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(3.) 46 Nach Empfang dieses Briefes legte Jonathas, weil gerade Laubhüttenfest war, das hohepriesterliche Gewand an, vier Jahre nach dem Tode seines Bruders Judas, während welcher Zeit das Amt unbesetzt geblieben war. Hierauf zog er ein grosses Heer zusammen und liess eine Menge Waffen anfertigen. 47 Die Nachricht hiervon verdross den Demetrius sehr, und er warf sich seine Langsamkeit vor, dass er nicht dem Alexander zuvorgekommen sei und den Jonathas durch grössere Gefälligkeit sich geneigt gemacht, sondern seinem Gegner Zeit dazu gelassen habe. Dennoch entschloss er sich, an Jonathas und das Volk einen Brief folgenden Inhalts zu schreiben: 48 „Der König Demetrius entbietet dem Jonathas und dem Volke der Juden seinen Gruss. Weil ihr die mit uns eingegangene Freundschaft gehalten und den Lockungen unserer Feinde kein Gehör gegeben habt, zolle ich dieser eurer Treue alles Lob und bitte euch, dabei zu verharren, wofür ich euch den wärmsten Dank erstatten werde. 49 Ich werde euch nämlich zum grössten Teile von den Steuern und Abgaben befreien, die ihr meinen Vorgängern und mir bisher bezahlt habt. Für jetzt erlasse ich euch die regelmässigen Steuern, verzichte ferner auf den Preis des Salzes[1] und der Kronen,[2] die ihr uns darzubringen pflegt, und schenke euch von jetzt an auch das Drittel des Getreides und die Hälfte der Baumfrüchte, die mir zustehen. 50 Ferner erlasse ich euch für alle Zeiten die Kopfsteuer, die mir von jedem Einwohner Judaeas und der drei angrenzenden Provinzen Samaria, Galilaea und Peraea bisher zu entrichten war. 51 Die Stadt Jerusalem erkläre ich für heilig und unverletzlich, und ihren ganzen Bezirk befreie ich vom Zehnten und sonstigen Abgaben. Die Burg der

Empfohlene Zitierweise:
Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 137. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/137&oldid=- (Version vom 12.12.2022)
  1. Josephus meint hier den Preis, den die Juden für das in den Salinen Judaeas entnommene Salz bezahlen mussten.
  2. Die Juden pflegten den syrischen Königen jedes Jahr eine goldene Krone darzubringen; das zu diesen Kronen verwendete oder an deren Stelle entrichtete Gold hiess Krongold.