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durch regelmäßige Conferenzen in der Liebe zur Kirche und im Eifer für dieselbe sich zu stärken. Sogleich wurde unter Beirath des Bruders Löhe Hand ans Werk gelegt, 3 Zöglinge wurden auf ihre Anmeldung angenommen, man trat mit Pastor Dr. Sihler in briefliche Verbindung, man ordnete den Lehrplan so, daß er mit dem jenseitigen Lehrplan des Seminars zusammengriff, und die deutschlutherische Kirche Nordamerikas dadurch wirklich berathen würde. Seitdem wurde ganz im Stillen und von wenigen beachtet, dieses aus Liebe zur lutherischen Kirche unternommene Werk fortgesezt. Bis zum Ende des Jahres 1849 hatten sich 46 Zöglinge angemeldet; ein Theil derselben ist wieder zurückgetreten; 23 junge Männer sind bis jetzt ausgesendet, die zum Theil schon in gesegneter Wirksamkeit stehen, zum Theil gegründete Hoffnung geben, daß sie einst ihrer Kirche mit Segen werden dienen können. Mit dem nun laufenden Jahre ist eine neue Wendung und, wie wir dafür halten, durch Gottes Gnade ein Fortschritt der Sache geschehen. Bisher war ein nicht zu beseitigender Uebelstand, daß viele Lehrkräfte sich in den Unterricht theilen mußten, und darüber leicht die Einheit des Unterrichts, jedenfalls aber die Gemeinsamkeit des Zusammenlebens verloren gieng. Da die Zöglinge nicht bloß den Mittagstisch, der von vielen christlichen Freunden mit großer Bereitwilligkeit gereicht wird, sondern auch Frühstück und Abendessen außerhalb ihrer sehr beschränkten Wohnung suchen mußten, wurde viel Zeit verloren und die Anstalt war nicht der eigentliche Mittelpunkt ihres gemeinsamen Lebens. Da war nun eine gesegnete Veränderung, daß Bruder Bauer, der seine bisherige Stellung als Lehrer an der Kreisgewerbschule aufgegeben hatte, sich nun auf Glauben gegen eine geringe Remuneration mit allen Kräften der Anstalt sich zu widmen entschloß. Er ist selbst in die Anstalt gezogen, lebt mit den Zöglingen unter einer gewissen Hausordnung zusammen und hat die Hauptfächer des Unterrichts allein übernommen. – Was die Lehrgegenstände, die nun geschehene Umgestaltung, die Bedürfnisse der Anstalt betrifft, verweise ich auf den in Nr. 2 und

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Diverse: Fünf Festreden der Gesellschaft für innere Mission. Joh. Phil. Raw’sche Buchhandlung, Nürnberg 1850, Seite 27. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:F%C3%BCnf_Festreden_der_Gesellschaft_f%C3%BCr_innere_Mission.pdf/28&oldid=- (Version vom 4.9.2016)