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Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Dritter Band

kräftig ist, beunruhigte. Wir waren froh, als wir nach einer Fahrt von zehn Stunden nach Hause kamen. Unsere Ruderer hatten fortwährend Wasser in sich eingegossen, Ave Maria geseufzt und sich die ganze Zeit über bei guten Kräften und gutem Humor erhalten. Ich mußte ihre Ausdauer bewundern.

Wir waren sehr müde, aber wir hatten auch den Canima gesehen, und ich habe den Eindruck von seiner tropischen Scenerie neben meinem Eindruck von den Fahrten auf dem Hudson, dem Savannah, dem Missisippi, dem Ohio und andern Flüssen des Westlands.

Und jetzt ist es Abend, mein letzter Abend in Matanzas. Morgen werde ich nach Havannah reisen. Ich habe den Abend allein mit den schönen jungen Gatten zugebracht, habe zum letzten Mal Mrs. Baley die hauta Arragonesa, zum letzten Mal Mr. Baley auf der Orgel adeste fideles spielen gehört. Ich bat sie um diese Töne; ich wollte dieselben als die letzte Erinnerung an die Tage in ihrer Heimath mitnehmen, und morgen früh scheide ich von den liebenswürdigen freundlichen Menschen, von Matanzas und seinen schönen Gegenden. Es kommt mich hart an, aber ich kann nicht helfen. Nie mehr bekomme ich eine solche Luft, solche Windhauche zu spüren, nie mehr einen solchen Strom von fröhlicher Musik zu hören, nie mehr Yumori, Canima und Combre zu sehen.



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Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Dritter Band. Franckh, Stuttgart 1854, Seite 204. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Heimath_in_der_neuen_Welt,_Dritter_Band.djvu/222&oldid=- (Version vom 15.9.2022)