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Seite:Dresdner Geschichtsblätter Dritter Band.pdf/170

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Ein Globus terrestris auf einem Postament von rotem Marmor und die Platten von Alabaster, 11/2 Elle hoch, 20 Th;

ein kleiner Globus terrestris mit einer Armilla, 5 Th.;

ein gar großer Globus von Pappe, 21/2, Ellen hoch, 20 Th.;

6 Kur- und Fürstliche Brustbilder, als Herzog Heinrich, Kurfürst Moritz, Kurfürst August und dreimal Kurfürst Christian I, darunter einer verkupfert, sonst alle von Erde, 60 Th. (wohl Modelle für die Ausschmückung des Stallgebäudes);

Modelle zu einem Hebezeug und zu einer Schiffbrücke, 2 Th.;

Schild und Bauch einer Schildkröte, bleiben der Witwe;

3 Stück rote Corallenzinken, schön gewachsen, 10 Th;

50 große Meermuscheln in einem Kasten, bleiben der Witwe;

allerlei große und kleine Meermuscheln und seltsame Schneckenhäuser, desgl.;

der Stamm Österreich in Kupfer gestochen und in Rahmen eingefaßt, 60 Stück, hin und wieder zerrissen, desgl.;

124 Abdrücke der Invention zur Statua Danielis gehörend, groß und klein (gemeint sind offenbar Exemplare der oben erwähnten Beschreibung der Figur in den verschiedenen Ausgaben);

ein Speculum astrologicum von einem welschen Autor Jordano Venetiano in Kupfer gradiert, bleibt der Witwe;

49 abgegossene Tierlein in Blei, 7 Th.;

14 gestochene Kupferbleche, groß und klein, als: eins, darauf Kurfürst Christian II., 20 Th.[1] – 9 zum kleinen Büchlein über die Statua Danielis, 90 Th.[2] – eins, darauf die ganze Statua Danielis, gestochen durch Sadlern; 30 Th.[3] – eins, darauf das jüngste Gericht. 5 Th.[4] – eins, darauf Magdalena, 5 Th. – eins, darauf ein Stück von einem Aufzuge, 6 Th.

6 Sturmhauben mit schwarzem Samt überzogen, mit Gold gestickt und mit 64 böhmischen Steinen groß und klein versetzt, inwendig mit rotem Parchent gefüttert, alle in cordovanischen schwarzen Futtern, jede mit zwei schwarzseidenen Quasten und roten Bändern, 492 Th.;

Pferdeschmuck zu Aufzügen: ein Halsband mit rotem Samt überzogen und mit Gold bestickt, mit böhmischen Steinen in 6 großen und 7 kleinen Rosen versetzt, samt einer roten seidenen Quaste, welche oben mit Gold überstickt und am Knopf mit böhmischen Steinen versetzt ist. Hierzu gehören 2 andere Quasten von roter Seide, oben mit Gold überstickt, an einer rot- und gelbseidenen Schnure. Item ein Schweif mit rotem Samt überzogen, goldgestickt und mit vergüldeten Heften. Ein Paar messingene vergüldete Sporen, die Riemen mit rotem Samt überzogen. Ein Halsband mit schwarzem Samt überzogen und goldgestickt, mit böhmischen Steinen in 6 großen und 7 kleinen Rosen versetzt, samt einer schwarzen seidenen Quaste, welche oben mit Gold überstickt und am Knopf mit Edelgesteinen versetzt ist, hängt an einer schwarz- und gelbseidenen Schnure. Hierzu gehören andere kleine Quasten von schwarzer Seide, oben mit Gold überstickt, an einer schwarz- und gelbseidenen Schnure. Ein Schweif mit schwarzem Samt überzogen, goldgestickt und mit messingenen vergoldeten Heften. Ein Paar messingene vergüldete Sporen mit schwarzem Samt überzogen. Zusammen 176 Th. (jetzt wohl im Historischen- Museum);

9 türkische Säbel mit messingenen vergüldeten Knöpfen und Kreuzen, die Scheiden mit rotem Samt überzogen, am Auszugsorte und in der Mitte mit Messing beschlagen und vergüldet, auf jedem 12 böhmische Steine versetzt, hänget jeder an einem auch mit rotem Samt überzogenen Gürtel; dessen Schnalle vergüldet ist, 270 Th. (jetzt wohl im Historischen Museum).

V. In der andern kleineren Kammer neben der Eckstube im 2. Stock:

In einem Schränklein 12 von Jaspis geschnittene Löffel, darunter einer mit Silber beschlagen und vergüldet, samt 10 Stielen, 27 Th. 9 Gr:;

1016 Stück böhmische geschnittene Steine, groß und klein, von allerlei Farben, 119 Ch. 10 Gr.;


  1. 2 Abdrücke dieser Platte (428x309 mm) mit dem Brustbilde Christians II. besitzt die Kgl. Bibliothek. Links unten liest man: Joan. Maria Nossenius architect. inventor. M. DC. III., rechts: Joan. Diricks sculpsit.
  2. Abdrücke dieser Platten (ungefähr 180x 148 mm) finden sich in den verschiedenen oben erwähnten Ausgaben von Nossenis Beschreibung der Statue Nebukadnezars. Sie sind sämmtlich bezeichnet: J. M. Nosseni Arc. Inven. Joban Kelertaler Schulpsit. Kellerthaler gehörte der berühmten Dresdner Goldschmiedsfamilie dieses Namens an, war aber nach den hier vorliegenden Proben als Kupferstecher nur von mäßiger Kunstfertigkeit. Die Reihenfolge der Platten ist folgende:
    1. Die Erdkugel mit allegorischen Darstellungen der vier Monarchien. (Deutsche Ausgabe 1602, Bl. 5).
    2. Der Turmban zu Babel (ebd. Bl. 15).
    3. Die Ermordung Belsazars (ebd. Bl. 15).
    4. Alexander der Große in der Schlacht (ebd. Bl. 21).
    5. Die Ermordung Cäsars (ebd. Bl. 25).
    6. Kaiser und Papst (ebd. Bl. 35).
    7. Der türkische Sultan (ebd. Bl. 41).
    8. Das jüngste Gericht (ebd. Bl. 47).
    9. Das gestochene Titelblatt der deutschen Ausgabe Leipzig 1606 mit allegorischen Darstellungen der vier Monarchien.
  3. Abdruck (500 x 278 mm) in der deutschen Ausgabe von Nossenis Beschreibung (Dresden 1602), Bl. 15. Links unten: Joannes Mariae Nossenivs architectvs inven., rechts: Egidius Sadeler sculp.
  4. Vergl. Anm. 17, Nr. 8.
Empfohlene Zitierweise:
Dr. Otto Richter (Hrsg.): Dresdner Geschichtsblätter Band 3 (1901 bis 1904). Wilhelm Baensch Dresden, Dresden 1901 bis 1904, Seite 163. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Dresdner_Geschichtsbl%C3%A4tter_Dritter_Band.pdf/170&oldid=- (Version vom 24.10.2024)