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Friedrich Wilhelm Carové: Ein Tag auf dem Stadtthurm zu Andernach. In: Moosblüthen, zum Christgeschenk, S. 175-222

genießen; allein ich war etwas zu sanguinisch gewesen, und hatte bei Anlegung meines Vermögens die Geschicklichkeit der englischen Mechaniker zu hoch, und die Macht und Gewalt eines mit dem Meere vermählten Stromes zu gering angeschlagen. Einige Dampfschiffe sprangen in die Luft; die Themse stieg hinab in den halbvollendeten Tunnel, und so zerstob ein Theil meiner Capitalien, und meine weitfahrenden Pläne wurden zu Wasser. Ich mußte mich mit einer Viertelsreise auf das Festland begnügen und wählte die Rheingegenden.

Schon hatte ich alles Merkwürdige in Kölln recht sorgfältig betrachtet, und so genau, als möglich, gezählt, gemessen und aufgeschrieben; die vielen alten Kirchen und die wenigen neumodischen Menschen darin, die ehemaligen Klöster, worin jetzt zehnmal mehr Waffenbrüder casernirten, als sonst Mönche, die aber vor diesen das Verdienst hatten, auch ohne Gelübde sich des Gehorsams, der Ehelosigkeit und der Armuth zu befleißigen; dann auch die

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Friedrich Wilhelm Carové: Ein Tag auf dem Stadtthurm zu Andernach. In: Moosblüthen, zum Christgeschenk, S. 175-222. Brönner, Frankfurt a.M. 1830, Seite 177. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ein_Tag_auf_dem_Stadtthurm_zu_Andernach.pdf/3&oldid=- (Version vom 31.7.2018)