni 1706. „Religiosus vere pius, simplex, taciturnus et nemini onerosus, in officiis sibi commissis sedulus“ (Höffner).

553. Adam Reittmayr

wurde am 18. März 1651 zu Höbesbrunn in Niederösterreich geboren, legte am 4. Juni 1673 die Gelübde ab, studierte in Wien Theologie und feierte am 1. Nov. 1676 seine Primiz. Er wirkte vom 6. Jänner 1679 bis 28. Mai 1681 als Vestiarius, 28. Mai bis 19. Dec. 1681 als Pfarrverweser in Trumau, 20. Dec. 1681 bis 18. Februar 1682 [123] in gleicher Eigenschaft an der Stiftspfarre und wurde am 5. Jänner 1682 Novizenmeister, Bibliothekar und Beichtvater der Conventualen. Zur Zeit der Türkeninvasion 1683 floh er mit den übrigen Brüdern und hospitierte bis Sept. 1684 in Schlierbach. Nach seiner Rückkehr war er vom 26. Jänner bis 12. Februar 1685 Kellermeister und Kastner im Stifte, 12. Februar 1685 bis 30. April 1686 Kellermeister und Kastner im Stiftshofe zu Wien, wurde am 4. Mai 1686 Novizenmeister, am 24. Dec. 1686 Beichtvater der Conventualen und 1. Jänner 1687 Bibliothekar, welche Ämter er bis 5. April 1689 bekleidete. Am 5. April 1689 kam er als (erster nach der Türkeninvasion) Pfarrverweser nach Mönchhof, von wo aus er 5. April 1689 bis 17. April 1690 zugleich Podersdorf pastorierte, am 10. Jänner 1693 als Hofmeister nach Wien, wurde aber schon am 10. Juli des nämlichen Jahres als Subprior ins Stift zurückberufen und hatte diese Stelle bis 30. Jänner 1695 inne. Vom 31. Jänner 1695 bis 21. Sept. 1699 wirkte er als Verwalter von Königshof, 10. Nov. 1699 bis 25. August 1701 abermals als Novizenmeister und 6. Oct. 1699 bis 8. Mai 1702 als Beichtvater der Conventualen. Er starb an der Wassersucht am 21. Juli 1703 und wurde im Westflügel des Kreuzganges begraben.

554. Marian Schirmer von Schirmthal

wurde am 21. Nov. 1650 zu Brunn am Gebirge in Niederösterreich geboren, legte am 4. Juni 1673 die Profess ab, vollendete seine theologischen Studien in Wien und feierte am 20. August 1676 seine Primiz. Vom 4. April 1679 bis 15. Februar 1690 war er als Grundbuchschreiber thätig, begleitete als solcher den Abt Clemens 1683 auf seiner Flucht nach Oberösterreich und Bayern und versah nach seiner Rückkehr ins Stift bis Juni 1684 mit den übrigen anwesenden Brüdern die Seelsorge in den Pfarreien Heiligenkreuz, Alland und Gaden. Vom 15. März bis 29. April 1689 verwaltete er das Gut Tallern, war 15. Februar 1690 bis 3. Jänner 1693 Subprior, 16. März 1692 bis 3. Jänner 1693 zugleich Verwalter von Wildeck und wurde 3. Jänner 1693 Prior und Provisor von Mayerling. Als solcher ward er nach dem Tode des Abtes Clemens am 23. April 1693 zu dessen Nachfolger erwählt und starb nach einer glücklichen Regierung am 27. Juni 1705 zu Wien. Sein Leichnam wurde in der Stiftskirche beerdigt.

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555. Engelbert Deiml,

am 19. Sept. 1651 zu Eisenstadt in Ungarn geboren, legte am 4. Juni 1673 die Profess ab, studierte Theologie in Wien und feierte am 6. Juni 1677 seine Primiz. Er war vom 13. Juni 1680 bis 1. Jänner 1681 als Pfarrverweser in Heiligenkreuz, 1. Jänner 1681 bis 6. Jänner 1683 als Kastner und seit 7. Jänner 1683 abermals als Pfarrverweser im Stifte thätig, sah sich aber beim Annahen der Türken am 8. Juli g. J. zur Flucht gezwungen, hospitierte bis 19. Nov. 1685 in Reun und vom 6. Dec. 1685 bis 29. April 1686 in Baumgartenberg, worauf er wieder ins Stift zurückkehrte. Vom 4. Juni 1686 bis 2. April 1689 war er abermals Pfarrverweser in Heiligenkreuz, 5. Jänner 1690 bis 23. Juli 1693 Kämmerer, 12. August 1693 bis 13. Oct. 1696 Hofmeister in Wien, verwaltete hierauf vom 14. Oct. 1696 bis 3. Sept. 1698 Wildeck, 28. Sept. 1698 bis 1. Februar 1705 Niederleis und 15. Februar 1705 bis an seinen Tod Königshof. Er starb zu Wien am 7. Nov. 1708 und wurde im nördlichen Flügel des Kreuzganges begraben. „Egregius musicus“ (Doczy).

556. Sebastian Neupaur,

am 5. Jänner 1651 zu Aflenz in Steiermark geboren, legte am 4. Juni 1673 die Gelübde ab und primizierte, nachdem er die theologischen Studien in Wien vollendet hatte, am 15. August 1677. Er war zuerst Kelleramts-Adjunct, dann vom 1. Jänner bis 21. August 1681 Kellermeister im Stifte und vom 21. August 1681 bis an seinen Tod Kellermeister im Stiftshofe zu Wien, wo er am 4. Dec. 1682 starb. Er wurde in Heiligenkreuz begraben. „Concionator praestantissimus“ (Doczy).

557. Johannes Bapt. Payr,

zu Wien am 11. April 1651 geboren, legte am 4. Juni 1673 Profess ab, studierte in Wien die Theologie und feierte am 29. August 1677 seine Primiz. Er wirkte vom 21. Jänner bis 7. Sept. 1679 und 6. Jänner bis 13. Juni 1680 in Heiligenkreuz, 13. Juni bis 23. Sept. 1680 in Trumau und 23. Sept. 1680 bis 20. August 1682 in Steinbruch als Pfarrverweser. Beim Einfalle der Türken flüchtete er sich 1683 nach Bayern, wo er bis Juni 1684 in Fürstenfeld hospitierte, hielt sich hierauf bis August 1685 in Engelszell (Oberösterreich) auf und kehrte dann wieder ins Stift zurück. Er war nun vom 29. Oct. 1685 bis 12. Juni 1686 Kastner im Stifte [125] und 9. Mai 1688 bis Juli 1693 Pfarrverweser in Winden, von wo aus er 9. Mai 1688 bis 1. Oct. 1689 zugleich Steinbruch administrierte. In Winden wurde unter ihm 1690–1691 der Pfarrhof, mit dessen Wiederherstellung bereits P. Tobias Schöppius (Nr. 532) begonnen hatte, nebst allen Wirtschaftsgebäuden völlig ausgebaut. Außerdem wurden die pfarrlichen Weingärten, die bisher der Pfarrverweser selbst verwaltet hatte, mit der Herrschaft Königshof vereinigt, wogegen letztere (bis auf den heutigen Tag) dem jeweiligen Pfarrverweser jährlich zwanzig Eimer alten Weines liefern sollte. Auch wurde der Ochsenzug abgethan und der Pfarrer hatte von nun an an einen Bauern für Bestellung von Grund und Boden 40 fl. zu zahlen. Vom 27. Juli 1693 bis 1. Jänner 1698 war er als Kämmerer, vom 17. Dec. 1699 bis 7. Jänner 1704 als Pfarrverweser von Niedersulz und vom 13. April 1704 bis 19. Sept. 1706 als Schaffner der vorderen Waldungen thätig, am 21. August 1707 wurde er Verwalter in Sparbach und kam von hier am 5. Februar 1710 ins Stift zurück, wo er bis 6. Nov. des nämlichen Jahres das Amt eines Beichtvaters der Conventualen versah. Vom 7. Nov. 1710 bis 8. Juli 1711 war er hierauf Präfect der in Wien studierenden Cleriker, 9. Juli 1711 bis 21. August 1712 Registrator,[18] vom 5. Oct. 1712 bis 12. Juni 1722 Bibliothekar und 5. Oct. 1712 bis an seinen Tod Beichtvater der Conventualen. Am 13. Juni 1723 feierte er seine Jubelprofess und starb als Senior des Stiftes am 2. Nov. 1726. Sein Grab befindet sich im westlichen Flügel des Kreuzganges. Er hinterließ handschriftlich:

Quodlibet praedicabile, praeterito studio, praesenti labore, futurae utilitati conscriptum a me P. Joann. Bapt. Payr, Sac. Cist. Ord. ad S. Crucem professo. (Cod. 409 der Stiftsbibliothek.)

558. Hieronymus Kiernpaur,

am 11. Nov. 1650 zu Mattersdorf in Ungarn geboren, legte am 29. Sept. 1673 die Profess ab, vollendete seine theologischen Studien in Wien und primizierte am 1. Nov. 1677. Ohne ein Amt bekleidet zu haben, starb er im Stifte schon am 14. Februar 1681. Er wird als ausgezeichneter Musiker gerühmt.

[126]

559. Alan Rhem

wurde am 8. April 1648 zu Saulgau in Württemberg geboren, legte am 26. Dec. 1673 die Gelübde ab und feierte am 7. Nov. 1677 seine Primiz. Noch vor seiner Priesterweihe war er vom 6. Jänner 1674 bis 25. August 1675 Convictspräfect, nach seiner Priesterweihe eine Zeitlang Waldamts-Adjunct, vom 1. Sept. 1679 bis 10. Jänner 1680 Pfarrverweser in Trumau und vom 6. Jänner 1682 bis 8. Juli 1683 Schaffner der hinteren Waldungen. Beim Herannahen der Türken flüchtete er sich nach Bayern, wo er eine Zeitlang in Kaisersheim hospitierte, begab sich dann nach Chur in der Schweiz, wo er auf Wunsch des Bischofs und Capitels und mit Erlaubnis des Abtes Clemens am 15. Oct. 1683 die Stelle eines Chorregenten und Sacellans des Capitels übernahm, welche er bis 2. Mai 1687 bekleidete, worauf er am 18. Mai g. J. wieder ins Stift zurückkehrte. Er wirkte nun abermals 3. Februar 1688 bis 3. Jänner 1693 als Schaffner der hinteren Waldungen, 3. Jänner 1693 bis 3. Nov. 1696 als Beichtvater der Conventualen und 3. Jänner 1693 bis 14. Oct. 1696 als Verwalter von Wildeck. Am 5. Nov. 1696 kam er als Verwalter nach Tallern, wo er am 1. Juli 1698 starb. Er wurde im Stifte begraben. „Fidelis in oeconomicis minister“ (Höffner). „Musicus eminentissimus“ (Doczy).

560. Rainard Ruetz,

am 25. März 1650 zu Perchtoldsdorf in Niederösterreich geboren, legte am 15. April 1674 die Profess ab, vollendete seine theologischen Studien in Wien und primizierte am 21. Nov. 1677. Noch vor seiner Priesterweihe war er eine Zeitlang Waldamts- und Kelleramts-Adjunct. Vom 1. Jänner 1682 bis 8. Februar 1686 bekleidete er das Amt eines Schaffners der vorderen Waldungen, flüchtete sich beim Einfalle der Türken im Juli 1683 durch Steiermark und Salzburg nach Oberösterreich, kehrte aber sogleich nach der Befreiung Wiens in das verwüstete Stift zurück und versah hier mit den wenigen anwesenden Brüdern bis Juni 1684 die Seelsorge in der Umgebung des Klosters. Vom 21. März 1684 bis 21. Jänner 1688 verwaltete er das Gut Sparbach und vom 6. Februar 1686 bis 21. Jänner 1688 zugleich (als erster) das neuangekaufte Wildeck, am 21. Jänner 1688 wurde er als Kämmerer ins Stift zurückberufen und am 30. August 1689 als Verwalter nach Königshof versetzt, wo er bis 7. Jänner 1695 [127] thätig war. Vom 28. Februar 1695 bis 5. Oct. 1696 war er Subprior, 5. Oct. 1696 bis 16. Nov. 1703 Prior und Provisor von Mayerling, 22. Nov. 1703 bis 16. Jänner 1709 Verwalter in Trumau, 16. Jänner 1709 bis 28. Jänner 1713 abermals Verwalter in Königshof und seit 8. Februar 1713 wiederum Prior, welches Amt er bis an seinen Tod bekleidete. Er feierte am 15. April 1724 seine Jubelprofess und am 21. Nov. 1727 seine Secundiz und starb am 30. Mai 1728 als Senior. Sein Grab befindet sich im nördlichen Flügel des Kreuzganges. „Tam in spiritualibus quam oeconomicis de hoc coenobio optime meritus“, sagt von ihm das Nekrologium.

561. Karl Wüll

war am 14. August 1648 zu Eferding in Oberösterreich geboren, trat unter dem Namen Placidus ins Stift Wilhering ein und legte dort am 1. Nov. 1673 die Profess ab. Er hospitierte später in Heiligenkreuz, feierte hier am 23. Juli 1679 die Primiz und gelobte (unter dem Namen Karl) mit Zustimmung des Abtes und Capitels von Wilhering am 31. Dec. 1682 die Stabilität für unser Stift. Als er sich im Juli des folgenden Jahres vor den Türken flüchten musste, begab er sich nach Schlierbach, wo er bis 12. Juni 1684 weilte, und hielt sich dann bis in die Fastenzeit 1685 zu Alderspach in Bayern auf, pastorierte hierauf die zu diesem Stifte gehörigen Pfarren Samarein, Beutelsbach und St. Marienkirchen und kehrte am 18. August 1687 wieder nach Heiligenkreuz zurück. Er wirkte hier vom 3. Jänner bis 30. Nov. 1689 als Kellermeister, 25. Nov. 1690 bis 24. Juli 1691 als Convictspräfect, 3. Jänner 1691 bis 8. April 1692 als Schaffner der vorderen Waldungen, 3. Jänner bis 9. August 1693 als Sacrista und 3. Jänner bis 12. Juni 1693 als Bibliothekar. Am 12. Juni 1693 wurde er Beichtvater der Conventualen und am 19. August g. J. Vestiarius, welche Ämter er bis zu seinem Tode am 15. Dec. 1693 bekleidete.

562. Benedict Üblein,

am 2. Februar 1656 zu Tribuswinkel in Niederösterreich geboren, legte am 1. Mai 1680 die Profess ab und studierte in Wien Theologie. 1683 flüchtete er sich vor den Türken nach Bayern, hospitierte bis 7. August 1684 in Fürstenfeld, wo er am 2. Oct. 1683 primizierte, und verweilte vom 17. August 1684 bis 21. Februar 1685 in Baumgartenberg, [128] worauf er ins Stift zurückkehrte. Er war hier vom 4. März 1685 bis 3. Jänner 1689 Kellermeister, vom 4. März bis 29. Oct. 1685 zugleich Kastner und 18. Nov. 1685 bis 12. Juni 1693 Beichtvater der Conventualen, trug vom 10. Jänner 1689 bis 25. Sept. 1690 Philosophie vor, bekleidete 3. Jänner bis 10. Juli 1693 das Amt eines Subpriors und 13. Juli 1693 bis 9. April 1701 das eines äbtlichen Secretärs und unternahm als solcher im Auftrage des Abtes Marian I. eine Reise zum General-Capitel nach Cîteaux. Vom 10. Februar 1694 bis 21. Sept. 1699 war er Grundbuchschreiber, 7. Juli bis 13. August 1698 interimistischer Verwalter von Tallern, 21. Sept. 1699 bis 15. Nov. 1703 Verwalter von Königshof, 16. Nov. 1703 bis 2. Jänner 1708 Prior, und 16. Nov. 1703 bis 5. Oct. 1709 Provisor von Mayerling. Vom 15. Jänner 1708 bis 5. Oct. 1709 administrierte er die Pfarre Alland, kam 7. Oct. 1709 als Verwalter nach Niederleis und starb daselbst am 15. August 1719, indem er während des Messopfers vom Schlage getroffen wurde. Sein Grab befindet sich in der dortigen Pfarrkirche. „Vir religiosus, litteratus, doctus et fidelis oeconomus, Marianae pietati singulariter deditus, quam a teneris usque ad ultimum vitae spiritum coluit“ (Cor. fratr.).

563. Jakob Fegenberger

war am 14. August 1645 zu St. Florian in Oberösterreich geboren, lernte das Schusterhandwerk und legte als Laienbruder am 1. Mai 1680 die Profess ab. Er wurde hierauf Subsacrista, floh 1683 nach Neuberg und kehrte nach dem Abzuge der Türken wieder ins Stift zurück. Vom Sept. 1685 bis 15. März 1689 verwaltete er das Gut Tallern, vom 15. März bis 24. Sept. 1689 war er Kellermeister und Kastner im Stiftshofe zu Wien, 26. Sept. 1689 bis 5. April 1694 abermals Verwalter in Tallern, 5. April 1694 bis 20. August 1695 Adjunct des dortigen Verwalters und 9. Sept. 1695 bis 9. August 1698 Kastner in Königshof. Am 12. August 1698 kam er als Verwalter nach Enzersdorf und starb daselbst am 14. April 1703 an Phthisis. Er wurde im Stifte begraben. „Bonus oeconomus“ (Seywitz).

564. Malachias Robelt

wurde am 12. Nov. 1660 zu Pürstendorf in Niederöstereich geboren, legte am 17. Mai 1682 Profess ab, studierte Philosophie in Wien und machte dort 1683 die [129] Belagerung mit. Er hospitierte hierauf vom 31. Dec. 1683 bis 8. März 1685 in Zwettl und feierte nach seiner Rückkehr ins Stift am 29. April 1685 seine Primiz. Er war vom 29. Oct. 1685 bis 3. Jänner 1691 Sacrista, 2. April 1689 bis 10. Nov. 1690 Pfarrverweser in Heiligenkreuz, 5. April 1689 bis 3. Jänner 1691 Bibliothekar und 3. Jänner bis 6. August 1691 Vicar von Gaden. Vom 6. August 1691 bis 4. Jänner 1696 wirkte er als Pfarrverweser von Trumau, 14. Jänner bis 15. März 1696 wiederum als Vicar von Gaden, 15. März 1696 bis 22. Sept. 1698 als Kastner in Niederleis, verwaltete 25. Sept. 1698 bis 21. Mai 1704 Wildeck und 23. Nov. 1704 bis an seinen Tod das Gut Tallern. Er starb daselbst am 26. Sept. 1705 und wurde im Stifte begraben.

565. Gerhard Weixelberger,

am 20. Nov. 1660 zu Mauer in Niederösterreich geboren, wurde am 11. Mai 1681 eingekleidet und legte am 17. Mai 1682 die Gelübde ab. Im Jahre 1683 flüchtete er sich vor den Türken nach Steiermark, hospitierte vom Juli 1683 bis 19. Nov. 1685 in Reun, wo er mit Erlaubnis des Abtes Clemens am 23. April 1685 primizierte, und vom 6. Dec. 1685 bis 29. April 1686 in Baumgartenberg. Nach seiner Rückkehr ins Stift war er vom 25. Mai 1688 bis 5. Jänner 1693 Küchenmeister, 5. Jänner bis 28. Juli 1693 Schaffner der vorderen Waldungen, 12. August 1693 bis 9. Nov. 1695 Pfarrverweser in Steinbruch, 9. Nov. 1695 bis 19. Februar 1700 Pfarrverweser in Podersdorf und fungierte vom 3. März 1700 bis 2. Mai 1701 als Administrations-Secretär in Neuberg, worauf er ins Stift zurückkehrte. Hier war er vom 12. Mai 1701 bis 2. Jänner 1702 Beichtvater der Conventualen, am 10. Jänner 1702 kam er als Pfarrverweser nach Mönchhof und von dort am 31. Dec. 1704 als Subprior und Vicar von Gaden wieder nach Heiligenkreuz zurück. Beide Ämter bekleidete er, bis er nach dem Ableben Marians I. am 21. Juli 1705 zum Abt erwählt wurde. Am 15. Nov. 1705 wurde er infuliert, am 6. Jänner 1706 zum General-Vicar für die österreichischen Länder ernannt und starb nach einer segensreichen Regierung als Senior am 26. Juni 1728. In der von ihm errichteten Annakapelle fand er sein Grab.

566. Clemens Eder

wurde am 23. Februar 1665 zu Mattersdorf in Ungarn geboren und legte am 18. April 1683 die Profess [130] ab. Beim Annahen der Türken sah er sich im Juli g. J. zur Flucht nach Oberösterreich gezwungen und hospitierte daselbst bis Oct. 1683 in Schlierbach. Hierauf studierte er bei den Jesuiten in Linz Philosophie und kehrte nach Absolvierung derselben am 10. April 1686 wieder ins Stift zurück. Hier war er vom 4. Juni 1686 bis 16. Nov. 1687 Kelleramts-Adjunct, kam hierauf zur Vollendung seiner theologischen Studien nach Wien und primizierte am 1. Nov. 1689 in Heiligenkreuz. Vom 30. Nov. 1689 bis 31. Dec. 1693 war er als Kellermeister und vom 31. Dec. 1693 bis 8. Nov. 1695 als Pfarrverweser im Stifte thätig, wurde am 9. Nov. 1695 Pfarrverweser in Steinbruch und kam von hier am 21. Juni 1696 in gleicher Eigenschaft nach Winden, wo er bis 8. Juli 1697 wirkte. Nach zweijährigem Aufenthalte im Stifte administrierte er vom 20. Nov. 1699 bis 7. Nov. 1702 die Pfarre Trumau, war hierauf 7. Nov. 1702 bis 10. Jänner 1705 Schaffner der hinteren Waldungen, 15. Jänner 1705 bis 14. August 1707 Verwalter in Sparbach, 20. August 1707 bis 26. Jänner 1710 Kämmerer, wurde am 28. Jänner 1710 Pfarrverweser in Münchendorf, kam von dort am 31. Mai 1718 als Pfarrverweser und Verwalter nach Mönchhof und kehrte am 9. Sept. 1721 ins Stift zurück. Hier wurde er 26. Sept. 1721 Beichtvater der Conventualen, versah vom 26. Juli 1726 bis 1735 noch das Amt eines Registrators, feierte am 18. April 1733 seine Jubelprofess und 1739 seine Secundiz und starb als Senior am 13. Dec. 1742. Er wurde im westlichen Flügel des Kreuzganges begraben. Sein Epitaphium sagt: „Vir disciplinatus“, und Seywitz nennt ihn: „Vir omnibus amabilis, usque ad ultimum hilaris et iucundae conscientiae.“

567. Daniel Scheuring,

am 13. Dec. 1665 zu Wien geboren, legte am 18. Mai 1687 die Profess ab, versah, während er zu Wien Theologie studierte, vom 26. Sept. 1689 bis 7. April 1691 das Amt eines Kellermeisters daselbst und feierte am 22. April 1691 seine Primiz. Er war hierauf vom 4. Jänner bis 31. Dec. 1693 Pfarrverweser in Heiligenkreuz, 12. Juni 1693 bis 4. Mai 1697 Novizenmeister, 12. Juni 1693 bis 1. Jänner 1696 Bibliothekar, 31. Oct. 1693 bis 4. Mai 1697 Beichtvater der Conventualen und 4. Mai 1697 bis 10. Dec. 1699 Pfarrverweser in Alland. Vom 16. Februar 1700 bis 16. Nov. 1703 bekleidete er das Amt eines Subpriors und 14. April 1700 bis [131] 16. Nov. 1703 das eines Vicars von Gaden; vom 13. August 1701 bis 11. Jänner 1702 war er wiederum als Bibliothekar und 25. August 1701 bis 20. August 1703 als Novizenmeister thätig. Er wirkte hierauf vom 16. Nov. 1703 bis 26. Sept. 1705 als Kämmerer, 26. Sept. bis 21. Oct. 1705 als interimistischer Hofmeister in Wien, 4. Nov. 1705 bis 28. Jänner 1710 als Pfarrverweser in Münchendorf, 31. Jänner 1710 bis 8. Jänner 1716 als Pfarrverweser in Niedersulz und wurde von dort am 10. Jänner 1716 als Prior nach Baumgartenberg berufen, wo er bis 17. Jänner 1717 verblieb. Nach seiner Rückkehr ins Stift wurde er am 12. Februar 1717 abermals Beichtvater der Conventualen; vom 5. April 1717 bis 1728 war er äbtlicher Secretär, 31. Oct. 1728 bis 3. Februar 1734 Prior, 3. Februar 1734 bis 1738 wiederum äbtlicher Secretär und 1738 bis zu seinem Tode Prior und Administrator in St. Gotthard. Am 9. Juni 1739 feierte er in Heiligenkreuz seine Jubelprofess und am 7. Mai 1741 seine Secundiz. Als am 13. August 1741 der Blitz in sein Zimmer einschlug, wurde der alte Mann dadurch so erschreckt, dass er noch am nämlichen Tage starb. In der Schlösslkapelle bei St. Gotthard wurde er begraben. Er stand in Correspondenz mit dem bekannten Benedictiner Bernhard Pez, der von ihm sagt (Thesaurus tom. III. Dissert. isagog. p. VI): „Studia nostra strenue ibidem (in S. Cruce) curante A. R. et Cl. Daniele, Viro praestante, cui etiam brevi plura debebunt eruditi.“ Handschriftlich hinterließ er folgende Werke:

1. Ephemerides abbatiales seu acta et gesta DD. Gerardi Sacri Cist. Ordinis antiquissimi Monasterii B. M. V. ad Sanctam Crucem abbatis … Vicarii generalis … compilatae authore et scriptore P. Daniele Scheuring. Ord. Cist. ad S. Crucem professo et rerum Ordinis secretario anno 1722. (MS. Fol.)

