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Friedrich Wilhelm Carové: Ein Tag auf dem Stadtthurm zu Andernach. In: Moosblüthen, zum Christgeschenk, S. 175-222

die da wußten, was den wackern Mann so lange im Stillen beängstet und beunruhigt hatte, – sie verstanden, was jene Worte sagen sollten, und dachten, der Himmel sey nicht so weit von der Erde, daß er nicht einem Verscheidenden bis auf sein Sterbebett entgegen kommen könne, wie auch die aufgehende Sonne den Morgenstern und ihren eigenen Lichtglanz voransende, um der Erde den kommenden Tag zu verkündigen.


12.

Mir aber schien es, als sey meine Sonne schon untergegangen, und wirklich nahte der Abend. Nachen, mit Menschen und Körben überladen, drückten, kaum noch eine Handbreit aus dem Wasser ragend, vom Ufer, und fuhren lustig dahin; auf der Landstraße hoben sich Staubwolken, und man wußte nicht, galoppirten die Bauernpferde, weil ihre Herren jauchzten, oder jauchzten diese, weil die Pferde so ausgelassen mit ihnen dahin rannten. Indessen packten die Männer auf dem Markte zusammen und die

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Friedrich Wilhelm Carové: Ein Tag auf dem Stadtthurm zu Andernach. In: Moosblüthen, zum Christgeschenk, S. 175-222. Brönner, Frankfurt a.M. 1830, Seite 218. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ein_Tag_auf_dem_Stadtthurm_zu_Andernach.pdf/44&oldid=- (Version vom 31.7.2018)