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Laufe des November, nachdem Tilly’s Heer vorübergezogen war, kehrten die ebengenannten Flüchtlinge aus Ansbach und Schwabach nach Heilsbronn zurück und blieben daselbst bis zum Frühling des folgenden Jahres, um mit den beiden Regierungen zu berathen, was weiter zu thun sei. In Folge dieser Berathung wurde beschlossen, die Schule sofort wieder zu eröffnen. Besonders wünschte dieses der Markgraf Christian von Bayreuth. (Sein Bruder Joachim Ernst von Onolzbach war 1625 in Heilsbronn begraben worden.) Er resolvirte unter dem Datum: Kulmbach, 28. Apr. 1632: „Liebe Getreue. Euch ist bewußt, welchergestalt Heilsbronn von dem Tilly’schen Kriegsvolk ausgeplündert worden und daß die Präceptores und Alumnen an andere Orte sich eine Zeitlang begeben müssen und also das Schulwesen daselbst liegen geblieben, auch daß unsere Gefälle merklich verloren haben. Weil aber den beiden Fürstenthümern nicht wenig daran gelegen, daß das Kloster, als ein vornehmes Kleinod dieser Lande, wieder in Gang gerichtet werde, so haben wir dieses christliche Werk durch unsere Räthe und unsern Kreistag zu Nürnberg angreifen lassen unter Zuziehung des Abts, damit der Schule aufgeholfen und die Alumnen wieder zur Stelle gebracht werden. Wir haben daher resolvirt: 1. Die Professores sollen sich wieder einfinden und ihre vorige Besoldung erhalten, aber sich akkomodiren, wenn diese nicht pünktlich erfolgen kann. 2. Die Lehrerstelle von der zweiten Klasse soll nicht wieder besetzt werden, um die Besoldung zu ersparen. 3. Die Zahl der Alumnen soll auf 60 reduzirt werden. 4. Der Arzt soll keine so kostbaren Arzneien verschreiben, wenn wohlfeilere da sind. Alles dieses nur zum Versuch, längstens auf ein Jahr.“ Leider konnte, da die Geldmittel fehlten, nicht einmal der Versuch gemacht werden. Erst nach 24 Jahren war man im Stande, die Schule wieder zu eröffnen. Davon hernach im XI. Abschnitt. Hier nur noch einige Notizen über die 6 Rektoren und 3 Prediger, welche während der 49 Jahre von der Gründung der Fürstenschule an bis zu ihrer Zerstreuung in Heilsbronn angestellt waren.

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 3). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1880, Seite 44. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_3).pdf/46&oldid=- (Version vom 1.8.2018)