2. Favus mellis Cisterciensis oder Trieffender Honigseim d. i. Ausführliche Lebensbeschreibung deren Heiligen, Seeligen, auch berühmbten Männern, Jungfrauen und Wittfrauen des heiligen allzeit befreyten Cistercienser Ordens, auss unterschiedlichen, bewehrten Ordens Authoribus mit sonderbahren Fleiss zusamben getragen, denen sowohl Geistlichen als Weldlichen Liebhabern auf deren Begehren zu einer Geistlichen Unterhalt auf alle Tag und Monath mit Lehrreichen Sprüchen des Heilig-Honigsüssen Vatters Bernardi zur Andacht eingericht und beschrieben von dem wohlehrwürdigen P. Daniele Scheuring, des Heiligen Cistercienser-Ordens zum Heiligen Creutz in Unter-Österreich Professo jubilato und p. t. Superiore zu St. Gotthard in Hungarn. Anno 1738. (Cod. 504 und 505 der Stiftsbibliothek.)

[132] 3. Ager virtutum Rmi. Dni. Roberti S. C. O. m. B. M. V. in valle nemorosa abbatis conscriptus et oblatus a P. Daniele Scheuring S. O. C. ad S. Crucem professo, ibidemque Priore indigno. 1733. (MS. Fol.)

4. Actus visitationis et electionis abbatialis iuxta ritum in Ordine Cisterciensi consuetum. 1728 geschrieben und dem damaligen General-Vicar Abt Chrysostomus Wiser von Lilienfeld gewidmet. (MS. in der Bibliothek von Lilienfeld.)

Im Drucke erschien eine Predigt:

5. FILIVs LaChrIMae oratIone eDItVs, d. i. Augustinus, grosser Kirchenlehrer, als ein durch das Gebet neugebohrnes Thränen-Kind. In einer Lobrede in dem hochlöbl. Collegiat Stift ... zu Waldhausen in Oberösterreich vorgestellet durch R. P. Danielem Scheuring ... d. Z. Prior zu Baumgartenberg. Lintz bei Frantz Zacher Auinger 1716.

568. Edmund Fraisamb,

am 13. Sept. 1662 zu Schwannenstadt in Oberösterreich geboren, legte am 18. Mai 1687 die Profess ab und primizierte am 15. Nov. 1689. Er war vom 1. April 1690 bis 4. Jänner 1693 Vestiarius, 27. Oct. 1691 bis 4. Jänner 1693 Pfarrverweser in Heiligenkreuz, 4. Jänner 1693 bis 12. Juni 1696 Schaffner der hinteren Waldungen, kam am 21. Juni 1696 als Pfarrverweser nach Steinbruch, von hier am 8. Juli 1697 nach Winden, wo er bis 9. Jänner 1702 thätig war, und verwaltete vom 17. Jänner 1702 bis 15. Jänner 1705 das Gut Sparbach. Er wirkte hierauf vom 15. Jänner 1705 bis 16. Jänner 1709 als Pfarrverweser und Verwalter in Mönchhof, versah von hier aus 22. Sept. bis 23. Oct. 1707 zugleich die Pfarre Podersdorf, wurde am 30. Jänner 1709 Verwalter in Trumau und kam von da am 28. Jänner 1713 in gleicher Eigenschaft nach Königshof, wo er bis zu seinem Tode blieb. Er starb am 8. Dec. 1722 und wurde im nördlichen Flügel des Kreuzganges begraben. „Vir illibatae vitae, bonus et fidelis oeconomus, devotus cliens erga B. V. Mariam“ (Höffner). Er war auch ein tüchtiger Musiker.

569. Wolfgang Auinger,

am 31. Oct. 1666 zu Linz in Oberösterreich geboren, legte am 18. Mai 1687 die Profess ab und feierte am 1. Oct. 1690 seine Primiz. Er wirkte vom 3. Jänner 1691 bis 3. Jänner 1693 als Sacrista und Bibliothekar, 3. Jänner bis 22. Sept. 1693 als Vicar von Gaden, 28. Juli 1693 bis 31. Dec. 1696 als Schaffner der vorderen Waldungen, 5. Oct. 1696 bis 13. Nov. 1699 als Subprior und 15. Nov. 1697 bis 3. Sept. 1698 als Novizenmeister. Vom 14. Nov. 1699 bis 22. Nov. 1703 [133] verwaltete er das Gut Trumau und vom 30. Nov. 1703 bis 15. Februar 1705 Königshof. Er wurde hierauf ins Stift berufen, wo er vom 1. März 1705 bis 6. Jänner 1709 Grundbuchschreiber, 2. Jänner 1708 bis 8. Februar 1713 Prior und 5. Oct. 1709 bis 8. Februar 1713 zugleich Provisor von Mayerling war. Vom 8. Februar 1713 bis 5. Sept. 1719 war er als Verwalter von Wildeck und vom 5. Sept. 1719 bis c. 1732 als Verwalter in Niederleis thätig, worauf er ins Stift zurückkehrte. Er starb am 26. April 1734 und wurde im nördlichen Flügel des Kreuzganges begraben. „Vir semper hilaris, testimonium bonae conscientiae in facie praeferens“ (Seywitz).

570. Felix Zitteräll

wurde am 12. Juli 1670 zu Wien geboren, legte am 8. Dec. 1688 die Profess ab, studierte Theologie in Wien und feierte am 11. April 1694 die Primiz. Er war vom 12. Mai 1693 bis 31. Jänner 1695 Convictspräfect, 31. Jänner bis 25. April 1695 Cooperator in Mönchhof, 25. April 1695 bis 4. Jänner 1696 Vicar von Gaden, kam am 4. Jänner 1696 als Pfarrverweser nach Trumau und von hier am 25. April 1699 nach Steinbruch, wo er bis 23. Sept. 1700 blieb. Vom 1. Oct. 1700 bis 4. Jänner 1702 war er Kastner im Stifte und vom 10. Nov. 1700 bis 15. Nov. 1701 zugleich Convictspräfect. Hierauf administrierte er die Pfarren: Winden 9. Jänner 1702 bis 6. Nov. 1705, Mönchhof 6. Nov. 1705 bis 23. Oct. 1707 und Podersdorf 23. Oct. 1707 bis 22. August 1712. Er wurde dann ins Stift zurückberufen, wo er vom 5. Nov. 1713 bis 5. Februar 1715 Schaffner der vorderen Waldungen, 28. Jänner 1715 bis30. Mai 1718 Novizenmeister und Provisor (in spiritualibus) von Mayerling und vom 2. Februar 1716 bis 30. Mai 1718 Subprior war, kam endlich am 31. Mai 1718 als Pfarrverweser nach Münchendorf, starb daselbst am 24. März 1721 und wurde in der Pfarrkirche begraben. Nach dem Gedenkbuche der Pfarre Winden war „diser Mann von Gott mit gueten Talenten begabet“, jedoch die längste Zeit seines Lebens „mistelsichtig ausgedörret“. Er hinterließ handschriftlich (Cod. 479 der Stiftsbibliothek):

Notata concionatoria ex variis probatis authoribus collecta a P. Felice S. C. professo a. 1709.

571. Nivard Kibl,

zu Feldsberg in Niederösterreich am 8. April 1670 geboren, legte am 8. Dec. 1688 die Profess ab, [134] vollendete seine theologischen Studien in Wien und feierte am 2. Mai 1694 seine Primiz. Vom 4. Jänner bis 5. August 1693 war er Vestiarius, 5. August 1693 bis 21. Nov. 1696 Küchenmeister, 1. Jänner 1697 bis 1. Jänner 1698 Schaffner der vorderen Waldungen, 1. Jänner 1698 bis 16. Nov. 1703 Kämmerer, 24. April 1704 bis 29. Jänner 1705 Verwalter in Niedersulz und 1. Februar 1705 bis 22. August 1709 Verwalter in Niederleis. Er kehrte hierauf ins Stift zurück und wirkte vom 29. Mai 1711 bis 6. März 1713 wieder als Vestiarius, 6. März 1713 bis 5. Februar 1715 als Schaffner der hinteren und 5. Februar 1715 bis 8. Februar 1720 als Schaffner der vorderen Waldungen. Vom 1. Juni 1716 bis 8. Februar 1720 war er zugleich Registrator, 1719–1727 Pfarrverweser in Alland, 1728–1732 Verwalter in Sparbach, wurde 1736 erster Verwalter von Oberwaltersdorf (bis 1737) und starb im Stifte am 21. Mai 1738. Er liegt in der Krypta der Kreuzkapelle begraben. „Oeconomus indefessus“ (Doczy).

572. Franz Holzmann

war am 20. Februar 1669 zu Wien geboren, legte am 8. Dec. 1688 Profess ab, wurde zur Absolvierung seiner theologischen Studien nach Wien gesandt, starb aber daselbst als Subdiacon bereits am 8. Dec. 1690 und wurde im Stifte begraben.

573. Candidus Wallner,

am 28. März 1667 zu Zwettl in Niederösterreich geboren, legte am 26. Dec. 1688 die Gelübde ab, vollendete seine theologischen Studien in Wien und feierte am 20. August 1692 seine Primiz. Er war vom 7. April 1691 bis 5. August 1693 Kellermeister im Stiftshofe zu Wien, 19. August 1693 bis 24. April 1695 Sacrista und 25. April bis 29. Dec. 1695 Cooperator in Mönchhof. Hierauf wirkte er als Pfarrverweser: in Heiligenkreuz 3. Jänner 1696 bis 13. Juli 1697, in Steinbruch 13. Juli 1697 bis 25. April 1699, in Trumau 25. April bis 20. Nov. 1699 und in Alland 10. Dec. 1699 bis 19. Jänner 1705. Vom 19. Jänner bis 14. August 1705 bekleidete er das Amt eines Verwalters in Niedersulz und vom 14. August 1705 bis 24. Juli 1707 das eines Subpriors und Vicars von Gaden. Er wurde hierauf am 24. Juli 1707 als Prior nach Engelszell in Oberösterreich berufen, musste aber krankheitshalber schon am 16. Nov. genannten Jahres diese Stelle aufgeben. [135] Vergeblich suchte er in Königshof Erholung; er starb zu Wien am 27. Juli 1708 und wurde im Stifte im westlichen Flügel des Kreuzganges begraben. „Candidus erat in conversatione, qua se omnibus affabilem exhibuit, candidus in officiis sibi commissis, quae sincero semper paratoque administravit affectu“ (Höffner).

574. Heinrich Kleinedem

wurde am 16. Juli 1661 zu Ottmachau in Preußisch-Schlesien geboren und legte als Laienbruder am 25. Nov. 1689 die Profess ab. Er war vom 5. Mai bis 28. Dec. 1691 als Subsacrista und vom 28. Dec. 1691 bis 26. Dec. 1694 als Kastner in Niederleis thätig, kam am 23. Jänner 1695 als Verwalter nach Enzersdorf, von hier am 13. August 1698 als Verwalter nach Tallern und am 12. Mai 1703 in gleicher Eigenschaft wieder nach Enzersdorf, wo er bis 5. Jänner 1706 verblieb. Im Stifte war er hierauf vom 6. Jänner bis 6. Juni 1706 Küchenmeister und vom 6. Juni bis 8. Nov. 1706 Subsacrista. Am 8. Nov. 1706 übernahm er abermals das Amt eines Verwalters in Tallern, wo er bis an seinen Tod wirkte. Er starb daselbst am 16. Oct. 1721 und wurde im Stifte begraben. „Vinearum culturam gnare intellexit egitque fidelem oeconomum“ (Cor. fratr.).

575. Bernhard Schwarzbauer,

am 7. Jänner 1672 zu Wien geboren, wurde am 19. August 1689 eingekleidet, legte am 20. August 1690 die Profess ab und primizierte am 2. Juli 1696. Er war vom 12. Juni 1696 bis 16. Juni 1698 Adjunct des Schaffners der hinteren Waldungen, 16. Juni 1698 bis 9. Mai 1700 Küchenmeister, 9. Mai 1700 bis 7. Nov. 1702 Schaffner der hinteren Waldungen, 17. Nov. 1702 bis 24. Sept. 1705 Hofmeister in Wien, 27. Sept. 1705 bis 19. August 1707 Kämmerer, 19. August 1707 bis 2. Februar 1709 Subprior und Vicar von Gaden, verwaltete hierauf 27. Jänner 1709 bis 28. Jänner 1713 das Gut Wildeck und vom 28. Jänner 1713 bis an seinen Tod Trumau. Er starb am 11. Juni 1724 im Stiftshofe zu Wien und wurde im nördlichen Flügel des Kreuzganges begraben. „Fuerat singularis B. Virginis Mariae cultor, devotus, doctus Religiosus, fidelis, providus, bonus oeconomus, fratrum amator, videbatur ad maiora natus, siquidem Augustissimum Caesarem Carolum sextum sibi valde alloquio habuit [136] familiarem, dum in dominio Trumau solertem ageret praefectum“ (Cor. fratr.).

576. Theodorich Katzmann,

am 17. Dec. 1672 zu Wien geboren, wurde am 19. August 1689 eingekleidet, legte am 20. August 1690 die Gelübde ab, studierte in Wien Theologie und feierte am 26. Dec. 1696 seine Primiz. Er war vom 23. März 1696 bis 1697 Kelleramts-Adjunct, trug 1697 Dialektik im Stifte vor, wirkte 1697–1700 als Pfarrverweser in Heiligenkreuz, 1700 bis 6. Nov. 1702 als Cooperator in Mönchhof, 7. Nov. 1702 bis 30. Nov. 1704 als Pfarrverweser in Trumau, 10. Jänner bis 4. Nov. 1705 als Seelsorger in Gaden und 7. Nov. 1705 bis 1. Oct. 1708 als Pfarrverweser in Steinbruch. Ins Stift zurückgekehrt, war er vom 12. Jänner 1709 bis an seinen Tod Bibliothekar, 12. Jänner 1709 bis 25. Juni 1711 Prediger und vom 25. Juni 1711 bis zu seinem Tode Schaffner der hinteren Waldungen. Er starb, vom Schlage getroffen, am 28. Juni 1712. „Vir fuit ingenii velocis non minus ac felicis, memoriae tam capacis, ut, quod vel semel legisset, firmiter retineret, facundiae insignis, qua se, et singulariter, in concionibus declamandis laudabilem reddidit et acceptum“ (Höffner).

577. Ignaz Frisch

war am 5. Juli 1663 zu Laa in Niederösterreich geboren, lernte das Sattlerhandwerk, wurde als Laienbruder am 28. Sept. 1689 eingekleidet und legte am 29. Sept. 1690 die Profess ab. Vom 25. März 1693 bis 9. Sept. 1695 war er als Kastner in Königshof, 18. Sept. 1695 bis 9. Mai 1699 als Kastner in Trumau, 10. Mai 1699 bis 24. Oct. 1704 als Adjunct des Grundbuchschreibers und vom 18. Februar 1700 bis 20. Sept. 1701 zugleich als Refectorar thätig, wirkte dann vom 12. Mai 1703 bis 5. Jänner 1706 als Adjunct des Verwalters in Tallern und vom 5. Jänner bis 10. Februar 1706 als Verwalter in Enzersdorf. Er kehrte hierauf ins Stift zurück, wo er vom 21. Februar bis 6. Juni 1706 Subsacrista, 6. Juni 1706 bis 2. Februar 1707 Pförtner, 6. Juni 1706 bis 5. Februar 1709 Refectorar und 5. Februar bis 28. Juni 1709 abermals Subsacrista war. Am 1. Juli 1709 kam er wieder als Kastner nach Königshof, wo er bis 8. April 1717 blieb, wirkte vom 4. Mai 1719 bis 23. Oct. 1721 als Vestiarius, wurde hierauf [137] Gartenmeister, kam unter Abt Robert noch einmal als Kastner nach Königshof und bekleidete nach seiner Rückkehr ins Stift bis an seinen Tod wieder die Stelle eines Gartenmeisters. Er feierte am 29. Sept. 1740 seine Jubelprofess und starb am 10. Jänner 1746.

578. Emerich Focky,

am 31. August 1669 zu Wien geboren, wurde am 8. Sept. 1690 eingekleidet, legte am 8. Sept. 1691 die Profess ab und feierte am 15. Nov. 1693 seine Primiz. Vom 8. Jänner bis 31. Dec. 1693 war er Kelleramts-Adjunct, 31. Dec. 1693 bis 10. Oct. 1696 Kellermeister, 1. Jänner bis 2. Juli 1697 Vestiarius, wirkte hierauf in der Seelsorge als Cooperator in Mönchhof vom 2. Juli 1697 bis 30. Dec. 1698, als Pfarrverweser in Podersdorf vom 19. Februar 1700 bis 17. Jänner 1701 und in Steinbruch vom 17. Jänner bis 8. Sept. 1701. Nachdem er eine schwere Krankheit überstanden, hielt er sich zur vollständigen Erholung eine Zeitlang in Mönchhof und Wildeck auf, wurde am 21. August 1703 wieder Cooperator in Mönchhof und kam von da am 14. April 1704 als Pfarrverweser nach Podersdorf, wo er bis zu seinem Tode wirkte. Er starb im stiftlichen Hofe zu Wien am 21. Sept. 1707 und wurde im Stifte begraben.

579. Caspar Stelzer,

am 5. Februar 1671 zu Wien geboren, wurde am 8. Sept. 1690 eingekleidet, legte am 8. Sept. 1691 die Gelübde ab und feierte, nachdem er zu Wien seine theologischen Studien absolviert hatte, am 2. Juli 1695 seine Primiz. Vom 15. April 1695 bis 23. März 1696 war er Kelleramts-Adjunct und vom 23. März 1696 bis 9. Jänner 1697 Cooperator in Niedersulz, bekleidete hierauf im Stifte 12. Jänner 1697 bis 8. Nov. 1702 das Amt eines Kellermeisters, 8. Nov. 1702 bis 13. April 1704 das eines Schaffners der vorderen Waldungen und 12. Mai 1704 bis 7. Juni 1711 das eines Kastners. Am 2. Februar 1709 wurde er Beichtvater der Conventualen, vom 30. Mai 1711 bis 8. Jänner 1723 war er abermals als Kellermeister und vom 3. Jänner 1723 bis 11. Februar 1725 als Schaffner der hinteren Waldungen thätig. Er starb an der Wassersucht am 16. Juli 1725. „Studiosus rerum Ordinis indagator, veterum traditionum amator ... Chorum sedulo frequentavit, ita ut tota vita sua religiosa in claustro degens numquam e Matutinis [138] emanserit“ (Höffner). „Vir extremae paupertatis amator ... et nil magis quam saecularium consortium fugiens“ (Seywitz).

580. Josef Aichner,

am 1. Februar 1670 zu Weitzenkirchen in Oberösterreich geboren, wurde am 8. Sept. 1690 eingekleidet, legte am 8. Sept. 1691 die Gelübde ab und feierte am 15. August 1695 seine Primiz. Er wirkte vom 31. Jänner 1695 bis 1. Jänner 1697 als Convictspräfect, 12. Nov. 1695 bis 1. Jänner 1697 als Kastner, 4. Februar 1697 bis 23. Mai 1698 als Cooperator in Niedersulz und 31. Dec. 1698 bis 17. Sept. 1700 in gleicher Eigenschaft zu Mönchhof, pastorierte vom 20. Dec. 1700 bis 18. Jänner 1705 die Pfarre Heiligenkreuz und vom 19. Jänner 1705 bis 15. Jänner 1708 die Pfarre Alland. Er war hierauf im Stifte vom 15. Jänner 1708 bis 12. Jänner 1709 als Schaffner der vorderen Waldungen thätig, kam am 15. Jänner 1709 als Pfarrverweser nach Steinbruch und von hier am 14. Sept. 1710 nach Winden, wo er bis 11. Februar 1717 verblieb. Ins Stift zurückberufen, wurde er am 12. Februar 1717 Beichtvater der Conventualen und am 21. August 1718 Novizenmeister, welche Ämter er bis zu seinem Tode innehatte. Er starb am 28. Sept. 1720.

581. Maurus Niedermayr,

am 22. Dec. 1668 zu Aidenbach in Bayern geboren, wurde am 8. Sept. 1690 eingekleidet, legte am 8. Sept. 1691 die Profess ab und feierte am 20. Sept. 1693 seine Primiz. Vom 11. April bis 12. Nov. 1695 war er Kastner im Stifte, 30. Dec. 1695 bis 26. Juni 1697 Cooperator in Mönchhof, 13. Juli bis 15. Sept. 1697 Pfarrverweser in Heiligenkreuz und vom 1. Jänner 1698 bis an seinen Tod Sacrista. Er starb am 22. Mai 1700.

582. Guido Graff,

am 18. März 1671 zu Laiz in Hohenzollern-Sigmaringen geboren, wurde am 8. Sept. 1690 eingekleidet, legte am 8. Sept. 1691 die Profess ab und feierte am 8. Sept. 1695 seine Primiz. Er bekleidete zunächst im Stifte vom 22. Dec. 1693 bis 1. Jänner 1697 das Amt eines Vestiarius und vom 1. Jänner 1697 bis 1. Oct. 1700 das eines Kastners, war vom 14. Oct. 1700 bis 1. März 1703 Cooperator in Niedersulz, 22. März 1703 bis 10. Jänner 1705 Seelsorger in Gaden, wurde am 10. Jänner 1705 Adjunct des Schaffners der hinteren Waldungen und am 10. Jänner 1706 Schaffner [139] der hinteren Waldungen, welches Amt er bis 4. Februar 1710 versah. Am 5. Februar 1710 kam er als Verwalter nach Sparbach und starb als solcher am Wechselfieber am 12. Nov. 1712. Er wurde in der Krypta der Kreuzkapelle begraben.

