So weit Bruder Vögtle. – D. 25ten Nov. brachten uns 2 Cariben u. eine Frauens Person etwas Lebensmittel zu verkauffen, welches was seltenes ist, daß ein Carÿbe solches thut. Die Frau welche Arawackisch verstand, wurde gefragt: Ob sie schon in ihrem Leben etwas von ihrem Schöpfer gehört, der aus Liebe für sie Menschworden. Sie sagte: sie habe noch nie etwas von Ihm gehört u. wer sollte uns armen Menschen etwas von unserm Schöpfer sagen? Diese Worte thaten uns sehr wehe u. wir erzehlten ihr von Gottes Menschwerdung, Leiden u. Sterben zu unserer Erlösung. Zulezt baten wir sie, es denen 2 Mannspersonen, die kein Arawackisch verstehen, auch zu erzehlen, welches sie zu thun versprach. D. 27tn hatten wir den allerseligsten Genuß des Leibes u. Blutes Jesu im heiligen AbendMahl Joh. Gottfried u. seine Frau Anne Louisa, genoßen es nach vielen Jahren zum erstenmal wieder mit uns. Unser allerseitiger Wunsch war, daß es ihnen zu einem wahren u. bleibenden Segen gereichen möge. D. 29ten wurde mit Salomo wegen seines bisherigen Ganges, eine gründliche Unterredung gehalten.
: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 553. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/557&oldid=- (Version vom 26.8.2024)