Seite:Ein Tag auf dem Stadtthurm zu Andernach.pdf/18

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Friedrich Wilhelm Carové: Ein Tag auf dem Stadtthurm zu Andernach. In: Moosblüthen, zum Christgeschenk, S. 175-222

gegangen in die brennende Hütte. Er faßte Bergthora bei dem Arm und wollte sie zurückhalten. Aber mit überwältigenden Blicken, wie eine gereizte Löwin, schaute sie ihn an und sprach: „Ich ward jung Nial gegeben; da habe ich ihm gelobt, daß Eins sollte ergehen über uns beide;“ und sie riß sich los und stürzte unaufhaltsam in die lohende Flamme.“


6.

Und kaum hatte der Thürmer geendigt, da ging über Windhausen die Sonne auf und krönte alle Berghöhen mit Licht und Glanz; am nahen Krahnen lichtete ein großes holländisches Schiff die Anker, die frische Morgenluft schwellte die Segel, und als der Steuermann und die Schiffsleute mit abgezogener Mütze ihr Gebet für eine glückliche Fahrt verrichtet hatten, wurden noch einige große Ruder zur Hülfe genommen. Indessen kam des Thürmers Frau und brachte ihrem Manne den Kaffe. Allein dieser, so heimlich froh er dem warmen Frühstück entgegen sah, rief ihr doch mit einem selbstgefälligen

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Wilhelm Carové: Ein Tag auf dem Stadtthurm zu Andernach. In: Moosblüthen, zum Christgeschenk, S. 175-222. Brönner, Frankfurt a.M. 1830, Seite 192. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ein_Tag_auf_dem_Stadtthurm_zu_Andernach.pdf/18&oldid=- (Version vom 31.7.2018)