583. Andreas Tschabuesnegg

(Tschabuesnig, Tschaboisnick, Tschabusnik) wurde am 5. Mai 1668 zu Kreutzen in Kärnten geboren, legte am 29. Sept. 1692 Profess ab und feierte am 29. Juni 1694 die Primiz. Vom 31. Dec. 1693 bis 15. April 1695 war er Kelleramts-Adjunct, 23. April 1695 bis 4. März 1696 Cooperator in Niedersulz, 15. März bis 15. Sept. 1696 Vicar von Gaden, 21. Nov. 1696 bis 16. Juni 1698 Küchenmeister und 18. Juni 1698 bis 19. August 1700 wiederum Cooperator in Niedersulz. Am 23. Sept. 1700 kam er als Pfarrverweser nach Steinbruch und von hier am 17. Jänner 1701 in gleicher Eigenschaft nach Podersdorf, wo er bis 14. Mai 1704 wirkte, verwaltete dann vom 21. Mai 1704 bis 4. Jänner 1708 das Gut Wildeck und war hierauf im Stifte vom 4. Jänner 1708 bis 25. Jänner 1709 Registrator und vom 12. Jänner 1708 bis 25. Jänner 1709 Küchenmeister. Am 25. Jänner 1709 wurde er Pfarrverweser und Verwalter von Mönchhof, wo er bis 4. Februar 1717 blieb, seit 12. Februar 1717 war er als Beichtvater der Conventualen und seit 8. Februar 1720 auch als Schaffner der vorderen Waldungen thätig, welche Ämter er bis zu seinem Tode am 5. Sept. 1733 bekleidete. Sein Grab befindet sich im westlichen Flügel des Kreuzganges.

584. Placidus Dichtl

wurde c. 29. Sept. 1669 zu Baden in Niederösterreich geboren und als Sängerknabe im Stifte erzogen, legte am 29. Sept. 1692 die Profess ab und primizierte am 15. August 1694. Er war vom 24. April 1695 bis 17. Juni 1696 Sacrista, 16. Juni 1696 bis 2. Jänner 1708 Cantor chori, 2. Juli 1697 bis 7. Jänner 1699 Vestiarius, 17. Mai 1700 bis 2. Jänner 1708 Beichtvater der Conventualen, 3. Jänner 1708 bis Nov. 1709 Pfarrverweser in Trumau und vom Nov. 1709 bis 3. Sept. 1710 Cooperator in Mönchhof. Am 15. Sept. 1710 wurde er als Cantor chori nach Lilienfeld berufen, wo er am 11. Mai 1711 an der Wassersucht starb und im Kreuzgange zwischen dem Capitelhause und der Kirchenthüre begraben wurde.

[140]

585. Anton Hoblinger,

am 17. Jänner 1672 zu Waidhofen in Niederösterreich geboren, legte am 29. Sept. 1692 die Profess ab und feierte am 1. Jänner 1697 die Primiz. Er wirkte vom 1. Nov. 1696 bis 15. Nov. 1701 als Regens chori figuralis, 1. Jänner 1697 bis 1. Jänner 1698 als Convictspräfect, 16. Juni 1698 bis 7. Jänner 1699 als Adjunct des Schaffners der vorderen Waldungen und 9. Mai 1700 bis 15. Nov. 1701 als Küchenmeister, wurde am 16. Nov. 1701 Pfarrverweser in Steinbruch und kam von da am 31. Oct. 1705 in gleicher Eigenschaft nach Trumau, wo er bis 1. Jänner 1708 blieb. Er war hierauf im Stifte vom 9. Jänner 1708 bis 12. Jänner 1709 Prediger und Bibliothekar, 2. Jänner 1708 bis 21. Nov. 1712 Succentor, 12. Jänner 1709 bis 28. Jänner 1713 Schaffner der vorderen Waldungen, vom Februar 1709 bis Jänner 1710 Pfarrverweser an der Stiftspfarre, vom 6. Nov. 1710 bis 21. Nov. 1712 Beichtvater der Conventualen und vom 28. Juni bis 21. Nov. 1712 Schaffner der hinteren Waldungen. Am 21. Nov. 1712 wurde er mit der Verwaltung von Sparbach betraut und hatte dieses Amt bis 18. Februar 1721 inne. Am 12. Juni 1722 wurde er wiederum Bibliothekar und starb als solcher am 20. März 1723. „Musicus egregius“ (Doczy). „Singularis amator confratrum suorum“ (N. S. C.).

586. Christoph Schmidt

wurde am 21. Nov. 1669 zu Trumau in Niederösterreich geboren und legte als Laienbruder am 25. Dec. 1692 die Profess ab. Vom 5. Jänner bis 5. August 1693 war er Küchenmeister, 5. August 1693 bis 26. Jänner 1697 Kellermeister und Kastner im Stiftshofe zu Wien, 21. Februar 1697 bis 8. August 1698 Pförtner, 9. August 1698 bis 9. Mai 1700 Kastner in Königshof, hospitierte hierauf 1700–1701 in Neuberg und war nach seiner Rückkehr ins Stift 20. Sept. 1701 bis 29. Sept. 1702 Refectorar, 29. Sept. bis Advent 1702 und 12. Mai 1704 bis 21. Februar 1706 Subsacrista, 7. März bis 19. Sept. 1706 Coadjutor des Verwalters in Tallern, 8. Nov. 1706 bis 2. Februar 1707 abermals Subsacrista und 2. Februar 1707 bis 20. Jänner 1712 Pförtner. Er starb am 27. April 1712.

587. Josef Strigl

wurde am 22. März 1662 zu Rosenheim in Bayern geboren, lernte das Sattlerhandwerk und legte am [141] 19. März 1694 die Profess als Laienbruder ab. Vom 7. Jänner 1699 bis 18. Februar 1700 war er Refectorar, hospitierte hierauf ein Jahr lang in einem auswärtigen Stifte, wurde nach seiner Rückkehr am 11. Juli 1701 Subsacrista und behielt dieses Amt bis 29. Sept. 1702, worauf er vom 1. Nov. 1702 bis 19. März 1703 wiederum Refectorarius war. Am 1. Mai 1703 wurde der unruhige Mann abermals für einige Zeit entlassen, kehrte aber am 14. Nov. 1706 wieder ins Stift zurück. Vom 2. Februar bis 24. Juli 1707 war er zum zweitenmal Subsacrista und starb am 26. Dec. 1732 im Stifte. „Bis Romae fuit, ubi ei a Sanctitate sua pedes loti sunt in Coena Domini“ (Cor. fratr.).




LIII. Abt Marian I. Schirmer von Schirmthal. (Vom 23. April 1693 bis 27. Juni 1705.)

588. Marian Zeislmair

(al. Zeismayr), am 23. Jänner 1673 zu Wien geboren, legte am 20. August 1694 die Profess ab und feierte am 28. April 1697 die Primiz. Er war vom 25. Jänner 1698 bis 7. Jänner 1699 Adjunct des Schaffners der vorderen Waldungen, 7. Jänner 1699 bis 7. Jänner 1702 Vestiarius, 7. Jänner bis 7. Nov. 1702 Vicar von Gaden und wurde am 7. Nov. 1702 Cooperator in Mönchhof. Da er an einer Augenkrankheit zu leiden begann, musste er schon am 14. August 1703 ins Stift zurückkehren, hielt sich dann zur Erholung in Wien und Niederleis auf, fand aber nirgends Heilung. Obwohl beinahe gänzlich erblindet, erschien er doch täglich im Chore und hörte noch Beichte, bis er zu Wien am 19. Jänner 1710 an Phthisis starb. Er wurde im Stifte begraben.

589. Norbert Sibert,

am 12. April 1674 zu Duben in Böhmen geboren, legte am 29. August 1694 die Gelübde ab und primizierte am 15. August 1698. Er war vom 7. Jänner 1699 bis 1. April 1701 als Adjunct des Schaffners der hinteren Waldungen, 1. April 1701 bis 2. Jänner 1702 als Cooperator von Gaden und 8. März bis 29. Sept. 1702 als Sacrista thätig, wirkte hierauf als Pfarrverweser: in Münchendorf 5. Oct. 1702 bis 3. Nov. 1705, in Winden 6. Nov. 1705 bis 14. Sept. 1710 und [142] in Steinbruch 16. Sept. 1710 bis 28. Nov. 1712. Schwer krank begab er sich nach Trumau, wo er bereits am 14. (al. 13.) Dec. 1712 starb und in der Pfarrkirche begraben wurde.

590. Wolfgang Knör

wurde am 31. Oct. 1670 zu Regensburg in Bayern geboren, lernte das Schneiderhandwerk und legte als Laienbruder am 20. August 1694 die Profess ab. Vom 21. August bis 25. Dec. 1695 war er als Adjunct dem Verwalter von Tallern zugetheilt. Die übrige Zeit seines Lebens verbrachte er im Stifte, wo er 21. August 1696 bis 21. Februar 1697 und 8. August 1698 bis 7. Jänner 1699 Pförtner, 6. Nov. 1698 bis 7. Jänner 1699 Refectorar, 7. Jänner 1699 bis 11. Juli 1701 Subsacrista, 7. Jänner 1702 bis 29. Mai 1711 Vestiarius, 19. März 1703 bis 12. Mai 1704 zugleich Refectorar und Juni 1709 bis 27. April 1711 Unterrefectorar war. Vom 27. April 1711 bis 1. März 1723 wirkte er als Refectorar, vom 20. Jänner 1712 bis 1. März 1723 als Pförtner und starb am 12. Juli 1724.

591. Alexander Standthartner,

am 18. August 1675 zu Korneuburg in Niederösterreich geboren, legte am 1. Nov. 1695 Profess ab und feierte am 15. Nov. 1700 die Primiz. Vom 8. Sept. bis 14. Nov. 1701 war er provisorischer Pfarrverweser in Steinbruch, 15. Nov. 1701 bis 10. Nov. 1702 Convictspräfect, 4. Jänner bis 10. Nov. 1702 zugleich Kastner und 3. März 1702 bis 17. Juni 1713 Beichtvater der Conventualen. 1703 trug er im Stifte Dialectik vor und bekleidete 20. August 1703 bis 27. Juni 1711 das Amt eines Novizenmeisters, 8. Jänner 1705 bis 9. Jänner 1708 das eines Bibliothekars und 2. Jänner 1708 bis 11. Sept. 1713 das eines Cantor chori. Vom 2. Februar 1709 bis 17. Juni 1713 war er Subprior und vom 2. Februar 1709 bis 4. Februar 1710 zugleich Vicar von Gaden. Er starb an der damals herrschenden Pest am 11. Sept. 1713 und wurde außerhalb der Gartenmauer am Fuße des Bodenberges begraben. Da man nach seinem Tode in seinem Besitze ein peculium fand „lue proprietatis contaminatus iuxta praescriptum ordinis consuetis precum Missarumque suffragiis per sententiam capitularem privatus est“ (Höffner).

592. Raimund Welser,

am 2. August 1676 zu Korneuburg in Niederösterreich geboren, legte am 1. Nov. 1695 die [143] Gelübde ab, starb aber zu Wien an Phthisis bereits am 27. August 1696 und wurde im Stifte begraben.

593. Hermann Hauer

war am 20. Nov. 1676 zu Bonn am Rhein geboren, wurde in Wien erzogen, legte am 1. Nov. 1695 die Profess ab und feierte am 13. Juni 1701 seine Primiz. Er wirkte vom 16. Nov. 1703 bis 26. Nov. 1704 als Subprior und trug 1703 zugleich Philosophie vor, war vom 1. Jänner bis 26. Nov. 1704 Vicar von Gaden, 30. Nov. 1704 bis 30. Oct. 1705 Pfarrverweser in Trumau, wurde am 30. Oct. 1705 Hofmeister in Wien und kam von da am 11. Februar 1709 als Registrator ins Stift zurück, welche Stelle er bis 25. Juni 1711 bekleidete. Vom 4. Februar 1710 bis 25. Juni 1711 wirkte er als Schaffner der hinteren Waldungen, vom 25. Juni 1711 bis 31. August 1719 als Pfarrverweser von Alland und vom 5. Sept. 1719 bis an seinen Tod als Verwalter von Wildeck, wo er, vom Schlage getroffen, am 29. März 1730 starb. Er wurde im nördlichen Flügel des Kreuzganges begraben.

594. Jakob Pöll,

am 27. Juli 1671 zu Kirchberg am Walde in Niederösterreich geboren, legte am 1. Nov. 1696 die Profess ab und primizierte am 1. Jänner 1699. Vom 1. Jänner 1698 bis 7. Jänner 1699 war er als Convictspräfect, 7. Jänner 1699 bis 30. Mai 1702 als Adjunct des Schaffners der vorderen Waldungen und 30. Mai bis 7. Nov. 1702 als Schaffner der vorderen Waldungen thätig, wirkte vom 7. Nov. 1702 bis 22. März 1703 als Cooperator in Gaden, 24. März 1703 bis 2. Dec. 1704 als Adjunct des Verwalters in Niederleis und 3. Dec. 1704 bis 18. Oct. 1705 als Cooperator in Mönchhof. Vom 22. Oct. 1705 bis 8. Nov. 1706 verwaltete er das Gut Tallern, bekleidete vom 8. Nov. 1706 bis 9. Jänner 1708 wiederum das Amt eines Convictspräfecten, kam am 13. Jänner 1708 als Verwalter nach Wildeck und wurde von dort am 25. Jänner 1709 als Küchenmeister ins Stift zurückberufen, welche Stelle er bis 8. Juni 1711 versah. Er war hierauf vom 11. Juli bis 7. Sept. 1711 Clerikerpräfect in Wien, 8. Nov. 1711 bis 13. Februar 1717 Pfarrverweser in Trumau, 13. Februar 1717 bis 26. Juni 1723 in Winden und 5. August 1724 bis 21. Oct. 1726 abermals in Trumau, kam hierauf ins Stift zurück und wirkte 1726 bis zu seinem Tode als Vestiarius. Er starb [144] am 18. April 1740 und wurde in der Krypta der Kreuzkapelle begraben. „Confratrum amator“ (Seywitz).

595. Franz Thil

war am 25. August 1678 zu Wien geboren, legte am 1. Nov. 1696 Profess ab und feierte am 1. Nov. 1702 seine Primiz. Vom 3. Mai 1703 bis 17. Jänner 1704 war er Sacrista, trug 1704–1705 im Stifte Philosophie vor, wirkte vom 6. Jänner bis 11. Nov. 1706 wiederum als Sacrista und vom Nov. 1706 bis 4. Sept. 1710 als Clerikerpräfect in Wien (mit Ausnahme der kurzen Unterbrechung, da er vom 25. Oct. 1708 bis 16. Jänner 1709 Verwalter von Königshof und vom 1. Dec. 1708 bis 16. Jänner 1709 zugleich Pfarrverweser in Steinbruch war) und bekleidete vom 10. Februar 1709 bis 4. Sept. 1710 auch das Amt eines Hofmeisters in Wien. Vom 15. Sept. 1710 bis 14. April 1712 war er Prior in Lilienfeld, seit 20. April 1712 abermals Hofmeister in Wien und seit Beginn des Studienjahres 1712 wiederum Clerikerpräfect daselbst, welche Ämter er bis zu seinem am 20. Februar 1714 erfolgten Tode bekleidete. Er wurde in der Kapelle des Heiligenkreuzerhofes begraben. „Recessit e numero sed non memoria viventium, quam sibi per honorificas et eximias conciones non solum in Monasterio, sed et Viennae diversis in ecclesiis praesente etiam quandoque aula Caesarea aliisque in locis laudabiliter declamatas comparavit“ (Höffner). Doczy nennt ihn: „Vir magnae spei.“

596. Alfons Molitor,

am 8. Dec. 1676 zu Mödling in Niederösterreich geboren, legte am 1. Nov. 1696 die Gelübde ab und feierte am 15. Mai 1701 seine Primiz. Er wirkte nur in administrativen Ämtern: 16. Nov. 1701 bis 12. Mai 1704 als Küchenmeister, 12. Mai 1704 bis 3. Jänner 1708 als Registrator, 12. Mai 1704 bis 6. Jänner 1709 als Adjunct des Grundbuchschreibers und 10. Jänner bis 6. Juni 1706 zugleich als Adjunct des Schaffners der hinteren Waldungen. Vom 6. Juni bis 19. Sept. 1706 war er abermals Küchenmeister, 19. Sept. 1706 bis 15. Jänner 1708 Schaffner der vorderen Waldungen und 6. Jänner 1709 bis 1730 Grundbuchschreiber. Er verwaltete hierauf 1730 bis an seinen Tod das Gut Wildeck. Als er am 20. Februar 1734 vom Stifte dorthin fuhr, scheuten die Pferde, er wurde aus dem Wagen geschleudert und so [145] schwer verletzt, dass er schon nach zwei Stunden starb. Im westlichen Flügel des Kreuzganges fand er sein Grab. Das Nekrologium rühmt ihn als „singularis confratrum amator“. Bei der Wahl im Jahre 1728 war er nächst dem erwählten Abt Robert Leeb der stärkste Candidat.

597. Christoph Rosenberger,

am 26. Nov. 1679 zu Coblenz am Rhein geboren, legte am 1. Nov. 1696 die Profess ab und feierte am 6. Jänner 1704 seine Primiz. Wegen des drohenden Einfalles der ungarischen Malcontenten erhielt er zu Beginn des Jahres 1704 mit Fr. Tescelin (Nr. 610) die Erlaubnis, anderswo zu hospitieren; die beiden kamen bis Venedig, kehrten aber, da sie im Kloster Hortus B. M. V. nicht aufgenommen wurden, wieder nach Deutschland zurück, wo sie in Langheim eine gastliche Stätte fanden (Juli 1704). Im nahegelegenen Coburg kam ihnen aber ein unglückseliger Gedanke: beide apostasierten zum Protestantismus. Fr. Tescelin wurde wegen seiner musikalischen Kenntnisse vom Herzog Wilhelm Emst von Sachsen-Weimar in seine Kapelle aufgenommen, während Christoph vom Herzoge unterstützt wurde, um an der Universität Jena Griechisch studieren zu können. Aber bald bereute er seine Apostasie, er wandte sich an Abt Marian mit der Bitte um Verzeihung und um die Erlaubnis, einige Jahre in einem Cistercienserkloster, wo man von seinem Fehltritte nichts wisse, hospitieren zu dürfen, was ihm von Abt Gerhard, da Marian inzwischen (27. Juni 1705) gestorben war, bewilligt wurde. Er hielt sich nun von Allerheiligen 1706 bis Ostern 1707 in Engelszell, dann bis 7. Mai 1708 in Säusenstein und hierauf bis 13. April 1709 in Zwettl auf und kehrte endlich wieder ins Stift zurück. Vom 10. Nov. 1710 bis 22. März 1712 war er nun Cooperator in Mönchhof, trug hierauf im Stifte Philosophie vor und wirkte vom 6. März 1715 bis 1. Juni 1716 als Registrator. Doch den unruhigen Mann litt es nicht im Stifte. Mit Erlaubnis des Abtes wandte er sich nach Ungarn, fungierte dort mit den P. P. Jesuiten in Belgrad und Gran als Missionär und starb am 2. März 1719 an letztgenanntem Orte, wo er auch begraben wurde. „Erat vir mirae sagacitatis bonique talenti, sed hoc fodisse in terram iudicabatur“ (Höffner). Von ihm erschienen im Druck:

1. Icones autonomasticae, physiologicae, juridicae, in celeberrimo ... Athenaeo S. et exempti Ord. Cist. B. M. V. ad S. Crucem a P. Christophoro [146] Rosenberger, ibidem Professo et Professore elucubratae: Assertiones physiologicas propugnantibus religiosis fratribus Rocho Behem, Ladislao Frieweis et Mariano Dictmans, praefati loci professis et Philosophiae studiosis anno quo de pietatis et litterarum studiosis convenienter intelligitur sequens textus Apocalypticus: DeVs ILLVMInabIt ILLos. 22. 5. Viennae Austriae, typis Joannis Jacobi Kürner, Procerum typographi. (12 Bl. Fol.)

2. Icones autonomasticae (etc. wie oben)... Assertiones philologicas propugnantibus (etc. wie oben)... anno quo religiosa philosophia cum regio Psalte Deum, scientiarum Dominum, deprecatur inquiens: DoCe Me IVstIfICatIones tVas. Viennae Austriae (etc. wie oben). 11 Bl. Fol.

598. Laurenz Döltl

(al. Deltl) wurde am 1. August 1678 zu Obersulz in Niederösterreich geboren, legte am 1. Nov. 1696 Profess ab und feierte am 15. Nov. 1702 seine Primiz. Er wirkte 9. Nov. 1702 bis 9. Jänner 1708 als Kellermeister, 15. Jänner 1708 bis 26. Jänner 1710 als Cooperator und 26. Jänner 1710 bis 25. Juni 1711 als Pfarrverweser von Alland, wurde hierauf ins Stift berufen, wo er vom 27. Juni 1711 bis 28. Jänner 1715 Novizenmeister, 8. Februar 1713 bis 28. Jänner 1715 Provisor (quoad spiritualia) von Mayerling, 8. Februar 1713 bis 17. Jänner 1716 Beichtvater der Conventualen und 17. Juni 1713 bis 17. Jänner 1716 Subprior war, übernahm am 18. Jänner 1716 die Leitung der Pfarre Niedersulz und verblieb daselbst bis 1726. Hierauf wurde er als Prior nach Säusenstein berufen, wo er ein Jahr thätig war, bekleidete nach seiner Rückkehr ins Stift 1728–1730 wiederum das Amt eines Novizenmeisters, war vom 15. Februar 1730 bis 1. Dec. 1733 Pfarrverweser in Podersdorf und wurde endlich im Dec. 1733 abermals Pfarrverweser in Alland, wo er am 30. Juni 1735 starb und in der Pfarrkirche begraben wurde. „Pastor bonus et fidelis. Solebat hic vir pius semper eodem ritu et caeremoniis, quo in choro utimur, Breviarium extra chorum recitare“ (Seywitz).

599. Andreas Blöch

(al. Blöh) wurde am 4. Nov. 1665 zu Goggendorf in Niederösterreich geboren, lernte das Schneiderhandwerk und legte als Laienbruder am 1. Nov. 1696 Profess ab. Er war vom 22. Februar 1697 bis 23. Jänner 1706 Kellermeister und Kastner im Stiftshofe zu Wien und vom 10. Februar 1706 bis zu seinem Tode Verwalter in Enzersdorf, wo er am 9. Februar 1733 starb. Er wurde im Stifte begraben. Das Nekrologium spricht sein Lob aus in den Worten: Praefecturam [147] in Enzersdorf „impigre, zelose, tanquam verus confratrum suoram amator administravit“.

600. Raimund Vitali,

zu Wien am 7. Juli 1678 geboren, legte am 2. Dec. 1696 die Profess ab und primizierte am 22. Juli 1702. Er war vom 29. Sept. 1702 bis 3. Mai 1703 Sacrista, kam hierauf nach Niedersulz, wo er vom 18. Mai 1703 bis 7. Jänner 1704 als Cooperator und vom 7. Jänner 1704 bis 31. Jänner 1710 als Pfarrverweser thätig war, wirkte dann vom 23. Februar 1710 bis 5. Februar 1715 als Kämmerer und vom 8. März 1713 bis 5. Februar 1715 als Temporalienprovisor von Mayerling. Am 5. Februar 1715 kam er als Hofmeister nach Wien und von da am 20. Jänner 1723 als Verwalter nach Königshof, wo er am 13. Sept. 1740 starb. Er wurde in der Pfarrkirche zu Steinbruch begraben. „Fidelis et prudens dispensator“, nennt ihn das Nekrologium, und Seywitz sagt: „Vir de gratiosa liberalitate et comitate admodum laudatus.“

601. Augustin Weiss

wurde am 8. August 1664 zu Moosbrunn in Niederösterreich geboren und legte als Laienbruder am 15. Nov. 1698 die Profess ab. Vom 8. April bis 17. Juli 1703 und vom 16. Nov. 1703 bis 12. Mai 1704 war er Subsacrista, vom 12. Mai 1704 bis 6. Juni 1706 Refectorar und vom 24. Juli 1707 bis 1. Dec. 1708 wiederum Subsacrista. Er starb im Stifte am 12. Jänner 1733. „Sculptor mediocris“ (Cor. fratr.).

