Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Dritter Band | |
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— saßen wir draußen und sahen Cucullos in der Luft umherschwärmen und die Feuer glänzen aus der Bohea der Neger. Ohne Feuer kann dieses Volk nicht leben, selbst mitten in der größten Hitze nicht; und sie lieben es auf dem Boden mitten in ihren Zimmern anzuzünden. Ihre Betten — Bretterstücke mit oder ohne Stroh, — verwandeln sie mittelst belaubter Zweige und Lumpen so sehr als möglich in Nester, worin sie gerne zusammengekauert liegen.
Noch später spielte ich mit den holden Kindern auf der Piazza Feuerleihen, was hier tu me da la candela hieß. Es war für die Kinder etwas Neues und machte sie ausgelassen lustig.
Morgen früh reise ich nach Havannah zurück, um von da am 8. Mai mit der Isabel nach Charleston zu fahren.
Der Tanz unter dem Mandelbaum und die schöne weiße Dame da, die wie eine Mutter unter den schwarzen Kindern stand, ist ein Bild, das ich mit Vergnügen von hier fortnehme.
Aber ich nehme von hier auch die Erinnerung an die Worte mit, welche der ehrliche Don Felix eines Abends zu mir sagte und die aus seinem Munde nicht verworfen werden können:
„Ach, es ist ein Unglück Sklave zu sein!“
Die gute weiße Dame kann doch den armen schwarzen Sklaven nicht schützen.
Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Dritter Band. Franckh, Stuttgart 1854, Seite 250. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Heimath_in_der_neuen_Welt,_Dritter_Band.djvu/268&oldid=- (Version vom 14.9.2022)