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Verfolgung. (Vgl. 1 Sam. 23, 26 und Ps. 22 mit 10–14?). – Ps. 32. Preis der Sündenvergebung und Belehrung, wie man zu derselben gelangen könne (2 Sam. 12). – Ps. 33. Hymnus der Gemeinde auf Gottes Werke im Reich der Gnade, der Natur und der Geschichte, sonderlich für seine Gnadenoffenbarung in Israel. – Ps. 34. David preist nach dem Introitus (2–4) Jehova für die erfahrene Rettung (5–7) und die Gnadenobhut, unter welcher Gottes Heilige stehen (8–11), und lädt alle ein, durch wahre Gottesfurcht (12–15) das Heil zu erlangen, wo Gottlose Strafe ernten (16–23). Vgl. 1 Sam. 23. – Ps. 35. Ein Ruf nach Rettung mit dem Gelübde des Dankes, vgl. 1 Sam. 24, 16. – Ps. 36. Eine Klage über die Sittenverderbnis der Zeitgenossen, wie Ps. 12. 14. – Ps. 37. Vom Glück der Gottlosen. Man nehme daran keinen Anstoß: denn es wird plötzlich enden, und der Ausgang scheidet Gerechte und Ungerechte. – Ps. 38. Ein Bußpsalm verwandt mit Psalm 6. Klage Davids über die Leibes- und Seelennot, in die Gottes Zorn über seine Ehebruchssünde ihn brachte, und Bitte um Erlösung aus derselben. – Ps. 39 vgl. 69. In Anfechtung, welche das Ansehen des Glückes der gottlosen Feinde erweckt, wohl aus der absalomischen Zeit. – Ps. 40. David preist Jehova für seine herrliche Errettung (1–6). Wie soll er ihm dafür danken? Nicht durch Opfer, sondern durch Gehorsam (7–9), durch öffentliches Bekenntnis zu dem HErrn (10. 11). Seiner Sünden halber muß er um neue Gnade und Hilfe bitten (12–16); er weiß, daß sie ihm nicht fehlen wird, und preist Jehova schon jetzt dafür (17. 18). – Ps. 41 Eine Klage über mitleidlose Freunde und Bitte um Hilfe wider sie. Vgl. 2 Sam. 15 ff., besonders 16, 23 und Ps. 55.

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 Zweites Buch. Ps. 42 und 43 sind Lieder eines mit David vor Absalom jenseits des Jordans in der Verbannung weilenden Korachiten, der sich heimsehnt nach Jerusalem und seinen schönen Gottesdiensten. – Ps. 44. Eine Klage (vielleicht aus der Zeit Hiskias, dem Anfang derselben). Wie wenig stimmt doch zu der glorreichen Vergangenheit (1–9) die traurige Gegenwart mit der schmachvollen Niederlage durch die Edomitischen (?) Feinde (10–17), die Israel nicht um seiner Sünde, sondern um des Bekenntnisses zu Jehova willen leiden muß, und die der HErr darum gnädig wenden wolle (18–27); vgl. 2 Sam. 8, 13 ff. Ps. 60. 1 Kön. 11, 15. – Ps. 45. vgl. Hebr. 1, 8. Thema: die künftige Vermählung der Tochter Zion (Israel) mit dem König Messias. Vgl. das Hohelied. Matth. 22, 1 ff. Eph. 5, 29-32. Der geschichtliche Anlaß die Vermählung eines Königs (des Salomo mit der ägyptischen Königstochter?). Der Sänger singt dieses Lied aus Liebesbegeisterung für den König, welcher der Menschen Schönster ist, holdselig von Lippen und eben darum von Gott gesegnet (2. 3). Der Ewiggesegnete vereinigt mit der höchsten Schönheit die höchste Kraftfülle. Er ist ein Held, und der Sänger fordert ihn deshalb auf, dem Guten zum Siege wider das Böse zu verhelfen (4-6). Er ist Gott (vgl. 2, 10. Jes. 9. 5. 10. 21), die menschliche Erscheinung des übermenschlichen Gottes, der Gerechte, und darum mit Freude gesalbt, wie kein König der Erde (7. 8). Unvergleichlich ist der Freudenstand dieses