602. Wilhelm Grueber,

am 4. Jänner 1679 (al. 1678) zu Wien geboren, legte am 8. Sept. 1699 die Gelübde ab und primizierte am 29. April 1703. Er war vom 19. August 1703 bis 19. Sept. 1706 Adjunct des Schaffners der vorderen Waldungen, 4. Nov. 1705 bis 5. Jänner 1706 Cooperator in Gaden, 19. Sept. 1706 bis 12. Jänner 1708 Küchenmeister, 9. Jänner 1708 bis 30. Jänner 1709 Pfarrverweser in Heiligenkreuz und hierauf bis 4. Februar 1710 abermals Cooperator in Gaden. Am 12. Februar 1710 kam er in gleicher Eigenschaft nach Niedersulz, musste aber am 11. Sept. 1712 krankheitshalber ins Stift zurückkehren, wo er am 24. Juni 1713 starb und in der Krypta der Kreuzkapelle begraben wurde.

603. Petrus Nicolai,

am 19. Sept. 1677 zu Wien geboren, legte am 8. Sept. 1699 die Profess ab und feierte am 1. Nov. 1701 [148] die Primiz. Vom 10. Nov. 1702 bis 12. Mai 1704 war er Convictspräfect und Kastner, 12. Mai 1704 bis 5. Jänner 1706 Küchenmeister, 5. Jänner 1706 bis 9. Jänner 1708 Cooperator in Gaden, 9. Jänner 1708 bis 29. Mai 1711 Kellermeister und 4. Februar 1710 bis 29. Mai 1711 zugleich Vicar von Gaden. Er kam dann nach Wien, wo er vom 1. Juni 1711 bis 16. Juni 1714 Kellermeister im Stiftshofe und 20. Februar 1714 bis 5. Februar 1715 Hofmeister war. Hierauf bekleidete er im Stifte die Ämter eines Kämmerers und Temporalienprovisors von Mayerling 22. Februar 1715 bis 18. Juni 1718, Subpriors 18. Juni 1718 bis 10. Februar 1723 und Vicars von Gaden und Sittendorf 15. Mai 1720 bis 10. Februar 1723. Am 10. Februar 1723 kam er als Pfarrverweser nach Podersdorf, von hier am 15. Februar 1730 als Verwalter und Pfarrverweser nach Mönchhof und von dort zu Beginn des Jahres 1734 nach Niedersulz, wo er, vom Schlage getroffen, bereits am 8. August 1734 starb und in der Pfarrkirche vor dem Hochaltare begraben wurde. „Vir egregius in omnem obedientiam resignatus“ (Seywitz).

604. Gottfried Holzer,

am 23. März 1679 zu Göllersdorf in Niederösterreich geboren, legte am 8. Sept. 1699 die Profess ab und feierte am 2. Juli 1703 seine Primiz. Er wirkte vom 20. Nov. 1699 bis 10. Nov. 1700 als Convictspräfect und bekleidete dieses Amt ein zweitesmal vom 12. Mai 1704 bis 18. Jänner 1705. Vom 18. Jänner 1705 bis 9. Jänner 1708 war er Pfarrverweser in Heiligenkreuz, 2. Jänner 1708 bis 7. Nov. 1711 Beichtvater der Conventualen, 9. bis 30. Jänner 1708 Cooperator von Gaden, 30. Jänner bis 2. Nov. 1709 Sacrista, trug 1710 Philosophie im Stifte vor und erscheint 7. Nov. 1711 bis 21. August 1712 als Clerikerpräfect in Wien. Am 22. August 1712 wurde er Pfarrverweser in Podersdorf (zelosus tempore pestis), kam von hier am 4. Februar 1717 als Verwalter und Pfarrverweser nach Mönchhof und bekleidete beide Ämter bis 19. April 1718. Vom 4. Mai 1718 bis 30. August 1721 wirkte er als Prior in Neuberg und versah hierauf vom 9. Sept. 1721 bis 1728 wieder die Ämter eines Verwalters und Pfarrverwesers in Mönchhof, wo unter ihm die jetzige Pfarrkirche gebaut wurde. Ins Stift zurückberufen, war er 1728–1732 Ordenssecretär und Verwalter von Sparbach, verwaltete dann 1732 bis 1734 das Gut Niederleis und wurde am 3. Februar 1734 [149] Prior des Stiftes, in welcher Würde er bis 9. Mai 1748 verblieb. 1748–1752 war er abermals Secretär, feierte am 8. Sept. 1749 seine Jubelprofess und 1753 seine Secundiz und starb als Senior am 10. (al. 11.) Mai 1757. Im nördlichen Flügel des Kreuzganges liegt er begraben.

605. Leopold Nicolai

wurde am 15. Sept. 1679 zu Wien geboren, legte am 15. Nov. 1700 die Gelübde ab und primizierte am 15. Nov. 1703. Er war vom 12. Mai 1704 bis 5. Jänner 1706 Sacrista, 23. Jänner 1706 bis 1. Juni 1711 Kellermeister im Stiftshofe zu Wien und 4. Sept. 1710 bis 11. Jänner 1711 zugleich Hofmeister daselbst. Vom 2. Juni 1711 bis 20. Nov. 1712 wirkte er abermals als Sacrista und zugleich als Vicar für Sittendorf und Dornbach, 28. Nov. 1712 bis 25. Oct. 1714 als Pfarrverweser in Steinbruch und 25. Oct. bis 15. Nov. 1714 als Cooperator in Mönchhof. Er wurde hierauf 5. Februar 1715 Küchenmeister und 18. Juni 1718 Kammeramts-Adjunct und verwaltete diese Ämter bis er am 29. Juli 1718 Kämmerer wurde, in welcher Stelle er bis c. 1726 verblieb. Er war dann Kellermeister im Stiftshofe zu Wien, 1727–1729 Pfarrverweser in Niedersulz, hierauf Vicepräfect in Niederleis und verwaltete dieses Gut selbständig 1734 bis zu seinem Tode. Als 1742 die Preußen bis nach Niederösterreich streiften, wurde er von ihnen gefangengenommen, nach einiger Zeit aber wieder freigelassen. Am 15. Nov. 1750 feierte er seine Jubelprofess, 1753 seine Secundiz und starb am 2. März 1757. „Egregius pro monasterii bono oeconomus“ (Doczy).

606. Alan Dony von Thonberg

wurde am 3. Nov. 1685 zu Wien geboren, nahm am 21. Juli 1701 das Ordenskleid, legte am 22. Juli 1702 die Profess ab und feierte am 29. Dec. 1709 seine Primiz. Er wirkte vom 8. Juni 1711 bis 3. Oct. 1715 als Pfarrverweser in Heiligenkreuz und war als solcher 1713 während der Pest Expositus für die Kranken in der Umgebung des Stiftes, 13. April 1716 bis 2. Nov. 1717 Vicar von Gaden und 12. August 1718 bis 7. April 1719 Pfarrverweser in Steinbruch. Hierauf kehrte er ins Stift zurück, wo er 1719–1723 Prediger, 8. Jänner 1723 bis 11. Februar 1725 Adjunct des Schaffners der vorderen Waldungen, 11. Februar 1725 bis 2. Februar 1729 Schaffner der hinteren Waldungen und 1729 [150] bis c. 1732 Bibliothekar war. Vom Jänner bis April 1731 bekleidete er wieder die Stelle eines Pfarrverwesers in Heiligenkreuz, 1732–1733 die eines Vicars von Gaden und vom 5. Nov. 1734 bis 10. Juli 1737 abermals die eines Seelsorgers an der Stiftspfarre. Er starb am 5. August 1749 und wurde im Westflügel des Kreuzganges begraben. „Vir indefessus, multa conscribens licet non semper laudabilia“ (Seywitz).

607. Matthaeus Schenk,

am 21. Sept. 1682 zu Wien geboren, wurde am 21. Juli 1701 eingekleidet, legte am 22. Juli 1702 die Gelübde ab, begab sich 1704 wegen des drohenden Einfalles der ungarischen Malcontenten nach Kamenz in Preußisch-Schlesien, um dort eine Zeitlang zu hospitieren, und feierte nach seiner Rückkehr ins Stift am 6. Jänner 1707 seine Primiz. Vom 11. Nov. 1706 bis 30. Jänner 1709 war er Sacrista, 30. Jänner 1709 bis 27. Jänner 1710 Magister infirmorum, 27. Jänner 1710 bis 8. Juni 1711 Pfarrverweser an der Stiftspfarre, 8. Juni 1711 bis 5. Februar 1715 Küchenmeister und 5. bis 22. Februar 1715 Kammeramts-Adjunct. Hierauf kam er am 22. Februar 1715 als Cooperator nach Mönchhof und von da am 22. April 1719 als Pfarrverweser nach Steinbruch, wo er bis Sept. 1722 blieb. In gleicher Eigenschaft wirkte er vom 27. Juni 1723 bis 1729 in Winden, wo unter ihm 1725 die alte Pfarrkirche abgetragen und die jetzige vom Steinbrucher Steinmetzmeister Elias Hygel erbaut wurde. Da er schwer erkrankt war, hielt er sich einige Zeit zur Erholung in Königshof auf, wo er Vice-Administrator war, und verwaltete hierauf 1734–1737 Tallern und 1737 bis zu seinem Tode Ober-Waltersdorf. Er starb daselbst am 16. Jänner 1743 und wurde im Stifte (im nördlichen Flügel des Kreuz­ganges) begraben.

608. Christian Eberl,

am 31. Jänner 1683 zu Baden in Niederösterreich geboren, wurde am 21. Juli 1701 eingekleidet, legte am 22. Juli 1702 Profess ab und primizierte am 15. April 1708. Vom 2. Jänner 1708 bis 21. März 1712 war er Succentor, 1. Nov. 1708 bis 21. März 1712 Convictspräfect, 4. Februar 1710 bis 8. Juni 1711 Cooperator und 8. Juni 1711 bis 21. März 1712 Vicar von Gaden, wirkte hierauf vom 22. März 1712 bis 25. Oct. 1714 als Cooperator in Mönchhof und vom 25. Oct. 1714 [151] bis 12. August 1718 als Pfarrverweser in Steinbruch. Ins Stift zurückberufen, bekleidete er vom 12. August 1718 bis 16. Juni 1720 das Amt eines Küchenmeisters und vom 3. Nov. 1720 bis 13. April 1726 das eines Beichtvaters der Conventualen und Novizenmeisters, wurde am 13. April 1726 Cooperator und 1727 Pfarrverweser in Alland, wo er bis 1732 thätig war, 1732–1733 war er Subprior, 1734 bis c. Februar 1737 Pfarrverweser und Verwalter von Mönchhof, 12. März 1737 bis 7. März 1741 Administrator in temporalibus et spiritualibus in Baumgartenberg und 1741 bis an seinen Tod Verwalter in Königshof. Am 22. Juli 1752 feierte er seine Jubelprofess und starb am 25. Juli 1754. Im westlichen Flügel des Kreuzganges wurde er begraben. Im Drucke erschien von ihm:

Zwei sittlich auffgerichte Säulen Dorica und Tuscana, das ist: Bernardus und Benedictus. Ehrenrede zu Baumgartenberg am Feste des hl. Bernard und am Sekundiztage des P. Benedict Blindenöcker, Profess daselbst. Lintz bei Joh. Adam Auinger 1738.

Als Manuscript besitzt von ihm die Stiftsbibliothek (Cod. 431):

Meditationes. Pars prima, pro diversitate temporum, hebdomadarum et dierum a Dominica I. Adventus usque ad sacrum Pascha a P. Christiano p. t. Novitiorum magistro, compositae et conscriptae anno 1721.

609. Columban Jodoci,

am 21. Oct. 1685 zu Wien geboren, wurde am 31. Oct. 1701 eingekleidet, legte am 1. Nov. 1702 die Profess ab und feierte am 1. Jänner 1710 seine Primiz. Er war vom 5. Februar 1709 bis 27. April 1711 Refectorar, 27. April 1711 bis 4. Oct. 1712 Adjunct des Schaffners der vorderen Waldungen, 1712 bis 31. Dec. 1714 Cooperator in Niedersulz, 5. Februar 1715 bis 3. Jänner 1723 Schaffner der hinteren Waldungen und 18. Februar 1721 bis 1728 Verwalter in Sparbach. Hierauf war er c. Juli 1728 bis Februar 1730 als Verwalter und Pfarrverweser in Mönchhof und 1730–1734 als Verwalter von Tallern thätig, kam 1734 als Pfarrverweser nach Niedersulz und kehrte von dort 1737 wieder ins Stift zurück. 1739–1742 wirkte er als Vicar von Gaden. 1743 bis 1745 als Sacrista und Thesaurarius, vom Mai 1745 bis August 1750 als Pfarrverweser in Podersdorf und 1750–1752 abermals als Schaffner der hinteren Waldungen. Er starb, nachdem er am 1. Nov. 1752 seine Jubelprofess gefeiert hatte, in Enzersdorf am 27. Februar 1757 und wurde im Stifte in der Krypta der Kreuzkapelle begraben.

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610. Tescelin Aiblinger,

am 6. Dec. 1682 zu Pfarrkirchen in Bayern geboren, wurde am 31. Oct. 1701 eingekleidet und legte am 1. Nov. 1702 die Gelübde ab. Er war bereits Diacon, als er 1704 beim drohenden Einfalle der ungarischen Malcontenten zugleich mit Christoph Rosenberger (Nr. 597) die Erlaubnis erhielt, einige Zeit hindurch in einem anderen Kloster zu hospitieren. Er wanderte mit P. Christoph nach Venedig, dann wieder zurück nach Deutschland, wo er in Langheim gastliche Aufnahme fand, fiel aber in Coburg zum Protestantismus ab und wurde vom Herzoge Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar wegen seiner musikalischen Kenntnisse in seine Kapelle aufgenommen. Ins Stift kehrte er nicht mehr zurück.

611. Richard Pesthorn,

am 18. März 1679 zu Brixen in Tirol geboren, wurde am 31. Oct. 1701 eingekleidet, legte am 1. Nov. 1702 die Profess ab und hospitierte einige Zeit in Lilienfeld, wo er am 28. Jänner 1704 primizierte. Vom 2. Jänner 1708 bis 11. Sept. 1713 versah er die Stelle eines Succentors, vom 11. Sept. 1713 bis 1742 die eines Cantors und starb am 9. Sept. 1750.

612. Michael Glaser,

am 16. April 1686 zu Glatz in Preußisch-Schlesien geboren, legte am 24. August 1704 die Profess ab und feierte am 26. Dec. 1709 seine Primiz. Er war 1. Februar bis 2. Nov. 1709 Subsacrista und 2. Nov. 1709 bis 1. Juni 1711 Sacrista, wirkte hierauf in der Seelsorge 8. Juni 1711 bis 21. März 1712 als Cooperator und 21. März 1712 bis 28. Jänner 1713 als Vicar von Gaden, verwaltete vom 28. Jänner bis 31. Oct. 1713 die vorderen Waldungen und versah 13. Februar 1717 bis August 1719 und ein zweitesmal März 1721 bis 31. Juli 1724 die Pfarre Trumau. Im August 1724 wurde er Hofmeister in Wien, kehrte von dort 1735 als Registrator ins Stift zurück, starb aber schon am 18. August 1735 und wurde in der Krypta der Kreuzkapelle begraben.

613. Robert Leeb,

am 23. August 1688 zu Wien geboren, legte am 24. August 1704 die Profess ab und primizierte am 3. Jänner 1712. Vom 20. Nov. 1712 bis 18. Juni 1714 war er Sacrista und 19. Juni 1714 bis 16. Mai 1719 Kellermeister im Stiftshofe zu Wien. Am 17. Mai 1719 unternahm er mit [153] Erlaubnis des Abtes Gerhard eine Reise nach Constantinopel, indem er sich der dorthin abgehenden kaiserlichen Gesandtschaft anschloss, besuchte hierauf das heilige Land und kehrte am 3. Sept. 1720 wohlbehalten zurück. Vom 6. Jänner 1721 bis 23. Februar 1726 war er Küchenmeister, seit 23. Februar 1726 Bibliothekar und seit 14. August 1726 Novizenmeister, welche Ämter er beibehielt, bis er am 13. Sept. 1728 zum Abt gewählt wurde. Er erhielt als solcher am 7. Oct. 1728 die kaiserliche Bestätigung, wurde am 21. Oct. installiert und am 26. Sept. 1746 zum Generalvicar ernannt, feierte am 24. August 1754 seine Jubelprofess und starb am 15. August 1755 zu Wien. Seine Leiche wurde ins Stift überführt und in der sogenannten Todtenkapelle beigesetzt. Von ihm erschien im Drucke:

Incunabula Verbi incarnati et lectulus morientis Hierosolymis a … Domino Roberto … arduo olim itinere in Palaestinam suscepto pervestigata 1719 et 1720; ex autographo Itineris eiusdem Diario fideliter descripta et publici iuris facta opera Patrum Cisterc. Campililii degentium. 1731. Gr.-8°.

Von dieser Schrift wurde eine deutsche Übersetzung veranstaltet unter dem Titel:

Der andächtige Pilgrim oder Wahrhafftige und Merkwürdige Beschreibung der Reise, welche … Herr Robertus Leeb zum heil. Creuz nunmehro Abbt in das heilige Land und nach Jerusalem glücklich hinterleget. Aus dem Lateinischen im Teutsche übersetzt. Jasander. Nürnberg bei J. A. Schmidt 1740. 8°.

Handschriftlich bewahrt von ihm die Stiftsbibliothek (Cod. 488):

Sciatherion cosmicum seu Horologium solare per globum terraqueum umbra naturali noctem diemque dividente tempus designans ad Elev. Poli grad. 48 Minut. 22; ad Longit. vero grad. 36 min. 4 (primo meridiano in Teneriffa Canariarum statuto) erectum.

614. Heinrich Schillinger

wurde zu Wien am 23. Sept. 1686 geboren, legte am 29. Sept. 1704 die Profess ab und feierte am 29. Sept. 1710 seine Primiz. Er wirkte zunächst 13. Juni 1711 bis 28. Jänner 1713 als Cooperator von Alland, 28. Jänner 1713 bis 31. August 1718 als Vicar von Gaden (als solcher war er 1713 zur Zeit der Pest Expositus für die Kranken in der Umgebung des Stiftes), 1. Sept. 1718 bis 22. März 1719 als Cooperator in Niedersulz und 8. Februar bis 11. Mai 1720 als Registrator. Im Mai 1720 kam er als Cooperator nach Mönchhof, wo er bis Oct. 1726 blieb, wirkte im Stifte c. 1729 bis c. 1732 als Schaffner der hinteren Waldungen und war hierauf [154] als Pfarrverweser: 20. April 1732 bis 15. Oct. 1733 in Winden, 1734 bis März 1742 in Münchendorf und 1742 bis zu seinem Tode in Niedersulz thätig. Vom Abt Robert wurde er nach dem Tode seines Stiefbruders P. Matthäus Schenk (Nr. 607) zum Verwalter von Oberwaltersdorf ernannt, konnte aber diesen Posten nicht mehr antreten, sondern starb bereits am 16. März 1743 und wurde in der Pfarrkirche zu Niedersulz begraben. „Multa religiose conscripsit“, sagt Seywitz. Doch ist dem Schreiber dieser Zeilen davon nichts bekannt. Er soll auch Verwalter in Tallern gewesen sein (wann?).




LIV. Abt Gerhard Weixelberger. (Vom 21. Juli 1705 bis 26. Juni 1728.)

615. Malachias Reisinger,

am 31. März 1682 zu Hetzendorf in Niederösterreich geboren, legte am 8. Sept. 1706 die Profess ab und feierte am 26. Dec. 1708 seine Primiz. Vom 1. Nov. 1708 bis 24. Jänner 1710 war er Kelleramts-Adjunct, 4. Mai 1710 bis 31. Dec. 1712 Adjunct und 1. Jänner 1713 bis 31. Jänner 1716 Kastner in Niederleis, 4. Februar 1716 bis 9. März 1721 Pfarrverweser in Heiligenkreuz und Beichtvater der Conventualen. Vom März 1721 bis 5. Jänner 1729 administrierte er die Pfarre Münchendorf und bekleidete vom 5. Jänner 1729 bis 28. Jänner 1732 das Amt eines Subpriors. Er verwaltete hierauf 1732–1734 (1733?) das Gut Sparbach, 1734–1748 Trumau und versah nach seiner Rückkehr ins Stift 1748 bis an seinen Tod noch das Amt eines Schaffners der vorderen Waldungen. Er starb am 7. Jänner 1749 und wurde im nördlichen Flügel des Kreuzganges begraben. „Vir ab omnibus amatus, qui laedi nec potuit nec laedere scivit“ (Doczy).

616. Paulus Ulsess,

am 4. Juni 1686 zu Wien geboren, legte am 8. Sept. 1706 die Profess ab und primizierte am 29. Juni 1710. Er war zunächst 24. Jänner 1710 bis 8. Juni 1711 Kelleramts-Adjunct, 8. Juni 1711 bis 1. Oct. 1718 Kastner, Oct. 1715 bis Februar 1716 Pfarrverweser in Heiligenkreuz, 27. Februar 1716 bis 1723 Beichtvater der Conventualen und [155] 8. Jänner 1723 bis c. 1729 Kellermeister, wirkte dann in der Seelsorge: 1. Oct. 1718 bis 1728 als Vicar von Gaden, Jänner 1729 bis Dec. 1733 als Pfarrverweser in Münchendorf und bekleidete hierauf 1734–1737 das Amt eines Subpriors und Vicars von Sittendorf. 1739–1741 war er Schaffner der hinteren Waldungen, Juni 1742 bis Mai 1745 Pfarrverweser in Podersdorf, 1746 Sacrista, 1746–1748 Schaffner der vorderen Waldungen und 1748 bis Ende 1756 Pfarrverweser in Gaden. Er kehrte hierauf ins Stift zurück, wo er als Senior, Jubelprofess und Jubelpriester am 17. (al. 16.) Jänner 1765 starb und im westlichen Flügel des Kreuzganges begraben wurde. „Vir indefessus“, sagt das Nekrologium. Er veröffentlichte:

Theologia amoris publice propugnata. Viennae Austriae, typis Annae Franciscae Voigtin Viduae. 1708.

617. Bonifaz Waltert

wurde am 7. Sept. 1679 zu Eger in Böhmen geboren, legte am 20. Nov. 1707 die Profess ab und feierte am 27. Dec. 1708 seine Primiz. Er wirkte 9. Jänner bis 1. Nov. 1708 als Convictspräfect, 26. Jänner 1710 bis 21. Mai 1711 als Cooperator von Alland, hospitierte hierauf 21. Mai 1711 bis 28. Sept. 1712 in Lilienfeld und war nach seiner Rückkehr ins Stift 20. Nov. 1712 bis 6. März 1713 Schaffner der hinteren Waldungen, 6. März bis 25. August 1713 Vicar von Gaden, 25. August 1713 bis 1. Februar 1714 Cooperator in Alland und 1. Februar bis 15. Nov. 1714 abermals Vicar von Gaden. Vom 15. Nov. 1714 bis 19. Februar 1715 wirkte er als Cooperator in Mönchhof, 19. Februar 1715 bis 3. April 1716 wiederum als Vicar von Gaden und 4. April 1716 bis 6. Februar 1723 als Kastner in Niederleis. Am 8. Februar 1723 (bis?) wurde er Kelleramts-Adjunct, versah 8. Februar 1723 bis 1732 zum viertenmale die Stelle eines Vicars von Gaden und war 1732–1734 als äbtlicher Secretär und 1734–1737 als Verwalter von Wildeck thätig. 1737 kam er als Verwalter und Pfarrverweser nach Mönchhof, kehrte 1743 ins Stift zurück, wo er 1743–1746 noch das Amt eines Schaffners der vorderen Waldungen versah, und starb am 29. Juni 1751. „Multa laude egregium ornatum de proventibus suis ecclesiae nostrae procuravit“ (Seywitz).

