noch auf dem Kopf. (Eine hohe Pierrotmütze fliegt aus dem Vorhangspalt ins Zimmer.) Äh, mein ganzes Gesicht klebt, und einen Geschmack hab’ ich im Munde … leimig – Wes aber die Zunge faul ist, des Seele kann schwerlich nach Ambra duften. Das könnte im Jesus Sirach stehn. Indessen gibt es Eau de Botot, und somit: Kasimir!
Kasimir (schlüpft mit fragender Miene herein): Gnädiger Herr?
Der Dandy: Mischen Sie das Mundwasser!
Kasimir: Befehlen gnädiger Herr die „schwerste von den Künsten“?
Der Dandy: C’est ça, doch mit einem Schuß old english Lavender water. Aber penibel, wie Mister Pips, der Bar-Tender! Erst Botot, dann Cologne, dann peppermint, dann drei Tropfen Myrrhentinktur, dann einen halben Tropfen von dem ekligen Zeug, womit man, wie Sie wissen, Kasimir, Leichen konserviert, und schließlich, aber das gilt bloß für heute, ein Spritzerchen von old Englands köstlichem Lavendelwasser, als Aschermittwochsnuance. So,
Otto Julius Bierbaum: Die Haare der heiligen Fringilla. München: Albert Langen, 1904, Seite 56. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Haare_der_heiligen_Fringilla.djvu/056&oldid=- (Version vom 31.7.2018)