Seite:Fünf Festreden der Gesellschaft für innere Mission.pdf/36

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

die Helfer und Handlanger der übrigen ansehen zu müßen, besonders aber der Abtheilungen I. und IV. Denn mit der Aussendung von Predigern diesseits des Meeres, namentlich im deutschen und noch mehr im engern bayerischen Vaterlande wird sich selten etwas bewerkstelligen laßen, wenn man nicht (was ja doch nicht sein soll) in ein fremd Amt greifen will. Dagegen gute Schriften haben überall freien Zugang; es kann ihrer Verbreitung, wenn dabei nur im Wege gesetzlicher Ordnung verfahren wird, niemand etwas mit Fug und Recht entgegensetzen. Unser erstes Augenmerk gieng daher auf solche Schriften, die zur Begründung und Befestigung in reinem Wort und gesunder Lehre dienen könnten; also vor allem auf die h. Schrift selbst, dann auf die Symbole, vorzüglich auf die Hauptbekenntnisschriften unserer Kirche, die Augsburgische Confession, den großen Katechismus Luther’s, aber auch die ganze Concordia. Und da wir zu unserer großen Freude fanden, daß unsere Brüder in Straßburg mehrere Schriftchen zur Beleuchtung der wichtigsten praktischen Kirchenfragen, die unsere Zeit bewegen, herausgegeben hatten, die sich wie durch Klarheit, so besonders auch durch Ruhe und Milde in der Behandlung ihres Stoffes auszeichneten, so erbaten wir uns von ihnen eine Zusendung zur Probe. Es waren dieser Schriftchen zwei vollständige Hefte, jedes zu zwölf Nummern erschienen, und wir erhielten von jeder Nummer 100 Exemplare. In kurzer Zeit waren sie vergriffen. Da giengen wir auf den Wunsch mehrerer Freunde die Brüder in Straßburg um Errichtung eines Depots ihrer Schriften bei uns an; mit der größten Bereitwilligkeit giengen diese darauf ein und sandten uns 17,000 Exemplare, wovon sie die 700 sogleich unserer Abtheilung als brüderliches Geschenk boten, den Ertrag der übrigen 17,700 als einen Beitrag ihrer Missionsgesellschaft für die innere Mission in Nordamerika der Abtheilung I. unserer Gesellschaft zuwiesen, so daß also die ganze große Niederlage nichts anderes, als eine reiche Liebesgabe auf den Altar des HErrn ist. –

.
Empfohlene Zitierweise:
Diverse: Fünf Festreden der Gesellschaft für innere Mission. Joh. Phil. Raw’sche Buchhandlung, Nürnberg 1850, Seite 35. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:F%C3%BCnf_Festreden_der_Gesellschaft_f%C3%BCr_innere_Mission.pdf/36&oldid=- (Version vom 4.9.2016)