618. Amand Strobl,

am 22. Sept. 1687 zu Wien geboren, legte am 20. Nov. 1707 die Gelübde ab und primizierte am [156] 6. Jänner 1712. Vom 4. April 1712 bis 1716 war er Convictspräfect, 20. Jänner 1714 bis 1716 Kelleramts-Adjunct, März 1716 bis 29. August 1718 Cooperator in Niedersulz, versah nach seiner Rückkehr ins Stift 1718 durch einige Zeit die Seelsorge in Gaden, wirkte dann 1. Oct. 1718 bis 1. Sept. 1719 als Sacrista und 1. Sept. 1719 bis zu seinem Tode als Cooperator in Alland, wo er am 24. März 1726 starb und begraben wurde. Die Corona fratrum rühmt ihn als pflichteifrigen, mit Erfolg wirkenden Seelsorger.

619. Eugen Hueber,

am 22. Juni 1686 zu Perchtoldsdorf in Niederösterreich geboren, legte am 7. Oct. 1708 die Profess ab und feierte am 26. April 1711 die Primiz. Er war 6. März 1713 bis 4. Mai 1719 Vestiarius, ? bis 4. Mai 1719 Cooperator in Alland und 4. Mai 1719 bis Februar 1720 Cooperator in Mönchhof. Er starb zu Wien am 11. (al. 14.) August 1720 und wurde im Stifte begraben.

620. Ferdinand Perger,

am 18. März 1690 zu Wolkersdorf in Niederösterreich geboren, legte am 7. Oct. 1708 die Profess ab und primizierte am 6. Jänner 1715. Er war 3. April 1716 bis 16. März 1720 Convictspräfect, 3. Juni 1720 (bis 1723?) Professor der speculativen Theologie und 23. März 1723 bis c. Februar 1729 Subprior und Vicar von Sittendorf und Dornbach. 1729–1733 wirkte er als Pfarrverweser in Niedersulz, 1733 (1734?) bis 1735 als letzter Verwalter von Sparbach und Nov. 1735 bis Sept. 1736 als Pfarrverweser in Alland. 1737 bis 1738 war er Administrator von St. Gotthard und 31. Jänner 1739 bis zu seinem Tode Pfarrverweser in Winden, wo er am 22. März 1743 starb und in der Pfarrkirche begraben wurde. Dony sagt in der Corona fratrum: „Spem magnam sibi quondam ad Infulam Crucensem fecerat, sed de eius promotione nemo cogitaverat. “ Das Urtheil des P. Seywitz hingegen lautet: „Vir summe spiritualis et si de pietate et religione consultum fuisset, nemo alius Infulam Abbatialem A. 1728 rettulisset.“

621. Constantin Tieffenböck

war am 29. Sept. 1656 zu Auroldsmünster in Bayern (im heutigen oberösterreichischen Innviertel) geboren, studierte Philosophie in Salzburg und Theologie in Salzburg und Wien, wo er im Oct. 1680 ordiniert wurde und am 22. Dec. g. J. seine Primiz feierte. Er wirkte [157] hierauf in der Seelsorge 13. Nov. 1681 bis 1688 als Kaplan zu Peuerbach in Oberösterreich und 4. Juni 1688 bis 1708 als Pfarrer von Groß-Schweinbarth in Niederösterreich. Am 1. Februar 1708 trat er ins Noviziat, legte am 2. Februar 1709 die feierlichen Gelübde ab, war 16. Nov. 1709 bis Juni 1712 Pfarrverweser in Trumau, dann Professor der Moraltheologie in Neuberg, 30. Nov. 1715 bis 7. Sept. 1716 Clerikerpräfect und 4. Februar 1717 bis zu seinem Tode Pfarrverweser in Podersdorf, wo er am 18. (al. 19.) Jänner 1723 starb und begraben wurde.

622. Nikolaus Fronhofer,

am 3. Februar 1686 zu Wien geboren, legte am 8. Dec. 1709 die Profess ab und primizierte am 23. April 1713. Er war 18. Juni 1714 bis 1. Oct. 1718 Sacrista, 1. Oct. 1718 bis 2. Jänner 1723 Kastner, 21. Juni 1720 bis 4. Jänner 1721 Küchenmeister, 15. Jänner 1723 bis c. 1730 Kastner in Niederleis, c. 1732–1733 Bibliothekar und 1732 bis 1733 Schaffner der hinteren Waldungen. Hierauf administrierte er vom Nov. 1733 bis Mai 1737 die Pfarre Steinbruch und kam dann nach St. Gotthard, wo er als Kämmerer und in der Seelsorge thätig war. Vom 6. Sept. 1740 bis c. 14. Juni 1747 wirkte er als Pfarrverweser in Jennersdorf und dann als Küchenmeister in St. Gotthard, wo er am 30. Dec. 1758 starb und in der Schlössl-Kapelle begraben wurde.

623. Gerhard Hauer,

am 4. Jänner 1693 zu Wien geboren, legte am 8. Dec. 1709 die Profess ab und feierte am 4. April 1717 seine Primiz. Er lehrte 23. April 1718 bis 30. August 1721 im Stifte Neuberg Moraltheologie, war Oct. 1722 bis 28. Februar 1726 Pfarrverweser in Steinbruch, c. 3. März 1727 bis c. 18. Sept. 1729 Cooperator in Mönchhof, 22. Sept. 1729 bis 20. April 1732 Pfarrverweser in Winden und April 1732 bis 17. Dec. 1733 Pfarrverweser in Alland. 1735–1738 wirkte er als Hofmeister in Wien, 1740–1741 als Verwalter von Wildeck, 1741–1744 als Prior und Administrator von St. Gotthard, 1744–1748 als äbtlicher Secretär und 1748 bis c. 1756 (?) als Hofmeister in Wien. Er starb als Senior und Jubelprofess am 28. Dec. 1766. „Vir omnino laudabilis, qui nova oeconomiae ratione praecipue S. Gotthardum administravit“ (Seywitz).

624. Dominik Fischer,

am 2. März 1692 zu Wien geboren, legte am 8. Dec. 1709 die Gelübde ab und feierte am 3. Nov. 1715 [158] die Primiz. Vom 2. Nov. 1717 bis 11. Mai 1720 war er Vicar von Gaden und Sittendorf, 11. Mai 1720 bis 6. Juli 1726 Registrator, 6. Juli 1726 bis c. 1729 Kämmerer, 1730–1732 Archivar und Kellermeister im Stiftshofe zu Wien und 1732 bis 1734 abermals Kämmerer. Im Herbste 1734 kam er als Prior und Administrator mit der ersten Colonie nach St. Gotthard, wo er bis 1737 verblieb, verwaltete 1737–1740 das Gut Wildeck, hielt sich hierauf als Valetudinarius im Stifte auf und wurde endlich im März 1743 Verwalter von Ober-Waltersdorf, wo er am 12. Februar 1744, vom Schlage getroffen, starb. Er liegt in der Pfarrkirche zu Trumau begraben. „Vir dexteritate pollens tum in spiritualibus, tum in temporalibus“ (Doczy).

625. Ignaz Grembs

(al. Krems) wurde am 20. Jänner 1687 zu Hall in Tirol geboren, legte am 8. Dec. 1710 die Gelübde ab und primizierte am 5. Juni 1713. Er war 6. Juni bis 7. Dec. 1711 Subsacrista und starb am 29. (al. 27. und 28.) Juli 1715. „Pius et zelosus“, nennt ihn das Nekrologium.

626. Hieronymus Nabicht

(al. Nobicht) war am 7. Dec. 1673 zu Sandau in Böhmen geboren, lernte das Schneiderhandwerk und legte als Laienbruder am 8. Dec. 1710 die Profess ab. 1735 bis zu seinem Tode, der am 25. Dec. 1741 erfolgte, war er Pförtner. „Paucorum omnino verborum vir“ (Seywitz).

627. Rochus Böhm

(al. Behemb), am 14. August 1694 zu Wien geboren, legte am 24. Mai 1711 die Profess ab, feierte am 11. Sept. 1718 die Primiz, starb aber bereits am 19. Februar 1719 und wurde in der Krypta der Kreuzkapelle begraben.

628. Ladislaus Frieweiß,

am 4. April 1691 zu Breitenbrunn (al. Rackendorf) in Ungarn geboren, legte am 24. Mai 1711 Profess ab und primizierte am 14. April 1716. Er hielt sich vom 5. April 1717 bis 19. August 1719 in Lilienfeld auf, wo er seine theologischen Studien fortsetzte, war 1. Sept. 1719 bis 22. Februar 1726 Sacrista, 22. Februar bis 1. März 1726 Küchenmeister und wirkte hierauf als Pfarrverweser: in Steinbruch 1. März 1726 bis Jänner 1730, in Trumau Juli 1731 bis 28. Nov. 1732, in Winden 4. Dec. 1733 bis 30. Jänner 1739, hielt sich 1739–1740 als Curat in St. Gotthard auf und war 1743 bis zu seinem Tode Pfarrverweser in Niedersulz. [159] Er starb zu Wien am 10. August 1746 und wurde im Stifte begraben.

629. Marian Dyckmans

(al. Dychmanns, Dychsman, Dictmans, Dickomanns) war am 8. Jänner 1695 zu Wien geboren, legte am 8. Juli 1712 die Profess ab, studierte 5. April 1717 bis 19. August 1719 in Lilienfeld Theologie und feierte am 14. April 1720 seine Primiz. Er hospitierte hierauf eine Zeitlang in Säusenstein, war 14. August 1721 bis 1. Sept. 1723 Cooperator in Niedersulz, „petit dimitti, sed dimissus apostatavit, ducens uxorem undecim liberos progenuit“ und lebte nach Seywitz noch 1750.

630. Otto Priestersperger,

am 7. Februar 1692 zu Wien geboren, legte am 5. Februar 1713 die Gelübde ab, studierte in Wien Theologie und feierte am 19. April 1716 seine Primiz. 1716–1719 war er Clerikerpräfect in Wien, 16. April 1719 bis 20. Jänner 1723 Kellermeister im Stiftshofe und 20. Jänner 1723 bis 19. Juni 1724 Hofmeister daselbst, verwaltete 19. Juni 1724 bis 1. Februar 1732 das Gut Trumau und bekleidete 1732 bis zu seinem Tode die Stelle eines Amtsverwalters[19]. Er starb als Senior, Jubelprofess und Jubelpriester am 26. Sept. 1768. „Vir iste 1728 fuit fortis candidatus ad Infulam. Deo autem interim aliter disponente, mansit in gradu suo, nihil motus, nihil turbatus“ (Corona fratrum). Das Nekrologium sagt von ihm: „Vir in cunctis prospere agens.“

631. Sigismund Augenstein,

am 22. Februar 1693 zu Wien geboren, legte am 15. August 1713 die Gelübde ab, studierte Theologie an der Universität zu Wien und feierte am 30. März 1717 seine Primiz. Er war beständig in der Seelsorge thätig: 6. Juli 1719 bis 16. Mai 1721 als Cooperator in Niedersulz, 16. Mai 1721 bis 24. Oct. 1726 als Pfarrverweser in Heiligenkreuz und seit c. 24. Oct. 1726 bis zu seinem Tode in gleicher Eigenschaft zu Trumau. Er starb daselbst am 12. Juni 1730 und wurde in der Pfarrkirche begraben. „Vir scientiarum laude refulgens“ (Seywitz). Im Drucke veröffentlichte er:

1. Favus distillans, seu melleae virtutes in neo-electo Reverendissimo … Domino Roberto pie effigiatae et in Solemniis solemni suae Infulationis honori Ejusdem oblatae, dicatae, dedicatae. Anno a partu Virgineo 1728. Viennae Austriae, Typis Joannis Bapt. Schilgen, Univ. Vienn. Typographi. 12 Bl. Fol.

[160] 2. Der mit vier und zwantzig Cronen gezierte Einzug. Das ist: Maria die Himmels- und Erden-Königin, einziehend in den Himmel. In der Schlosskapelle zu Ebreichsdorf am Mooss gehalten am Feste Maria Himmelfahrt 1729. Wien bei Joh. Bapt. Schilgen 1729.

632. Franz Gegenbauer,

am 8. Oct. 1692 zu Wien geboren, legte am 2. Februar 1716 die Profess ab und primizierte am 2. Oct. 1718. Von 1720 bis c. 1728 wirkte er als Convictspräfect, 10. Februar 1723 bis 10. April 1725 als Kastner und seit 23. März 1723 (bis?) als Succentor. 1733 bis c. 1734 war er Kellermeister im Stiftshofe zu Wien, c. 1734 Novizenmeister, 1735–1737 Schaffner der hinteren Waldungen und 1736–1759 Registrator. Er starb am 10. Mai 1759. „Laudis divinae in choro decantandae toto ferme vitae tempore zelosissimus“, sagt das Nekrologium.

633. Engelbert Lacher,

am 13. Dec. 1695 zu Wien geboren, legte am 2. Februar 1716 die Profess ab und primizierte am 6. Jänner 1720. Vom 15. Juni 1720 bis 1721 war er Magister infirmorum, 23. Oct. 1721 bis 7. März 1726 Vestiarius, 7. März 1726 bis 1729 Küchenmeister, 14. Jänner bis 23. Oct. 1729 Pfarrverweser in Heiligenkreuz, 1730–1733 Cooperator in Niedersulz, 1737 bis Juni 1742 Pfarrverweser in Podersdorf, verwaltete 1743–1745 das Gut Wildeck und bekleidete 1743 bis 1746 das Amt eines Kämmerers. Er wurde 1748 Verwalter in Ober-Waltersdorf, hierauf Hofmeister im Stiftshofe in Wien und administrierte 25. Mai 1756 bis c. 12. März 1762 die Pfarre Alland. Er kehrte dann nach Heiligenkreuz zurück, wo er 1762–1772 noch als Registrator thätig war, und starb als Senior, Profess- und Priesterjubilar am 30. (al. 25.) April 1772.

634. Ernest Puchberger

(al. Buechberger, von Puchberg), am 12. Jänner 1694 zu Wien geboren, legte am 2. Februar 1716 die Profess ab und primizierte am 30. Juli 1719. Er war 16. Mai bis 14. August 1721 Cooperator in Niedersulz, hierauf Kastner im Stifte und endlich Kellermeister im Stiftshofe zu Wien, wo er infolge eines Beinbruches, den er sich durch einen Sturz aus dem Wagen zugezogen hatte, am 28. August 1730 starb. Er wurde in Heiligenkreuz begraben.

635. Balthasar Gastager,

am 29. August 1695 zu St. Pölten in Niederösterreich geboren, legte am 2. Februar 1716 die Profess [161] ab und primizierte am 5. Nov. 1719. Vom 15. August 1720 bis 1. April 1724 war er als Coadjutor des Bibliothekars, 1. April 1724 bis Sept. 1729 als Cooperator in Niedersulz und c. 2. Oct. 1729 bis c. 3. Februar 1730 als Cooperator in Mönchhof thätig, wirkte hierauf Februar 1730 bis Oct. 1733 als Pfarrverweser in Steinbruch, 15. Oct. bis 4. Dec. 1733 in Winden und Jänner 1734 bis Februar 1737 in Podersdorf. Vom Februar bis Ende Juli 1737 war er Verwalter und Pfarrverweser in Mönchhof, wurde hierauf als Kämmerer ins Stift berufen und 1741 mit der Administration der Pfarre Niedersulz betraut, wo er bereits am 29. Jänner 1742 starb und in der Pfarrkirche begraben wurde. „Vere, si unus, hic erat fidelis confratrum amator“, sagt Seywitz, und das Nekrologium nennt ihn: „Fervens animarum pastor.“

636. Bernhard Sagmiller

(al. Sagmillner) wurde am 19. August 1685 zu Lilienfeld in Niederösterreich geboren, war seines Handwerkes ein Tischler und legte als Laienbruder am 2. Februar 1716 die Profess ab. Vom 1. März 1723 bis 2. März 1725 war er Subsacrista, 3. März 1725 bis (1733?) Kastner in Trumau, 1733–1748 Verwalter in Enzersdorf und 1748 bis zu seinem Tode Verwalter in Tallern. Er starb am 25. Oct. 1750. Seywitz nennt ihn „Oeconomus fidelis“. Dony sagt: „Er hat die ietzt (bis 1885) stehende Canzl nebst 2 Altären SS. Benedicti et Stephani angegeben.“

637. Venceslaus Decker,

am 20. Juni 1698 zu Regensburg in Bayern geboren, legte am 5. Nov. 1719 die Profess ab und feierte am 28. Dec. 1721 die Primiz. Vom 10. April 1725 bis c. 1729 war er Kastner, c. 1729 bis c. 1732 Kämmerer, 1733 bis 1736 Vicar von Gaden, Sept. 1736 bis Juni 1741 Pfarrverweser in Alland, kam 1741 als Verwalter nach Tallern (wo er 1742 die in der Stiftsbibliothek befindliche „Anmerkhung etc.“ anlegte, eine Art Handweiser für die Pflege der Wiesen, Felder und Weingärten) und 1748 als Verwalter nach Trumau und versah daselbst 1756 zeitweilig auch die Seelsorge. 1766 erscheint er, ohne ein Amt zu bekleiden, c. 1768 wurde er Superior in St. Gotthard und starb als solcher zu Trumau am 25. August 1770. „Egregius oeconomus, reformationi domesticae oeconomiae invigilans“ (Doczy).

[162]

638. Berthold Pollhammer,

am 24. Sept. 1698 (laut Taufmatriken) zu Melk in Niederösterreich geboren, legte am 5. Nov. 1719 die Gelübde ab und feierte am 4. Jänner 1722 seine Primiz. Er war 1726 Vestiarius, 21. Nov. 1726 bis 9. Jänner 1729 Pfarrverweser in Heiligenkreuz, 1729–1730 Küchenmeister und dann durch einige Zeit Schaffner der hinteren Waldungen. Hierauf wirkte er in der Seelsorge als Pfarrverweser: in Trumau 28. Nov. 1733 bis 15. Juni 1737, in Niedersulz 1737–1741 und in Alland 6. März 1741 bis 24. Juli 1755. Er kam endlich 1757 als Verwalter nach Niederleis, wo er am 1. Dec. 1767 starb und begraben wurde. „Ob singularem oeconomiae dexteritatem commendatus“, sagt Seywitz.

639. Benedict Trinksgeld,

am 21. Sept. 1694 (laut Taufmatriken) zu Perchtoldsdorf in Niederösterreich geboren, legte am 5. Nov. 1719 die Gelübde ab und feierte am 6. Jänner 1722 seine Primiz. Am 27. März 1723 wurde er Kellermeister im Stiftshofe zu Wien (bis 1728?), dann Kastner in Niederleis c. 1780, kehrte hierauf ins Stift zurück, wo er c. 1734–1735 Novizenmeister und c. 1737 Kellermeister war, und starb am 7. Mai 1756. „Mortificatissimo vivendi genere utebatur“ (Seywitz).

640. Ulrich Pafenstetter

(al. Pavenstett), am 20. Dec. 1697 zu Mödling in Niederösterreich geboren, legte am 5. Nov. 1719 die Gelübde ab und primizierte am 2. Februar 1722. Vom 19. Februar 1725 an trug er im Stifte Philosophie vor, 1732 war er Clerikerpräfect, 1733 Kastner in Ober-Waltersdorf, 1733–1734 Novizenmeister, 1734–1737 Kämmerer, 1737 bis 31. Dec. 1738 Subprior und Vicar von Sittendorf. 1738 kam er als Hofmeister nach Wien und von hier 9. Mai 1748 als Prior ins Stift zurück, welches Amt er bis c. 1757 bekleidete. 1766 erscheint er als Verwalter von Tallern, kehrte hierauf ins Stift zurück, wo er die letzten Jahre seines Lebens noch als Beichtvater der Conventualen wirkte, und starb erblindet als Senior, Priester- und Profess-Jubilar am 30. Dec. 1776. Er wurde im nördlichen Flügel des Kreuzganges begraben.

641. Alberik Engelbrecht,

am 16. Juli 1694 zu Wien geboren, legte am 6. Jänner 1721 die Profess ab, feierte am [163] 8. Februar 1722 die Primiz, starb aber an einem langwierigen Leberleiden schon am 27. April 1725. „Hic vir fuit bonae spei futurae pro emolumento monasticae utilitatis“ (Corona fratrum).

642. Josef Emeder

war am 17. März 1696 zu Kreuzen in Oberösterreich geboren, legte am 6. Jänner 1721 die Profess ab und primizierte am 6. April 1722. Nach Seywitz war er 1732–1735 Küchenmeister, 1737–1739 Schaffner der hinteren Waldungen, 1739–1743 Kastner in Ober-Waltersdorf, hierauf Succentor (wie lange?), 1743–1747 Vestiarius, 1747–1748 Kastner, 1748–1750 wieder Schaffner der hinteren Waldungen und wurde 1750 abermals Vestiarius. Er starb am 14. (al. 15.) März 1760. „Vir omnino pacificus et quietus“ (Seywitz).

643. Eugen Entres

(al. Endres), am 30. Nov. 1696 zu Neubau in Niederösterreich geboren, wurde als Sängerknabe im Stifte erzogen, legte am 6. Jänner 1721 die Gelübde ab und feierte am 19. April 1722 seine Primiz. Er war 1. März 1726 bis c. 1729 Sacrista, c. 13. Nov. 1729 bis c. 2. Nov. 1730 Pfarrverweser im Stifte, Nov. 1730 bis c. April 1731 Pfarrverweser in Trumau und April 1731 bis c. 29. Oct. 1734 wiederum Pfarrverweser in Heiligenkreuz. 1736–1740 wirkte er als Kastner, 1736–1737 als Convictspräfect und 1741–1743 abermals als Sacrista. Im August 1742 wurde er Cantor und Regenschori und bekleidete diese Ämter bis zu seinem Tode am 25. Juni 1744. „Vir parvae quidem staturae sed magnae prudentiae. Cantoris munere ob elegantem vocem egregie perfunctus“ (Seywitz).

644. Kilian Dienstbier

(al. Dunstbier) wurde am 10. Nov. 1689 (zu Preusag? Praesathae?) in der Oberpfalz geboren, diente als Feldtrompeter in Ungarn, trat hierauf in den Orden und legte am 6. Jänner 1721 die Profess ab. „Assumptus pro clerico perpetuo, sed praevalente gratia abbatiali fit sacerdos.“ Er feierte am 8. Dec. 1727 seine Primiz. 1721–1730 verwaltete er das Gut Tallern und c. 1733–1742 war er Schaffner der vorderen Waldungen. Mit Erlaubnis des Abtes Robert baute er 1734 die jetzige Kapelle in Siegenfeld „ex gratialibus sui officii, scilicet sylvarum praefecturae“. Seywitz bemerkt 1749 über ihn: „Nunc oculorum lumine orbatus, chorum tamen de [164] Die frequentat, in Silentio soli Deo servire studens.“ Er starb am 13. Mai 1753.

