Seite:Die Kuestenepidemie von 1826 insbesondere in Norderditmarschen.pdf/46

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Wenn wir auch einräumen wollen, daß ein intermittirendes Fieber, durch sein Reizverhältniß einen fehlerhaften Zustand der Milz, z. B. eine Verhärtung dieses Organs zu Wege bringen kann, so ist doch gewiß der umgekehrte Fall weit mehr in der Regel und namentlich möchte es für diese Epidemie ganz außer Zweifel gesetzt und erwiesen seyn, daß das remittirende und im Verlaufe der Epidemie rein intermittirende Fieber nicht als das primäre Leiden, sondern als einen blos deuteropathische Erscheinung und als völlig pendent von dem krankhaften Zustande der Milz anzusehen sey. Der ganze Gang, den die Epidemie nahm, spricht gar zu deutlich für diese Behauptung. Im Anfange der Krankheit waren die entzündlichen und biliösen Zufälle das hervorstechende Zeichen der ganzen Epidemie; erst im Verlaufe der Krankheit, als schon lange kein Zweifel mehr obgewaltet hatte, daß die Gallenorgane der Sitz der Krankheit seyen, kamen die Zeichen der intermittirenden Fieber zum Vorschein, woraus hervorgieng, daß sie nur eine Nebenrolle spielten. Sehen wir auf die einzelnen Kranken, so zeigten sich, wie bemerkt worden ist, schon fast jedes Mal mit dem ersten Beginnen der Krankheit die Störungen in der Funktion der Milz auf eine sehr in die Augen fallende Weise durch Brechen der schwarzen Materie und durch Schmerz in der Milzgegend, und konnten sogar nach kurzer Zeit schon von außen durch Vergrößerung und Anschwellung wahrgenommen werden. Daß eine solche Abnormität in einem so wichtigen Organe nothwendiger Weise sehr