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aber um seines Namens willen helfen und sich nicht stellen, als ginge ihn die Not nichts an, oder als könnte er nicht helfen (7–10). Jehova antwortet: Ich will nicht helfen, sondern mit dieser Not des Volkes Sünde heimsuchen. Weder Fürbitte, noch Opfer, noch der Umstand, daß Israel durch falsche Propheten verführt ist, soll etwas helfen, sondern die Verführer samt den Verführten soll Hunger und Schwert (11–16) und namenloses Verderben treffen, dem niemand steuern wird (17–19). Noch einmal fleht der Prophet um Hilfe. Um seiner Ehre willen und weil er es allein vermag, möge der HErr helfen (20–22). Aber der HErr weist alle Fürbitte schlechthin ab. Er hat dies Volk dem Verderben geweiht, und es soll sich alles vereinen, damit Manasses Sünde, Götzendienst und Prophetenmord, gerichtet werde. Wie das Volk dem HErr gethan, so will ihm nun der HErr auch thun, nämlich es verstoßen und verderben (15, 1–9).

 4. Der Prophet möge in seinem schweren Berufe ausharren c. 15, 10–21.

 Hierauf klagt der Prophet über seinen schweren Beruf, und der HErr sagt ihm Hilfe zu gegen seine Widersacher (10–14). Der Prophet bittet weiter, der HErr wolle damit nicht säumen, er wisse ja selbst, daß er um Gottes willen Schmach tragen müsse. Gottes Wort sei seine einzige Freude gewesen, allzeit habe er sich zu Gott gehalten; nun aber drohe er unter der Last der göttlichen Ungnade zu erliegen (15–18). – Der Prophet hat sich von der Schwere seiner trüben Erfahrungen überwinden lassen; das war sündlich und Gott hat ihm das zu fühlen gegeben (vgl. c. 1, 17); dem Umkehrenden aber verheißt der HErr Wiederannahme, Sieg, Schutz und Schirm wider seine Feinde (19–21).

 5. Jehova läßt Israel mit Schimpf untergehen c. 16.

 Seuche, Schwert und Tod streckt die Scharen des Volkes in den Staub nieder und niemand soll sie beklagen (16, 1–9). Trauer wird einkehren, weil sie von Gott abgefallen sind, und die, welche Gott nicht dienen wollten, werden in fremdem Lande fremden Göttern dienen müssen (10–15). Der HErr hat Fischer und Jäger bestellt, die sie fangen sollen für alle ihre Gräuel, er offenbart seine Macht, daß selbst die Heiden ihn erkennen müssen (16–21).

 6. Jehova bezahlt je nach Verdienst c. 17.

 Israels Götzenkulte haben den Zorn Jehovas erregt, und er gibt die, welche ihre Ehre und ihr Erbe weggeworfen, in fremde Hände (17, 1–4). Je nachdem die Menschen auf das Irdische oder auf den HErrn sich gründen, haben sie Verderben oder Heil zu erwarten (5–10). Den Frevler, den Abtrünnigen verläßt das Glück, weil er den Herrn verläßt, aber den Propheten, den treuen Knecht, möge der HErr schirmen und ihn an seinen Widersachern rächen (11–18). Wenn Israel des Herrn Sabbate nicht mehr entheiligen wird, so wird der HErr das Reich David von neuem segnen (19–26), außerdem verzehrt sie Gottes Rache (27).