645. Karl Mayr,

am 1. Nov. 1701 zu Wartenstein in Niederösterreich geboren, legte am 19. März 1724 die Profess ab, machte seine theologischen Studien in Wien und feierte am 20. August 1726 die Primiz. 1728–1734 war er Convictspräfect, 1734–1737 Kastner in Ober-Waltersdorf, 1737 bis c. 1743 Professor der Moraltheologie und Bibliothekar, 1738–1743 Subprior und 1738–1741 zugleich Vicar von Sittendorf. 1743 wurde er Verwalter und Pfarrverweser in Mönchhof, kam von hier 1747 als Prior und Administrator nach St. Gotthard, verwaltete 1753–1754 abermals Mönchhof und seit 1754 Königshof. Er bekleidete hierauf im Stifte (? bis c. 1763) das Amt eines Priors, war c. März 1763 bis c. 1768 wiederum Verwalter von Mönchhof und 1770–1774 abermals Prior in St. Gotthard. Ins Stift zurückgekehrt, versah er 1774 bis zu seinem Tode noch das Amt eines Beichtvaters der Conventualen und starb als Senior, Profess- und Priester-Jubilar am 17. Nov. 1780. Er wurde als letzter unter den Conventualen im Kreuzgange (nördlichen Flügel) begraben. Als Professor der Theologie verfasste er eine

Theologia moralis in drei Bänden. 1738. (Cod. 490–492 der Stiftsbibliothek.)

646. Placidus Zimmermann,

am 22. März 1702 zu Wien geboren, legte am 19. März 1724 die Profess ab und primizierte am 8. Sept. 1726. Er war zunächst Sacrista und wirkte hierauf c. 19. Februar 1730 bis c. 22. Oct. 1734 als Cooperator in Mönchhof. 1734 wurde er mit der ersten Colonie nach St. Gotthard geschickt, wo er Sonn- und Festtagsprediger war, kehrte aber 1735 wieder nach Heiligenkreuz zurück und versah hier das Amt eines Novizenmeisters. Während der Administration Baumgartenbergs durch P. Christian Eberl (1737–1741) war er daselbst Subprior und wirkte hierauf als Pfarrverweser: Jänner 1741 bis Juni 1743 in Steinbruch und 1743–1745 in Winden. Am 29. März 1745 wurde er Subprior in Heiligenkreuz, kam aber schon 4. Sept. 1746 als Pfarrverweser nach Niedersulz, wo er bis 1756 blieb. Er administrierte hierauf Jänner 1757 bis Jänner 1760 die Pfarre Podersdorf. Seine übrige Lebenszeit verbrachte er in St. Gotthard, war dort in [165] der Seelsorge und zuletzt als Beichtvater thätig und starb als Profess- und Priester-Jubilar am 20. August 1779. „Omnium amator et ab omnibus amatus“ (Doczy).

647. Martin Vogel,

am 15. Mai 1702 zu Wien geboren, legte am 19. März 1724 die Gelübde ab und feierte am 15. Sept. 1726 seine Primiz. Er wirkte beinahe seine ganze Lebenszeit in der Seelsorge, und zwar: 1729–1788 als Vicar von Gaden, 1733–1735 als Cooperator in Niedersulz und 1736 bis 1739 wiederum als Vicar von Gaden. 1739–1740 war er Küchenmeister, c. 18. Juni 1741 bis c. 24. Februar 1742 Cooperator in Mönchhof und Juli 1743 bis Dec. 1746 Pfarrverweser in Steinbruch. 1749 wurde er Kellermeister im Stiftshofe zu Wien und 4. Nov. 1750 Pfarrverweser in Winden, wo er am 30. Juli 1753 starb und begraben wurde. „Vir sinistrae fortunae casibus multum exercitus, quos tamen patientia adiutrice aeque sustinuit“ (Doczy).

648. Caspar Schrezenmayr

war am 13. August 1693 zu Eschingen in Schwaben geboren und legte als Laienbruder am 19. März 1724 die Profess ab. Er war ein ausgezeichneter Kunsttischler, arbeitete an zwei (nicht näher bezeichneten) Altären der Stiftskirche und am Chorgestühle, wurde jedoch 1734 mit der ersten Colonie nach St. Gotthard geschickt, wo er die ganze Zeit seines Lebens bei der inneren Ausschmückung des neuen Stiftsgebäudes thätig war. Von ihm rührt die Kanzel her, sowie die Tischlerarbeiten an den Altären, die schönen eingelegten Arbeiten in der Bibliothek und Sacristei, sowie die meisten anderen Holzarbeiten des Stiftes. Hochbetagt starb er in St. Gotthard am 4. April 1782.

649. Sebastian Siebenbürger,

am 31. März 1693 zu Milchdorf in Ungarn geboren, legte als Laienbruder am 19. März 1724 die Gelübde ab. Er war 3. Februar 1725 bis c. 1730 Subsacrista, 1730–1735 Pförtner und Refectorar und 1735–1736 Kastner in Königshof, wo er am 25. März 1736 starb. Er wurde in der Pfarrkirche zu Steinbruch begraben. „Praeclara horologia solaria confecit“ (Seywitz).

650. Friedrich von Hinke

(al. Hinsky) wurde am 3. März 1698 zu Mohrungen in Ostpreußen von protestantischen Eltern geboren, trat in den Militärdienst, wurde aber von dem Jesuiten [166] P. Rechbach zum katholischen Glauben bekehrt, feierte am 6. Jänner 1725 seine Profess und am 4. Mai 1727 die Primiz. Von 1730–1734 war er Kastner und erwies sich in diesem Amte als ein großer Wohlthäter der Armen. Er starb „ad omnium moerorem“ bereits am 16. August 1734. „Vir omnium virtutum genere excellens“, sagt Doczy.

651. Norbert von Mantelli,

am 10. Oct. 1704 zu Wien geboren, legte am 3. März 1726 die Profess ab und primizierte am 8. Mai 1729. Er war nur in der Seelsorge thätig: 1732 bis 1734 als Cooperator in Alland, c. 10. Nov. 1734 bis c. 8. Mai 1741 als Cooperator in Mönchhof und hierauf als Pfarrverweser: c. 21. Mai 1742 bis c. 28. April 1743 in Heiligenkreuz, c. 3. Mai 1743 bis Ende Dec. 1755 in Trumau, März 1756 bis Sept. 1757 in Steinbruch und c. 8. Oct. 1757 bis Ende August 1761 abermals in Trumau. Er starb zu Wien am 8. Mai 1762. „Vir innocentis et columbinae simplicitatis“ (Doczy).

652. Bernhard Gradl von Ehrenthal

(al. Grädl), am 13. Nov. 1705 zu Wien geboren, legte am 3. März 1726 die Gelübde ab und feierte am 5. Juni 1729 seine Primiz. Er war 1735 bis 1737 Sacrista, 16. Juni 1737 bis April 1738 Pfarrverweser in Trumau, hierauf Küchenmeister, 1743–1746 Schaffner der hinteren Waldungen und 1746 Kastner. Vom 5. Nov. 1746 bis 6. April 1747 bekleidete er das Amt eines Kämmerers, 1750 bis 1754 das eines Schaffners der vorderen Waldungen, 1757 bis 1758 wirkte er als Pfarrverweser von Niedersulz, erscheint 1764 als Verwalter von Ober-Waltersdorf, 1766 wiederum als Verwalter der vorderen und c. 1770–1777 als Schaffner der hinteren Waldungen und war 1774–1776 zugleich Kellermeister. Er soll auch Verwalter in Wildeck, Trumau und Tallern gewesen sein. Seine letzten Lebenstage verbrachte er in St. Gotthard, wo er als Jubelprofess am 12. Sept. 1778 starb. „Eius sedulitati adscribitur reparatio Tallern et aulae Badensis et domus venatoria in Siegenfeld“ (Doczy).

653. Alberik Fritz,

am 1. August 1704 zu Oberhollabrunn in Niederösterreich geboren, legte am 3. März 1726 die Profess ab und feierte am 15. Mai 1729 seine Primiz. Er war Nov. 1730 bis Jänner 1731 in der Seelsorge zu Heiligenkreuz thätig, wirkte hierauf 1732–1737 als Kellermeister, 1734–1735 als [167] Director des Donaten Christoph Kircheiss[20] und 1736–1737 als Vicar von Gaden. 1737 bis c. 1742 war er Kastner in Niederleis, wo er zugleich mit dem Verwalter P. Leopold Nicolai (Nr. 605) 1742 von den Preußen gefangengenommen wurde, c. 1742–1743 Schaffner der hinteren Waldungen und 5. Februar 1743 bis 23. März 1745 Subprior. Er administrierte dann 17. April 1745 bis 20. April 1747 die Pfarre Winden, bekleidete 1747–1754 das Amt eines Kämmerers, war c. 11. April 1754 bis c. 28. August 1755 Verwalter und Pfarrverweser von Mönchhof und 1755 bis 13. Jänner 1756 Prior und Administrator von St. Gotthard. Am 13. Jänner 1756 wurde er zum Abt erwählt und am 19. Jänner als solcher bestätigt. Nach einer für das Stift höchst verdienstvollen Regierung starb er als Senior, Jubelprofess und Jubelpriester am 20. April 1787.

654. Johannes Holzheu,

am 9. April 1702 zu Wien geboren, legte am 15. August 1727 die Profess ab und primizierte am 18. April 1728 (al. 1730), starb aber bereits infolge eines Venenbruches am 19. Sept. 1731. „Erat organista egregius, comicus elegans, qui confratres lusibus et spectaculis Bacchanalibus delectabat ... Laetitiam semper gravitate Religiosa temperabat“ (Doczy). Seywitz sagt: „Musicus egregius, praecipue in clavi-cymbalo.“

655. Caspar Dichtl von Duzzingen,

am 6. Oct. 1706 zu Wien geboren, legte am 15. August 1727 die Gelübde ab und feierte am 30. April 1730 die Primiz. Er wirkte 28. Nov. 1732 bis 28. Nov. 1733 als Pfarrverweser in Trumau, 1737–1738 als Sacrista und April 1738 bis zu seinem Tode abermals als Pfarrverweser in Trumau, wo er am 31. Mai 1741 starb und in der Pfarrkirche begraben wurde. „Vir summa morum affabilitate praeditus“, bemerkt Doczy.

656. Ignaz Grezner

(al. Krezner), am 25. Juli 1708 zu Ernstbrunn in Niederösterreich geboren, legte am 15. August 1727 die Profess ab und feierte am 27. Dec. 1731 seine Primiz. Er begleitete mit Erlaubnis des Abtes Robert den Grafen Sonnau nach Sachsen, wo er zwei Jahre blieb, war nach [168] seiner Rückkehr 1733–1734 Professor im Stifte, 1735–1737 Studienpräfect der Cleriker, c. 14. Juli 1737 bis c. 3. Jänner 1738 Pfarrverweser in Heiligenkreuz, 1738–1741 äbtlicher Secretär und c. 8. Juni 1741 bis c. 1. Mai 1743 Pfarrverweser in Trumau. 1745–1748 verwaltete er das Gut Wildeck und 7. Juni 1748 bis c. 25. Jänner 1754 Mönchhof, wo er zugleich Pfarrverweser war, bekleidete 1754–1755 das Amt eines Priors und Administrators von St. Gotthard, wurde von dort 1756 als äbtlicher Secretär ins Stift zurückberufen, kam aber noch im Dec. g. J. als Pfarrverweser nach Münchendorf, wo er bis Jänner 1771 wirkte. Er begab sich hierauf nach St. Gotthard und starb daselbst am 26. April 1772. „Vir multae eruditionis. Amator scientiarum. Defendit theologiam universam, cuius theses dedicavit R. D. Generali Ordinis et Parisios transmisit, qui honor adeo placuit D. Archi-Abbati, ut propria manu rescriptis litteris gratias egerit“ (Doczy).

657. Melchior Pfeiffer,

am 18. (al. 6.) Jänner 1709 zu Wien geboren, legte am 15. August 1727 die Profess ab und primizierte am 12. August 1732. Er war 1732–1734 Ammanuensis des P. Prior, 1733–1735 Sacrista, 1735–1737 Küchenmeister, 1737–1742 Kellermeister im Stiftshofe zu Wien, 1742–1746 Kastner in Niederleis und 1747 Schaffner der hinteren Waldungen. Vom 20. April 1747 bis Nov. 1750 wirkte er hierauf als Pfarrverweser in Winden und Nov. 1750 bis April 1756 als solcher in Münchendorf. Er starb am 27. März 1759. Von ihm erschien im Druck:

Panegyricus Divo Joanni Evangelistae coram antiquissimae et celeberrimae Universitatis Viennensis Senatu Populoque Academico: cum in Metropolitana Divi Stephani Basilica inclyta Facultas theologica eiusdem Tutelaris sui annuam ad aras memoriam recoleret, ... dictus a Reverendo ac Religioso Domino Melchiore Pfeiffer, Sacri ac Exempti Ordinis Cisterciensis ... Monasterii B. M. V. in Valle nemorosa ad S. Crucem Professo, SS. Theologiae in tertium annum auditore. Anno partae salutis MDCCXXX Majo. Viennae Austriae, typis Mariae Theresiae Voigtin, Universitatis Viennensis Typographae. 10 Bl. Fol.

658. Matthias Gusner

wurde am 6. Sept. 1694 (laut Taufmatriken) zu Alland in Niederösterreich geboren und legte am 15. August 1727 als Laienbruder die Gelübde ab. Er war ein Maler und erhielt unter der Leitung Martin Altomontes seine weitere Ausbildung. In Heiligenkreuz rühren von ihm her die Fresken an den Seitenwänden des Capitelhauses, die [169] daselbst begrabenen Babenberger darstellend. Die bedeutendsten Werke seiner Kunst schuf er in St. Gotthard, wo das Hochaltarbild (die Himmelfahrt Mariens) und die Gemälde für die vier Seitenältäre: St. Josef, Bernhard, Gotthard und die heil. Könige Ungarns, Stephan, Emerich und Ladislaus, seiner Meisterhand entstammen. In St. Gotthard, wo er die längste Zeit seines Lebens verbrachte, starb er am 7. (al. 8.) März 1772. „Vir humilis, mansuetus, omnibus charus et tenere dilectus, otii impatiens ... Linguae gallicae, Italicae et Latinae ex propria diligentia gnarus profecto ad sacerdotalem dignitatem promoveri dignus fuisset, nisi vel ipse praeoptaret in Spiritu humilitatis Domino servire, quam huius mundi favoribus extolli“ (Seywitz).




LV. Abt Robert Leeb. (Vom 13. Sept. 1728 bis 15. August 1755.)

659. Theophil Heimb,

am 29. Oct. 1706 (laut Taufmatriken) zu Edenau bei Kreuzen in Oberösterreich geboren, legte am 25. Jänner 1730 die Profess ab und feierte am 24. August 1732 seine Primiz. Er wirkte 1734–1736 als Professor der Theologie, Convictspräfect und Kastner, 1737 als Studienpräfect der Cleriker, trug 1737 bis c. 1739 Theologie in Baumgartenberg und hierauf wieder im Stifte vor. 1742 bis Nov. 1750 war er Pfarrverweser in Münchendorf, 1750–1752 wiederum Theologie-Professor und 1752–1755 äbtlicher Secretär. C. 3. Sept. 1755 bis c. 5. Februar 1758 war er als Verwalter und Pfarrverweser in Mönchhof und 1758 bis Ende 1761 als Pfarrverweser in Niedersulz thätig, kam zu Beginn des Jahres 1762 als Hofmeister nach Wien, bekleidete zugleich das Amt eines Secretärs und starb daselbst am 20. Februar 1773. In Wien ordnete er das Archiv und legte einen ausführlichen Katalog in zwei Foliobänden über dasselbe an. „Vir continuis pro bono monasterii laboribus totus quantus exhaustus“, sagt das Nekrologium, und Seywitz nennt ihn: „Vir summe litteratus et zelo animarum studiosissime intentus.“ Er veröffentlichte im Druck:

1. Bernardus Gutolphi Monachi (Nr. 69), seu vita sanctissimi P. N. Bernardi, primi Claravallensis abbatis, Ecclesiae doctoris melliflui. Olim per [170] M. Gutolfum, s. ord. cisterc. monachum, ad Sanctam Crucem in Austria professum, decimo tertio saeculo metrice conscripta, nunc vero ob venerandam antiquitatem eruditionisque elegantiam e pervetusto M. S. eruta et publici iuris facta ac qua additionibus historicis qua miscellaneis notis illustrata a Theophilo Heimb, praefati ord. et monasterii professo et ss. Theologiae professore. Anno 1743. Norimbergae, typis Andreae Bielinzii. 2 Bde. 4°.

2. Notitia historica de Ortu et Progressu Abbatiae sacri Ordinis Cisterciensis B. M. V. ad S. Gotthardum dictae, et in inclyto Hungariae regno sitae, e variis cum proborum Scriptorum, tum maxime Archivi San-Crucensis Monumentis eruta. Dum a devicto ibidem Turcarum exercitu Annus saecularis ageretur et regularis noviter erecta eiusdem Abbatiae Basilica sacris Religionis usibus initiaretur. Collecta iussu Reverendissimi ... D. Alberici Fritz, eiusdem S. et exempti Ordinis ad S. Crucem in Austria et S. Gotthardum in Hungaria Abbatis ... studio Patris Theophili Heimb, dicti Monasterii et Ordinis professi, р. t. Secretarii. Viennae, typis Francisci Andreae Kirchberger, Univ. Typographi. 1764. Fol. 172 SS.

3. Dankrede von empfangenen Gutthaten, als auf – Verordnung Sr. hochgräfl. Excellenz Herrn Leopold Maria von Dietrichstein – an dem hohen Festtage des hl. Erzengel Michael den 29. September 1767 in der Klosterkirche deren – Capuziner zu Oberhollabrunn das erste Jahrhundert nach Errichtung des Closters auf das feyerlichste gehalten worden. Abgefasset und vorgetragen von P. Theophil Heimb – d. Z. in dem wienerischen Heiligen-Creutzerhof Hofmeister und Sekretario. Gedruckt bei Franz Andre Kirchberger, Univ. Buchdrucker.

Handschriftlich besitzt von ihm die Stiftsbibliothek (Cod. 438 bis 440):

Ascesis novitia seu I. meditationes de variis materiis, II. de passione Domini, tandem III. de instrumentis bonorum operum. Ex regula S. P. Benedicti usque ad instrumentum 14. inclusive. Congestae et tum ex s. scriptura tum ss. Patribus compilatae a Fr. Theophilo Heimb, s. Ord. Cist. ad s. Crucem in Valle nemorosa.

660. Edmund König,

am 13. Oct. 1710 (laut Taufmatriken) zu Baden in Niederösterreich geboren, legte am 25. Jänner 1730 die Profess ab und feierte am 21. Jänner 1734 seine Primiz. Er war als Sängerknabe im Stifte erzogen worden. 1734 zog er mit der ersten Colonie nach St. Gotthard, wo er bis Oct. 1735 blieb, lehrte hierauf bis 1737 im Stifte Philosophie, 1737 bis c. 1740 in Baumgartenberg Theologie und 1740–1742 Theologie im Stifte. 1742–1744 war er äbtlicher Secretär, 1744–1747 Prior und Administrator in St. Gotthard, с. 3. März 1747 bis c. 6. Juni 1748 Verwalter und Pfarrverweser in Mönchhof, 1748–1749 Novizenmeister und bekleidete 1749 bis 1754 die Ämter eines Subpriors, Vicars von Sittendorf und [171] Bibliothekars. 1754 bis c. 1757 verwaltete er das Gut Wildeck, war hierauf c. 1757 bis ? Prior im Stifte, dann Verwalter in Trumau, Administrator von St. Gotthard und März 1765 bis Nov. 1770 Pfarrverweser in Winden. Er starb am 8. Dec. 1772 und wurde im Kreuzgange begraben. „Vir studiorum amantissimus et cultui Mariano addictus“ (Doczy). Er veröffentlichte im Drucke drei Predigten:

1. Trost- und Ehrenrede über die wunderbarliche Macht und Barmherzigkeit der Jungfräulichen Mutter Gottes Mariä, da von Errichtung ihres Gnadenbildes in dem herrlich neu erbauten Gottes-Haus des sogenannten Hafner-Bergs unter dem Schutz des Stiftes Mariä Zell in Österreich O. S. B. den 26. Juli als an dem Festtag der hl. Annae anno 1753 das erste Saeculum begangen wurde. Vorgetragen von A. R. ac Eximio P. Edmundo König, des h. Cist. Ord. zum heil. Creutz Professo und p. t. Sub-Priore. Wien, gedruckt bei Leopold Joh. Kaliwoda, Kais. Reichs-Hof-Buchdruckerei.

2. Lob- und Ehrenrede über Leben und Tod der heiligen Jungfrauen und Märtyrin Caeciliae, als eine hochlöbl. allhier in Wien aufgerichte musicalische Congregation in der hohen Metropolitan-Kirchen bei St. Stephan das gewöhnliche Titular-Fest ihrer Schutz-Frauen den 22. November mit jährlich feierlicher und prächtiger Andacht begienge. Verfasset und vorgetragen von P. Edmundo König. Wien, gedruckt bei Joh. Peter von Ghelen, Kais. Königl. Hof-Buchdrucker.

3. Trost- und Ehren-Rede Über den mächtigen Schutz Mariae, da in dem Stifft Mariä Zell in Österreich Ordinis Sancti Benedicti dessen uraltes und andächtiges Mariä-Bild auf den herrlichen hohen Altar des neu erbauten Gottes-Haus übersetzet und bey zahlreicher Menge des Volcks der hohe Geburtstag dieser Jungfräulichen Mutter den 8. September im Jahr des Herrn 1759 auf das feyerlichste begangen wurde. Verfasset und vorgetragen von P. Edmundo König. Wienn, gedruckt bei den Heyingerischen Erben.

661. Augustin Hiller

(al. Hüller), am 5. (al. 23. oder 25.) Juli 1710 zu Kladrau in Böhmen geboren, legte am 25. Jänner 1730 die Gelübde ab und feierte am 20. Juni 1734 die Primiz. 1735 kam er nach St. Gotthard, wo er als Kellermeister, 1738–1752 als Kämmerer und 1738–1742 zugleich als Sacrista und Gastmeister thätig war. Er starb daselbst am 30. März 1752 und wurde in der Schlösslkapelle begraben. „Amator confratrum, a quibus et ipse summe dilectus fuit“ (Doczy).

662. Christoph Lausch,

am 29. Nov. 1707 zu Hohenruppersdorf in Niederösterreich geboren, legte am 25. Jänner 1730 die Profess ab und primizierte am 8. Sept. 1732. Er wirkte 1734–1735 als Cooperator und 26. Juni bis 30. Oct. 1735 als provisorischer Pfarrverweser von Alland, 1735–1742 als [172] Cooperator in Niedersulz, 1742–1744 als Kastner, 1744–1746 als Novizenmeister, dann als Küchenmeister und 1748 als Vicar von Gaden. 1748–1754 verwaltete er Wildeck und wurde von dort 1754 als Kämmerer ins Stift berufen, starb aber schon am 13. Jänner 1755. „Vir affabilis et non vanae spei, ad altiora natus“, sagt Seywitz.

663. Petrus Kiepp

(al. Kütt) war am 20. (al. 22.) Februar 1689 zu Kebershausen im Eichsfeld geboren, lernte das Schneiderhandwerk und legte als Laienbruder am 25. Jänner 1730 die Gelübde ab. Er war 1730–1736 Subsacrista, wurde 1736–1737 bei der Weincultur in der Mitterau verwendet und versah hierauf 1737 bis mindestens 1766 abermals das Amt eines Subsacrista. Er starb am 22. Oct. 1773.

664. Wulfgang Schwin

(al. Swin), am 26. Juli 1693 zu Ober-Schwabach in Bayern geboren, war ein Kunsttischler und legte am 25. Jänner 1730 als Laienbruder die Profess ab. 1734–1748 stand er als Kastner in Trumau in Verwendung, 1748–1750 verwaltete er Enzersdorf und 1750–1757 Tallern. Der 18. Sept. 1757 ist sein Todestag. „Arcularius vere et plus Artificiosus quam laboriosus, qui pretiosam arcam maiorem amodo in Caesarea Habitatione expositam confecit praeter alia non minus elegantia opera“ (Seywitz).

