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Hasse seiner Brüder zu leiden haben, schickte er denselben mit reichen Geschenken zu Abennerig, dem Könige von Charax Spasini,[1] dem er das Heil seine Kindes anvertraute. 23 Abennerig nahm den jungen Mann freundlich auf, erwies ihm ganz besonderes Wohlwollen, gab ihm seine Tochter Symacho zur Ehe und schenkte ihm eine Provinz, die ihm reiche Einkünfte brachte.

(2.) 24 Als Monobazus nun zu hohem Alter gelangt war und das Ende seines Lebens herannahen fühlte, wünschte er vor seinem Tode noch einmal seinen Sohn zu sehen. Er beschied ihn deshalb zu sich, nahm ihn mit herzlicher Liebe auf und schenkte ihm die Landschaft Karrae. 25 Diese Gegend ist besonders ergiebig an Amomum,[2] und es befinden sich dort auch noch die Überreste der Arche, in welcher Noë der Sintflut entkommen sein soll.[3] Jedem, der sie sehen will, werden die Trümmer noch bis auf den heutigen Tag gezeigt. 26 In dieser Landschaft also hielt sich Izates auf, bis sein Vater das Zeitliche gesegnet hatte. An dem nämlichen Tage nun, da Monobazus starb, versammelte die Königin Helena alle Grossen, Satrapen und Heerführer des Reiches, 27 und als dieselben sich eingefunden hatten, sprach sie zu ihnen: „Es ist euch, wie ich glaube, wohlbekannt, das mein Gatte den Izates zu seinem Nachfolger gewünscht und ihn dieser Ehre würdig erachtet hat. Indes will ich auch eure Ansicht darüber hören. Denn glücklich ist derjenige, der nicht von einem einzigen, sondern von vielen und zwar mit ihrer vollen Einwilligung die Herrschaft erhält.“ 28 Das sagte sie, um die Stimmung der Versammelten zu erforschen. Als diese nun die Worte vernahmen, fielen sie zunächst nach Landessitte vor ihrer Königin nieder und erklärten dann, sie müssten dem Wunsche des Königs durchaus beipflichten und würden Izates, dem der Vater mit Recht und im

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 639. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/639&oldid=- (Version vom 14.2.2021)
  1. Vergl. I, 6, 4.
  2. Ein würziger Balsam.
  3. Vergl. I, 16, 1 und 19, 3 (Charra).