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Friedrich Wilhelm Carové: Ein Tag auf dem Stadtthurm zu Andernach. In: Moosblüthen, zum Christgeschenk, S. 175-222

Lächeln zu: „Du kommst zu spät; ich habe schon mit dem Herrn Milord gefrühstückt.“ Die Frau sah mich halb dankend, halb verdrießlich an, weil ich ihr gleichsam in ihr Hausrecht eingegriffen hatte, und um sie ganz zufrieden zu stellen, sagte ich ihr, sie möge ihr Körbchen nur ausladen; ihr Mann habe mein kaltes Morgenbrod nicht verschmäht, so wolle ich jetzt auch mit ihm seinen warmen Morgentrunk theilen. Nun meinte sie zwar, daß ihr Kaffee für einen vornehmen Herrn viel zu schwach sey; indessen freute meine Herablassung sie doch zu sehr, als daß sie den Wunsch hätte ablehnen dürfen. Ihr Mann wollte in seinem Diensteifer noch immer fortfahren, mir zu erzählen, was er alles aus den Reden des Directors behalten habe; ich lud ihn aber ein, seinen Kaffee warm zu trinken, und er gehorchte gern. Alsbald nahm seine Frau sich meiner an, führte mich um die Zinnen herum, zeigte mir, wo ihr Häuschen stehe; dann, wo sie vor dem Thore ein Gärtchen habe, dann wo der Birnkrautsmarkt gehalten

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Friedrich Wilhelm Carové: Ein Tag auf dem Stadtthurm zu Andernach. In: Moosblüthen, zum Christgeschenk, S. 175-222. Brönner, Frankfurt a.M. 1830, Seite 193. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ein_Tag_auf_dem_Stadtthurm_zu_Andernach.pdf/19&oldid=- (Version vom 31.7.2018)