665. Anton Oberpauer,

am 4. April 1713 zu Wien geboren, legte am 20. Mai 1731 die Profess ab und feierte am 29. Dec. 1737 seine Primiz. Er war 1737–1738 Convictspräfect, 1738 bis 1744 Bibliothekar, 1738–1742 zugleich Cooperator von Alland und 1740–1742 Director des Donaten, 1742–1745 Vicar von Gaden und c. 21. März 1745 bis c. 26. Juni 1746 Cooperator in Mönchhof. Er wirkte hierauf Jänner 1749 bis Juli 1753 als Pfarrverweser in Steinbruch, 7. August 1753 bis Februar 1761 als solcher in Winden, bekleidete 1761–1764 das Amt eines Kämmerers und administrierte Jänner 1765 bis Jänner 1768 die Pfarre Podersdorf. Er zog sich dann nach St. Gotthard zurück, wo er am 12. April 1771 starb. „Vir talentorum optimorum et concionator laudatissimus“, sagt Doczy.

666. Georg Lindemayer,

am 21. Oct. 1708 zu Gumpoldskirchen in Niederösterreich geboren, legte am 20. Mai 1731 [173] die Profess ab und primizierte am 29. Juni 1733. Er wurde 1735 nach St. Gotthard geschickt, wo er in der Seelsorge thätig war, wirkte dann c. 30. August 1739 bis c. 27. Februar 1742 als Pfarrverweser in Heiligenkreuz, c. 13. März 1742 bis c. 7. März 1745 als Cooperator in Mönchhof, 1745–1746 als Kastner im Stifte und Jänner 1747 bis Dec. 1748 als Pfarrverweser in Steinbruch. 1748–1749 bekleidete er das Amt eines Vestiarius, 1749–1750 das eines Sacrista, administrierte hierauf c. 13. Oct. 1750 bis Ende Dec. 1755 die Pfarre Jennersdorf und April bis Dec. 1756 Münchendorf. Jänner 1760 bis Jänner 1764 war er Pfarrverweser in Podersdorf, 1764–1765 in Alland und c. 1767–1774 abermals Sacrista. Er starb, nachdem er am 20. Mai 1781 noch seine Jubelprofess gefeiert hatte, im Stifte am 10. August 1783. „Solitudinis et pacis fraternae studiosus“ (Doczy).

667. Robert Leeb

wurde am 7. (al. 3.) März 1713 zu Wien geboren, legte am 20. Mai 1731 die Gelübde ab und feierte am 27. Dec. 1736 seine Primiz. 1739–1741 war er Sacrista. Als er in letztgenanntem Jahre mit P. Ambros Seywitz und Br. Andreas Maystaller zur Zehenteinnahme nach Trumau geschickt wurde, gab er vor, einen Besuch in Lanzendorf machen zu wollen, benützte aber diese Gelegenheit, um zu entfliehen, und vagierte nun in verschiedenen Ländern herum, bis er 1743 mit dem Prior von Welehrad wieder ins Stift zurückkehrte und reumüthig Buße that. 1747–1750 war er Ammanuensis des P. Prior, hielt sich dann, ohne ein Amt zu bekleiden, in St. Gotthard auf und erscheint 1766 als Kellermeister im Stifte. Am 20. Mai 1781 feierte er seine Jubelprofess und starb am 11. Jänner 1785.

668. Konrad Maystaller,

am 30. Nov. 1714 (al. 1713) zu Wien geboren, legte am 20. Mai 1731 die Profess ab und feierte am 16. Juni 1737 die Primiz. 1735–1740 war er Director des Donaten, erscheint 1738, 2. Oct., in den Matriken von Alland als sylvarum praefectus secundarius und bekleidete 1740–1742 das Amt eines Vestiarius. 1743 erscheint er noch, ohne ein Amt zu bekleiden, als Mitglied des Stiftes. Er ließ sich aber bald darauf säcularisieren und wurde Weltpriester der Wiener Diöcese.

[174]

669. Matthias Schneider,

am 7. Februar 1711 zu Baden in Niederösterreich geboren, legte am 20. Mai 1731 die Gelübde ab und feierte am 1. Nov. 1735 seine Primiz. Er war 1734–1736 Ammanuensis des P. Prior, hierauf Novizenmeister, c. 8. Jänner 1738 bis c. 22. August 1739 Pfarrverweser in Heiligenkreuz, 1741–1743 Vestiarius, 1742–1743 Schaffner der vorderen Waldungen und 1743 Küchenmeister. 1744 bis c. 1758 war er als Cantor und Regenschori thätig und bekleidete 1754–1758 das Amt eines Subpriors und Vicars von Sittendorf. Er wirkte hierauf c. 14. Februar 1758 bis c. 10. Jänner 1760 als Verwalter und Pfarrverweser in Mönchhof, 1760 bis 1766 als Pfarrverweser in Mogersdorf, 1766–1767 als Sacrista im Stifte und 1767–1771 als Pfarrverweser in Gaden. 1771 bis 1773 verwaltete er wiederum Mönchhof, c. 8. März 1773 bis Juni 1774 war er Pfarrverweser in Winden und 1774 bis Dec. 1776 Pfarrverweser in Gaden. Seit 1777 war er noch als Beichtvater der Conventualen thätig und starb als Senior, Profess- und Priester-Jubilar am 11. März 1788. „Sibi concreditis officiis rite functus ... Vir Religiosus ac timens Deum, solitudinis ac pacis fraternae amator“ (Doczy).

670. Lukas Troger

wurde am 29. Jänner (al. Juni oder Juli) 1702 zu Landeck in Tirol geboren und legte als Laienbruder am 20. Mai 1731 die Profess ab. 1748 war er auf dem Gute Wildeck in Verwendung, 1750 (bis?) wurde er Verwalter von Enzersdorf und erscheint 1765 als Adjunct des Verwalters von Tallern. Sein Todestag ist der 23. Juli 1769. Er bildete sich unter der Leitung Giullianis zu einem tüchtigen Bildhauer aus; einige Statuen auf dem Kreuzwege in Heiligenkreuz sind sein Werk.

671. Martin Wenger,

am 5. Februar 1704 zu Wien geboren, legte als Laienbruder am 20. Mai 1731 die Profess ab. Er war 1735–1739 Refectorar, stand 1739–1745 in St. Gotthard in Verwendung und bekleidete 1745–1746 im Stifte die Stelle eines Pförtners. Er starb am 3. Februar 1746.

672. Chrysostomus Cichini,

am 9. August 1711 zu Wien geboren, legte am 30. Mai 1734 die Profess ab und feierte am 3. April 1736 seine Primiz. Er war 1738–1742 als Vicar von Gaden, 1742–1744 als Cooperator in Niedersulz, 1745–1747 [175] wiederum als Vicar von Gaden und 1748–1750 als Kastner thätig. Vom August 1750 bis Jänner 1757 wirkte er als Pfarrverweser in Podersdorf, 1757 bis c. 1761 als Kämmerer, hierauf als Verwalter in Wildeck, als Hofmeister in Wien und 1765 bis 1787 als Pfarrverweser in Niedersulz. Er starb im Stifte als Senior, Profess- und Priester-Jubilar am 25. Juni 1789. „Religiosus tam ad spiritualia quam oeconomica apprime aptus“, sagt Seywitz.

673. Ambros Seywitz, Edler von Muggenthal,

wurde am 12. August 1716 zu Wien geboren, legte am 30. Mai 1734 die Profess ab und primizierte am 15. Mai 1740. Er wirkte 1741 bis 1744 als Vicar von Sittendorf, 1742–1743 zugleich als Convictspräfect, c. 20. Nov. 1745 bis Juli 1746 als Pfarrverweser in Heiligenkreuz, Juli 1746 bis c. 3. Sept. 1748 als Cooperator in Mönchhof, 1750–1753 als Sacrista und c. 15. August 1753 bis c. 26. Dec. 1756 abermals als Pfarrverweser im Stifte. Er begab sich hierauf zur Erholung nach St. Gotthard, wo er am 29. April 1757 starb. „Vir probe litteratus, in animarum cura zelosus, Concionator fervidus“ (Doczy). Handschriftlich hinterließ er:

1. Elenchus Venerabilis Capituli Crucensis in Valle Nemorosa, ea qua fieri potuit diligentia congestus a P. Ambrosia, ejusdem loci Professo anno Salutis 1749. 4°. 82 beschriebene Bll. Archiv.

2. Series quantum indagari potuit accurata singulorum Dominorum abbatum in sancta Cruce, supposito sibi ordine succedentium: id est Reverendissimorum Patrum nostrorum, qui totius regiminis in zeloso spiritus fervore portarunt pondus diei et aestus, quorum pietates non defuerunt, et cum quorum spirituali semine propediem permanent bona, ab anno fundationis nostrae 1131 usque in praesentis temporis cursum 1750. MS. im Archive. Fol. 118 SS.

674. Gregor Segalla,

am 25. (al. 27.) Dec. 1714 zu Wien geboren, legte am 30. Mai 1734 die Gelübde ab und feierte am 21. Sept. 1738 seine Primiz. Er war 1738–1740 als Convictspräfect, 8. Mai bis c. 21. Nov. 1743 als Pfarrverweser im Stifte, 1744–1747 als Curat in St. Gotthard und c. 27. Juni 1747 bis c. 6. Oct. 1750 als Pfarrverweser in Jennersdorf thätig, wirkte 1752–1754 im Stifte als Kastner, 1754–1756 als Küchenmeister und 1756–1761 als Schaffner der vorderen Waldungen. 1762–1764 war er Pfarrverweser in Alland, 1764 (bis?) Kämmerer, hierauf Vestiarius und c. 1768–1774 Verwalter in Wildeck. 1774 kam er in gleicher Eigenschaft nach Trumau [176] und starb dort am 24. April 1778. In Heiligenkreuz wurde er begraben.

675. Wilhelm Neuhauser,

am 7. März 1716 zu Wien geboren, legte am 30. Mai 1734 die Profess ab und primizierte am 21. Juni 1739. Er war 1740–1742 Kastner und Convictspräfect, 1742–1745 Kellermeister im Stiftshofe zu Wien, 1746 bis 1747 Curat in St. Gotthard und c. 1747–1753 Kastner in Niederleis. Ins Stift zurückberufen, bekleidete er 1753–1755 das Amt eines Kellermeisters und 1755 bis c. 1757 das eines Kämmerers, wurde 1761 Schaffner der vorderen Waldungen, dann Verwalter in Wildeck, Hofmeister in Wien und erscheint 1766 als Vestiarius. C. 1767–1774 verwaltete er das Gut Niederleis, 1774 bis c. 1781 war er Prior in St. Gotthard und starb daselbst als Senior, Profess- und Priester-Jubilar am 9. April 1800. „Omnem haereditatem suam ultra viginti milia florenorum complectentem legavit monasterio“ (Seywitz).

676. Daniel Edler von Focky,

am 18. Mai 1717 zu Wien geboren, legte am 30. Mai 1734 Profess ab und feierte am 2. Oct. 1740 seine Primiz. C. 7. Dec. 1743 bis c. 27. Oct. 1745 war er Pfarrverweser im Stifte und Convictspräfect, 1745–1746 Küchenmeister und 24. Sept. 1746 bis Ende Juli 1749 Subprior, Bibliothekar und Vicar von Sittendorf. Am 2. August 1749 verließ er mit Erlaubnis des Abtes Robert das Stift und trat zu La Trappe in das Noviziat. Da er sich jedoch der Strenge der dortigen Observanz nicht gewachsen fühlte und krank wurde, kehrte er Ende Oct. 1751 wieder nach Heiligenkreuz zurück. 1752–1756 war er in St. Gotthard als Kämmerer und in der Seelsorge thätig, administrierte 1. Dec. 1756 bis 8. Oct. 1757 die Pfarre Trumau und wirkte hierauf eine Zeitlang als Missionär in Oberösterreich. Nach seiner Rückkehr war er bis 1761 Kellermeister in St. Gotthard, 1. Februar 1761 bis Jänner 1764 Pfarrverweser in Winden und 1764 bis c. 1767 Prior. Hierauf unternahm er eine Pilgerfahrt ins heilige Land (1767 bis 1768), wirkte c. 1768–1770 als Novizenmeister und 3. Nov. 1770 bis 9. März 1773 abermals in Winden als Pfarrverweser, wo unter ihm die Kapelle zu Ehren des heil. Johann v. Nepomuk erbaut und am 5. Nov. 1772 vom Abte Alberik eingeweiht wurde. 1773 kam er endlich als Hofmeister nach Wien, wo [177] er am 28. Mai 1778 starb. Er wurde im nördlichen Flügel des Kreuzganges begraben. Sein Epitaphium nennt ihn: „Vir piorum desideriorum.“

677. Aquilin Pirkert

(al. Pirkhert, Pirker, Pirkhard), am 18. Februar 1718 zu Wien geboren, legte am 30. Mai 1734 die Gelübde ab und feierte am 1. Oct. 1741 seine Primiz. Er war 1742–1744 Cooperator in Alland, 1745–1749 Cooperator in Niedersulz, 1750 Sacrista, wurde 1751 Kellermeister im Stiftshofe zu Wien und starb als Vestiarius am 16. Oct. 1759. „Religiosus innocentis conversationis“, sagt Seywitz.

678. Adam Muffat,

am 13. Mai 1715 zu Wien geboren, legte am 30. Mai 1734 die Gelübde ab und primizierte am 29. Sept. 1738. Er stand 1740–1743 als Küchenmeister und hierauf als Kastner in Ober-Waltersdorf in Verwendung und starb als Kastner in Niederleis am 5. Dec. 1776. Er wurde in der Pfarrkirche daselbst begraben.

679. Ernest Preisl,

am 31. Oct. 1717 zu Wien geboren, legte am 30. Mai 1734 die Gelübde ab und feierte am 10. April 1741 seine Primiz. 1744 war er Vicar von Gaden, 1744–1745 Küchenmeister, 1745–1749 Kellermeister im Stiftshofe zu Wien und c. 22. April bis 31. August 1749 Cooperator in Mönchhof. 1751 wurde er Sacrista, hierauf Kämmerer und dann Verwalter von Wildeck. 1774–1778 wirkte er als Beichtvater der Conventualen und 1778–1780 als Verwalter in Trumau. Er versah hierauf bis zu seinem Tode abermals die Stelle eines Beichtvaters der Conventualen und starb erblindet als Profess- und Priester-Jubilar am 7. Nov. 1791. „Vir lectionis multum amans“ (Doczy).

680. Amand Möckel

(al. Mökl), am 28. Februar 1715 zu Wien geboren, legte am 1. Nov. 1735 die Profess ab und feierte am 5. Oct. 1738 seine Primiz. Er wirkte 1742–1744 als Vicar von Gaden, 1749 als Vestiarius, c. 13. Dec. 1749 bis c. 21. Februar 1756 als Cooperator in Mönchhof, c. 20. März 1756 bis c. 10. Juli 1758 als Pfarrverweser in Jennersdorf und 1758–1759 abermals als Cooperator in Mönchhof. Hierauf war er Curat in St. Gotthard, Kastner im Stifte, erscheint 1766 als Küchenmeister, wirkte bis 1773 als Vestiarius und 1773 bis zu seinem Tode als Schaffner der hinteren Waldungen. Er starb am 27. (al. 22.) Mai 1776.

[178]

681. Friedrich Gradl von Ehrenthal

(al. Grädl), am 12. (al. 16.) Juli 1717 zu Wien geboren, legte am 1. Nov. 1735 Profess ab und primizierte am 15. August 1742. Er war 1744 bis 1749 als Cooperator in Alland und 1749–1754 als Cooperator in Niedersulz thätig, wirkte 1754 bis mindestens 1756 als Kastner, erscheint 1759 in St. Gotthard und 1766 als Kastner in Niederleis und bekleidete 1774 bis zu seinem Tode das Amt eines Kastners im Stifte, wo er am 15. März 1787 starb. Er war auch (wann?) Küchenmeister und Waldschaffer.

682. Gotthard Strasser

wurde am 6. Oct. 1715 zu Bruck a. d. Leitha in Niederösterreich geboren, legte am 1. Nov. 1735 die Gelübde ab und feierte am 2. August 1739 die Primiz. 1740–1743 war er Curat in St. Gotthard. Dort zog er sich durch einen Sturz vom Pferde eine innerliche Verletzung zu, die er anfangs nicht beachtete; als sie sich aber immer mehr fühlbar machte, begab er sich behufs ärztlicher Consultation nach Wien, wo er am 11. Juni 1743 starb. Er wurde im Stifte begraben.

683. Wolfgang Kronister

(al. Kronöster), am 10. Juli 1716 zu Wien geboren, legte am 1. Nov. 1735 die Profess ab und feierte am 19. April 1740 seine Primiz. 1736–1747 war er Ammanuensis des P. Prior, 1747–1748 Vicar von Gaden und 1752–1754 Küchenmeister. Sein Todestag ist der 13. Juni 1754.

684. Petrus Preyer

(al. Preuer, Preker), am 28. April 1717 zu Wien geboren, feierte am 1. Nov. 1735 die Profess und am 1. Oct. 1741 die Primiz. Er war 1745–1747 Convictspräfect, 1746–1752 Küchenmeister, 1752–1765 Schaffner der hinteren Waldungen, 1765 bis c. 1768 Verwalter in Wildeck und hierauf bis zu seinem Tode Verwalter in Trumau, wo er am 28. Februar (al. 1. oder 2. März) 1771 starb. Seywitz nennt ihn: „Modernae oeconomiae strenuus zelator“, und Doczy sagt: „Vir pius et admodum anxiae conscientiae; ratione huius raro sacra faciebat. Caeterum oeconomus bonus, bonae conversationis, amator confratrum.“

685. Roman Sippel

(al. Süppel), am 29. Sept. 1716 zu Wien geboren, legte am 1. Nov. 1735 die Profess ab und feierte am 9. April 1741 seine Primiz. 1745–1748 war er Vicar von Gaden, 1749–1756 Cooperator von Alland und hierauf Messeleser des [179] Herrn von Siedentopp, Besitzers von Sparbach. Er starb zu Baden am 22. Mai 1760 und wurde im Stifte begraben.

686. Johannes Stockinger

wurde zu Wien am 17. Februar 1718 geboren und legte am 1. Nov. 1735 die Gelübde ab, starb aber als Subdiacon bereits am 24. Mai 1740.

687. Josef Carlsperger

(al. Carlsberger, Kalsperger) wurde am 3. Jänner 1704 zu Landshut in Bayern geboren und legte als Laienbruder am 1. Nov. 1735 die Profess ab. 1736–1737 wirkte er als Subsacrista, 1738–1748 war er bei der Weincultur in der Mitterau und seit 1748 als Kastner in Trumau beschäftigt. 1765 erscheint er als Refectorar, hierauf war er bis 1773 Pförtner und 1774–1779 Custos des Conventgartens. Er starb am 12. (al. 13.) Februar 1782.

688. Andreas Maystaller

wurde am 20. Februar 1716 zu Wien geboren und legte als Laienbruder am 1. Nov. 1735 die Gelübde ab. Er war 1739–1747 Refectorar, 1741 – 1745 Pförtner, 1748–1756 Waldamts-Adjunct und Inspector der Wegarbeiten im Walde, erscheint 1765 als Kastner in Königshof und bekleidete hierauf bis 1773 das Amt eines Kellermeisters im Stiftshofe zu Wien. 1773–1776 war er Kastner in Trumau und kam von dort 1776 wieder als Kellermeister nach Wien. Am 1. Nov. 1785 feierte er seine Jubelprofess und starb am 8. März 1800.

689. Philipp Nicolin,

am 28. Dec. 1716 zu Leopoldau in Niederösterreich geboren, legte am 15. Nov. 1736 die Profess ab und feierte am 9. Oct. 1740 die Primiz. 1741–1750 war er in der Seelsorge zu St. Gotthard thätig, trug 1750 im Stifte Theologie vor und wirkte hierauf wieder in der Seelsorge zu St. Gotthard, wo er 1756–1757 auch Prior und Administrator war. 1762 erscheint er als Bibliothekar in Heiligenkreuz, Jänner 1764 bis Jänner 1765 als Pfarrverweser in Podersdorf, Februar 1765 bis 21. Februar 1768 als Pfarrverweser in Alland und 1768–1771 als Verwalter und Pfarrverweser in Mönchhof. Vom Jänner 1772 bis Februar 1774 administrierte er abermals die Pfarre Podersdorf, verwaltete 1774–1776 wiederum das Gut Mönchhof und wirkte 26. Februar 1776 bis 1779 als Pfarrverweser in Winden. 1780 kam er als Verwalter nach Trumau und starb daselbst am 30. (al. 5.) Dec. 1788. „Tum in [180] litteris, tum in arte musica, potissimum in tractando organo, egregius“ (Doczy).

690. Laurenz Cooper

(al. Copper, Kopper, Koper), am 20. Februar 1720 zu Wien geboren, legte am 15. Nov. 1736 die Profess ab und primizierte am 9. Juni 1743. Er war c. 21. Juli 1746 bis c. 2. August 1753 Pfarrverweser in Heiligenkreuz, August 1753 bis Februar 1756 Pfarrverweser in Steinbruch, 1756–1757 Küchenmeister und 1757–1762 Pfarrverweser in Gaden. Vom 4. Jänner 1764 bis 1765 administrierte er die Pfarre Winden, war c. 1765 bis c. 1768 Schaffner der hinteren Waldungen, April 1768 bis März 1771 Pfarrverweser in Podersdorf, 1771–1774 Kellermeister im Stifte und 1771 bis 1773 zugleich auch Kastner. Er starb als Jubelprofess am 19. Dec. 1789.

691. Thaddäus de Pauli,

am 11. Jänner 1719 zu Wien geboren, wurde am 14. Nov. 1735 eingekleidet und legte am 15. Nov. 1736 die Profess ab. Da er später die Giltigkeit derselben bestritt, wurde er aus dem Verbande des Ordens entlassen (1740), kehrte aber 1744 wieder reumüthig ins Stift zurück und feierte am 27. Dec. 1745 seine Primiz. Er versah 1747–1749 das Amt eines Sacrista, wirkte 1751–1752 in der Seelsorge zu St. Gotthard und 1753–1754 als Kastner in Niederleis. 1754–1756 war er Schaffner der vorderen Waldungen und hierauf Verwalter: in Mönchhof 1760–1761, in Trumau c. 1764 bis c. 1768 und in Königshof c. 1768–1774. 1774–1776 verwaltete er das Gut Wildeck, 1776–1778 Enzersdorf, war hierauf 1778–1779 Hofmeister in Wien, 1779–1780 Verwalter in Niederleis und wurde 1780 Kämmerer. 1783 trat er aus dem Stifte aus und wohnte in Baden, kehrte aber nach zwei Jahren wieder zurück und starb zu Tallern am 30. Oct. 1785 (al. 6. Nov. 1786). Er wurde in Gumpoldskirchen begraben.

692. Stephan Möstl,

am 25. Dec. 1719 zu Wien geboren, legte am 15. Nov. 1736 die Profess ab und feierte am 12. April 1744 seine Primiz. 1747–1748 war er Convictspräfect, c. 7. Oct. 1748 bis c. 30. März 1749 Cooperator in Mönchhof und 1750 bis 1752 Prediger in St. Gotthard. Er starb am 14. Juli 1759 eines plötzlichen Todes.

