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Friedrich Wilhelm Carové: Ein Tag auf dem Stadtthurm zu Andernach. In: Moosblüthen, zum Christgeschenk, S. 175-222

auch nur zehn Minuten vor dem Strasburger Münster und vor Göthe, und fünf vor dem Papst und dem Rheinfall zu Schaafhausen gestanden hat. Bald aber wird es nicht mehr genug seyn, den Köllner Dom und den heil. Christoph zu München, und das jüngste Gericht in Rom gesehen zu haben, vom Pariser Koth, vom Berliner Sand und vom Wiener Staub sprechen zu können, und Stammbuchblätter von Walter Scott, von Viktor Hugo und Thorwaldsen zu besitzen; – in einen amerikanischen Urwald und bis zu einer Oase im sandigen Arabien muß man durchgedrungen seyn, drei Minuten bleiben für den Fall des Niagara und höchstens drei Wochen für die Ruinen von Meroe, Persepolis und Ellora, und wer nicht Bolivar und Mina und Miaulis, und dazu noch ein halb Dutzend abgedankter Könige und den Pascha von Egypten – im Stammbuch hat, der hat Nichts.

Auch mir fehlte es nicht an Lust und Begierde, Alles auf Erden, was einem anständigen Manne genießbar wäre, zu

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Friedrich Wilhelm Carové: Ein Tag auf dem Stadtthurm zu Andernach. In: Moosblüthen, zum Christgeschenk, S. 175-222. Brönner, Frankfurt a.M. 1830, Seite 176. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ein_Tag_auf_dem_Stadtthurm_zu_Andernach.pdf/2&oldid=- (Version vom 31.7.2018)