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„Es wird ein böses Stück Arbeit werden, den Arzt im Wettermantel, den Eleganten, aus dem Ameisenhaufen Berlin herauszufinden. Der Flinke, der Stämmige, dürfte der Chauffeur sein.“

Seine Geistesabwesenheit, äußerlich durch Gesichtsausdruck, Sprache und langsame Gesten scheinbar sich offenbarend, ist zumeist nur allerstärkste Gedankenkonzentration.

„… Wir hätten wohl einen Weg, sie zu finden. Aber wir können unmöglich die ganzen Zeitungen von Januar des Jahres bis jetzt auf Skandalgeschichten durchsehen.“

Die Bezeichnung „Skandalgeschichte“ war mir zu ungenau. –

„Was verstehst du unter Skandalgeschichten?“

„Das, was das Publikum nur zu gern liest: Familientragödien mit pikantem Einschlag. In dieser Hinsicht leistet „die“ Presse Hervorragendes. Sogenannte Weltblätter nähren sich nur von Phrasen und von Zerpflückung alles Ideellen und von Hausklatsch mit Paprika.“

Ich begriff Harst noch immer nicht.

„Was hat das mit dem Eleganten zu tun, Harald?“

„Sehr viel, glaube ich. – – Hallo, Telefon …!! Zu dieser Stunde?! Merkwürdig!“

Er sprang auf und nahm den Hörer ab.

„Hier Uhland 19223 … Ja doch … 19223 …! – Harst, ganz recht …! Seien Sie doch nicht so aufgeregt … Sprechen Sie verständlicher … Bitte erst einmal Ihren Namen … – Ida Müller? Stimmt das auch?! Woher sprechen Sie? – Automat? – Dann heißen Sie bestimmt nicht Ida Müller … Nun gut, was gibt es?“

Ich war neben ihn getreten und hörte mit.

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Die Kaschemme Mutter Binks. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 41. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Kaschemme_Mutter_Binks.pdf/41&oldid=- (Version vom 31.7.2018)