[181]

693. Rudolf Kaltenegger,

am 2. März 1719 zu Wien geboren, legte am 15. Nov. 1736 die Profess ab und feierte am 29. Juli 1742 seine Primiz. 1742 war er Director des Donaten, kam hierauf nach St. Gotthard und wirkte daselbst beinahe die ganze Zeit seines Lebens, und zwar: 1742–1750 als Küchenmeister und Prediger, eine Zeitlang auch als Sacrista und Gastmeister, c. 1757–1765 als Prior, c. 1765–1773 abermals als Küchenmeister und seit 1773 als Administrator. Die letzte Zeit seines Lebens (seit c. 1781) war er Hofmeister in Wien, wo er am 28. Nov. 1788 starb. „Semper probae conversationis vir“ sagt Doczy, der auch lobend hervorhebt, dass er „per confessiones, in quibus innumeros poenitentes habuit, multam pietatem incolis persuasit“. Seywitz nennt ihn: „Religiosus ob praeclaram comitatem ad omnia utilis“, und das Nekrologium: „Vir pius, Deo et hominibus dilectus.“

694. Johannes Hiess

(al. Heiss, Heis) war am 27. März 1713 zu Wien geboren und legte als Laienbruder am 15. Nov. 1736 die Profess ab. 1739 bis c. 1746 hielt er sich in St. Gotthard auf, wurde 1746 Garten-Inspector, 1747 Refectorar, 1757 Waldamts-Adjunct und Aufseher über die Wegarbeiten im Walde und erscheint 1765 als Verwalter in Enzersdorf. Er war hierauf bis 1773 Küchenmeister, 1773–1774 Kastner und 1774–1775 Verwalter in Tallern. Sein Todestag ist der 8. Nov. 1780.

695. Christoph Moser

wurde am 30. August 1696 zu Grub, Pfarre Heiligenkreuz, in Niederösterreich geboren und legte als Laienbruder am 15. Nov. 1736 die Gelübde ab. Er stand als Tischler im Stifte in Verwendung und starb am 27. Jänner 1760. „Vir religiosus,“ sagt Seywitz, „et confratribus suis admodum dilectus.“

696. Jakob Baser

war am 6. Oct. 1706 zu Dern in Nassau geboren und legte als Laienbruder am 21. März 1739 die Profess ab. 1748–1756 war er Waldamts-Adjunct und Inspector der Wegarbeiten im Walde, 1765 erscheint er als Kellermeister im Stiftshofe zu Wien und verwaltete hierauf bis 1773 das Gut Tallern. 1773–1776 war er abermals Kellermeister in Wien, 1776–1778 Pförtner, 1778–1779 Kelleramts-Adjunct und 1779–1780 Küchenmeister. Am 22. März 1789 feierte er [182] seine Jubelprofess und starb am 5. Juni 1794. „Religiosus mortificatus et disciplinatus“ (Seywitz).

697. Friedrich Nussbaumer

(al. Nussbaum) wurde am 1. August 1715 (al. 1718) in Wien geboren und legte als Laienbruder am 21. März 1739 die Profess ab. Er stand im Stifte als Kunsttischler in Verwendung, war c. 1765–1773 Waldamts-Adjunct, 1773–1774 Pförtner, 1774–1779 Refectorar und starb am 22. Februar 1787. „Libentius quondam addiscendae linguae latinae, quam dolabrae intentus“, sagt Seywitz.

698. Christian Weidinger,

am 7. Sept. 1709 zu Wien geboren, legte am 19. März 1742 als Laienbruder die Gelübde ab. 1746–1748 war er Director des Donaten, 1747 Pförtner, 1747–1748 Waldamts-Adjunct und Inspector der Wegarbeiten im Walde, 1750–1752 wiederum Director des Donaten und 1756–1757 abermals Waldamts-Adjunct. 1765 erscheint er als Pförtner, war hierauf bis 1773 Kastner in Trumau, kam dann nach St. Gotthard und wirkte daselbst 1773–1774 als Kastner, 1774–1777 als Chormusiker, 1777–1779 als Kelleramts-Adjunct, 1779–1780 wiederum als Chormusiker und 1780 bis zu seinem Tode als Buchbinder. Er starb am 2. Juli 1788 zu St. Gotthard. „Hic vir declinandi otii causa bibliopegiam addiscit et … elegantiora opera perficit“, sagt Seywitz.

699. Johannes Steinegg

(al. Steineck), am 8. Nov. 1725 zu Wien geboren, legte am 8. Dec. 1745 die Profess ab und feierte am 20. August 1749 seine Primiz. Er trug 1752–1754 im Stifte Theologie vor, war 1754–1756 Cooperator in Niedersulz, 1759–1761 Curat in St. Gotthard und c. 23. Juni 1761 bis zu seinem Tode Pfarrverweser in Jennersdorf, wo er am 25. April 1764 starb und in der Pfarrkirche begraben wurde. „Titulo sedulitatis in studiis commendatus“ (Seywitz).

700. Eugen Pabst,

am 20. Februar 1724 zu Zuckmantel in Schlesien geboren, legte am 8. Dec. 1745 die Gelübde ab und feierte am 15. August 1748 seine Primiz. 1748–1750 war er Director des Donaten, 1758 bis c. 1766 Cantor und Regenschori und hierauf bis 1773 Schaffner der hinteren Waldungen. 1773–1774 verwaltete er das Gut Tallern, 1774–1776 war er Küchenmeister im Stifte, 1776–1777 Kellermeister in St. Gotthard, 1777 wurde er abermals Cantor und Regenschori, 1778 [183] Schaffner der vorderen Waldungen und starb am 5. Jänner 1785. „Musicus tubae cantu excellens“ (Seywitz).

701. Caspar Haischink

(al. Hayschinch), am 30. Juni 1726 zu Annaberg in Niederösterreich geboren, legte am 8. Dec. 1745 die Profess ab und feierte am 29. Sept. 1749 seine Primiz. 1751–1756 war er Convictspräfect, 1756–1758 Cooperator in Niedersulz, 1758 bis c. 1762 Novizenmeister, c. 1762–1767 Subprior und 1767–1788 Prior. Zugleich bekleidete er noch die Ämter eines äbtlichen Secretärs 1777–1787 und Bibliothekars 1778–1788. Er starb als Senior, Profess- und Priester-Jubilar am 21. August 1803. „A nimia discretione confratribus commendatus. D. Abbati apprime charus“ (Doczy). Von ihm erschien eine Predigt im Drucke:

Entscheid Urtheil der Liebe zwischen der heiligen Büßerin Maria Magdalena und Christo dem göttlichen Erlöser. Bei denen Wohl-Ehrwürden P. P. Franziscanern zu Entzersdorf zu dero feyerlichen Fest-Begängnuss den 22. Juli 1754 in einer Lobrede verfasset und vorgetragen von P. Casparo Hayschinck. Wienn, gedruckt bey Frantz Andre Kirchherger, Univ. Buchdruckern.

702. Michael Zacke

wurde am 22. April 1721 zu Schwaben in Böhmen als leibeigener Unterthan des Grafen von Kaunitz geboren und nur unter der Bedingung, dass er in einen geistlichen Orden eintrete, freigelassen. Er legte am 21. Sept. 1747 die Profess ab und feierte am 29. Sept. 1748 die Primiz. 1749 bis 1751 wirkte er als Convictspräfect, 1751–1753 als Curat in St. Gotthard, hierauf war er Hofmeister bei den jungen Baronen von Petras und 1757–1758 deutscher Seelsorger in St. Gotthard. 1758–1761 bekleidete er das Amt eines Subpriors, 1761 (1762?) bis 1765 war er als Pfarrverweser in Niedersulz, 1765 bis 1768 als Prior von St. Gotthard und 1768 bis c. 1791 als Amtsverwalter thätig. Während des Interregnums von 1787 bis 1790 befand er sich unter den Administratoren des Stiftes. Zuletzt verwaltete er das Gut Tallern und starb daselbst als Senior, Profess- und Priester-Jubilar am 11. April 1805. „Vir erat religiosus“ (Doczy).

703. Guido Mayer,

am 22. April 1725 zu Eger in Böhmen geboren, legte am 21. Sept. 1747 die Gelübde ab und primizierte am 21. Sept. 1749. Er war 1750–1753 Amanuensis des P. Prior, 1753–1756 Curat in St. Gotthard, c. 7. März 1756 bis c. 17. Sept. 1757 Cooperator in Mönchhof, Oct. 1757 bis [184] Oct. 1761 Pfarrverweser in Steinbruch und 1762–1764 Pfarrverweser in Gaden. 1764–1766 wirkte er als Kellermeister in St. Gotthard und 1766–1770 als Pfarrverweser in Mogersdorf. Er starb zu St. Gotthard am 10. August 1770.

704. Gotthard Eberl,

am 3. (al. 5.) April 1726 zu St. Gotthard in Ungarn geboren, legte am 21. Sept. 1747 die Profess ab und feierte am 21. Sept. 1750 die Primiz. 1751–1754 und 1756–1764 war er ungarischer Seelsorger in St. Gotthard, c. 30. Mai 1764 bis c. 13. Februar 1770 Pfarrverweser in Jennersdorf, 1770–1772 Administrator in St. Gotthard und c. 20. August 1772 bis zu seinem Tode abermals Pfarrverweser in Jennersdorf, wo er am 12. August 1775 starb. Er wurde in St. Gotthard begraben.

705. Ladislaus Pally

(Paly), am 18. April 1720 zu Mindszent in Ungarn geboren, feierte am 21. Sept. 1747 seine Profess und am 29. Sept. 1748 die Primiz. 1749–1753 war er zu St. Gotthard in der Seelsorge thätig (besonders als Beichtvater in der kroatischen Sprache), wurde aber, da er an Epilepsie zu leiden begann, nach Heiligenkreuz zurückgerufen, wo er am 28. (al. 27.) Dec. 1777 starb.

706. Ferdinand Schally,

am 10. Februar 1728 in der Glashütte bei Alland in Niederösterreich geboren, legte am 20. August 1749 die Profess ab und primizierte am 21. Mai 1752. Er war c. 16. Jänner bis c. 23. Juli 1757 Pfarrverweser in Heiligenkreuz, 1757 bis c. 1759 Cooperator in Alland, 1759 bis 1761 Curat in St. Gotthard und 1762–1764 Cooperator in Niedersulz. 1766–1768 wirkte er als Kastner im Stifte, c. 18. März 1768 bis c. 26. April 1777 als Pfarrverweser in Alland, 1778–1779 als Kellermeister und 1778 (bis?) als Sacrista. Er starb als Profess- und Priester-Jubilar am 30. Sept. 1803.

707. Maximilian Mayla

war zu Loosdorf (V. U. M. B.) in Niederösterreich am 22. Juni 1730 geboren, legte am 8. Sept. 1750 die Gelübde ab und feierte am 30. Sept. 1753 die Primiz. Er trug zunächst im Stifte Theologie vor, war dann c. 16. Juli 1758 bis c. 18. Juni 1761 Pfarrverweser in Jennersdorf, c. 1762 bis c. 1767 Administrator in St. Gotthard und 1767–1771 Subprior. 1771–1774 verwaltete er das Gut Trumau und 1774 bis 1779 Niederleis, wirkte hierauf 1779 bis c. 1781 als Hofmeister [185] in Wien, verwaltete dann abermals Trumau (?) und wurde 1788 als Commendatar-Abt des Stiftes eingesetzt. Als 1790 Marian II. Reutter canonisch zum Abte gewählt worden war, wurde er mit der Verwaltung von Königshof betraut, wo er am 19. (al. 20.) Sept. 1799 starb. Das Nekrologium sagt von ihm: „Vir potens opere et sermone“, und Doczy rühmt ihn als tüchtigen Ökonomen.

708. Dominik Gratzl,

am 6. (al. 8.) Oct. 1730 zu Rosenberg in Böhmen geboren, legte am 8. Sept. 1750 die Profess ab und feierte am 16. April 1754 die Primiz. Er war c. 11. August 1757 bis c. 10. Sept. 1759 Pfarrverweser in Heiligenkreuz, Jänner 1760 bis c. Sept. 1761 Cooperator in Alland und c. 20. Oct. 1761 bis c. 2. Nov. 1763 Cooperator in Mönchhof. Hierauf bekleidete er das Amt eines Kastners in St. Gotthard, trug dann Theologie im Stifte vor und hospitierte später zwei Jahre lang in Zwettl. Die folgende Zeit seines Lebens verbrachte er beständig im Kloster, wo er c. 13. Mai bis 13. Dec. 1766 und c. 1. Jänner bis c. 8. Juni 1778 die Stiftspfarre administrierte. 1773 bekleidete er auch eine Zeitlang das Amt eines Pfarrverwesers von Gaden. Er starb am 23. (al. 22.) Jänner 1783.

709. Nivard Tschaschner

(fälschl. Taschner), am 23. Dec. 1726 zu Breslau geboren, legte am 8. Dec. 1750 die Gelübde ab und primizierte am 1. Oct. 1752. Er war 1758 Cooperator in Niedersulz, 1759 Pfarrverweser in Heiligenkreuz und 1761 bis 1762 Curat in St. Gotthard. Seine übrige Lebenszeit verbrachte er im Stifte, wo er am 15. August 1789 starb.

710. Emerich Komanovics,

am 9. Juni (al. Juli) 1726 zu Kis Sz. Mihály in Ungarn geboren, legte am 8. Sept. 1750 die Profess ab und feierte am 8. Oct. 1752 seine Primiz. 1753 bis 1757 war er Coadjutor in der kroatischen Sprache zu St. Gotthard, c. 1757 bis c. 1762 Administrator daselbst, wirkte hierauf als Waldschaffer im Stifte und erscheint 1766 als Verwalter von Königshof. Er bekleidete dann bis 1776 das Amt eines Kämmerers und verwaltete 1776 bis zu seinem Tode das Gut Mönchhof, wo er am 10. Nov. 1784 starb. „Oeconomus laudatus“ (Doczy).

711. Malachias Markt

(al. Marckt, Marktl), am 31. Dec. 1731 zu Wien geboren, legte am 8. Dec. 1752 die Profess ab und [186] feierte am 29. Sept. 1755 seine Primiz. 1753 war er Amanuensis des P. Prior, 1754 bis c. 1756 Theologie-Professor im Stifte und 1756–1757 Convictspräfect. C. 14. Oct. 1757 bis c. 14. Oct. 1761 wirkte er in der Seelsorge zu Mönchhof, war hierauf Nov. 1761 bis Juli 1764 Pfarrverweser in Steinbruch, c. 1764 bis 1766 Novizenmeister und 1766 bis c. 15. März 1768 Pfarrverweser in Trumau. 1768–1770 war er in der Seelsorge (und nach Doczy auch als Kastner) in St. Gotthard beschäftigt und c. 18. Februar 1770 bis c. 12. August 1772 administrierte er die Pfarre Jennersdorf. Er verwaltete hierauf 1773–1774 Mönchhof und 1774–1776 Königshof, bekleidete 1776–1780 das Amt eines Kämmerers, kam dann als Verwalter nach Niederleis, starb aber dort schon am 21. Sept. 1780.

712. Michael Neuwirth

wurde in Niederösterreich (wo?) am 5. Nov. 1718 geboren und legte als Laienbruder am 8. Dec. 1752 die Profess ab. Er war als Kunsttischler im Stifte beschäftigt und starb am 10. Februar 1767.

713. Marian Reutter,

am 10. Jänner 1734 zu Wien geboren, legte am 2. Juli 1753 die Gelübde ab und feierte am 23. Jänner 1757 seine Primiz. Er trug zunächst Theologie im Stifte vor, wirkte c. 2. Nov. 1761 bis Ende Oct. 1765 und 1768–1771 als Pfarrverweser in Trumau, 1771 bis Sept. 1776 als Pfarrverweser in Münchendorf, bekleidete Sept. 1776 bis Jänner 1778 das Amt eines Subpriors und Novizenmeisters und 1777–1778 das eines Bibliothekars, war hierauf Jänner 1778 bis Mai 1788 abermals Pfarrverweser in Münchendorf und wurde im Mai 1788 als Prior und Administrator des Stiftes eingesetzt. Nachdem Kaiser Leopold II. nach mehr als dreijähriger Sedisvacanz die Erlaubnis zur Abtwahl gegeben hatte, wurde er am 10. Nov. 1790 zum Abt gewählt und starb als Senior und Jubelprofess zu Wien am 21. Oct. 1805. Sein Leichnam wurde ins Stift überführt und im Conventfriedhofe beigesetzt. Doczy nennt ihn: „Vir scientiis clarus et animarum curator nimium zelosus.“ Nach Wolfsgruber (Cardinal Migazzi) vertheidigte er 1757 Thesen über die Briefe des heil. Cyprian, die er dem Fürsterzbischof Migazzi von Wien widmete. Im Drucke erschien:

1. Panegyricus Divi Joanni Evangelistae coram antiquissimae ac celeberrimae Universitatis Viennensis Senatu Populoque Academico: cum in Metropolitana [187] Divi Stephani Basilica inclyta Facultas theologica ejusdem Tutelaris sui annuam ad aras memoriam recoleret … dictus oratore Reverendo Mariano Reutter, Sacri ac exempti Ord. Cist. in monasterio B. M. V. Vallis nemorosae ad S. Crucem in Austria et ad S. Gotthardum in Hungaria Professo, AA. LL. et Phil. Magistro, SS. Theologiae in tertium annum Auditore, ejusdemque pro prima Laurea Candidato. Anno 1756 Mense Majo. Viennae Austriae, in typographeo Kaliwodiano. 9 Bll. Fol.

2. Lob- und Ehren-Rede auf die h. Jungfrau und Märtyrin Caecilia, als eine hochlöbliche allhier in Wien aufgerichte musicalische Congregation in der hohen Metropolitan-Kirche bey St. Stephan das gewöhnliche Titular-Fest ihrer Schutz-Frauen am 22. November 1763 … begieng. Verfasset und vorgetragen von P. Mariano Reutter … Wien, gedruckt bey Johann Jacob Jahn, Unisersitäts Buchdrucker.

714. Xaver Swoboda,

am 15. Mai (al. 17. Februar) 1726 zu Kopidlno in Böhmen geboren, legte am 2. Juli 1753 die Profess ab und primizierte am 28. Oct. 1755. Er war 1757 bis 1758 Convictspräfect, 1758–1759 Cooperator in Niedersulz, c. 26. Nov. 1763 bis c. 7. Dec. 1769 Seelsorger in Mönchhof und seit 1770 Kastner in St. Gotthard, wo er am 6. (al. 8.) März 1772 starb. „Omnibus confratribus perdilectus“, sagt das Nekrologium.

715. Clemens Scheupflug

(al. Scheupflueg, Scheibpflug, Scheibenpflug), am 25. März 1731 zu Heiligenkreuz in Niederösterreich geboren, legte am 2. Juli 1753 die Profess ab und feierte am 26. Oct. 1755 die Primiz. 1757 bis c. 1759 war er Waldamts-Adjunct und Inspector der Wegreparaturen, 1759 bis 1760 Convictspräfect, c. 21. Oct. 1759 bis c. 10. Oct. 1763 Pfarrverweser in Heiligenkreuz und Oct. 1763 bis 22. April 1766 Cooperator in Alland. 1766 bis c. 1771 bekleidete er das Amt eines Cantors und eine Zeitlang das eines Kastners, war hierauf 1. Jänner 1771 bis 1776 Pfarrverweser in Trumau, 1776 bis 1777 Schaffner der hinteren Waldungen und Cantor und 15. Mai 1777 bis 14. Februar 1779 Pfarrverweser in Alland. 1779 wurde er abermals Schaffner der hinteren Waldungen, c. 1785 wiederum Cantor und Regenschori, dann Kastner und 1801 Kellermeister und bekleidete diese Ämter bis zu seinem am 22. Jänner 1805 erfolgten Tode. Er war auch einmal Refectorar. Doczy sagt: „Egregius Musicus organista.“ Er zeichnete sich aus als fruchtbarer Compositeur. Das Musikarchiv des Stiftes bewahrt von ihm: 22 Requiem, 5 Messen, [188] 6 Gradualien, 2 Offertorien, 16 Hymnen, 2 Litaneien, 1 Vesper und 7 diverse Musikstücke.

716. Augustin Haischink

(al. Hayschink), am 5. Nov. 1734 zu Wilhelmsburg in Niederösterreich geboren, legte am 2. Juli 1753 die Gelübde ab und primizierte am 2. Juli 1758. Er war 1759–1760 Cooperator in Niedersulz, 1761–1763 Cooperator in Alland, c. 18. Oct. 1763 bis c. 19. Februar 1765 Pfarrverweser in Heiligenkreuz, kam 1765 nach St. Gotthard und war daselbst in der Seelsorge und als Kellermeister thätig. Er starb dort am 29. Jänner 1767. „Omnibus confratribus perdilectus“, sagt das Nekrologium.

717. Isidor Himmer

(al. Hümmer) wurde am 7. Jänner 1736 zu Wien geboren, feierte am 8. Dec. 1753 seine Profess und am 8. April 1760 seine Primiz. 1766–1768 war er Curat in St. Gotthard und starb daselbst am 13. April 1768.

718. Raimund Floderer,

am 25. (al. 28.) August 1733 zu Pressburg in Ungarn geboren, legte als Laienbruder am 15. Nov. 1754 die Profess ab. Er war spätestens 1765–1773 Waldamts-Adjunct, 1773–1774 Refectorar, 1774–1776 Pförtner und Adjunct des Schaffners der vorderen Waldungen, wurde 1776 Adjunct des Schaffners der hinteren Waldungen und starb am 31. Dec. 1795.

719. Rainard Mayr

(al. Mayer), am 22. Nov. 1732 zu St. Leonhard bei Melk in Niederösterreich geboren, legte am 15. Nov. 1755 die Gelübde ab und feierte am 1. Nov. 1758 seine Primiz. 1760 bis c. 1765 war er Convictspräfect, 24. Februar bis 1. Nov. 1765 Pfarrverweser in Heiligenkreuz, 4. Nov. 1765 bis 1766 Pfarrverweser in Trumau, c. 1766 bis c. 1769 Küchenmeister und Februar 1769 bis Oct. 1771 Pfarrverweser in Steinbruch. Ins Stift zurückberufen, wirkte er 1771–1776 als Cantor, 1771 bis 1773 als Convictspräfect und 1773–1776 als Subprior und Novizenmeister. 1776–1784 verwaltete er das Gut Königshof, 1784–1789 war er Prior und Administrator von St. Gotthard und 18. Februar 1789 bis 9. März 1798 Pfarrverweser in Alland. Er wurde hierauf als Prior ins Stift zurückberufen, kam aber am 18. März 1799 wieder als Pfarrverweser nach Alland und starb daselbst am 8. Jänner 1804. „In S. Gotthardo aedificavit Ecclesiam Istvánfalvensem et fundamenta posuit alae monasterii versus septemtrionem“ (Doczy).

[189]

720. Wolfgang Pongraz

(al. Pongratz), am 6. Dec. 1732 zu Mannersdorf in Niederösterreich geboren, legte am 15. Nov. 1755 die Profess ab und primizierte am 15. Nov. 1758. Er war 1761 Cooperator in Niedersulz, 1761–1767 Professor der Theologie im Stifte, 1764–1765 zugleich Vicar von Gaden, c. 10. Nov. 1765 bis c. 27. April 1766 Pfarrverweser in Heiligenkreuz und April 1766 bis Ende des Jahres Cooperator in Alland. 1767 bis 1771 wirkte er abermals als Cooperator in Niedersulz, Nov. 1771 bis Jänner 1773 als Pfarrverweser in Steinbruch, 1773–1774 als Küchenmeister, c. 19. April 1774 bis Februar 1776 als Pfarrverweser in Winden und 1776–1778 als solcher in Mogersdorf. Er war hierauf 1778–1779 Schaffner der hinteren Waldungen und 16. April 1779 bis zu seinem Tode, der am 23. (al. 21.) Sept. 1792 erfolgte, Pfarrverweser in Winden. „Vir litteratus“ (Doczy).




LVI. Abt Alberik Fritz. (Vom 13. Jänner 1756 bis 20. April 1787.)

721. Bene