die gute und promte Bezahlung zu Burgfahrenbach allen andern Betrachtungen vor, und fährt gewiß nicht weiter, so lange hier die Speicher noch nicht vollgestopft sind. Die Freuden Elysiums, deren oben erwähnt worden, mögen hiezu auch das Ihrige beytragen. Sie sind für diese Menschenclasse vorzüglich bestimmt, und werden von ihr auch in solchem Maaße genossen, daß die Abfahrt nur sehr selten ohne überlaute Merkmahle des Vergnügens vor sich gehet. Der gutmüthige Landmann auf dem Gebirge vermißt auf der Heimfahrt den eisernen Frost, der über Brüche und Sümpfe veste Brücken bauet, und der fromme Bewohner der feisten Wirzburger und Bamberger Fluren verkennt seinen Haus- und Feldpatron, und rollt bey ihm vorbey, ohne den Hut zu rücken.
Mit dem Getraideinkauf gehet zugleich die Verfertigung des Malzes an, welches ebenfalls auf Jahre vorräthig zubereitet wird. Acht bis zwölf Simri Früchte werden, vermittelst hölzerner Röhren, von dem höchsten Kornspeicher bis in die untersten Gewölber herabgelassen, in der Malztenne, oder unmittelbar in den oben beschriebenen steinernen Weichen aufgefangen, und sofort unter Wasser gestellt, worunter die Gerste 24
Anonym: Die große Brauerey zu Burgfahrenbach in Absicht auf Lage, Structur, Mechanismus, Braumaterialien, Braumethode, Brauproducte, innere und äussere Vortheile und Verhältnisse; wie auch in Ansehung der damit verbundenen mineralischen Quelle, historisch beschrieben von einem fachkundigen Augenzeugen, im Herbstmond des Jahrs 1790 in: Journal von und für Franken, Band 2. Raw, Nürnberg 1791, Seite 380. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_gro%C3%9Fe_Brauerey_zu_Burgfahrenbach.pdf/20&oldid=- (Version vom 31.7.2018)