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langte er nach der Feder, – da ertönte ein kreischendes Geschrei aus einem der anstoßenden Gemächer, Gordon warf unwillig die Feder aus der Hand, und fuhr vom Lehnstuhl empor. – Er klingelte und sein getreuer Kammerdiener erschien.

Fletcher, was gibt’s, ist die Fornarina wieder da?“

„Ja Milord! Sie bringen das Geschöpf nicht los , – wenn sie zu einer Thür Margarita Cogni hinaus jagen, so kommt sie zur andern herein.“

„Ich will aber von ihr befreit sein, ich will sie nicht mehr sehen; – das wilde heftige Weib ist mir widerlich. – Warum gab es Lärm, – was ist es?“

„Euer Lordschaft, die Fornarina begegnete im Corridor die hübsche Angela, und hätte ich nicht der Margarita das Messer entrissen, sie würde die arme Kleine durchstochen haben.“

„Es ist ein Teufel von einem Weibe, war es doch auch sie, welche die kleine Angela aus dem Hause brachte. – Was will das Kind? man sagte mir, Angela sei seit einiger Zeit wahnwitzig.“

„Das scheint mir kaum, Milord, – sie sieht zwar sehr bleich aus, doch spricht sie nicht verwirrt. Sie läßt Euer Lordschaft nur um wenige Augenblicke Gehör bitten. – Eine wichtige Nachricht, so sagt sie wenigstens, führt sie hierher, auch behauptet sie dieselbe nur Euer Lordschaft selbst mittheilen zu können.“

„Wichtig,“ wiederholte der Lord lächelnd, „ich kenne

Empfohlene Zitierweise:
Mathilde Feldern-Rolf: Eine Orangenblüthe. In Commission bei Jacob Dirnböck., Wien 1844, Seite 7. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Feldern-Rolf_Orangenbluethe.pdf/7&oldid=- (Version vom 14.2.2021)