Seite:Die Haare der heiligen Fringilla.djvu/068

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Ursache, irgendwem Unwahrscheinlichkeiten vorzuwerfen. Wenn ich betrunken wäre oder voll heiligen Geistes, – gut, dann ließe sich das Monologhalten vertreten, aber so? Es ist schlechterdings absurd und wird wohl nicht wahr sein.

Ein ausgetrockneter Frosch auf dem Schreibtisch (durchaus im Tone eines alten Professors): Es ihst auch nicht wahr! Es ihst nun und nimmermehr wahr! Es ihst eine von den modernen Alfanzereien. Ich springe augenblicklich ins Tintenfaß, wenn dieser Unfug nicht sofort aufhört.

Der Herr: Alter Renommist! Wenn du noch springen könntest! (Tritt an den Tisch und sieht den Frosch nachdenklich an.) Als ich dich fand, werte Mumie, die einmal ein Herz, wenn auch mit kaltem Blute, hatte, nun ist es schon fast zehn Jahre her, da dacht’ ich mir, wie ich dich so in der Sonne liegen sah, die Hinterbeine breit auseinander, die Vorderbeine eingestemmt und die Kehle mit dem breiten Kopfe platt auf der Erde, – da dacht’ ich mir: „Wenn

Empfohlene Zitierweise:
Otto Julius Bierbaum: Die Haare der heiligen Fringilla. München: Albert Langen, 1904, Seite 68. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Haare_der_heiligen_Fringilla.djvu/068&oldid=- (Version vom 31.7.2018)