Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Zweiter Band | |
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menschlichen Repräsentanten diesem Bild nicht immer entsprechen; und auf diese Art steht die Bildung dieses ganzen Welttheils wie ein großes Drama vor mir, in welchem Massachusetts und Louisiana, Carolina und Pennsylvanien, Ohio und Alabama u. s. w. handelnde Mächte mit bestimmter Persönlichkeit sind. Die Persönlichkeit hinwiederum ist theilweise in den Beinamen bezeichnet, welche der Zufall oder Volkscharakter einigen Staaten gegeben hat, und womit man sie leicht alle taufen könnte. So sehe ich hier den Kaiserstaat (New-York), den Granitstaat (New Hampshire), den Schlüsselstaat (Pennsylvanien), den Luchsstaat (Michigan) u. s. w. mit dem Riesenstaat (Kentucky), dem Palmettostaat (Carolina), dem französischen Staat (Louisiana) kämpfen und sich turnierartig befehden. Und der Kampf, der jetzt wegen des Goldstaats, auch der friedliche Staat genannt (Californien) losgebrochen ist, ruft all die Grundzüge und Verhältnisse hervor, welche die Staaten des Nordens und des Südens[WS 1] von einander trennen, und die sie jetzt gegen einander ins Feld stellen. Habe ich Dir gesagt, wie der große Zankapfel aussieht, um den man sich jetzt schon seit sieben Monaten schlägt? Er heißt:
Californiens Eintritt als Staat in die Union, Einsetzung von Territorial-Regierungen für Utah (den Mormonenstaat) und Neu-Mexiko, nebst Antrag wegen Texas, betreffend die Bestimmung seiner westlichen und nordwestlichen Grenzen.
Und jetzt ein Wort zur Erklärung. Damit ein Staat das Recht hat, als solcher in die Union zu treten,
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: Sü-
Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Zweiter Band. Franckh, Stuttgart 1854, Seite 70. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Heimath_in_der_neuen_Welt,_Zweiter_Band.djvu/88&oldid=- (Version vom 4.8.2020)