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einer hohepriesterlichen Familie. 198 Die vier Männer hatten den Auftrag, in einer Volksversammlung die Galiläer nach der Ursache ihrer Anhänglichkeit an mich zu fragen. Gäben die Galiläer dann als Grund meine Zugehörigkeit zur Bürgerschaft Jerusalems an, so sollten sie antworten, dass auch sie alle vier von dort stammten. Beriefen sich die Leute aber auf meine genaue Kenntnis des Gesetzes, so sollten sie erklären, dass auch sie die väterlichen Satzungen kännten, und würde etwa das Volk auf meine priesterlichen Charakter Bezug nehmen, so sollten sie entgegnen, dass auch unter ihnen zwei Priester sich befänden.

199 (40.) Ausser diesen Aufträgen gaben sie dem Jonathas und seinen Genossen vierzigtausend Silberstücke aus der Staatskasse mit. 200 Zugleich beriefen sie einen gewissen Galiläer Jesus, der, wie man hörte, mit einer Schar von sechshundert Bewaffneten nach Jerusalem gekommen war, zahlten ihm Sold für drei Monate und hiessen ihn die Gesandtschaft des Jonathas geleiten. Ausserdem schickten sie auch noch dreihundert Mann aus der Bürgerschaft mit, nachdem sie dieselben reichlich mit Geld zum Lebensunterhalt versehen hatten. 201 Sobald diese Mannschaft, der sich noch der Bruder des Joannes mit seinen hundert Bewaffneten anschloss, zum Abmarsch bereit war, machten sich Jonathas und dessen Mitgesandte auf den Weg. 202 In Bezug auf meine Person hatten sie den Auftrag, mich, wenn ich die Waffen freiwillig niederlegen würde, lebend nach Jerusalem zu schicken, wenn ich aber Widerstand leistete, mich ohne jede Scheu vor Verantwortlichkeit niederzustossen. 203 Uebrigens hatten sie dem Joannes geschrieben, er solle sich auf einen Kampf gegen mich gefasst machen; auch war an die Bewohner von Sepphoris, Gabara und Tiberias der Befehl ergangen, den Joannes mit Hilfstruppen zu unterstützen.

204 (41.) Von diesen Umtrieben benachrichtigte mich mein Vater; er erfuhr nämlich alles von meinem Freunde Jesus, dem Sohne des Gamalas, der bei den Verhandlungen

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Flavius Josephus: Des Flavius Josephus Selbstbiographie. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1900, Seite 39. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosApionVitaMakkGermanClementz.djvu/39&oldid=- (Version vom 4.8.2020)