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wußte, daß er sie nun sich allein überlassen durfte. Dann trat er, nachdem er ihnen nochmals eingeschärft hatte, sich von dem Platze, wo die Schneehütten ständen, nie zu entfernen und die warme Grotte nie wieder aufzusuchen, da der Wechsel von Hitze und Kälte ihnen, nachdem sie sich einmal an die letztere gewöhnt hätten, unfehlbar den Tod bringen müßte, seine Expedition nach Phunga wiederum ganz allein an. –

Nicht nur, daß er die große Stadt sehen und sich überzeugen wollte, wie dort die Kalte gewirkt habe, er hatte auch ein Experiment mit den Indiern vor, er wollte sie einige Zeit sich allein überlassen.




Neue Gefährten.

Von Phunga war er nur zehn Meilen entfernt, die er auf Schneeschuhen bequem in einem Tage zurücklegen konnte, und er brauchte sich auch nur immer an der Küste zu halten, so konnte er sich nicht verirren. Für alle Fälle besaß er schließlich auch seinen Sextanten.

Neues sah er unterwegs wenig, nur noch einen Fuchs und ungezählte Schwärme von Polarvögeln, die schon ihre Nester bereiteten, indem sie dieselben mit den aus ihrer Brust gerupften Federn, den sogenannten Daunen, polsterten. Auch passierte Richard einige an der Küste gelegene Fischerdörfer, in denen sämtlich der Tod in Gestalt des plötzlichen Erfrierens Einzug gehalten hatte.

Zuletzt mußte er ein Gebirge überschreiten, an dessen jenseitigem Abhange und zugleich an der Küste Phunga lag. Bald sah er denn auch, als er einen hohen Gipfel erreicht, die Stadt zu seinen Füßen liegen.

Was er erblickte, übertraf alles, was er erwartet hatte. Hier in Phunga hatte die Umwälzung aller Verhältnisse noch viel schrecklichere Folgen gehabt; diese Stadt mußte der Orkan mit voller Wucht getroffen haben.

Empfohlene Zitierweise:
Robert Kraft: Die indischen Eskimos. H. G. Münchmeyer, Dresden (1901), Seite 25. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_indischen_Eskimos.pdf/27&oldid=- (Version vom 31.7.2018)